ZitatAlles anzeigenA.VI.50 Eines aufs andere gestützt - 8. Indriyasaṃvara Sutta
Ist keine Sinnenzügelung da, so ist in ihm, dem Sinnenzügelung mangelt, die Sittlichkeit ohne Grundlage.
Ist aber keine Sittlichkeit da, so ist in ihm, dem Sittlichkeit mangelt, die rechte Sammlung ohne Grundlage.
Ist aber keine rechte Sammlung da, so ist in ihm, dem rechte Sammlung mangelt, der wirklichkeitsgemäße Erkenntnisblick ohne Grundlage.
Ist aber kein wirklichkeitsgemäßer Erkenntnisblick da, so sind in ihm, dem wirklichkeitsgemäßer Erkenntnisblick mangelt, Abwendung und Loslösung ohne Grundlage.
Ist aber keine Abwendung und Loslösung da, so ist in ihm, dem Abwendung und Loslösung mangeln, der Erkenntnisblick der Erlösung ohne Grundlage.
Gleichwie nämlich an einem der Zweige und Blätter beraubten Baume auch Borke, Haut, Grünholz und Kernholz sich nicht vollkommen entwickeln können, ebenso ist, wenn keine Sinnenzügelung da ist, in ihm, dem Sinnenzügelung mangelt, die Sittlichkeit ohne Grundlage . . .
Ist aber Sinnenzügelung da, so hat in ihm, der Sinnenzügelung besitzt, die Sittlichkeit eine Grundlage. Ist aber Sittlichkeit da, so hat in ihm, der Sittlichkeit besitzt, die rechte Sammlung eine Grundlage. Ist aber rechte Sammlung da, so hat in ihm, der rechte Sammlung besitzt, der wirklichkeitsgemäße Erkenntnisblick eine Grundlage. Ist aber wirklichkeitsgemäßer Erkenntnisblick da, so hat in ihm, der wirklichkeitsgemäßen Erkenntnisblick besitzt, die Abwendung und Loslösung eine Grundlage. Sind aber Abwendung und Loslösung da, so hat in ihm, der Abwendung und Loslösung besitzt, der Erkenntnisblick der Erlösung eine Grundlage.
Gleichwie nämlich an einem Zweige und Blätter besitzenden Baume auch Borke, Haut, Grünholz und Kernholz zur vollkommenen Entwicklung gelangen, ebenso hat, wenn Sinnenzügelung da ist, in ihm, der Sinnenzügelung besitzt, die Sittlichkeit eine Grundlage . . .
Eines aufs andere gestützt
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Hi Mukti,
ich glaube, Intelligenz ist in jedem Fall vonnöten, und zwar nicht die, mit der man das Abi besteht, sondern die Fähigkeit der Beobachtung, das Ziehen von Rückschlüssen, das Reflektieren und Assozieren, das Erkennen von Ursache und Wirkung.
Eine Intelligenz, von der Jiddu Krishnamurti immer sprach, die nicht in der Schule gelernt werden kann.Wäre es anders, hätten wir eine andere Welt, nicht wahr?
Monika
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Ich bin davon überzeugt, dass die Sinneszügelung wirklich der Dreh- und Angelpunkt ist, weil ja sonst der ganze Fokus darauf gerichtet ist und mich mit fortreißt, wenn ich dem ständig nachgebe.
Ich kann mich nicht zügellos - egal welcher Lust - hingeben und glauben, dass ich auch ohne Zügelung Befreiung erlange. Möglicherweise werde ich sogar kriminell, um etwas Bestimmtes zu erlangen - viel Gewinn z.B., siehe manch Banker.
Bei genug Erfahrung kann ich auch feststellen, dass genau das Kraft bekommt, worauf ich meine Aufmerksamkeit richte - "was ich füttere". Die Sinnesreize nehmen ab, wenn sie nicht mehr gefüttert werden, aber natürlich nur, wenn die Entschlossenheit groß genug ist. Andererseits ist es aber auch kein Vergehen, wenn ich einer "sinnlichen Lust" mal wieder in die Falle gegangen bin. Es ist eine Station, durch deren folgende Konsequenz ich wiederum etwas dazulerne. Vielleicht viele Male.
