Buddhismus - Eltern ehren

  • pink_star:

    Hallo meine Lieben,


    vielen lieben Dank für Eure lieben Antworten.


    Ehrlich gesagt, betrifft es mich persönlich. Meine Eltern haben mich immer mit andere verglichen "schau wie toll und erfolgreich der andere ist und schau dich mal an" oder "die Tochter/Sohn von XXY hat dies und das geschafft und du bist echt nur nutzlos"...




    .



    Damit musst Du irgendwann umzugehen lernen. Das wird Dir - wie anderen auch - evtl. immer wieder begegnen.



    http://www.buddhaland.de/viewtopic.php?f=15&t=12804#p248742



    Selbst im Berufsleben wirst Du irgendwann "provoziert" werden. Sogar in Personalgesprächen, die der Berufstätigkeit voraus gehen, kann es sein, daß Du sog. "Streßtests" ausgesetzt wirst, um zu schauen, wie Du mit solchen "Provokationen" umgehen kannst. Ob Du Dich auf die Provokation einläßt und somit Deine Kräfte sinnlos vergeudest ("versagst") oder ob Du Dich auf Dein Ziel "focussierst". Was ist Dein persönliches Ziel ?



    (überschneidet sich vielleicht auch ein wenig mit dem Thread in "Buddhistische Praxis" "Absichtliches Verletzen")



    ()

    坐忘

  • Liebe Tashili,


    das ist nicht einfach nur eine "Täter-Opfer"-Bindung wie nach einer Gewalttat durch einen fremden Menschen. Das ist die Bindung zwischen Eltern und Kind., und daher nicht eindimensional. Ich bin mir sicher, dass in den meisten Eltern-Kind-Beziehungen, auch wenn sie schlecht funktionieren, Liebe eine Rolle spielt. Zumindest ist es von Kindesseite wohl fast immer so. Das zu missachten und gewaltsame Trennungen herbeiführen zu wollen, halte ich für eine Missachtung der kindlichen Liebe.
    Distanz muss nicht unbedingt den Abbruch aller Beziehungen bedeuten, da gibt es eine Menge Spielraum. Z.B. ein Auslandsstudium, Umzug in eine andere Stadt, Kontakte regeln und beschränken.


    Wie das jemand für sich regelt, muss die Person selber wissen und ausprobieren. Und wenn die Emotion dagegen spricht und das nur aus einer Vorstellung her rührt, weil es einem nahegelegt wird, weil man das jemandem einredet, dann ist das nicht gut. Ich kenne genügend solcher Fälle, das war verheerend für die Betroffenen, u.a. hat es Schuldgefühle noch vermehrt, leider auch über den Tod der Eltern hinaus.
    Ich würde also niemandem sagen: "Bloß weg!"


    Es muss nicht unbedingt die ganze Bindung eine ungesunde sein. Es ist auch möglich, die gesunden Anteile zu suchen, sich auf diese zu konzentrieren, und die ungesunden Anteile loszulassen. Ja, leider ist das oftmals eine einseitige Angelegenheit. Aber da kann es dann durchaus zu Überraschungen kommen, wenn Beziehungsdynamiken einseitig verändert werden. Es dauert nur. Die Suche nach den gesunden Anteilen kann Kraft geben. Denn das Gesunde, das Innige einer Beziehung ist auch immer das Gesunde, das Innige, das Sich-geliebt-fühlende sich selbst gegenüber, das so entdeckt wird. Meine persönliche Erfahrung.


    Liebe Grüße
    Doris

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Hallo Doris,


    eben da ein Kind (um zu überleben) seine Eltern lieben muss, ihnen glauben und auf sie vertrauen, sich an sie binden ist Gewalt durch die Eltern viel fataler, als Gewalt durch fremde!


    Sie hinterlässt große Verwirrung, ambivalenz, desorganisation!


    Ja, es ist sehr schwer damit umzugehen, so oder so. Ich kenne wenige die es schaffen, positives ehrlich zu Leben. Die meisten haben schlicht Schuldgefühle und tun daher, was die Eltern von ihnen erwarten. Ein normaler abnabelungsprozess ist nicht möglich, die Beziehung ist abhängig und sehr verstrickt.


