Buddhismus und Familie

  • Ji'un Ken:
    Zitat

    Buddhismus hat Befreiung als Ziel und Familie ist Bindung. Mehr muss eigentlich dazu nicht gesagt werden. Aber ein Buddhismus-Praktizierender möge prüfen, was sein Sinnen, Streben und Trachten und seine Entscheidungen mehr beeinflusst: "die 3 Juwelen" oder die Familie. Ein Buddhismus-Praktizierender möge prüfen, ob er der Familie mit Gleichmut begegnen kann. Prinzipiell ist es unerheblich ob es sich nur um eine Partnerschaft Mann-Frau oder um eine Familie Mann-Frau-Kind(er) handelt.


    Wenn eine Familie immer Bindung ist, ohne das ich dir hier eine Verallgemeinerung unterstellen möchte,


    Du kannst gern schreiben, wann in deinen Augen eine Familie keine Bindung ist. Ist doch irgendwie wie Schwimmen gehen und nicht nass werden (wollen), oder?


    Ji'un Ken:
    Zitat

    Dem Shakya wird übrigens nachgesagt, er habe seine Familie verlassen.


    Jeder tut das, was er tun muss.


    Genau.

  • avalok:

    ...Und vielleicht geht es im "Buddhismus und Familie" nicht so sehr um die Praxis, sondern um die geistige Reifung. ...


    Das hast Du sehr schön gesagt, Avalok.


    Grüße von Jyotsna'

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Zitat

    Du kannst gern schreiben, wann in deinen Augen eine Familie keine Bindung ist. Ist doch irgendwie wie Schwimmen gehen und nicht nass werden (wollen), oder?


    Darum geht es mir gar nicht. Es geht mir gar nicht um Bindung im Gegensatz zur Nicht-Bindung.
    Du bindest dich immer an irgendwas. Seien es nun die drei Juwelen, die Lehre Buddhas, Hauslosigkeit........
    Befreiung heißt für mich nicht, keine Bindungen mehr eingehen. Wäre es zur Befreiung notwendig, keine Bindung eingehen zu dürfen, wäre es keine Befreiung.
    Befreiung heißt für mich z.B. auch in meinen Bindungen frei zu sein. Dann kann ich sie auch annehmen, ohne gebunden zu sein. Hört sich vielleicht blöd an, aber ich kanns nicht besser beschreiben.
    Ich kann sagen: "Ich tue das und das nicht, weil ich es aus Rücksicht auf .....nicht möchte" Und das ist dann völlig ok.
    Oder vielleicht anders. Wenn du dich an die Silas hältst, nicht weil du musst, sondern weil du gar nicht anders kannst, weil sie dir zur zweiten Natur geworden sind, dann bist du auch eine Bindung eingegangen, aber trotzdem auch frei.


    Alles Liebe,
    Ji'un Ken


  • Es gibt für byang.chub keine Position zu verteidigen. Alles was gesagt wurde ist, dass es keine grundsätzliche Vereinbarkeit von Familie und Buddhismus geben kann, dass es von den individuellen Kapazitäten abhängt, dass viele ihre Kapazität falsch einschätzen und dass es bei Betrachtung von Buddhismus als eine Art Psychotherapie wohl eine grundsätzliche Vereinbarkeit von Familie und Buddhismus geben könnte.
    Der Praktizierende erforsche, was ihn "umtreibt" und ob er Gleichmut der Familie gegenüber entwickeln kann. Daraus kann er dann folgern wie es mit ihm selbst steht.