Einstein soll gesagt haben: "Wahnsinn ist, wenn man immer wieder dasselbe tut und jedesmal etwas anderes als Ergebnis erwartet."Die Betonung liegt auf Zügelung, was für mich bedeutet, dass ein natürlicher Umgang mit den Sinnen und dem Bewusstsein der möglichen Konsequenzen damit nicht gemeint ist.
Wenn ich also als Lebensinhalt die Befolgung des 8fachen Pfades habe, dann wird durch die allmähliche Lösung von unheilsamen Handlungen auch immer deutlicher, wo es noch was zu tun und zu lassen gibt. Und das fällt dann überhaupt nicht mehr so schwer. Manches fällt von alleine ab.
So jedenfalls meine Erfahrung."Wo Dein Schatz ist, dahin geneigt wird Dein Herz" (Bibel).
Monika
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MonikaMarie1:
ich glaube, Intelligenz ist in jedem Fall vonnöten, und zwar nicht die, mit der man das Abi besteht, sondern die Fähigkeit der Beobachtung, das Ziehen von Rückschlüssen, das Reflektieren und Assozieren, das Erkennen von Ursache und Wirkung.
Eine Intelligenz, von der Jiddu Krishnamurti immer sprach, die nicht in der Schule gelernt werden kann. Wäre es anders, hätten wir eine andere Welt, nicht wahr?_()_ Monika
Was du aber wohl meinst ist nicht Intelligenz sondern deren Mißbrauch.
Das Wort "Intelligenz" (intellegere) kommt ja von "dazwischensehen" einsehen,
erkennen - in diesem Sinne. Davon braucht man möglichst viel. Und was Krishnamurti
meint oder nicht meint ist hier nicht maßgeblich. Das Problem ist nicht, das man
das in "der Schule" nicht lernen kann, sondern worauf diese Intelligenz gerichtet wird
und ob diese rechte Einsicht dann in der Lage und überzeugend genug ist die sinnlichen
Triebe bzw. sinnlichen Wünsche zu dominieren und zu kontrollieren oder nicht.
Sonst fehlt ihr die soziale Kompetenz.Solange diese Intelligent vorwiegend zu nichts anderem gebraucht wird als auf
möglichst effektive Weise die sinnlichen Wünsche zu befriedigen und der Kontakt zu
anderen vorwiegend aus diesem Grunde erfolgt, ist diese "Intelligenz" triebhörig und
hat noch nicht viel zu sagen. Sie ist noch nicht zum Lenker des Lebens geworden.
Dann kann es dann eben auch häufig zu Mißbrauch der Intelligenz kommen.
Insbesondere, sollte auch noch Macht hinzu kommen, wie beispielsweise heute in Nordkorea. -
accinca:
Was du aber wohl meinst ist nicht Intelligenz sondern deren Mißbrauch.
Das Wort "Intelligenz" (intellegere) kommt ja von "dazwischensehen" einsehen,
erkennen - in diesem Sinne. Davon braucht man möglichst viel.Ja, davon braucht man möglichst viel. Insofern hast Du auch Recht, dass es der Missbrauch des Begriffs Intelligenz ist,
ZitatUnd was Krishnamurti meint oder nicht meint ist hier nicht maßgeblich.
Ich wäre allerdings schon dankbar, wenn Du meinen Beitrag nicht mit derartigen überflüssigen Bewertungen beantwortest. Die Art und Weise ist aus meiner Sicht nicht intelligent, sondern kurz und knapp überheblich, also auch nicht maßgeblich, wenn Du so willst, dafür aber anhaftend an der Sinnenlust des Besserwissens.
Monika
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Es ist schon ein Unterschied zwischen intelligent und intellektuell. Jemand mag z.B. sechs Sprachen fließend sprechen, aber in allen über belanglose Dinge reden. Die für die Sinneszügelung nötige Intelligenz könnte man auch als Vernunft bezeichnen. Es ist unvernünftig, für kurze und vergängliche Freuden die Befreiung von dukkha außer acht zu lassen.
