Persönliche Gedanken zu Diamantweg: Und Vipassana in Köln?

  • Matthias65:
    Jinen:

    Ein Bekannter von mir hat ein 3-Jahres-Retreat gemacht. Aus seinen Erzählungen hatte ich eher den Eindruck, daß bei höheren Praktiken, Kalachakratantra und ähnlichen, es weiterhin um Mantren, Visualisierungen geht, und die Komplexität verglichen mit der Ampelmeditation in den Diamantwegzentren zunimmt


    Hallo Jinen, ich glaube nicht, dass es wichtig ist ob Rituale bei höheren Praktiken zunehmen oder nicht. Ich finde, es ist wichtig íhre Symbolik/ ihre Sprache zu verstehen.
    Die Darbringung von Opfergaben z.B. steht als Symbol für weniger Selbstbezogenheit u.s.w. Niederwerfungen haben auch eine symbolische Bedeutung. Und so haben (nach meinem Verständnis) die Rituale im Tantra jedes für sich genommen ebenfalls eine symbolische Bedeutung. Welche das genau sind, kann ich Dir allerdings auch nicht genau sagen.


    Wer dieses magische Denken braucht, darf es gerne ausführen. Irgendwann wird ja auch das ein Ende haben. Wer es nicht braucht, sollte davon verschont werden.

  • Sigitta:

    thigle du bestimmst ganz sicher nicht was richtige oder höhere praktiken für wen auch immer sind und bevor du fragst: ich habe keine Antwort darauf WER bestimmt was höhere Praktiken für Jinens Bekannten oder sonstwen sind, aber DU bist es NICHT !


    Es hat nichts mit mir zu tun, wenn jegliche tantrische Praxis Ergreifen sein muss, und somit nicht zur Befreiung führt. Darum ist da nicht nur Tantra im tibetischen Buddhismus. Desweiteren stammt die Sache bezüglich 'höchsten Praxis' nicht von mir- denn Dzochen ist ganz sicher keine 'höchste Praxis'. Aber sie führt zur Befreiung.

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Zitat

    Wer dieses magische Denken braucht, darf es gerne ausführen. Irgendwann wird ja auch das ein Ende haben. Wer es nicht braucht, sollte davon verschont werden.


    Das muss das keiner machen, folglich muss keiner verschont werden.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Doris Rasevic-Benz:
    Zitat

    Wer dieses magische Denken braucht, darf es gerne ausführen. Irgendwann wird ja auch das ein Ende haben. Wer es nicht braucht, sollte davon verschont werden.


    Das muss das keiner machen, folglich muss keiner verschont werden.


    Aber natürlich muss das jeder machen. Macht er es nicht, wird Mahamudra oder Dzogchen ferngehalten. Köder eben. Und vor allem: Bindung.

  • thigle es ging ja auch um höhere Praktiken und nicht um höchste Praktiken. Tantra gehört zu den höheren Praktiken. Wenn du einen Versprecher einfach zugeben würdest statt im nachhinein frühere Beiträge auf denen Antworten basieren zu editieren und weiter auf deinem Standpunkt zu beharren wäre es einfacher solche Unterhaltungen zu führen.

    Wenn sich die ganze Welt ändert müssen wir auch die Veränderung der Menschen anerkennen. Behandle einen Menschen seinem Wesen und nicht deiner Erinnerung entsprechend. Jetzt

  • thigle:
    Sigitta:

    thigle du bestimmst ganz sicher nicht was richtige oder höhere praktiken für wen auch immer sind und bevor du fragst: ich habe keine Antwort darauf WER bestimmt was höhere Praktiken für Jinens Bekannten oder sonstwen sind, aber DU bist es NICHT !


    Es hat nichts mit mir zu tun, wenn jegliche tantrische Praxis Ergreifen sein muss, und somit nicht zur Befreiung führt. Darum ist da nicht nur Tantra im tibetischen Buddhismus. Desweiteren stammt die Sache bezüglich 'höchsten Praxis' nicht von mir- denn Dzochen ist ganz sicher keine 'höchste Praxis'. Aber sie führt zur Befreiung.


