Bodhisattvagelöbnis

  • Moin Apannaka,

    Zitat

    Werden im Zen allgemein die Bezeichnungen Paccekabuddha und Sammasambuddha" als verschiedene Stufen auf dem gleichen Weg gesehen?
    Also von Paccekabuddha zu einem Buddha, vom 1. Rang zum 5. Rang?
    Und ist dann der Bodhisatta derjenige dazwischen?


    Ich weiß es nicht. Diese Fragen habe ich mir nie gestellt. :D


    Zitat

    Und wohin interpretiert ihr den (Theravada)-Arahat?


    Ich interpretiere ihn gar nicht. :D


    Alles Liebe,
    Ji'un Ken

  • zunächst sind wieder "Buddha" und "Bodhisattva" nur Begriffe/Trennungen.
    Im Theravada sind sie im wesentlichen Zuschreibungen für Shakyamuni, "Bodhisattva" aber auch schon genereller für alle die den Buddhaweg des Shakyamuni gehen.


    Die Begriffe "Buddha" und "Bodhisattva" haben aber im Mahayana einen Bedeutungswandel erfahren. Der erste Grund liegt in der Auseinandersetzung mit den sog. Hinayana-Schulen, die sich vom "ursprünglichen Orden" abgespalten hatten - die Theravada gehören nicht dazu, denn die waren vorher nach Srilanka abgewandert (schon deshalb kann man dem entsprechenden Wiki-Artikel nicht trauen!).
    Von den auf dem Festland verbliebenen Schulen haben wir nur Kanon-Bruchstücke, die dann in die Kanons der unterschiedlichen Mahayana-Schulen (unterschiedlich) eingeflosssen sind - diese Kanonteile werden als Wegbeschreibungen des Sravakabuddha (Hörer) gesehen. Fälschlicherweise hat sich in der westlichen Rezeption wieder die Gleichsetzung von Sravakabuddha mit den Arhats des Theravada etabliert. Die kannte man aber im Prä-Mahayana überhaupt nicht, sondern nur die sog. Arhats der abgespaltenen Hinayana-Schulen.


    Als sehr frühe Beschreibung des Mahayana-Bodhishattvas gilt das sog. "Dasabhumika", die "10 Stufen". Es ist als Kapitel im Avatamsaka-Sutra (Blumengirlanden-Sutra) sowohl im Tibetischen als auch in Fernost erhalten, die bekannteste Form ist das "Kegon-kyo", in meiner Tradition heißt es "Hwäom-jong". Das "Dasabhumika" ist aber auch im Srilanka-Theravada anerkannt.
    Hier wird der Bodhishattva-Weg, das ist der Weg der "Buddhanubuddha", klar vom Weg der Sravakabuddha und Paccekabuddha unterschieden (und diese nicht beschrieben), nicht weil sie minderwertiger wären, sondern weil sie nicht vom Buddha gelehrt wurden.
    Wenn man sich die "10 Stufen" anschaut, ist das nur eine andere Beschreibung der Ariya-Gemeinde - so wie sie ja auch unterschiedlich im Theravada existiert ("8 ariya-puggala", "7fache Gruppierung") - wer möchte, dem kann ich das "Dasabhumika" als PDF in Deutsch per PM zukommen lassen.


    In den mir bekannten Zen-Traditionen sind die Bezeichungen "Buddha" und "Bodhisattva" keine "Stufen" oder "Ränge" sondern Aspekte ein und der selben Sache, die sich gegenseitig bedingen.


    _()_

  • bel:

    zunächst sind wieder "Buddha" und "Bodhisattva" nur Begriffe/Trennungen.


    Das ist klar. Muss auch nicht immer wiederholt werden. ;)


    Zitat

    Im Theravada sind sie im wesentlichen Zuschreibungen für Shakyamuni, "Bodhisattva" aber auch schon genereller für alle die den Buddhaweg des Shakyamuni gehen.


    Sofern man damit eben den Verzicht auf die Arahatschaft im Angesichts eines Buddhas usw. meint, ja.


    Zitat

    Die Begriffe "Buddha" und "Bodhisattva" haben aber im Mahayana einen Bedeutungswandel erfahren. Der erste Grund liegt in der Auseinandersetzung mit den sog. Hinayana-Schulen, die sich vom "ursprünglichen Orden" abgespalten hatten - die Theravada gehören nicht dazu, denn die waren vorher nach Srilanka abgewandert (schon deshalb kann man dem entsprechenden Wiki-Artikel nicht trauen!). Von den auf dem Festland verbliebenen Schulen haben wir nur Kanon-Bruchstücke, die dann in die Kanons der unterschiedlichen Mahayana-Schulen (unterschiedlich) eingeflosssen sind - diese Kanonteile werden als Wegbeschreibungen des Sravakabuddha (Hörer) gesehen.
    Fälschlicherweise hat sich in der westlichen Rezeption wieder die Gleichsetzung von Sravakabuddha mit den Arhats des Theravada etabliert. Die kannte man aber im Prä-Mahayana überhaupt nicht, sondern nur die sog. Arhats der abgespaltenen Hinayana-Schulen.