Zitat18. Es wird aber eine Zeit kommen, ihr Bhikkhus, da wird dieser Name dieses Berges verschwinden, und diese Menschen werden sterben, und ich werde in das vollkommene Nirvana eingehen.
19. So unständig, ihr Bhikkhus, sind die Gestaltungen; so unfest, ihr Bhikkhus, sind die Gestaltungen; so trostlos, ihr Bhikkhus, sind die Gestaltungen. Nunmehr aber, ihr Bhikkhus, habt ihr wohl Ursache genug, Widerwillen zu fassen gegen alle Gestaltungen, habt Ursache genug, gegen sie gleichgültig zu werden, habt Ursache genug, von ihnen euch loszulösen. "
S.15.20. http://www.palikanon.com/samyutta/sam15.html#s15_3Deshalb galten die konsequent dorthin strebenden Mönche und Nonnen auch als die intelligentesten, vernünftigsten, geistig am höchsten stehenden Menschen.
Gruß,
mukti -
MonikaMarie1:
Ja, davon braucht man möglichst viel. Insofern hast Du auch Recht, dass es der Missbrauch des Begriffs Intelligenz ist,
Ich meinte eigentlich den Mißbrauch der Intelligenz. -
mukti:
Es ist schon ein Unterschied zwischen intelligent und intellektuell. Jemand mag z.B. sechs Sprachen fließend sprechen, aber in allen über belanglose Dinge reden. Die für die Sinneszügelung nötige Intelligenz könnte man auch als Vernunft bezeichnen. Es ist unvernünftig, für kurze und vergängliche Freuden die Befreiung von dukkha außer acht zu lassen.
Zumindest wäre das nicht besonders Intelligent oder? -
accinca:
Zumindest wäre das nicht besonders Intelligent oder?Nicht wirklich, und doch dreht sich das Treiben der Menschen fast nur darum. Es ist selten dass jemand diese Notwenigkeit der Sinneszügelung einsieht, noch seltener dass es jemand konsequent praktiziert, und nur in wenigen Einzelfällen wird das Ziel der Befreiung erreicht. Da gibt es glaube ich auch ein Sutta dazu.
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mukti:accinca:
Zumindest wäre das nicht besonders Intelligent oder?Nicht wirklich, und doch dreht sich das Treiben der Menschen fast nur darum. Es ist selten dass jemand diese Notwenigkeit der Sinneszügelung einsieht, noch seltener dass es jemand konsequent praktiziert, und nur in wenigen Einzelfällen wird das Ziel erreicht. Da gibt es glaube ich auch ein Sutta dazu.
Man darf aber dabei auch nicht vergessen, das der normale Mensch
unter "Sinneszügelung" nicht an das denkt was der Buddha damit meinte.
Auch der "normale" Mensch kennt Sinneszügelung wenn er z.B. aus
gesundheitlichen Gründen dies oder das nicht essen mag bzw. nicht
zu viel davon essen mag. Oder wenn er arbeiten muß oder studieren
will, muß er auch seinen Sinneswünsche für diese Zeit zügeln usw. -
accinca:
Man darf aber dabei auch nicht vergessen, das der normale Mensch
unter "Sinneszügelung" nicht an das denkt was der Buddha damit meinte.
Auch der "normale" Mensch kennt Sinneszügelung wenn er z.B. aus
gesundheitlichen Gründen dies oder das nicht essen mag bzw. nicht
zu viel davon essen mag. Oder wenn er arbeiten muß oder studieren
will, muß er auch seinen Sinneswünsche für diese Zeit zügeln usw.Ja, darum habe ich auch nachträglich noch editiert "in wenigen Einzelfällen wird das Ziel der Befreiung erreicht". Die auf Nibbana ausgerichtete Sinneszügelung wird nicht so oft eingesehen und praktiziert. Es ist schon seltsam, mit welch großer Anstrengung oft weltliche Ziele angestrebt werden, und koste es selbst das Leben. Der Mensch ist schon zu großen Leistungen fähig, indem er sich auf etwas konzentriert und allen Ablenkungen entsagt. Aber die Unwissenheit lässt Dinge wertvoll und wichtig erscheinen, die im Grunde wenig oder keinen Wert haben, das ist das Problem.