  • Ji'un Ken:


    Befreiung heißt für mich nicht, keine Bindungen mehr eingehen. Wäre es zur Befreiung notwendig, keine Bindung eingehen zu dürfen, wäre es keine Befreiung.
    Befreiung heißt für mich z.B. auch in meinen Bindungen frei zu sein. Dann kann ich sie auch annehmen, ohne gebunden zu sein. Hört sich vielleicht blöd an, aber ich kanns nicht besser beschreiben.
    Ich kann sagen: "Ich tue das und das nicht, weil ich es aus Rücksicht auf .....nicht möchte" Und das ist dann völlig ok.
    Oder vielleicht anders. Wenn du dich an die Silas hältst, nicht weil du musst, sondern weil du gar nicht anders kannst, weil sie dir zur zweiten Natur geworden sind, dann bist du auch eine Bindung eingegangen, aber trotzdem auch frei.n


    Vielen Dank für diese klaren Worte lieber Ji'un Ken :P .

  • Andererseits muss man zu bedenken geben, dass hier im Forum behauptet wird, dass für gewöhnliche Menschen Sinnengenuss ohne Anhaftung möglich sei, obgleich die Lehre genau das Gegenteil sagt. Es wird behauptet, dass hin und wieder ein Glas Wein nicht schadet, obgleich der Lehre nach dringend strenge Abstinenz empfohlen wird und es wird so getan als ob es für einen Praktizierenden das Normalste sei ein weltliches Haushälterleben mit Familie zu führen, obgleich der Shakya lt. der Lehre seinen Anhängern explizit einen mönchischen Lebenswandel dringendst nahegelegt hat.

  • Die gewöhnlichen Menschen, die sich Mahayana-Praktizierende nennen, rechtfertigen ihr gewöhnliches Verhalten mit Liebe, Mitgefühl und Bodhicitta und die Schlauen praktizieren Vajrayana, denn dort gibt es kein "Ablehnen", was dann wiederum als Rechtfertigung für das eigene gewöhnliche Verhalten benutzt wird.
    Alle zusammen diskutieren dann wie wohl die Lehre des Buddhismus richtig auszulegen sei und sind in den meisten Fällen unterschiedlicher Meinung.


    Verzeiht, aber sieht das nicht so aus, als ob die Funktion des "Buddhismus" doch "nur" mehr Psychotherapie ist? Etwas Linderung des Unwohlseins im gewöhnlichen Leben ohne dieses jedoch aufzugeben?


    Dies sollen nur ein paar kritische Gedanken sein. Anregung zur Reflektion. Mehr nicht.


    byang.chub hat überhaupt nichts gegen "Buddhismus als Psychotherapie". Diese Bemerkung nur damit kein Missverständnis aufkommt.

  • auf Kommentare von Avatars, die von sich in der 3. Person sprechen, was durchaus als "bedenklich" eingestuft werden kann, werde ich nicht mehr antworten. Die Polemik führt zu nichts und ist keine Hilfe oder Herausforderung auf dem Weg.
    Viel Freude allen Verklemmten
    Jigme Dorje

  • Lieber byang.chub,
    es ist schön zu hören, dass manche Menschen diese allgemeinen Fehler des gewöhnlichen Menschen unserer Zeit nicht begehen. Sicherlich rechtfertigt unser Geist so manches "gewöhliche Verhalten" mit allerlei Tricks und Kniffen. Die Frage ist sicherlich was "gewöhniches Verhalten" ist und über diese Frage darf es durchaus verschiedene Ansichten geben. Es ist aber die Entscheidung eines jeden einzelnen Menschen was "gewöhnliches Verhalten" ist und welche Aspekte der Lehre er oder sie als hilfreich in seinem Leben ansieht. Ob dies letztendlich zur Befreiung oder nur zu einer Linderung des Unwohlseins führt ist im Ergebnis eine Frage seiner Motivation, seines Karma und seines Eifers. Als Außenstehender kann man wohl schlecht darüber urteilen, weil man nur einen Bruchteil der Tatsachen kennt.
    Vielen Dank für deine kritischen Worte, denn ich denke dass wir uns immer über die Macht des unreinen Geistes bewußt sein sollten.
    Liebe Grüße
    Bishafu

  • Bishafu:

    Sicherlich rechtfertigt unser Geist so manches "gewöhliche Verhalten" mit allerlei Tricks und Kniffen. Die Frage ist sicherlich was "gewöhniches Verhalten" ist und über diese Frage darf es durchaus verschiedene Ansichten geben.