    Wenn du es ohne kontaktabbruch Geschafft Hast, eine desorganisierte Bindung an deine Eltern mit mehrfachen gewalterfahrungen nach und nach zu bereinigen, kann ich dir nur meinen größten Respekt aussprechen.


    _/\_


    Ps: das das jeder selbst entscheiden muss, versteht sich von selbst. Im Leben rät nur üblicherweise jedermann: auf jeden Fall musst du für deine Eltern da sein und darfst sie nicht enttäuschen (siehe Ausgangsposting).
    Die 'Fälle' die du kennst wären besser dran gewesen, wenn sie Kontakt gehalten hätten? Selbst, wenn es ihnen dabei schlecht gegangen wäre? Hatten sie ich der Zeit des kontaktabbruches gute Unterstützung dabei, ihre Schuldgefühle abzubauen und zu lernen, dass sie nicht für ihre Eltern verantwortlich sind?

  • Bereinigen kann ich so was erst mal nur mit mir. Eine Kind-Eltern-Beziehung, wo das beide Seiten schafften, kenne ich noch nicht, aber es gibt sie sicher.
    Ich habe aber Familien erlebt, wo sich im Alter diese Dinge gelöst hatten und auch Eltern ihr Verhalten den Kindern gegenüber bedauerten und das auch explizit artikulieren konnten.


    Nein, meine Familie waren nicht dysfunktional. Aber natürlich gab es eine Reihe von Schwierigkeiten, die aufgrund der Umstände nicht in die üblichen Eltern-Kind-Konflikte gehörten. Das habe ich für mich alleine geklärt.


    Bei den Fällen, von denen ich sprach, wirkte sich das verheerend aus. Es ging ihnen durch den Kontaktabbruch nicht besser.
    Wie sich schon meinte, es muss nicht unbedingt der Königsweg sein.


    Liebe Grüße
    Doris

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Hallo Doris,



    Ja, es ist ein innerer Prozess, anders schrieb ich es auch nicht. Und für den braucht es tatsächlich häufig! Erst mal Abstand! Sonst ist Mensch viel zu gefangen in den oben beschriebenen Prozessen. Mit Abstand UND guter Unterstützung wird es nach und nach besser. Meistens über Jahre hinweg arbeiten Menschen solche Kindheit auf und werden oft nie ganz heile. Es ist günstigenfalls ein lebenslanges Ringen mit immer wieder 'Heilungserfolgen'.


    Ich wünschte, dass du die Entschlüsse respektieren kannst, selbst wenn Schuldgefühle noch lange die Menschen begleiten. Auf Ablehnung stoßen Menschen, die ihre Eltern nicht sehen schon genug.

  • Wie kommst Du darauf, dass ich die Entschlüsse nicht respektieren kann?
    Die Leute, von denen ich spreche, wurden dazu überredet – man legte ihnen das als "alternativlos" nahe und sie wurden mit Verachtung sanktioniert, solange sie sich nicht an diese Vorgaben hielten. Das hat ihnen sehr geschadet, sagen sie selber.


    Liebe Grüße
    Doris

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Habe schon mehrfach angesprochen bzw gefragt: kontaktabbruch Muss natürlich von adäquater Hilfe begleitet werden.
    Ach komm, lass stecken :)


    Du bleibst bei deiner Erfahrung (von außen) und gut ist.

  • Ich glaube, Du verstehst mich nicht. Aber wie auch, wenn Du nicht erlebst hast, was ich erlebt habe. Und näher dran sein kann kann man gar nicht.


    Liebe Grüße
    Doris

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Doris, was ich nicht verstanden habe, habe ich gefragt. Antworten habe ich darauf nicht bekommen. Wie soll ich dich dann verstehen?


    Wie kommunizieren? :?:

  • Zitat

    Die 'Fälle' die du kennst wären besser dran gewesen, wenn sie Kontakt gehalten hätten? Selbst, wenn es ihnen dabei schlecht gegangen wäre? Hatten sie ich der Zeit des kontaktabbruches gute Unterstützung dabei, ihre Schuldgefühle abzubauen und zu lernen, dass sie nicht für ihre Eltern verantwortlich sind?


