Praxis-Möglichkeiten aus anderer Richtung
- Hǔ Lóng
- Unerledigt
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JazzOderNie:
Achso ok. Wusste das noch nicht, danke sehr.Habe ja noch nicht so viele Lebensjahre hinter mir...zumindest nicht in diesem Leben -
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Jojo:Hǔ Lóng:
Er will, dass ich in 'unserer christlichen Kultur' bleibe und nicht in 'andere Welten' abtriffte... Ich soll mich laut ihm in die christliche Gesellschaft einfinden und ein Teil dieser Gemeinde werden, da ich immerhin hier geboren wurde..... Deswegen MUSS ich auch im Mai konfirmiert werden. Ich könnte es zwar abbrechen, doch dann ...gibt's Stress mit den Geschwistern und Mutter meines Vaters und von ihm selber...
die konfirmation kann sicher auch nicht schaden.
und streit mit dem vater würde ich jetzt nicht extra vom zaun brechen, notfalls nimmst du dir noch etwas zeit. gut ding will sowieso weile haben.die haltung deines vaters ist allerdings ein argument für zen.
zen kann man problemlos mit dem christentum kombinieren, das tibetische ist da etwas ... sprachlich, optisch und methodisch auffälliger sozusagen.Aber ich kann mich nicht mit dem christlichen Glauben zufrieden geben. Das ist die andere Sache ;). Und ich habe bemerkt, dass ich mich mit dem tibetischen Glaubenskonzept sehr sehr gut anfreunden kann.
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Hǔ Lóng:
Hmmm... Naja, verstehe ich einerseits, andererseits wäre es vielleicht ne Möglichkeit, um überhaupt in Kontakt mit Leuten zu kommen... -
Hallo h l,
dass du 14 bist, hatte ich nicht gesehen ... Ein Retreat steht dann vermutlich noch nicht an.
Eltern sind nicht für alle Themen die wichtigsten Gesprächspartner. Man darf und soll eigene Wege gehen. Dabei ist es auf längere Sicht beim buddhistischen Weg nicht gut, zu mixen.
Festlegen muss man sich aber nicht einfach so, das darf sich entwickeln, bis man (nach längerer oder kürzerer Zeit) genauer weiß, zu welcher Richtung man am besten passt.Wegen der Konfirmation: die solltest du nur schmeißen, wenn du sehr deutlich nicht willst. Es gibt hier auch schon einen ältere Thread dazu. ... Vielleicht findet den ja jemand und verlinkt ihn hier. Es ist kein Problem, konfirmiert zu sein und buddhistisch zu praktizieren. Der junge Mann aus dem anderen Fred hat sich letztlich konfirmieren lassen, glaub ich.
Wegen deinem Vater:
... im tibetischen Buddhismus sitzt man schon auch vornehmlich auf dem Hintern und meditiert, genau wie im Zen. Tantra kommt in der Praxis erst dann in Frage, wenn es 'soweit ist'
Buddhismus ist ganz und gar nicht abgedreht, es geht um ganz ganz menschliche Dinge.Wenn du magst, schick deinen Vater her
Auf jeden Fall alles liebe und gute für dich! Bleib so wach und kritisch, fragen zu stellen und nach Antworten zu suchen ist sehr sehr gut!
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Hǔ Lóng:
Halloo,
Darf man eigentlich wenn man z.B. den tibetischen Buddhismus praktiziert auch Zazen-Meditationart nutzen?? Also im Ganzen: Darf man kleine Bestandteile aus anderen Richtungen/Traditionen/Schulen verwenden, auch wenn man diesen nicht wirklich folgt ??
Hallo Hǔ Lóngdie Fragestellung "darf ich" höre/lese ich in diesem Zusammenhang sehr oft. Es befremdet mich - und wundert mich auch nicht, dass Du verunsichert bist. Was gibt es denn da zu dürfen oder zu verbieten? (Edit: Ach so, dass Du 14 bist las ich erst später. Klar, da ist man noch in dieser Welt von Bestimmtwerden. Sorry.)
Die einzigen Anweisungen, denen Du dringend zu folgen hast, ist Dein eigenes Empfinden. Wenn man das noch nicht wahrnehmen kann, wird es vordringlich, die Wahrnehmung dahingehend zu schärfen.Also ist mein Tipp, verschiedene Praktiken und auch Kombinationen jeweils eine Weile lang auszuprobieren und zu gucken, was passiert. Solange man die Praktiken nicht völlig verfälscht und vermischt, sondern getrennt hält, dürfte das nicht falsch sein. Auf Dauer hat jeder seine eigens herausgesuchten Praktiken, auf die er sich fokussiert. So ist es jedenfalls bei den Tibetern. Da finde ich kaum jemanden in meiner Tradition, der genau das gleiche praktiziert wie ich. Es gibt gefühlt 10000 Varianten an Rezitationen, Meditationen, Kontemplationen...