    Naja, aber im Diamantweg (der ein Stufenweg ist) eher Mahamudra als Dzogchen. Und das ist die Stufe, die erst nach den höheren Tantras kommt. So gesehen hast du sicher recht, nur eben ist das dann die Ebene, die man vielleicht nach 40 Jahren Praxis (und solang sind die meisten meiner Erfahrung nach eh nicht dabei) mal erreicht. Am Anfang ist eigentlich vorwiegend Praxis auf dem Guru und Ngöndro (beides sehr rituell) Phase. (Bei den eher nichttantrisch orientierten Sharmapa-Zentren ist das allerdings anders. Aber sie sind ja eher Sharmapas Gegenentwurf zum Nydahls Diamantweg)


    Sicher gibt es bei den Nyingmas auch Dzogchen als Nichtstufenweg (wo ich durchaus Parallelen zum Shin sehe). Aber das ist ein anderes Thema (Und auch bei den Nyingmas wird Dzogchen oft als Teil eines Stufenwegs gelehrt).
    Wenn man also mit Mantren, Visualisierungen, Mandalopferungen etc. nix anfangen kann, würde ich eben nicht Diamantweg empfehlen. Vielleicht wäre Dzogchen als Nichtstufenpfad aber durchaus auch ne Variante. Aber sicher ist das wieder ein Weg, der sehr Guruzentriert ist.

  • Sigitta:

    thigle es ging ja auch um höhere Praktiken und nicht um höchste Praktiken.


    Ja, ich habe das noch während des Schreibens erkannt, noch kein Folgebeitrag, nochmal editiert - Vorschau benutzt - noch kein Folgebeitrag - abgeschickt, nun Folgebeitrag, deiner war schon da. Darum kannst du dir deine Unterstellungen sparen.

  • Jinen:

    Naja, aber im Diamantweg (der ein Stufenweg ist) eher Mahamudra als Dzogchen.


    Für Matze, der die Ausgangsfrage gestellt hat, dürften (zur Zeit) weder die höheren noch die höchsten Praktiken relevant sein.
    Ich habe ihn so verstanden, dass er einen Einstieg suchte bzw. den tantrischen Einstieg als schwierig empfunden hatte.
    Nochmal: wichtig ist es, die Symbolik der Rituale zu verstehen. Und das dauert !

  • Jinen:


    Vielleicht wäre Dzogchen als Nichtstufenpfad aber durchaus auch ne Variante. Aber sicher ist das wieder ein Weg, der sehr Guruzentriert ist.


    Es wäre sogar äußerst notwendig. Es gibt auch ein eigenes Ngöndro dafür- was schon mal gehörig entschlackt ist von diversem magisch-symbolischen Denken. Aber auch unabhängig von diesem Dzogchen bleibt die Tatsache all dieser Riten & Rituale, all dieses pompös aufgedunsenen Apparats, inklusive dieses Personenkults -was alles mit Buddhismus nur noch wenig zu tun hat - bestehen.

  • thigle:
    Jinen:


    Ein Bekannter von mir hat ein 3-Jahres-Retreat gemacht. Aus seinen Erzählungen hatte ich eher den Eindruck, daß bei höheren Praktiken, Kalachakratantra und ähnlichen,


    Die - leider sogenannten - "höchsten" Praktiken sind wiederum u.a. Dzogchen, nicht irgendwelche Tantras. Jegliche tantrische Praxis kann nur Ergreifen sein, die höheren Tantras immer noch subtiles Ergreifen.


    und was hast du dann hier am Beitrag von Jinen auszusetzen ? Da wurde tantra ja auch nirgendwo höchste Praxis genannt.

    Wenn sich die ganze Welt ändert müssen wir auch die Veränderung der Menschen anerkennen. Behandle einen Menschen seinem Wesen und nicht deiner Erinnerung entsprechend. Jetzt

  • Sigitta:
    thigle:

    Die - leider sogenannten - "höchsten" Praktiken sind wiederum u.a. Dzogchen, nicht irgendwelche Tantras. Jegliche tantrische Praxis kann nur Ergreifen sein, die höheren Tantras immer noch subtiles Ergreifen.


    und was hast du dann hier am Beitrag von Jinen auszusetzen ? Da wurde tantra ja auch nirgendwo höchste Praxis genannt.


    Daß diese sogenannten 'höheren Praktiken' keine 'höheren Praktiken' sind, und daß diese 'höchsten Praktiken' keine 'höchsten Praktiken' sind.