    Ok, noch einmal.


    Sie denken schon, dass es ihnen besser gegangen wäre. Der quasi aufgedrängte Kontaktabbruch hat sie in tieferes Leid gestürzt. Sie haben damit den Erwartungen der Umwelt/Therapeuten entsprochen, aber es war nicht das, was sie wollten und damit auch nicht tragen und ertragen konnten.
    Es war genau diese "Unterstützung", die ihnen diese Vorstellung eingeredet hat und sie unterschwellig unter Druck gesetzt hat. Therapeuten haben ihnen die eigenen Vorstellungen aufgedrängt und als alternativlos dargelegt, ohne auf die Bedürfnisse der Betroffenen zu achten. Dass die Betroffenen nicht für die Eltern verantwortlich waren, war ihnen schon länger bewusst.


    Auch Therapeuten können auf ihre Konzepte hereinfallen. Da dreht es sich um Macht, und damit muss behutsam umgegangen werden. Keinesfalls sollten Therapeuten ihre Vorstellungen am Klienten zu verwirklichen suchen. Das geschieht leider manchmal.


    Mir geht es nicht darum irgendwem ein schlechtes Gewissen einzureden, sondern um ein behutsames Umgehen mit so einer Situation unter Berücksichtigung der Bindungen, die nicht nur aus negativen Dingen bestehen müssen. Es soll der Person ja besser gehen und ihr nutzen, und wenn der Kontaktabbruch das nicht erbringt, zuviel Kraft abverlangt und das schlechte Gewissen verstärkt, scheint er mir als Mittel nicht geeignet. Es gibt auch sanftere Formen auf Distanz zu gehen, mit denen einfacher umzugehen möglich ist. Ich wiederhole mich … :D


    Liebe Grüße
    Doris

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Hallo Doris,


    danke!


    Nun verstehe ich besser.


    Ich sehe es auch so, dass Druck in einer TP nichts verloren hat.


    Dennoch zweifle ich erst mal den Punkt 'sie hatten verstanden, für die Eltern nicht verantwortlich zu sein'. Gerade weil es später heißt:


    Zitat

    und wenn der Kontaktabbruch das nicht erbringt, zuviel Kraft abverlangt und das schlechte Gewissen verstärkt ....


    Die Kraft die aufgewendet werden musste kenne ich zuhauf - denn solche Bindungen sind erst mal stärker als Pech und Schwefel. Jeder, der sich aus freien stücken von den Eltern distanziert macht sich diese Entscheidung nicht leicht und brauch oft Jahre zur Umsetzung.


    Das schlechte Gewissen über die Trennung ist durchtränkt mit Ur Ur alten Schuldgefühlen gegenüber den Eltern die Kind jedes mal lernt, wenn es Gewalt ausgesetzt ist. Denn jedes mal ist für Kind immanent: ich muss schlecht sein, da meine Eltern mich so behandeln, als sei ich schlecht.


    Doris, ja. Therapeuten können irren.
    Und doch ist jedes meiner Worte wahr! Wenn es dich beschäftig dann Les alles noch mal aufmerksam, vielleicht verstehst du die Situation dann auch noch mal anders.wenn du mal die Brille: TP übt macht aus gegen das Denkmodell: therapeutische Notwendigkeit tauscht.


    Ob es deinen (Bekannten, Freunden, Klienten, Partner, wasimmer) tatsächlich besser gegangen wäre ohne Trennung? Ob fortschritte möglich gewesen wären? Manchmal kann man das ja demjenigen überlassen. Manchmal muss man Kinder aus Familien nehmen, nicht nur zu ihrem Schütz, auch, um überhaupt Entwicklung zu ermöglichen. Manchmal ist ein Mensch als Patient in einer kur und die TP soll in der Zeit nicht durch Kontakte belastet werden.
    Manchmal beginnt jemand eine spezifische Traumatherapie und der TP weiß, dass es nur möglich ist, sich der Aufarbeitung zu widmen, solange kein täterkontakt da ist.