Viel Freude auf der Entdeckertour in Deine eigene Landschaft.Grüße von LL
P.S.: Konfirmation finde ich nicht so problematisch. Da muss man auch selber abwägen. Meine war damals irgendwie ein wichtiger Wendepunkt für mich gewesen, auch wenn kein Christ aus mir geworden ist.
Bei allem wäre ich nur auf jeden Fall vorsichtig mit schlechtem Gewissen. Das bewirkt meist das Gegenteil von dem, was es eigentlich bewirken soll. -
ein tipp noch:
das maß der verwirrung kommt auch davon für wie wichtig du etwas hälst. durchatmen und locker machen, kurz spazieren gehen, wenn es streit gab. vllt auch mal mit was anderem beschäftigen und dann nochmal mit nem gesunden abstand an die sachen, dann lässt der druck und die starke verpeilung etwas nach. in 4jahren kannst du dann eh machen, was du willst (durchhalten). dein vater macht sich letztendlich sorgen und das machen eltern immer, auch wenn "der kleine" schon 50jahre alt ist. ich bin 30 und meine familie ist regelmäßig besorgt und alle halbe jahre geht die welt unter. meistens muss ich sie dann beruhigen und mit ihnen darüber reden. meine familie besteht fast nur aus frauen und die sind alle auch noch ganz ganz besonders sensibel. es ist jedes mal n drahtseil-akt, aber manchmal haben sie auch recht... vergess vor lauter spiritualität das leben nicht.
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Hǔ Lóng:Tashili:
Hahaha, schon. Ich finde es völlig Banane, jemandem die Richtung ausreden zu wollen.
Ich fande seine Posts schon hilfreich und Augen öffnend. Bin jetzt halt total unsicher was die Richtung angeht. Naja das legt sich..
lass dich nicht verunsichern, goldie schreibt bullshit in sachen vajrayana. hat anscheinend selber keine erfahrung damit und redet wie ein blinder von der farbe.
zazen passt gut zum vajrayana als grundlage des meditierens. genau so vipassana oder shamatha meditationen. es ist imo. gut sich damit auch praktisch zu beschäftigen, um die bandbreite an möglichkeiten wahrzunehmen, wie man mit seinem geist arbeiten kann. und dann kann man ja selber abschätzen, mit welchen techniken man am meisten erfolg hat.
und wer sich zum schamanismus hingezogen fühlt, für den könnte vajrayana tatsächlich etwas sein. -
Er ist 14, Frank.
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Frank1:
... Du hast das Recht Dein Leben zu leben, und zu machen was Du willst...
Frank1:...
So denke ich wenigstens. Was meinst Du Ji'un Ken?Frank
Ich sehe das bei einem 14 jährigen anders. -
Hu Long, ich möchte dich ermutigen: 1) Komm von dem Gedanken weg, dass du unbedingt gleich in eine Gruppe musst. Es gibt dort gruppendynamische Prozesse, die dazu führen können, dass sogar große Gruppen in die Irre gehen und dich mitziehen. 2) Sicher hast du dir schon Literatur besorgt, je breiter deine Vorbildung in den buddhistischen Schulen, desto besser wirst du beurteilen können, was man dir dann anbietet. Ich empfehle vor allem Grundlagentexte mit möglichst akademischen Informationen, ich habe den Eindruck, du bist schlau genug für anspruchsvollen Input. Also bitte nicht die Bücher von den üblichen Verdächtigen kaufen, den hier populärsten Vertretern des tib. Buddhismus oder Zen oder Theravada. 3) Die Meditation ist ganz einfach zu erlernen, du setzt dich möglichst gerade hin und beobachtest wertfrei deine Gedanken, um erst mal zu verstehen, wie du so tickst. Wenn Gefühle aufkommen, klammerst du dich nicht daran, sondern versuchst sie dahinziehen zu lassen und zu erfahren, wie sich das auswirkt. 4) Wenn du in eine Gruppe gehst, achte darauf, dass die "Fortbildung" dich da nicht mehr kostet als maximal ein Kinoticket die Woche. Wenn es mehr ist, wirst du zum gleichen Preis mit Lektüre besser bedient sein, wo du alles komprimierter bekommst. 5) Trenne deine Bedürfnisse nach Intimität von denen nach der Nähe eines Lehrers/einer Lehrerin.
Mit der Zeit und dem Älterwerden werden sich deine Lebensumstände ja ändern und du wirst an anderen Orten mit anderen Möglichkeiten leben.
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goldie:
2) Sicher hast du dir schon Literatur besorgt, je breiter deine Vorbildung in den buddhistischen Schulen, desto besser wirst du beurteilen können, was man dir dann anbietet. Ich empfehle vor allem Grundlagentexte mit möglichst akademischen Informationen, ich habe den Eindruck, du bist schlau genug für anspruchsvollen Input. Also bitte nicht die Bücher von den üblichen Verdächtigen kaufen, den hier populärsten Vertretern des tib. Buddhismus oder Zen oder Theravada.