    Nun "gewöhnliches Verhalten" ist jenes, welches die Manifestation der eigentlichen Ursache für Probleme und Unfreiheit ist, und welches, da es diese eigentliche Ursache gewohnheitsmäßig verstärkt, selbst wiederum Ursache ist. Im Buddhismus ist bzgl. der eigentlichen Ursache von einer "edlen Wahrheit" die Rede.


    Bishafu:

    Es ist aber die Entscheidung eines jeden einzelnen Menschen was "gewöhnliches Verhalten" ist und welche Aspekte der Lehre er oder sie als hilfreich in seinem Leben ansieht.


    Natürlich. Und genau deswegen, weil es die Entscheidung eines jeden einzelnen Menschen ist, kreisen diese Menschen in Unfreiheit - gemäß den Aussagen des Buddhismus.


    Bishafu:


    Ob dies letztendlich zur Befreiung oder nur zu einer Linderung des Unwohlseins führt ist im Ergebnis eine Frage seiner Motivation, seines Karma und seines Eifers. Als Außenstehender kann man wohl schlecht darüber urteilen, weil man nur einen Bruchteil der Tatsachen kennt.


    Es wurde weder be- noch verurteilt. Aber der, der sich ggf. angegriffen fühlt ist, ist eben der selbe, der sich vielerlei Ausreden für sein "gewöhnliches Verhalten" einfallen lässt.

  • KarmaJigmeDorje:

    auf Kommentare von Avatars, die von sich in der 3. Person sprechen, was durchaus als "bedenklich" eingestuft werden kann, werde ich nicht mehr antworten.


    Was könnte eine solche Antwort auch schon beinhalten außer Behauptungen?

  • byang.chub.sems:

    Nun "gewöhnliches Verhalten" ist jenes, welches die Manifestation der eigentlichen Ursache für Probleme und Unfreiheit ist, und welches, da es diese eigentliche Ursache gewohnheitsmäßig verstärkt, selbst wiederum Ursache ist. Im Buddhismus ist bzgl. der eigentlichen Ursache von einer "edlen Wahrheit" die Rede.


    Ja dies ist so, allerdings ist die Ursache für Probleme und Unfreiheiten auch gleichzeitig die Ursache für Freiheit. Wenn ich die Ursachen meines Leidens erkenne und als Folge meiner Handlungen annehme, erlange ich Freiheit von den Problemen und Unfreiheiten die sich aus meinen Handlungen ergeben. Ich verändere nicht die Situation in der ich lebe, sondern die Art und Weise wie ich damit umgehe. Dann sind Bindungen keine Bindungen mehr, sondern klarer und reiner Selbstausdruck.

    byang.chub.sems:

    Natürlich. Und genau deswegen, weil es die Entscheidung eines jeden einzelnen Menschen ist, kreisen diese Menschen in Unfreiheit - gemäß den Aussagen des Buddhismus.


    ... und nur weil sich Menschen dafür entscheiden in Freiheit zu leben, erkennen sie wie die Dinge wirklich sind.


    byang.chub.sems:

    Es wurde weder be- noch verurteilt. Aber der, der sich ggf. angegriffen fühlt ist, ist eben der selbe, der sich vielerlei Ausreden für sein "gewöhnliches Verhalten" einfallen lässt.