  • Als MOD:


    Darf ich angesichts der Frage im Anfängerbereich deutlich darum bitten, deutlich an der Frage des Threaderöffners zu bleiben?


    Hochachtungsvoll
    Mal Sehen

  • Matthias65:
    Jinen:

    Naja, aber im Diamantweg (der ein Stufenweg ist) eher Mahamudra als Dzogchen.


    Für Matze, der die Ausgangsfrage gestellt hat, dürften (zur Zeit) weder die höheren noch die höchsten Praktiken relevant sein.
    Ich habe ihn so verstanden, dass er einen Einstieg suchte bzw. den tantrischen Einstieg als schwierig empfunden hatte.
    Nochmal: wichtig ist es, die Symbolik der Rituale zu verstehen. Und das dauert !


    Aber es gibt doch genug Wege, die ohne das auskommen, und aus meiner Sicht für ihn dann besser geeignet sind. Und wie ich schon schrieb, die Eingangspraktiken im Diamantweg kommen eben nicht ohne Mantras, Visualisierungen, Häufchen mit Reis bauen etc., Anrufungen von Schützern, Segnungen etc. aus.
    Wenn mir jemand sagt, er würde gern Sport treiben, hat aber mal Fußball gespielt und gemerkt, daß Fussball nichts für ihn ist, würde ich ja auch nicht Fussball empfehlen.
    Nichtmal wenn Fussball für mich der einzig seeligmachende Sport wäre.

  • malsehen:

    Als MOD:


    Darf ich angesichts der Frage im Anfängerbereich deutlich darum bitten, deutlich an der Frage des Threaderöffners zu bleiben?


    Hab ich ja versucht :?

  • Jinen:

    Aber es gibt doch genug Wege, die ohne das auskommen, und aus meiner Sicht für ihn dann besser geeignet sind.


    Hallo Jinen, woher weißt Du was für ihn besser geeignet ist ? Ich finde halt, dass es ein Fehler ist, eine Praxis, die man gerade erst kennengelernt hat, so schnell zu verwerfen. Letztlich muß Matze das natürlich selbst entscheiden.

  • geht es ihm denn darum zu einer Tradition zu gehören oder will er einfach nur einen Weg auf dem er nur Lesen und meditieren braucht ?
    Also sind die Mittel wichtig oder geht es darum auch noch sagen zu können, dass man zu einem bestimmten Verein gehört ?
    Von meiner Praktik her würde ich bisher noch zu garkeiner Tradition gehören. Ich mache momentan Shine was es wohl in abgewandelter Form eigentlich überall gibt und lese, weil ich für viel mehr eh noch nicht so weit wäre. Das würde wohl dem entsprechen was Matze gefällt.
    Ob es eine Tradition gibt bei der man weiter nichts zu machen braucht weiß ich nicht.

    Wenn sich die ganze Welt ändert müssen wir auch die Veränderung der Menschen anerkennen. Behandle einen Menschen seinem Wesen und nicht deiner Erinnerung entsprechend. Jetzt

  • Matthias65:
    Jinen:

    Aber es gibt doch genug Wege, die ohne das auskommen, und aus meiner Sicht für ihn dann besser geeignet sind.


    Hallo Jinen, woher weißt Du was für ihn besser geeignet ist ? Ich finde halt, dass es ein Fehler ist, eine Praxis, die man gerade erst kennengelernt hat, so schnell zu verwerfen. Letztlich muß Matze das natürlich selbst entscheiden.


    Weil ich lesen kann?


    Wieso ist das für die Diamantwegsmissionsbewegten so schwer zu akzeptieren, daß nicht jeder bei ihnen Mitglied sein will? (Tröst).

  • Jinen:

    Wieso ist das für die Diamantwegsmissionsbewegten so schwer zu akzeptieren, daß nicht jeder bei ihnen Mitglied sein will? (Tröst).


    :lol: Du täuscht Dich, Jinen. Ich fühle mich eher der Gelug Tradition verbunden und "verteidige" keineswegs "meine" Linie.

  • Zitat

    Wieso ist das für die Diamantwegsmissionsbewegten so schwer zu akzeptieren, daß nicht jeder bei ihnen Mitglied sein will? (Tröst).


