Doris Rasevic-Benz:ZitatDesweiteren ist es wenig zielführend, jemanden diesen überbordenden Tantrismus ans Herz zu legen, der damit gar nichts anfangen kann, eben weil er u.a. nicht an Riten & Ritualen hängt, die ja auch mit Sinnesgier zu tun haben. Es wäre ein Rückschritt.
Wenn Du morgens aufstehst, Dein Gesicht wäscht, Dir die Zähne putzt und Dich dann aufs Kissen hockst, vielleicht noch eine Sutra studierst, dann ist das genauso ein Ritual. Und anscheinend hängst Du so sehr an diesem, dass Du es nicht als solches sehen willst, aber bei anderen schon.
![]()
Ein Leben ohne Rituale ist nicht möglich. Jedes Tier hat Rituale, jede menschliche Kommunikation ist voller Rituale, jede Begrüßung, jedes gemeinsame Essen, einen Vertrag unterschreiben, ein Vorstellungsgespräch, das Verhalten im Aufzug, der Autoverkehr, wie ein Rolltreppe zu begehen ist, eine Gerichtsverhandlung, das Zubettbringen der Kinder, das Einkaufen, das Telefonieren, das Klogehen, der Geschlechtsakt, die Partnerwahl, der Arztbesuch, das Bestellen eines Tees …
Das bordet ganz schön über.
Du verwechselst da Konvention mit Ritual. Ein Ritus erfordert die exakte Einhaltung des Ablaufs, weil nur so der Ritus eine Wirkung entfaltet und "Gültigkeit". Dahinter steckt also eine Art magisches Denken. Tiere haben keine Riten und das, was du da aufzählst sind größten Teils Konventionen.