    Mir ist klar, dass byang.chub weder be- noch verurteilt hat und Bishafu ist sich seiner Ausreden bzgl. seines "gewöhlichen Verhaltens" bewußt :P .
    Liebe Grüße
    Bishafu

  • To all whom it may concern (sorry, ist leider englisch und kein pali)
    MN15 - Schlußfolgerung
    7) Wiederum wird ein Bhikkhu getadelt, und er sträubt sich gegen den, der ihn tadelt; dies ist eine Eigenschaft, die es schwierig macht, ihn zu korrigieren.
    8) Wiederum wird ein Bhikkhu getadelt, und er verleumdet den, der ihn tadelt; dies ist eine Eigenschaft, die es schwierig macht, ihn zu korrigieren.
    9) Wiederum wird ein Bhikkhu getadelt, und er gibt einen Tadel zurück, an den, der ihn tadelt; dies ist eine Eigenschaft, die es schwierig macht, ihn zu korrigieren.
    10) Wiederum wird ein Bhikkhu getadelt, und er macht Ausflüchte, lenkt das Gespräch ab und zeigt Zorn, Haß und Verbitterung; dies ist eine Eigenschaft, die es schwierig macht, ihn zu korrigieren.
    11) Wiederum wird ein Bhikkhu getadelt, und er versäumt es, für sein Benehmen einzustehen; dies ist eine Eigenschaft, die es schwierig macht, ihn zu korrigieren.
    12) Wiederum ist ein Bhikkhu verächtlich und herrisch; dies ist eine Eigenschaft, die es schwierig macht, ihn zu korrigieren.


    Jigme Dorje

  • Bishafu:
    byang.chub.sems:

    Nun "gewöhnliches Verhalten" ist jenes, welches die Manifestation der eigentlichen Ursache für Probleme und Unfreiheit ist, und welches, da es diese eigentliche Ursache gewohnheitsmäßig verstärkt, selbst wiederum Ursache ist. Im Buddhismus ist bzgl. der eigentlichen Ursache von einer "edlen Wahrheit" die Rede.


    Ja dies ist so, allerdings ist die Ursache für Probleme und Unfreiheiten auch gleichzeitig die Ursache für Freiheit.


    Ja, der Gedanke "Unfreiheit" ist die Ursache des Gedankens "Freiheit".


    Bishafu:

    Wenn ich die Ursachen meines Leidens erkenne und als Folge meiner Handlungen annehme, erlange ich Freiheit von den Problemen und Unfreiheiten die sich aus meinen Handlungen ergeben. Ich verändere nicht die Situation in der ich lebe, sondern die Art und Weise wie ich damit umgehe. Dann sind Bindungen keine Bindungen mehr, sondern klarer und reiner Selbstausdruck.


    Ob das Annehmen von Unfreiheit zu Freiheit führt? Den Worten nach liest sich das jedoch sehr hübsch.


    Bishafu:
    byang.chub.sems:

    Natürlich. Und genau deswegen, weil es die Entscheidung eines jeden einzelnen Menschen ist, kreisen diese Menschen in Unfreiheit - gemäß den Aussagen des Buddhismus.


    ... und nur weil sich Menschen dafür entscheiden in Freiheit zu leben, erkennen sie wie die Dinge wirklich sind.


    Man muss sich also nur "entscheiden"? Das ist ja beruhigend.

  • byang.chub.sems:


    Es gibt für byang.chub keine Position zu verteidigen. Alles was gesagt wurde ist, dass es keine grundsätzliche Vereinbarkeit von Familie und Buddhismus geben kann, dass es von den individuellen Kapazitäten abhängt, dass viele ihre Kapazität falsch einschätzen und dass es bei Betrachtung von Buddhismus als eine Art Psychotherapie wohl eine grundsätzliche Vereinbarkeit von Familie und Buddhismus geben könnte.
    Der Praktizierende erforsche, was ihn "umtreibt" und ob er Gleichmut der Familie gegenüber entwickeln kann. Daraus kann er dann folgern wie es mit ihm selbst steht.


    Der Kapazitäten-Slogan ist durch Nudel-Knoedel- etc. bereits ausführlich breit getreten worden.
    Herzlich Willkommen in der nächsten Runde. Nächster Name, nächster Part.