    Aber ich kann mir hier n Wolf schreiben, ohne mehr Infos wird es immer noch nicht rund - welche Situation war es denn und warum haben die jenigen nicht nach einiger Zeit den Kontakt wieder aufgenommen?

  • Liebe Tashili,


    es ging hier um Erwachsene, die ohnehin schon jahrelang völlig selbständig lebten. Dass Kinder manchmal unbedingt aus der Familie genommen werden müssen, steht außer Zweifel. Die können das meist nicht selbst überblicken und entscheiden, werden also wohl eher selten sagen, dass sie raus wollen.


    Mir ging es auch in meinen Bedenken nicht um eine zeitweise Kontaktunterbrechung, die natürlich beliebig ausgedehnt werden kann. Mein Anliegen dreht sich um den "völligen Bruch", verbunden mit einer emotionalen Sanktionierung von therapeutischer Seite. Ein Therapeut ist für mich ein Begleiter und kein Vorgesetzter.


    Es gab keinen Rückweg mehr – es ging über Jahre. Da entstand eine Hörigkeit gegenüber des Therapeuten, die umso stärker war als die Isolation von der Familie und von Freunden eingetreten war. Die Eltern verstarben dann eben. Im Nachhinein stellten sich viele Begebenheiten als übertrieben und induziert heraus, was das Ganze noch tragischer macht.


    Aber gut, das ist eine so spezielle Geschichte, die ich nicht hier ausbreiten möchte. Sie hat mich nur hellhörig gemacht. Mag sein, dass wir deshalb schlicht aneinander vorbeireden bzw. dass ich Dir was zumute, was Du nicht verstehen kannst, weil Du die ganze Geschichte nicht kennst. Entschuldige bitte, mein Fehler. _()_

    Ich kam darauf, weil Pink Star schildert, dass sie es schon vergeblich versucht hat, und ich dachte, vielleicht ist das nicht die richtige Weise für sie Distanz zu gewinnen, und sie könnte mit einem anderen Konzept leichter klarkommen, z.B. ein langer Auslandsaufenthalt, Umzug in eine andere Stadt, weil diese äußeren Umstände ein guter Schutz gegen Überredungsversuche sind, die sie vielleicht auch sich selbst gegenüber braucht und zeitlich begrenzt sind, daher nicht so absolut und leichter auszuhalten.


    Liebe Grüße
    Doris

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Vielleicht hilft es dir ja...


    Meine Mutter war seit dem ich acht Jahre alt war Alkoholikerin und hat mich täglich geschlagen, gedemütigt und angeschrien. Als ich 17 war starb sie... Ich habe sie gehasst und mir die Trauer verboten...jahrelang. Sie hat sich nie wirklich entschuldigt...
    Dann merkte ich, dass sie nicht ohne Grund so war und es mir genauso ergehen könnte, weil ich in der gleichen Situation lebte...ich nehme es nicht als Entschuldigung, aber Erklärung. Ich hasse sie nicht mehr...ich bereue nicht mit ihr nochmal geredet zu haben und die Chance nicht mehr zu haben. Ich wäre nicht so wie ich bin ohne sie. Sie hat mich auf grausame art und Weise geformt und doch so gestärkt, dass ich nicht wie sie nieder machen lasse und einen besseren weg gehen kann. Ohne sie währe ich nicht zum Buddhismus gekommen ohne sie würde ich nicht so selbstbewusst und stark sein und nicht kleine dinge anerkennen und materielles als nichtig einstufen. Ich hatte alles materielle aber keine liebe...


    ich verehre sie...sie bekommt noch ihren Altar.