    So sehe ich das auch.



    Zitat

    Als sehr frühe Beschreibung des Mahayana-Bodhishattvas gilt das sog. "Dasabhumika", die "10 Stufen". Es ist als Kapitel im Avatamsaka-Sutra (Blumengirlanden-Sutra) sowohl im Tibetischen als auch in Fernost erhalten, die bekannteste Form ist das "Kegon-kyo", in meiner Tradition heißt es "Hwäom-jong".


    Ja, davon habe ich gehört...


    Zitat

    Das "Dasabhumika" ist aber auch im Srilanka-Theravada anerkannt.


    Noch nie gehört. Verwechselt man hier nicht die 10 Paramis mit den 10 Bhumi?
    Ich kenne nur die 10 Paramis in Bezug auf den Bodhisatta-Weg des Theravada
    (bzw. auch Arahat usw haben diese in geringerer weise "vervollkommned"),
    wobei Buddhavamasa, Cariya Pitaka und anderes noch nicht ins Deutsche übersetzt wurden,
    und ich kein Pali kann. Von daher kann es schon sein. Woher hast Du diese Info?


    Zitat

    Hier wird der Bodhishattva-Weg, das ist der Weg der "Buddhanubuddha", klar vom Weg der Sravakabuddha und Paccekabuddha unterschieden (und diese nicht beschrieben), nicht weil sie minderwertiger wären, sondern weil sie nicht vom Buddha gelehrt wurden.


    Damit meinst Du jetzt die Hinayana-Sravakabuddha?
    (Edit: und Paccekabuddha)


    Zitat

    Wenn man sich die "10 Stufen" anschaut, ist das nur eine andere Beschreibung der Ariya-Gemeinde - so wie sie ja auch unterschiedlich im Theravada existiert ("8 ariya-puggala", "7fache Gruppierung") - wer möchte, dem kann ich das "Dasabhumika" als PDF in Deutsch per PM zukommen lassen.


    Sehr gerne.
    Wobei man natürlich Vorsicht sein muss, bei solchen Vergleichen.


    Zitat

    In den mir bekannten Zen-Traditionen sind die Bezeichungen "Buddha" und "Bodhisattva" keine "Stufen" oder "Ränge" sondern Aspekte ein und der selben Sache, die sich gegenseitig bedingen.


    Ok, Bodhisattva als Bodhicitta-Aspekt (Metta, Karuna usw) der Buddhaschaft.

  • Apannaka2:
    bel:

    zunächst sind wieder "Buddha" und "Bodhisattva" nur Begriffe/Trennungen.


    Das ist klar. Muss auch nicht immer wiederholt werden. ;)


    Kann man nicht oft genug, weil dann auch klar wird, daß diese Begriffe nur in bestimmten (unterschiedlichen) Zusammenhängen ihre Bedeutung erlangen. Und wenn das nicht klar ist, vergleicht man Äppel mit Eiern und kommt zu falschen Schlußfolgerungen


    Zitat

    Im Theravada sind sie im wesentlichen Zuschreibungen für Shakyamuni, "Bodhisattva" aber auch schon genereller für alle die den Buddhaweg des Shakyamuni gehen.

    Apannaka2:

    Sofern man damit eben den Verzicht auf die Arahatschaft im Angesichts eines Buddhas usw. meint, ja.


    Versteh ich jetzt nicht, hast Du ein "nicht" vergessen?
    Im Mahayana geht es ja darum, nicht dem Weg einer falsch verstandenen Hinayana-Arhatschaft zu folgen.


    Zitat

    Das "Dasabhumika" ist aber auch im Srilanka-Theravada anerkannt.


    Apannaka2:

    Noch nie gehört. Verwechselt man hier nicht die 10 Paramis mit den 10 Bhumi?


    Ne. Es steht in der Wiki und ich habe letztes Jahr einen Theravada-Mönch aus Srilanka danach befragt, der es gut kannte.
    Es gehört natürlich nicht zum Theravada-Kanon, aber das will ja nicht viel besagen.


    Apannaka2:

    Damit meinst Du jetzt die Hinayana-Sravakabuddha?
    (Edit: und Paccekabuddha)


    Ja, nur die.