    Es handelt sich um recht einfache Zusammenhänge - sind die Bedingungen gegeben, dann kommt es zu Familiengründungen - sind die Bedingungen gegeben - dann kommt es zum Eintritt in einen Mönchsorden - sind die Bedingungen gegeben - da gibt es nichts vorzuziehen oder abzulehnen.
    Grundsätzliche Vereinbarkeit gibt es im Buddhismus entweder mit allem oder mit garnichts. Das ist eine hohle Phrase. Vielleicht zuviel Gleichstellungsbegriffe gelesen?


    Nach Bodhidharmas Umriss der Übung gibt es vier alles umschließende Übungen - Die Übung des Beiseitelegens des Nicht-Mögens; die Übung der Annahme der eigenen Umstände; die Übung, nach nichts zu verlangen; die Übung, im Einklang mit dem Dharma zu sein.


    Sehr schön dargelegt ist dies durch Sheng-yen
    http://www.buddhistische-gesel….de/downloads/chandeu.pdf

  • byang.chub.sems:


    Man muss sich also nur "entscheiden"? Das ist ja beruhigend.


    Das ist nicht nur beruhigend - das ist auch alles. Der große Entschluß ist die ganze Übung.

  • Taishan:
    byang.chub.sems:


    Es gibt für byang.chub keine Position zu verteidigen. Alles was gesagt wurde ist, dass es keine grundsätzliche Vereinbarkeit von Familie und Buddhismus geben kann, dass es von den individuellen Kapazitäten abhängt, dass viele ihre Kapazität falsch einschätzen und dass es bei Betrachtung von Buddhismus als eine Art Psychotherapie wohl eine grundsätzliche Vereinbarkeit von Familie und Buddhismus geben könnte.
    Der Praktizierende erforsche, was ihn "umtreibt" und ob er Gleichmut der Familie gegenüber entwickeln kann. Daraus kann er dann folgern wie es mit ihm selbst steht.


    Der Kapazitäten-Slogan ist durch Nudel-Knoedel- etc. bereits ausführlich breit getreten worden.
    Herzlich Willkommen in der nächsten Runde. Nächster Name, nächster Part.


    Es handelt sich um recht einfache Zusammenhänge - sind die Bedingungen gegeben, dann kommt es zu Familiengründungen - sind die Bedingungen gegeben - dann kommt es zum Eintritt in einen Mönchsorden - sind die Bedingungen gegeben - da gibt es nichts vorzuziehen oder abzulehnen.


    Nichts anderes sind Kapazitäten. Wenn dir "Bedingungen" besser gefällt, dann nimm doch einfach dieses Wort. "Bedingungen" meint ja zwei Aspekte: Die Wahrnehmung des Subjektes und die Reaktion des Subjektes auf seine eigenen Wahrnehmungen. Beides kann ebenso als Kapazität des Subjektes bezeichnet werden: einer nimmt etwas wahr, was ein anderer nicht wahrnimmt. Also: unterschiedliche Kapazitäten. Und wenn zwei eine gleiche Sinnesempfindung haben, dann reagieren sie emotional oder konzeptionell mitunter sehr unterschiedlich darauf. Also wiederum: unterschiedliche Kapazitäten.


    Edit:
    Tatsächlich ist es so, dass das Wort "Bedingungen" eine illusorische Objektivität von Gegebenheiten vorgaukelt, weil der Subjektbezug verlorengeht, was beim Wort "Kapazität" (des Individuums) nicht der Fall ist.

    3 Mal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Taishan:
    byang.chub.sems:


    Man muss sich also nur "entscheiden"? Das ist ja beruhigend.


    Das ist nicht nur beruhigend - das ist auch alles. Der große Entschluß ist die ganze Übung.


    Zen-Phrase?

  • byang.chub.sems:
    Bishafu:


    Ja dies ist so, allerdings ist die Ursache für Probleme und Unfreiheiten auch gleichzeitig die Ursache für Freiheit.


    Ja, der Gedanke "Unfreiheit" ist die Ursache des Gedankens "Freiheit".