    Sowas bedarf viel zeit und verzeihen werde ich nie...aber Frieden schließen

  • Hallo pink_star,


    im Konfuzianismus gibt es auch solche Regeln, die dort sogar strenger sind. Wenn ich das richtig verstehe, muss die Frau auch den Mann ehren und die Frau muss auch den Sohn ehren (!). Das Resultat ist, dass die Frau im Konfuzianismus ganz unten stehen. Ich habe mal bei einer Firma gearbeitet, die viel ihre Maschinen im asiatischen Raum verkauft hat. Wenn einer der Verkäufer aus Korea zurückkam, gab es immer neue Geschichten (Korea ist ein ziemlich konfuzianistisch Land). Einmal erzählte ein Verkäufer es sei eine Arbeiterin aus der Fabrikhalle rausgerufen worden und dann sei sie vor den Augen der Leute geohrfeigt worden. Der Grund war, dass die Maschine, für die sie zuständig war, zu viel Ausschuss produzierte. Ich glaube nicht, dass das Ohrfeigen von Frauen im Sinne von Konfuzius ist. Er wollte mit seinen Verhaltensregeln bewirken, dass sich Familien nicht fetzen. Aber er wollte sicher nicht, dass es so rauskommt. Im Falle von Buddha war ist es wohl auch so.


    Es gab außerdem einigen Firmen in anderen Ländern, die von den Maschinen Daten sammelten und diese statistisch aufbereiteten. So konnten sie frühzeitig erkennen, wenn eine Maschine Tendenz zeigte ungenau zu arbeiten. Dann wurde diese Maschine frühzeitig nachjustiert. Verstand statt kopflos Regeln zu befolgen bringt da mehr.


    Ich war mal bei einer Meditationsübung mit einem buddhistischen Mönch. Ich weiß nicht mehr was er gefragt wurde, aber die Antwort war, dass man nicht um jeden Preis mit jemanden Freund sein muss. Wenn man es immer wieder versucht hat und sich Mühe gegeben hat mit der Person gut auszukommen und es klappt einfach nicht, solle man einfach weitergehen. Wenn ich das richtig verstehe, soll man hier auch nicht in Anhaftung verfallen.


    Zitat

    Deine Eltern werden durch einen Kontaktabbruch wahrscheinlich innerlich "aufhorchen" - und lernen, dass du nicht mehr für alles verfügbar bist.


    Das glaube ich nicht. Ich habe einen ähnlichen Fall in meinem Bekanntenkreis mit der Mutter einer Bekannten. Sie hat nach Kontaktabbruch einen ziemlichen Terror veranstaltet. Sie hat sogar einen Anwalt eingeschaltet (natürlich vergebens) und böse Briefe geschrieben. Meine Bekannte ist dann weggezogen (v.a. um ihr Kind vom Einfluss dieser Frau wegzubekommen).


    Wenn du dir Mühe gegeben hast mit deinen Eltern und sie einfach von ihrer Seite einfach nichts einsehen wollen, hast du deinen "Pflichtteil" getan und kannst weiter deines Weges gehen. Du hast auch ein Recht darauf deine Psyche zu schützen.


    Dir viel Glück und gute Erholung von diesem Trauma!
    Grüße, Oliver

  • Hallo Oliver,


    ist es im Buddhimus aber schon so, dass Männer und Frauen gleichberechtigt sind, oder?
    Ich bin echt schockiert von deiner Erzählung, aber leider passiert sowas sehr oft, dass Frauen verachtet werden.


    Ich habe sehr oft versucht mit meinen Eltern über unsere Probleme zu sprechen - aber sie waren immer davon überzeugt, dass sie Recht haben und alles was sie meinen und denken gilt - das Kind hat quasi nichts zu sagen. Es ist einfach anstrengend mir dauernd Sachen anhören zu müssen wie z.Bsp. "Kinderarbeit hat schon ihre Gründe und ist nicht schlecht, Kinder müssen doch ihre Eltern unterstützen, warum kriegt man sonst Kinder " oder "im vorigen Leben hab ich dir was getan und deshalb hab ich jetzt schlechtes Karma, dich wieder bei mir zu haben". Dann kam ja (wie von mir schon erwähnt) die Gewalt in der Familie...


    Ich habe mittlerweile seit 1 Monat keinen Kontakt zu ihnen und muss ehrlich sagen (auch wenn sich das böse anhört) ich bin psychisch besser beinand, wenn ich sie nicht um mich herum habe. Sie sind meine Eltern und ich weiß, für manche klingt das sehr hart, aber ich kann sie nicht ausstehen und der Hass in mir wird nur dann erst weniger, entweder wenn sie sich ändern (was aber nie passieren wird) oder einfach den Kontakt abbreche.