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accinca:MonikaMarie1:
Ja, davon braucht man möglichst viel. Insofern hast Du auch Recht, dass es der Missbrauch des Begriffs Intelligenz ist,
Ich meinte eigentlich den Missbrauch der Intelligenz.Du hast das Wort Intelligenz ja aufgeschlüsselt:
accinca:
...
Was du aber wohl meinst ist nicht Intelligenz sondern deren Mißbrauch.
Das Wort "Intelligenz" (intellegere) kommt ja von "dazwischensehen" einsehen,
erkennen - in diesem Sinne. Davon braucht man möglichst viel.Ich meinte den Begriff. Denn wenn es die Intelligenz selbst wäre, wäre sie ja aus zitierter Sicht gar nicht missbrauchbar, wenn Du sogar schreibst "... davon braucht man möglichst viel".
Um den Missbrauch der Intelligenz aber geht es in diesem Thread doch gar nicht, sondern um die Fähigkeit, obiges Zitat zu verstehen und umzusetzen.
Monika
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mukti:
Es ist schon ein Unterschied zwischen intelligent und intellektuell. Jemand mag z.B. sechs Sprachen fließend sprechen, aber in allen über belanglose Dinge reden. Die für die Sinneszügelung nötige Intelligenz könnte man auch als Vernunft bezeichnen. Es ist unvernünftig, für kurze und vergängliche Freuden die Befreiung von dukkha außer acht zu lassen.
Hi Mukti,
jemand, der durch seine wohlhabenden, wohlwollenden Eltern die Möglichkeit hat, viele Sprachen zu lernen und noch Vieles mehr, bezeichne ich als gebildet. Intellektuell ist er/sie deshalb noch lange nicht.
Die "nötige" Intelligenz als Vernunft zu bezeichnen, ist eine gute Möglichkeit, finde ich.Monika
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Ich finde es logisch das alles davon abhängt wie wir mit unseren Sinnen und den Sinnesreizen umgehen.
Wir haben ja letztlich nur einen Geist, nur ein Bewusstsein, und wenn das ununterbrochen mit Sehen, Hören, Schmecken, Riechen oder Denken beschäftigt ist, mit Vergangenem, Gegenwärtigem oder Zukünftigen, dann kann sich der Geist auch nicht richtig sammeln und auf's Wesentliche konzentrieren, den Blick nach Innen. Wer sich auch nur einmal für 5 Minuten auf einen bestimmten Punkt konzentriert hat, ohne sich mit ihm selbst zu beschäftigen, der weiß wie viel Energie dabei entsteht. Das funktioniert zwar auch in gewissem Maße wenn wir uns intensiv mit einem äußerem Objekt (Gedanken sind letztlich auch äußere Objekte, weil wir sie als etwas getrenntes wahrnehmen) beschäftigen, aber die Richtung entscheidet letztlich über das was gesehen und erkannt wird.
Es steht und fällt also alles damit womit unser Geist und unsere Sinne beschäftigt sind. Und wo keine Ablenkung ist, da sammelt sich der Geist auch nahezu von selbst...
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Zur Zeit teste ich gerade des öfteren am Tag meinen Blutdruck, weil ich unbedingt Medikamente vermeiden will und den wenigen Tests beim Arzt nicht ganz traue.
Es ist interessant zu sehen, wie schnell er hoch geht, nur weil meine Aufmerksamkeit plötzlich von Negativem oder Positivem (ist egal) angezogen wird, ich intensiv eine Lösung suche, mich eine Äußerung unangenehm berührt oder oder oder ...
Vorhin war mein syst. Wert innerhalb einer Minute um 20 Punkte gesunken, nur weil ich in die Stille gegangen war.Das ist für mich noch ein Grund, "den Ball untenzuhalten", zumindest wenn es sich um unheilsame Gedanken handelt.
Monika