Zur Bedeutung der Gefühle im Buddhismus

  • hier fand ich einen Text zu der "Bedeutung der Gefühle im Buddhismus", vieleicht mag es ja jemand lesen :) .....


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  • Wundervoller Text. Er schreibt was ich sehe.
    Der Inhalt geht weit über deine Themenzeile hinaus.
    Die Gefühlssache ist nur ein marginaler, aber wichtiger Teil.
    Der Text hat mich erleichtert - ich kann jetzt was loslassen.

  • Hallo!


    Ich habe mir den Text gleich ausgedruckt und werde ihn in Ruhe lesen, was ich gesehen habe, finde ich aber wunderbar! Danke dafür!


    Fureo

  • Vielen Dank für diesen Beitrag! Vieles, was hier beschrieben wird, habe ich persönlich lernen dürfen bzw. bin noch dabei, es zu lernen. Gerade am Anfang meines Weges im Buddhismus habe ich z.B. meinen Fokus sehr auf die Achtsamkeitsmeditation gelegt, das Thema "Gefühle" dabei aber ziemlich unbeachtet gelassen. Irgendwann merkte ich, dass etwas ganz und gar nicht stimmt - bis ich meine Achtsamkeit eben auch bewusst auf meine Gefühlszustände zu richten begann (was mir am Anfang sehr schwer fiel, da ich in meinem Leben leider gut gelernt hatte, bestimmte Gefühle zu "verdrängen"). Auch war es für mich ein wichtiges inneres Erlebnis, als ich erkannte, dass mein Weg nicht der eines "emotionalen Einsiedlers" ist : die Verbundenheit mit den Menschen um mich her (ohne Anzuhaften - nicht wirklich einfach ;) ) ist daher jetzt ein wichtiger Teil meiner Praxis.


    LG peema

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  • Hallo,


    ich finde der Text beinhaltet einen wichtigen Grundsatz, nämlich dass man lernen sollte mit den Gefühlen richtig umzugehen, anstatt zu versuchen sie zu ignorieren oder auszuschalten.


    Zitat

    Wir dürfen nicht leidenschaftslose Menschen werden in dem Sinne, dass wir ohne Gefühle durchs Leben gehen, sondern dass wir uns dem Leben und dem Sturm der Gefühle stellen im Akt der Bewusstwerdung.
    ..........
    Der entscheidende Dreh- und Angelpunkt, um mit Gefühlen gut umgehen zu können, beginnt mit der Bewusstwerdung der Gefühle, so wie es bereits der Buddha im Prozess des Satipatthana - insbesondere im Zusammenhang mit der Atemmeditation - angedeutet hat. Wir sollten lernen, sowohl in der Meditation wie auch im täglichen Leben uns unserer Gefühle bewusster zu werden, den Strom des Entstehens und Vergehens von Stimmung und Gefühlen wahrzunehmen, zu beobachten und zu erleben.
    ..........
    Wenn ich mir der Gefühle bewusst werde und merke, wie sie entstehen und vergehen, gelange ich an die Wurzeln emotionalen Erlebens. Hiermit aber entsteht Freiheit, den Gefühlen ihren angemessenen Platz zu geben.


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  • mukti:

    ich finde der Text beinhaltet einen wichtigen Grundsatz, nämlich dass man lernen sollte mit den Gefühlen richtig umzugehen, anstatt zu versuchen sie zu ignorieren oder auszuschalten.


    Das finde ich auch. Nur was konkret bedeutet es "richtig mit den Gefühlen umzugehen ?"
    Gefühle haben die Eigenschaft, dass sie plötzlich, unvorbereitet auftauchen. Ein richtiger Umgang mit ihnen ist häufig gleichbedeutend, nicht daran anzuhaften. Aber auch das ist häufig schon eine hohe Kunst.

  • Na, unter richtig umgehen ist zu verstehen: beobachten, meditativ betrachten, wieder beobachten...
    Wann treten sie auf? Wie kündigen sie sich an? Welche Geisteshaltung löst sie aus?