    Apannaka2:

    Wobei man natürlich Vorsicht sein muss, bei solchen Vergleichen.


    Es hat nach meinem Verständis überhaupt keinen Sinn, jetzt die 8 Ariyas auf die 7fache Gruppierung abbilden zu wollen - dazu sind die Aspekte der jeweiligen Sichtweise zu unterschiedlich. Ebenso geht das nicht mit den "10 Stufen" oder "5 Rängen", das wäre nur Buchstabenraffelei. Aber man kann zeigen, daß da nichts anderes/fremdes/unvereibares ist, daß von einer einzigen Sache die Rede ist.


    Apannaka2:

    Ok, Bodhisattva als Bodhicitta-Aspekt (Metta, Karuna usw) der Buddhaschaft.


    Den Bodhicitta-Aspekt auf die 4 Unermeßlichkeiten reduzieren zu wollen - zu glauben, diese würden ohne vollkommene Einsicht vollkommen zu verwirklichen ist eben in unserer (Zen)Sicht unvollkommen. Bodhicitta ist das Bindeglied.


    _()_

  • Zitat
    Zitat

    Im Theravada sind sie im wesentlichen Zuschreibungen für Shakyamuni, "Bodhisattva" aber auch schon genereller für alle die den Buddhaweg des Shakyamuni gehen.

    Apannaka2:

    Sofern man damit eben den Verzicht auf die Arahatschaft im Angesichts eines Buddhas usw. meint, ja.


    Versteh ich jetzt nicht, hast Du ein "nicht" vergessen?
    Im Mahayana geht es ja darum, nicht dem Weg einer falsch verstandenen Hinayana-Arhatschaft zu folgen.


    Da geht was durcheinander.
    Ich meinte damit,
    dass "Bodhisatta" im Theravada ausschliesslich ein Bezeichnung ist,
    für einen angehenden Sammasambuddha wie Gotama.
    Eben vom Glöbnis an (Sumedha bei Dipankara) bis vor dem Erwachen als Gotama Buddha.
    In dieser Zeit bringt ein Bodhisatta die 10 Paramis zur Vollkommenheit.
    Ein Arahat (der ja nicht ohne Belehrung bzw. Hinweis, das Erwachen verwirklichen kann),
    muss die Paramis nicht in diesem Grade gepflegt haben.


    Dafür gibt es zwei Gründe:
    1. Ein Bodhisatta (-> Sammasambuddha) kennt durch die unvorstellbare lange Zeit,
    in der er die 10 Paramis lebt, auch automatisch jede Daseinsstätte,
    jedes "weltliche" Erwachen, zu genüge,
    und wo andere denken "das ist es, das ist das Hächste",
    denkt er "das ist es noch nicht, da muss es noch mehr geben",
    und kommt so ohne Belehrung zur Buddhaschaft.
    2. Höhere Geisteskräfte sind nicht bei allen gleich ausgebildet,
    da sie bedingt sind durch früheres Wirken.
    Ein Buddha ist zwar auch ein Arahat (aber ohne Belehrung zu benötigen),
    hat aber mehr solcher Kräfte (die aber weltlich sind),
    was auch nötig ist, um das Rad der Lehre wieder in Bewegung zu setzen,
    im Gegensatz zu einem Arahat, der es "nur" in Bewegung hält...


    Ergänzung: Die 10 Paramis sind ja nicht der Achtfache Pfad,
    sie führen nicht direkt zum Erwachen,
    aber sind der Boden,
    damit man den Achtfachen Pfad auch wirklich sein kann (Erwachen).



    Zitat
    Zitat

    Das "Dasabhumika" ist aber auch im Srilanka-Theravada anerkannt.


    Apannaka2:

    Noch nie gehört. Verwechselt man hier nicht die 10 Paramis mit den 10 Bhumi?


    Ne. Es steht in der Wiki und ich habe letztes Jahr einen Theravada-Mönch aus Srilanka danach befragt, der es gut kannte.
    Es gehört natürlich nicht zum Theravada-Kanon, aber das will ja nicht viel besagen.


    Kommt drauf an,
    wie und in welchem Zusammenhang sie es in Sri Lanka verstehen.


    Zitat
    Apannaka2:

    Damit meinst Du jetzt die Hinayana-Sravakabuddha?
    (Edit: und Paccekabuddha)


    Ja, nur die.


    Also ist Mahayana eine Art Korrektur?


    Zitat
    Apannaka2:

    Wobei man natürlich Vorsicht sein muss, bei solchen Vergleichen.