    Zitat

    Diamantwegsmissionsbewegten


    Wie schnell so ein Vorurteil doch aus der Kiste springt :D


    Was Matthias da schrieb gilt für jede Traditionslinie.
    Ist wohl immer ungünstig, wenn man die Flinte gleich ins Korn wirft, nur weil man was nicht sofort versteht und es sich einem nicht gleich erschließt.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Jein. Wenn ich das Gefühl hab, daß etwas mir nicht entspricht, ich es auch intellektuell als falsch empfinde, denk ich muss ich damit nicht Jahre verschwenden, um es dann festzustellen.
    Sicher gibt es Dinge, die man nicht gleich versteht, aber es sollte so ein Grundstimmigkeit da sein. Also nicht nur ein: Die Leute sind nett.


    Wenn er aber einen intensiven Draht zu Vipassana hat, denk ich, soll er dem Gefühl erst einmal vertrauen.
    (Ich hab ja auch TNH mit erwähnt, und man kann mir sicher nicht vorwerfen, das ich ein großer Verehrer von ihm bin. Es geht mehr darum zu schauen, was könnte jetzt stimmig sein. Und ich hatte nicht das Gefühl, daß das jetzt Diamantweg ist).
    Und ich hab mir auch einige religiösen Richtungen angesehn (Sant Maat, Hare Krsnas, Scientology, TNH, NKT, Sri Chinmoy, Mutter Meera) und gemerkt: das ist für mich nicht stimmig, daher muss ich da nicht erst Jahre bleiben. Es ist so wie mit manchen Menschen: Manchmal ist da einfach kein Draht da, obwohl man sie nicht man unsympathisch findet. Bei manchen merkt man dann später, daß es nicht funktioniert. Das gibts auch.
    Aber sind ja nur kleine Tips. Matze wird schon das richtige draus machen.

  • Ich denke, es ist auch wichtig, einfach die Intuition sprechen zu lassen. Man kann und muss nicht alles jahrelang prüfen. Ich habe schon sehr früh intuitiv gemerkt, dass die tibetischen Schulen irgendwie nicht zu mir passen und mich dann in Richtung Zen und Theravada orientiert. Ich kann nachvollziehen, dass jemand, der um katholisches Zeremoniell einen großen Bogen macht, sich intuitiv nicht ausgerechnet zum tibetischen Buddhismus hingezogen fühlt. Womit jetzt keinerlei Wertung verbunden sein soll, es ist schlicht und einfach eine Typfrage. Es ist erfreulich, dass die verschiedenen Schulen unterschiedliche Annäherungen an den Buddhadharma ermöglichen.


    Onda

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

  • Onda:

    Ich kann nachvollziehen, dass jemand, der um katholisches Zeremoniell einen großen Bogen macht, sich intuitiv nicht ausgerechnet zum tibetischen Buddhismus hingezogen fühlt.


    Lieber Onda, können wir uns darauf einigen, dass es im tibetischen Buddhismus um Rituale geht und keineswegs um
    KATHOLISCHE Zeremonien ?

  • Matthias65:
    Onda:

    Ich kann nachvollziehen, dass jemand, der um katholisches Zeremoniell einen großen Bogen macht, sich intuitiv nicht ausgerechnet zum tibetischen Buddhismus hingezogen fühlt.


    Lieber Onda, können wir uns darauf einigen, dass es im tibetischen Buddhismus um Rituale geht und keineswegs um
    KATHOLISCHE Zeremonien ?


    Na klar können wir uns darauf einigen. Ich habe auch nicht gesagt, dass die Tibeter katholische Zeremonien abhalten... :)



    Onda

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

  • Zeremonien sind ja nicht abzulehnen. Im tibetischen Buddhismus gibt es einige Zeremonien, im Zen auch, Thervada weiß ich nicht.
    Gedenken und Erinnern ist wichtig , dagegen sollte ein Kult, z.B. mit Anbetung halt nicht in den Vordergrund treten, auch die Verehrung von Dingen
    halte ich für problematisch. Die Grenzen sind hier nicht ganz eindeutig. Aber wenn man überlegt, daß es im Buddhismus ja um Ernüchterung geht...
    naja, diese Empfindung , das diese gewahrt bleibt, trotz der besonderen Stimmung während einer Zeremonie...das halte ich schon für wichtig.
    Aber die Nüchternheit ist halt für jeden ein wenig anders.