    Bei sowas hab ich mal festgestellt, dass meine Wut nicht plötzlich in dem Moment entsteht, wo ich explodiere, sondern unglaublich lange vorher mit dem ersten unwilligen Gedanken. Daraufhin hab ich die Notwendigkeit dieser unwilligen Gedanken aufgeschlüsselt und ihre Ursache - und auf einmal löste sich die Wichtigkeit und die Unumgänglichkeit meiner Wut in rein gar nichts auf. Tz.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Losang Lamo:

    Na, unter richtig umgehen ist zu verstehen: beobachten, meditativ betrachten, wieder beobachten...
    Wann treten sie auf? Wie kündigen sie sich an? Welche Geisteshaltung löst sie aus?


    Bei sowas hab ich mal festgestellt, dass meine Wut nicht plötzlich in dem Moment entsteht, wo ich explodiere, sondern unglaublich lange vorher mit dem ersten unwilligen Gedanken. Daraufhin hab ich die Notwendigkeit dieser unwilligen Gedanken aufgeschlüsselt und ihre Ursache - und auf einmal löste sich die Wichtigkeit und die Unumgänglichkeit meiner Wut in rein gar nichts auf. Tz.


    Da kenne ich auch Beispiele aus jüngster Vergangenheit wo ich völlig frei von Wut ein Zimmer betreten habe, dann mit einer Kritik konfrontiert wurde, die ich für nicht bererchtigt hielt und dann habe ich erst beobachtet, wie mein Ego Ärger "produzierte".

  • Losang Lamo:


    Bei sowas hab ich mal festgestellt, dass meine Wut nicht plötzlich in dem Moment entsteht, wo ich explodiere, sondern unglaublich lange vorher mit dem ersten unwilligen Gedanken. Daraufhin hab ich die Notwendigkeit dieser unwilligen Gedanken aufgeschlüsselt und ihre Ursache - und auf einmal löste sich die Wichtigkeit und die Unumgänglichkeit meiner Wut in rein gar nichts auf. Tz.


    Klassischer Fall von nicht greifen/anhaften bzw. Aufgabe der Anhaftung an den allgegenwärtigen Gefühlen.


    hedin

  • Matthias65:

    Nur was konkret bedeutet es "richtig mit den Gefühlen umzugehen ?"


    Dazu steht in dem Text:

    Zitat


    Durch die Bewusstwerdung unserer Gefühle erlangen wir neben der üblichen "willentlich-denkerischen" Entscheidungsfreiheit allmählich auch eine emotionale Entscheidungsfreiheit. Erst, wenn wir wissen und gewahr werden, was in uns vor sich geht, haben wir die Freiheit, über unsere Gefühle zu entscheiden, ob wir sie in diesem Augenblick unterdrücken wollen, kontrolliert ausleben oder in etwas anderes verwandeln.


    Ich verstehe "über unsere Gefühle zu entscheiden" in dem Sinne, dass ich dann entscheiden kann, ob ich meinen Gefühlen entsprechend automatisch Handlungen folgen lasse, also bei Wut sofort losbrülle, oder trotz diesem oder jenem Gefühl die Freiheit habe, auch anders zu handeln. Also trotz und mit Gefühl agiere, nicht nur auf meine Gefühle reagiere.


    Ich glaube, in unserer Kultur überfordern wir uns oft mit der Idee einer falsch verstandenen Authentizität, in dem Sinne: wenn ich zu jemandem freundlich bin und lächle, soll das auch mein "echtes Gefühl" ausdrücken. Daraus wird dann im Umkehrschluss der Krampf, dass, wenn ich freundlich sein will, ich mich auch noch zwinge Menschen nett zu finden, für die ich ganz andere Gefühle habe ...


    Ich erkenne mein Gefühl der Wut, wenn sich jemand in der Schlange vordrängelt.Weil ich die Wut erkenne, kann ich reagieren, entscheiden, ob ich losbrülle "He, Sie da, gefälligst hinten anstellen, andere warten auch ..." oder freundlich auf das Ende der Schlange hinweise, oder es mir es eigentlich egal sein kann, weil ich die zwei Minuten locker zur Verfügung habe. Vielleicht Wut, aber trotzdem meine Entscheidung, wie ich reagiere ... weil ich die Wut rechtzeitig als solche in mir erkannt habe.