    Es hat nach meinem Verständis überhaupt keinen Sinn, jetzt die 8 Ariyas auf die 7fache Gruppierung abbilden zu wollen - dazu sind die Aspekte der jeweiligen Sichtweise zu unterschiedlich. Ebenso geht das nicht mit den "10 Stufen" oder "5 Rängen", das wäre nur Buchstabenraffelei. Aber man kann zeigen, daß da nichts anderes/fremdes/unvereibares ist, daß von einer einzigen Sache die Rede ist.


    Das ist mir schon klar.
    Ich bin ja auch nicht bloss einer der Worte für Realität hält,
    und z.B. glaubt, die 4. und 5. Fesseln seien tatsächlich kama-raga und vyapada,
    sondern nur verschieden tief verwurzelte "Ich-Standpunkte",
    deren Zerstörung sich eben so äussern,
    dass kama-raga und vyapada nicht mehr vorhanden sind...


    usw.


    Zitat
    Apannaka2:

    Ok, Bodhisattva als Bodhicitta-Aspekt (Metta, Karuna usw) der Buddhaschaft.


    Den Bodhicitta-Aspekt auf die 4 Unermeßlichkeiten reduzieren zu wollen - zu glauben, diese würden ohne vollkommene Einsicht vollkommen zu verwirklichen ist eben in unserer (Zen)Sicht unvollkommen. Bodhicitta ist das Bindeglied.


    Alter Kaugummi...
    Da haben wir gegensetzliche Meinungen, und schon einige male drauf rumgekaut...


  • Ist in diesem Begriffskonzept nachvollziehbar.


    Apannaka2:

    wie und in welchem Zusammenhang sie es in Sri Lanka verstehen.


    In Srilanka hat das Theravada einen besonderen "akademischen" Aspekt, wahrscheinlich also sehr unterschiedlich, aber das ist für mich auch weitgehend nachrangig.


    Apannaka2:

    Also ist Mahayana eine Art Korrektur?


    Ja, und das ist historisch sehr gut belegt. Und was das fernöstliche Mahayana betrifft, für alle Orden in der Tradition des Lotus-Sutras, ist es in unnterbrochener Reihenfolge so: Es gibt nur ein "Fahrzeug", das Ekayana.


    Apannaka2:

    Alter Kaugummi...
    Da haben wir gegensetzliche Meinungen, und schon einige male drauf rumgekaut...


    Schon, schon, aber daß "Bodhicitta" im Mahayana nicht allein das umschreibst, was Du meinst, kannst Du sogar in der Wiki nachlesen :) .


    _()_

  • Zitat
    Apannaka2:

    wie und in welchem Zusammenhang sie es in Sri Lanka verstehen.


    In Srilanka hat das Theravada einen besonderen "akademischen" Aspekt, wahrscheinlich also sehr unterschiedlich, aber das ist für mich auch weitgehend nachrangig.


    Ja, ich bin nicht gerade ein Fan des heutigen Sri-Lanka-Theravada, gehöre zu Burma.



    Zitat
    Apannaka2:

    Alter Kaugummi...
    Da haben wir gegensetzliche Meinungen, und schon einige male drauf rumgekaut...


    Schon, schon, aber daß "Bodhicitta" im Mahayana nicht allein das umschreibst, was Du meinst, kannst Du sogar in der Wiki nachlesen :) .


    Ach, Wiki, da kann doch jeder was hinschreiben, auch bel... :lol:




    --> so, ich glaube damit hätte wir das.
    Ich werde mal dieses 165 starke Buch 22 lesen, zumindest damit beginnen...

  • Apannaka2:

    Ach, Wiki, da kann doch jeder was hinschreiben, auch bel... :lol:


    Das ist ganz sicher so und sehr bedauerlich, aber man kann es ja anhand von Originalquellen nachprüfen.
    Und in diesem Fall gibt der Artikel einen ganz guten Überblick über die verschiedenen Aspekte von "Bodhicitta", die Du auf einen verkürzt hast.


    _()_

  • bel:
    Apannaka2:

    Ach, Wiki, da kann doch jeder was hinschreiben, auch bel... :lol:


    Das ist ganz sicher so und sehr bedauerlich, aber man kann es ja anhand von Originalquellen nachprüfen.
    Und in diesem Fall gibt der Artikel einen ganz guten Überblick über die verschiedenen Aspekte von "Bodhicitta", die Du auf einen verkürzt hast.