Also meinst, dass zum Beispiel Thich Nath Hanh eine nicht soo gute Wahl wäre?
Habe bisher fast nur Bücher aus dem tibetischen Buddhismus mit Ausnahme des Majjhima Nikaya gelesen.
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Als Faustregel würde ich sagen: Was in den Buchhandlungen die Regale füllt - eher ignorieren. Die besten Sachen stehen in Universitäten und sind oft nur über Fernleihen zu bekommen.
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du stellst sehr gute fragen, HL!
Goldie, sollte man TNH nicht lesen?
Was würdest du sagen?
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goldie:
Als Faustregel würde ich sagen: Was in den Buchhandlungen die Regale füllt - eher ignorieren. Die besten Sachen stehen in Universitäten und sind oft nur über Fernleihen zu bekommen.
Habe neulich in einer gewöhnlichen Buchandlung Das tibetische Buch vom Leben und Sterben gesehen (und sofort mitgenommen^^). Eines der wichtigsten (und selten zu findensten) Bücher des tib.Buddhismus ist also in solchen Buchhandlungen zu finden
Aber ich verstehe dich schon
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Tashili:
du stellst sehr gute fragen, HL
Danke sehr
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Hǔ Lóng:
Habe neulich in einer gewöhnlichen Buchandlung Das tibetische Buch vom Leben und Sterben gesehen (und sofort mitgenommen^^). Eines der wichtigsten (und selten zu findensten) Bücher des tib.Buddhismus ist also in solchen Buchhandlungen zu finden
Das gab's mal (vor ein paar Jahren auf jeden Fall) mit Taschenbucheinband für 15,- € überall zu kaufen. -
fluid:Hǔ Lóng:
Habe neulich in einer gewöhnlichen Buchandlung Das tibetische Buch vom Leben und Sterben gesehen (und sofort mitgenommen^^). Eines der wichtigsten (und selten zu findensten) Bücher des tib.Buddhismus ist also in solchen Buchhandlungen zu finden
Das gab's mal (vor ein paar Jahren auf jeden Fall) mit Taschenbucheinband für 15,- € überall zu kaufen.
http://www.ebook.de/de/product…KfZ4feJ9L0CFefMtAodnGIA-Q
Meinst Du das? -
Ich glaube ja. Ist auf jeden Fall der gleiche Titel und ich weiß auch noch, dass der Autor einen Rinpoche Titel hatte.
Falls es das ist, dann müsste die Hardcover Version 30,- € kosten -
Zitat
Habe neulich in einer gewöhnlichen Buchandlung Das tibetische Buch vom Leben und Sterben gesehen (und sofort mitgenommen^^). Eines der wichtigsten (und selten zu findensten) Bücher des tib.Buddhismus ist also in solchen Buchhandlungen zu finden
Dieses Buch ist m.E. eines der irreführendsten, die immer wieder empfohlen werden - es sei denn, man liest es als spirituellen Roman.
Ich habe beim Tod eines nahen Verwandten genaue Beobachtungen anhand der Vorgaben in diesem Buch gemacht. Dabei konnte ich feststellen, dass sich dann Erfahrungen einstellten, wenn ich sie erwartete. Sobald ich sie leugnete, waren die entsprechenden Gefühle weg. Das Buch nährt ganz geschickt Aberglauben. Es war eine wichtige Erfahrung, die meine harsche Kritik am tibetischen Buddhismus, der die einfache Wahrheit des Buddha (Menschen leiden, wie können wir ihnen helfen) auf so traurige Weise kompliziert hat (angeblich, weil erst auf diese Weise viele Menschen Zugang dazu finden). -
fluid:Hǔ Lóng:
Habe neulich in einer gewöhnlichen Buchandlung Das tibetische Buch vom Leben und Sterben gesehen (und sofort mitgenommen^^). Eines der wichtigsten (und selten zu findensten) Bücher des tib.Buddhismus ist also in solchen Buchhandlungen zu finden
Das gab's mal (vor ein paar Jahren auf jeden Fall) mit Taschenbucheinband für 15,- € überall zu kaufen.Also ich habe es nur ein einziges mal in einer Buchhandlung gesehen.
Zeiten ändern sich halt : ) -
goldie:
Es war eine wichtige Erfahrung, die meine harsche Kritik am tibetischen Buddhismus, der die einfache Wahrheit des Buddha (Menschen leiden, wie können wir ihnen helfen) auf so traurige Weise kompliziert hat (angeblich, weil erst auf diese Weise viele Menschen Zugang dazu finden).
Ob kompliziert oder nicht..letztendlich zählt nur eine Sache