    Ja und dem Gedanken folgt der Karmaformation und der Karmaformation dem Bewußtsein ect.


    byang.chub.sems:
    Bishafu:

    Wenn ich die Ursachen meines Leidens erkenne und als Folge meiner Handlungen annehme, erlange ich Freiheit von den Problemen und Unfreiheiten die sich aus meinen Handlungen ergeben. Ich verändere nicht die Situation in der ich lebe, sondern die Art und Weise wie ich damit umgehe. Dann sind Bindungen keine Bindungen mehr, sondern klarer und reiner Selbstausdruck.


    Ob das Annehmen von Unfreiheit zu Freiheit führt? Den Worten nach liest sich das jedoch sehr hübsch.


    Dann lasse den Worten Taten folgen.


    byang.chub.sems:


    Man muss sich also nur "entscheiden"? Das ist ja beruhigend.


    Lieber byang.chub,
    ich glaube du setzt das falsche Wort in Anführungstriche. Richtig ist:
    Man muss sich also "nur" entscheiden! Denn gerade darin liegt jeden Tag, jede Minute die Herausforderung.
    Liebe Grüße
    Bishafu

  • Bishafu:

    Dann lasse den Worten Taten folgen.


    Was gibt es zu tun?


    Bishafu:
    byang.chub.sems:


    Man muss sich also nur "entscheiden"? Das ist ja beruhigend.


    Lieber byang.chub,
    ich glaube du setzt das falsche Wort in Anführungstriche. Richtig ist:
    Man muss sich also "nur" entscheiden! Denn gerade darin liegt jeden Tag, jede Minute die Herausforderung.


    Also eine Abfolge von voneinander nicht zu unterscheidenen, weil nicht von einander abgrenzbaren Momenten der "Entscheidung"? "Entscheiden" für was oder gegen was?
    "Entscheiden" ist wohl nicht das richtige Wort.

  • byang.chub.sems:

    Was gibt es zu tun?


    Nichts einfach nur entscheiden.

    Bishafu:
    byang.chub.sems:


    Anfangs ist es eine Abfolge. Irgendwann geht es über in Routine, dann ist es wie atmen

  • Bishafu:
    byang.chub.sems:

    Also eine Abfolge von voneinander nicht zu unterscheidenen, weil nicht von einander abgrenzbaren Momenten der "Entscheidung"? "Entscheiden" für was oder gegen was?
    "Entscheiden" ist wohl nicht das richtige Wort.


    Anfangs ist es eine Abfolge. Irgendwann geht es über in Routine, dann ist es wie atmen


    Das Wort "entscheiden" ist wirklich sehr unpassend. Es setzt eine Dichotomie von Entscheidungsalternativen voraus. Aber wenn es deine Zen-Doktrin so haben will, dann nenn es halt so.

  • Unpassend, findest du? Hast du einen besseren Ausdruck?

  • byang.chub.sems:
    Taishan:

    Das ist nicht nur beruhigend - das ist auch alles. Der große Entschluß ist die ganze Übung.


    Zen-Phrase?


    - möglicherweise bei dir - Praxis ist niemals "Phrase".

  • Bishafu:

    Unpassend, findest du? Hast du einen besseren Ausdruck?


    Schwierig. "Entscheiden" beinhaltet eine Abwägung ... Denken ... pro und kontra ...


    Es stellte sich die Frage an die Pali-Experten nach dem Terminus technikus für "so etwas".


    Es wird vermutet, dass die "ursprüngliche" (?) Bedeutung von "Achtsamkeit" es sein könnte. Also nicht die "Achtsamkeit" wie sie von den "Moralisten" und "ängstlichen Wärtern" über "richtiges" Verhalten fehlinterpretiert wird. Eine "kontemplative" nicht-konzeptionelle "Achtsamkeit" ... vielleicht (?)


    Aber vielleicht ist das, was du meinst, tatsächlich etwas vollkommen anderes ... wer weiß das schon.