  • Das Gefühl entsteht durch Kontakt - Berührung - man kann zweierlei machen - entweder nicht in Berührung kommen - also nicht die Kastanien aus dem Feuer holen - nicht auf die Herdplatte fassen - oder durch Berührung den Umgang mit dem Gefühl, sich selbst besser kennen lernen.
    Da Gefühle plötzlich aufteten können, weil man unwillkürlich mit was in Kontakt kommen kann, ist es sinnvoll, Gefühlen nicht auszuweichen, sondern sie und damit sich selbst zu erfahren.
    Und wie LL schon sagte - man beginnt mit dem Gedanken, weil das Gefühl eben eine Reaktion auslöst, die bei Gier zunächst ein Verlangen, also ein Gedanke ist. Und wenn man sich mit diesem durch das Gefühl erwachten Gedanken beschäftigt, löst sich das Gefühl auf, weil man nicht zwei Sachen gleichzeitig kann - fühlen und denken.
    Wer aber das Gefühl behalten will - der spielt mit Feuer.

  • Genau so erlebe ich es auch, liebe LL.
    Wenn ich diese "Erforschung" nicht begonnen hätte und weiter betreiben würde, würde ich manchmal vor lauter Verletzlichkeit und Zorn alles zerdeppern, wer weiß, ob ich nicht sogar jemanden schlagen würde - und zwar aus lauter Hilflosigkeit. Durch das Erkennen und Begreifen des Entstehens solcher Prozesse aber wird es mir möglich, schon zu Beginn - also an der Pforte der Gedanken - einzugreifen. Aber um hier hin zu kommen, bedarf es guter Beobachtung und in kritischen Momenten letztlich auch großer Selbstbeherrschung (eine Art innerer Arschtritt :lol: ), denn nach Einsicht und Erkennen ist es dennoch ein weiter Weg, bevor die Wut sich wirklich auflöst. Dazu gehört auch Entschlossenheit, sich aus diesem Dilemma zu befreien.


    Und dieses Eingreifen, bevor die Wut sich über einen gewissen Zeitraum entwickeln kann, bedeutet nicht, seine Gefühle nicht zum Ausdruck zu bringen. Ganz im Gegenteil - zumindest für mich ist es so. Die Wut hat nur Grund, sich derartig aufzutürmen, eben weil ich meine ursprünglichen Gefühle nicht zum Ausdruck gebracht habe oder weil ich deren Ursache noch nicht begreife. Das habe ich mir ein Leben lang gewünscht, in Ruhe sagen zu können: "Das verletzt mich jetzt" oder "Das finde ich nicht in Ordnung". Stattdessen habe ich wie ein Hase vor der Schlange erstarrt auf die Situation geschaut, sie nicht begriffen, und wenn ich sie endlich begriffen hatte, wurde ich böse. Da aber ein anderer neuer Moment eingetreten war, wusste ich nun nicht, wohin damit. So entstanden (und entsteht auch hin und wieder) eine gespannte Stimmung, die auch mein Gegenüber spürt, keiner äußert sich, um die scheinbare "Harmonie" nicht zu stören, dadurch entlädt sie sich in einem späteren Moment, womöglich an einem Fussel.
    Deshalb bin ich dankbar, dass ich diese "Mittel" (Achtsamkeitsmethode) in der Hand habe und mich immer mehr aus diesem Kreislauf befreien kann.


    _()_ Monika

  • Die Emotion "Wut" überdeckt allerdings ein anderes Gefühl, das frustriert wird.

  • Aiko:

    Die Emotion "Wut" überdeckt allerdings ein anderes Gefühl, das frustriert wird.


    Ja, deshalb schrieb ich ja auch, Wut entwickelt sich aufgrund von zuvor nicht beachteten Gefühlen. Sie kann z.B. eine nicht gelebte Trauer sein.

  • Aiko:

    Die Emotion "Wut" überdeckt allerdings ein anderes Gefühl, das frustriert wird.


    ich versteh mal wieder nicht:
    das gefühl das überdeckt wird, wird frustriert, oder überdeckt wut frust?


    frustration ist lange unterdrückte wut die nicht ausgelebt wird, oder kreativität die nicht ausgelebt wird oder jedes andere gefül das unterdrückt wird hat frustration zu folge. amm meisten aber die wut.


    _()_
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  • MonikaMarie1:
    Aiko:

    Die Emotion "Wut" überdeckt allerdings ein anderes Gefühl, das frustriert wird.


    Ja, deshalb schrieb ich ja auch, Wut entwickelt sich aufgrund von zuvor nicht beachteten Gefühlen. Sie kann z.B. eine nicht gelebte Trauer sein.