    Meine Schwägerin sagte mir heute, mein Vater hat zu trinken angefangen. Das ist wieder typisch. Sie haben immer versucht mich zu manipulieren und wissen genau, wo meine Schwachpunkte sind, nämlich meine Angst davor, dass ihnen was passieren könnte...und ich bin dann natürlich Schuld. But guess what, diesmal fall ich da nicht mehr rein.


    LG
    pink_star

  • Hallo Pink Star,


    ich wünsche dir gute Genesung ... es dauert lange, und es lohnt sich :)

  • Hallo pink_star, :)


    ich finde es gut wie du das machst. Ich selbst ziehe mich von jeder Person zurück, wo ich merke sie wirkt auf eine Art auf mich, die ich nicht möchte.
    Ich bin ein freier Mensch, jedenfalls so frei wie ich es mir erlaube und wie es möglich ist von den Umständen her.
    Und wenn ich selbst merke etwas tut mir nicht gut, dann lasse ich es, wenn das möglich ist. Und wenn ich merke ein Mensch tut mir nicht gut, dann lasse ich diesen Menschen sein, wenn das möglich ist.
    Es wäre einfach total dumm, wenn ich mich freiwillig in vollem Bewußtsein dass es mir nicht gut tut, ohne Not und Zwang in Situationen oder Verhältnisse begeben würde die mir nicht gut tun.


    Etwas anderes sind die Herausforderungen des Lebens denen man sich nicht entziehen kann, wenn diese Herausforderungen dran sind.
    Aber dazu braucht es mindestens innere Stabilität und inneren Frieden. Diesen Frieden zu entdecken und zu unterstützen ist die erste und wichtigste Herausforderung. Alles andere baut darauf auf. Finde ich.
    Ohne das Fundament, die Grundlage eines ganzen Menschens, eines geistig, emotional und seelisch gesunden Menschens, der mit sich im Frieden und in Harmonie lebt, fällt das ganze Haus zusammen. Dann kann man auch nicht mit anderen in Frieden und Harmonie leben.


    Und um diesen Frieden in sich zu entdecken und in sich entfalten zu lassen, braucht es eine Umgebung die diesen Prozess unterstützt und fördert. Oder wenigstens keine Umgebung die diesen Prozess stört, es sei denn es gehört mit zum Wachstumsprozess, dass man gestört wird oder sich gestört fühlt, das wird sicherlich auch vorkommen. Aber man muß sich nicht noch freiwillig diesen Störungen aussetzen, wenn man das nicht möchte oder einfach für sich sieht, dass es in diesem Moment noch zu viel für einen selbst ist. Es ist gut seine Grenzen und die Grenzen anderer zu kennen und zu achten. Auch wenn sich diese Grenzen mit der Zeit ändern können, so wie sich alles ändern kann und ändert.


    Es ist wie ein ganz zartes Pflänzchen bei vielen, dieser innere Friede und die Ausgeglichenheit. Ich scheint mir sogar fast, dass viele diesen inneren Friede garnicht kennen. Also sich noch nichtmal der Existenz dieses zarten Pflänzchens überhaupt bewußt sind.
    Und wenn dann immer wieder dieses unbewußte Pflänzchen niedergedrückt, niedergtrampelt wird, dann ist das schade und kann natürlich erst recht nicht bewußt werden und sich erst recht nicht entfalten.


    Denn es ist schon toll und bemerkenswert, dass sich überhaupt jemand dieses Pflänzchens bewußt ist. Sich wenigstens eines kleinen Hauchs von innerem Frieden, Ausgeglichenheit und Freude bewußt ist und es dann noch als etwas erkennt, was es wert ist unterstützt zu werden. Das ist selten, dass man den Wert des inneren Friedens erkennt und dann auch wirklich sein Leben darauf ausrichtet.
    Jedenfalls treffe ich selten Menschen wo ich das Gefühl habe sie richten ihr Leben darauf aus. Und das ist ja auch ok, dass das nicht alle wollen. Frieden ist ja etwas Persönliches und Freiwilliges und nicht etwas was von außen befohlen oder erzwungen wird. Genau Zwingen und Befehlen wären ja gerade kein Zeichen von echtem Frieden, meiner Meinung nach.