    Monika ich gebe dir recht, insofern das diese nicht beachteten gefühle immer hinter der ecke stehen um raus zu kommen, also entladen sie sich auch wenn sie jahre darauf warten in einem moment, das ist das was ich als wutausbruch erlebe und der ensteht "scheinbar" im moment, is aber nicht so.
    meinst du das?


    LG
    _()_
    .

  • Jedes Gefühl, das nicht wahrgenommen wird, kann auch nicht erlöst werden.
    Diese Energie führt dann ein Eigenleben im Unterbewusstsein. Und beeinflusst von da aus sogar die Wahrnehmung und die Handlung.
    Man könnte sagen, diese unterdrückten, verdrängten Energien sind frustriert, weil sie nicht wahrgenommen werden, weil sie verurteilt werden und abgeschoben.
    Das sind ganz subtile Geschichten, meist können einen nicht mal die Psychoheinis drauf bringen ( bezahlt werden sie trotzdem ),
    ne auch das muss frau noch selbst rauskriegen.

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Zitat

    frustration ist lange unterdrückte wut die nicht ausgelebt wird, oder kreativität die nicht ausgelebt wird oder jedes andere gefül das unterdrückt wird hat frustration zu folge. amm meisten aber die wut.


    Ich verstehe unter Frustration, das nicht zu bekommen, was ich begehre, liebe Sumi. Wenn also mein Verlangen nicht befriedigt wird, wonach auch immer.
    Z.B. wenn mir Dinge einfach nicht gelingen wollen.
    Unterdrückte Wut verursacht bei mir entweder Hass auf andere oder Hass auf mich selbst, also Aggression oder Depression.
    Aber unter "Unterdrückung" verstehe ich nur, dass ich sie vor mir selbst verheimliche und – ebenso schlimm – pflege und hege.
    Unterdrücket Wut ist für mich also nicht gespürte Wut.


    Ausleben möchte ich meine Wut nicht, aber spüren und manchmal auch ausdrücken können, also in Worte fassen. Das eröffnet mir die Freiheit zu tun und zu lassen, was mir dann richtig erscheint.


    Liebe Grüße
    Doris

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Zorița Câmpeanu:
    MonikaMarie1:

    Ja, deshalb schrieb ich ja auch, Wut entwickelt sich aufgrund von zuvor nicht beachteten Gefühlen. Sie kann z.B. eine nicht gelebte Trauer sein.


    Monika ich gebe dir recht, insofern das diese nicht beachteten gefühle immer hinter der ecke stehen um raus zu kommen, also entladen sie sich auch wenn sie jahre darauf warten in einem moment, das ist das was ich als wutausbruch erlebe und der ensteht "scheinbar" im moment, is aber nicht so.
    meinst du das?


    LG
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    Ja, das meine ich. Im übrigen bin ich schon seit Jahren froh, dass ich diese Wut überhaupt spüre und sehen kann. Sie war früher hinter Aggression und Ironie versteckt, also "hintertücksch". Auch war sie mit dem Gefühl bzw. Gedanken gekrönt "ich hab ja wohl ein Recht, genervt zu sein, zu reagieren ..."
    Ich habe früher große Angst vor meinen eigenen Ausbrüchen gehabt, weil ich deren scheinbar unzusammenhanglose und erschreckende Dynamik nicht begreifen konnte.


    Wenn ich nicht weiß, um welches Gefühl es sich handelt, kann ich es ja auch nicht achten und erlösen. Denn dann bleibe ich immer wieder "fremdbestimmt" und unberechenbar, selbst für mich.
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  • Es geht doch nicht darum Gefühle zu erlösen - sondern das Begehren, das mit dem Gefühl verbunden ist.
    Und wenn ein Begehren (Verlangen) nicht erfüllt wird, obwohl es erfüllt werden könnte, führt das zum Frust. So wird beim Kind dann Trotz und Wut aufgebaut. "Das kriegt nicht seinen Willen".
    Diese Sprüche kennt jeder von uns. Und man kann sie auch immer beobachten zwischen Eltern und Kindern. Da könnte ich immer rein schlagen und meine Wut auslassen.


    Also - um dieses Verlangen geht es - es muss erlöst werden.

  • Doris Rasevic-Benz:


    Ausleben möchte ich meine Wut nicht, aber spüren und manchmal auch ausdrücken können, also in Worte fassen. Das eröffnet mir die Freiheit zu tun und zu lassen, was mir dann richtig erscheint.


    Liebe Grüße
    Doris


    liebe Doris,


    dieses ausleben der wut, (denke ich zumindest) ist schon "vorbelastet" da kommt bei mir das bild des wild umherschlagenden, zerstörenden..... deswegen versuchen manche sie nicht auszuleben... es ist sozusagen nicht buddhistisch salonfähig wut auszuleben, na ja nicht nur buddhistisch aber da denke ich schon das besonders darauf geachtet wird das diese "unheilsame" gefühl nicht an die oberfläche dringt.
    das ist natürlich spekulation und muss nicht für jeden stimmen.


    für mich ist wut mittlerweile ein legitimes gefühl so wie alle anderen wenn sie sich nicht aus "unterdruck" also explosions entladen und ich somit gefangener meiner eigenen emmotionen werde. so verstehe ich das....
    erinnere dich an unsere gespräche von dezember und januar.....und ihre kulmination in meinem rausch :D


    LG


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  • @ aiko:

    Zitat

    Also - um dieses Verlangen geht es - es muss erlöst werden.


    Aber das ist zu abstrakt für die Übung, finde ich. Verlangen ist nämlich eine Neigung des Geistes. Wir üben ja Zazen um diese Neigung zu unterbinden. Dadurch erfahren wir, daß es möglich ist, Stillung zu erfahren, ohne dem Verlangen nachzugeben.


    Ansonsten geht das Verurteilen, Abtrennen, Abspalten, Unterdrücken unglaublich schnell vor sich und es geht mit Aversion vor sich.
    Beides kann man nicht recht wahrnehmen, weil je öfter, desto mehr Neigung dazu und das beeinträchtigt wieder die erlösende, durchdringenden Wahrnehmung. Es geht nämlich, nach meiner Beobachtung, auch eine Flucht des Geistes gleichzeitig vonstatten.
    Ein Geist der immer nur mit Text-Studium beschäftigt ist, ist nicht ohne Grund immer nur mit Text-Studium beschäftigt. Er mag ja nicht hinsehen, weil unter allen Gefühlen stets die Todesfurcht hockt. Auch Trauer natürlich ob dieser Furcht . Aber es ist wichtig Dukkha zu fühlen, nicht definieren zu können in hundert Einzelheiten, sondern zu fühlen. Wie sollten wir sonst zu Metta kommen ?

  • Aiko:

    Es geht doch nicht darum Gefühle zu erlösen - sondern das Begehren, das mit dem Gefühl verbunden ist.
    ..............
    Also - um dieses Verlangen geht es - es muss erlöst werden.


    so sehe ich es auch!
    gefühle sind "fertigproduckte", wenn ich an der rezeptur was ändern will muss ich an die rohstoffe und deren zusammenzetung.... poetisch....wa :D


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  • Zorița Câmpeanu:


    für mich ist wut mittlerweile ein legitimes gefühl so wie alle anderen wenn sie sich nicht aus "unterdruck" also explosions entladen und ich somit gefangener meiner eigenen emmotionen werde. so verstehe ich das....
    erinnere dich an unsere gespräche von dezember und januar.....und ihre kulmination in meinem rausch :D


    Es gibt keine Gefühle die falsch sind oder illegitim. Gefühle sind wie Gedanken und werden auch damit verknüpft. Sie sind wichtige Informationen für uns, allerdings sind wir konditioniert auf bestimmte Gefühle. Daher ist in dem Beitrag ja von Verdrängung und Unterdrückung die Rede. Beides ist Teil der Sozialisation und es ist sinnvoll, dass z.B. Wut oder auch Mitleid gebremst werden.
    Die einzige Frage, die da mir jedenfalls relevant ist, ist die nach den Auswirkungen im Miteinander. Schafft es Frieden oder trennt es, wenn ich das Gefühl, den Gedanken zum Ausdruck bringe.
    Das hinter dem Gefühl/Gedanken stehende Begehren ist dabei der eigentliche Anlass und wenn das nicht erlöst ist, mehr oder weniger, kann auch nichts frei entschieden werden, da kann ich mein Handeln nicht unterlassen. Da ist Gefühl und Handeln immer egozentrisch.


  • Ich finde da Buddhas dreiteilig schön und einfach - angenehm, unangenehm, indifferent.