    Und ich kenne gut den Gegenwind den man bekommen kann, wenn man sich dem inneren Frieden und der Freiheit widmen möchte. Gegenwind den man sich selbst macht, sowie Gegenwind von anderen.
    Deswegen spricht man im Buddhismus vielleicht auch von Zuflucht. Das hat nicht etwas mit feigem Flüchten zu tun sondern damit, dass der Frieden vor allem anfangs einen geschützten Raum braucht wo er wachsen kann. So wie man ein zartes junges Pflänzchen schützt. Wenn die Pflanze stark geworden ist und sicher verwurzelt, dann kann sie auch besser mit dem Wetter und ihrer Umwelt umgehen und kann die Welt mit ihrer Pracht erfreuen. Auch wenn die Pflanze als sichtbare Form letztendlich natürlich irgendwann vergehen muß, wie alles in einer bedingten Welt.


    Genauso ist es mit der Zeit irgendwann möglich, Schutzräume immer mehr zu verlassen und den inneren Frieden und die Freiheit auch immer mehr im sogenannten "Außen" zu leben und zu verkörpern.


    Aber wie lange solche Prozesse und Phasen dauern, wo man sich selbst schützt und vor allem gut um sich selbst kümmert, kann man nicht sagen. Jede Pflanze ist anders und braucht andere Umstände die ihr helfen. Genauso bei Menschen.
    Da kann ein bewußter Moment ausreichen oder man braucht ein ganzes Leben oder länger. Das ist alles ok. Was eben hilfreich ist. Da gibt es keine festen Zeitvorgaben bis zu welchem Termin man gefälligst ausgeglichen zu sein hat. Bis zu welchem Termin man wieder funktionieren sollte. Termine sind Erfindungen von Menschen. Das Leben ist aber größer als das, obwohl es auch die Möglichkeit mit einschließt sich an Termine zu halten, wenn man das möchte.


    Ich will dich also ermutigen, dass du den für dich richtigen Weg und Umgang mit deiner Situation und deinem Leben schon finden wirst oder vielleicht auch schon gefunden hast. Und dass du dem vertraust was du für dich als richtig erkannt hast und was dir wirklich gut tut, pink_star.
    Alles Gute. :)


    Und alles nur meine Meinung. Ich kann auch unrecht haben. :)


    Liebe Grüße

  • P.S.: Und ich bin der Meinung, dass das Leben einen unterstützen will und auch unterstützt auf dem Weg zu innerem Frieden und echter Freiheit.
    Das ist aber eine zutiefst subjektive Meinung von mir, dass das Leben einem hilft auf dem Weg. Findige Buddhisten oder andere Denker werden das vielleicht schon allein anhand der vier edlen Wahrheiten wiederlegen wollen.
    Trotzdem fühle ich mich rein von meiner praktischen Erfahrung unterstützt vom Leben. Als wenn innerer Frieden und Freiheit das ist warum ich hier bin und alles schreit "Ja" aus allen Ecken dazu. :D
    Vielleicht muß man ja nur hinhören.
    Und wenn man zu innerem Frieden und echter Freiheit "Ja" hört, dann hört man vielleicht auch ganz deutlich "Nein" wenn man auf dem Weg ist gegen inneren Frieden und echter Freiheit und Mitgefühl zu leben.
    Falls man hinhört.


    Aber nur meine Meinung.


    Liebe Grüße

  • Raphy:

    Trotzdem fühle ich mich rein von meiner praktischen Erfahrung unterstützt vom Leben.


    Als Mensch kann es durchaus unterstützende Eigenschaften geben.
    Leider sind das aber nicht unbedingt die einzigen Eigenschaften.
    Man könnte sich die Eigenschaften der Menschen durchaus auch
    viel günstiger vorstellen. Aber es ist eben nicht einfach in einem
    Biotop zu leben selbst wenn man zeitweise am Ende der Nahrungskette steht.

  • Raphy, was für ein schönes Posting. Danke.