    _()_


    Lieber Werter Apannaka 2 ,


    Ach unterhalten , Wieso ?
    Es ist ja doch keiner meiner Meinung ausser mir mit mir ?
    Ich finde Eure Kritik (allenfalls temporär) an Wiki ziemlich daneben und auch
    spezifischen Autoren gegenüber haltlos entwürdigend und ebenso finde ich wirst Du bel eher unflätig gerecht als denn mehr sachlich .
    Obwohl Du lieber apannaka 2 mehr auf dem Kasten hast finde ich es sehr enttäuschend für mich so etwas erleben / lesen zu dürfen .


    Ich möchte Dich bitten inständig und ganzheitlich gemäss Deiner Erfahrung
    und deines derzeitigem Wissenstandes zu entsprechen ?
    Zur Not nimmst Du ja auch noch den Wortarchitekten von Wiki auseinander
    und zeigst ihm den konditionallen, temporären (? Unfug? ) alles bedingten auf ?


    Mit Ganz lieben und freundlichen
    Grüssen Dorje Sema


    OMMANIPADMEHUNG

  • bel,


    habe den Wiki-Artikel gelesen,
    aber kann da nichts feststellen,
    dass nicht Metta und Karuna entsprechen würde.


    Natürlich ist der Achfache-Pfad als Weg und als Verwirklichung (der Achtpfad sein),
    ohne bodhicitta unmöglich.
    Im Gipfel des Achtfachen Pfades,
    in den überweltlichen Pfaden,
    ist Metta und Karuna völlig aktiv,
    ganz und gar da,
    ja sogar der Antrieb,
    und nicht nur als Selbstliebe,
    sondern zugleich mit der Absicht,
    dieses Wissen und diese Befreiung,
    die man jetzt gerade erfährt,
    für alle zu machen,
    und dann auch weiterzugeben.


    Auch alle anderen Pfadglieder sind da miteingeschlossen.
    Samadhi, da hier die 5 Sinnen zur Ruhe gekommen sind,
    und es ein von der Sinnenphäre "entrücktes" Bewusstsein ist.
    Achtsamkeit und Anstrengung, weil hier völlig auf die Sache konzentriert ist,
    nämlich kein Hangen an Nibbana,
    sondern auf das Zerstören der Fesseln.
    Rechte/Vollkommene Erkenntnis, was die Fesseln zerstört.


    Aber natürlich auch ausserhalb des überweltlichen Pfadbewusstsein ist bodhicitta da,
    sofern richtig praktiziert wird.

  • Hi Ihr alle


    Ich lese den ganzen Thread schon mit und wundere mich.
    Ich wundere mich, für was alles die Menschen Worte erfunden haben, um das eigentlich unsagbare zu sagen.
    Vor allem auch im Theravada, bzw. in dem, was du Apannaka2 schreibst, schwirrt mir vor Begriffen und Konzepten der Kopf.
    Ganz besonders interessant wird es dann, wenn Begriffe "überweltlich" werden.
    Ich bin kein guter Kenner der Schriften, aber so weit ich mich entsinne, wird Buddha selbst sehr still, wenn ihn Menschen nach Dingen fragen, die überweltlich sind.
    Mein Meister sagt immer:
    "Verwechsle den Finger nicht mit dem Mond!"
    Die Gefahr vieler Finger ist tatsächlich die Verehrung der Finger.


    Eine Geschichte fällt mir dazu ein:


    Der große Meister Ungan Muju besuchte den Meister Shuitsu auf dem Berg Dogo und fragte: "Warum hat der Daihi Bodhisattva so viele Hände, die verschiedene Geräte halten, und warum hat er an jedem Finger Augen?" Dogo antwortete: "Es ist wie jemand, der während der Nacht von seinem Kopfkissen rutscht und danach greift, während er ruhig weiter schläft." Ungan sagte: "Ich verstehe vollständig." Dann fragte Dogo: "Was verstehst du?" Ungan erwiderte: "Hat Daihi auf seinem ganzen Körper Hände und Augen?" Dogo sagte: "Deine Antwort ist richtig, jedoch das ist nicht genug..." Ungan fragte nochmals: "Ich weiß nur, was ich geantwortet habe. Was willst du noch?" Da sagte Dogo: "Der ganze Körper von Daihi sind Hände und Augen."


    Wie viele Hände, wie viele Augen?
    Auch wenn du nur anfängst zu zählen, ist alles verloren.


    () Brücke


  • Begriffe und wie sie in Relation gebracht werden sind Beschreibungen für die Realität,
    und die Realität ist sehr komplex, und gleichzeitig sehr simpel,
    wenn Dir der Kopf schwirrt versucht Du wahrscheinlich mit eben selben das Gesagte zu verstehen.
    Das Problem sind dann aber nicht die Begriffe,
    sondern der eigene Verstand.


    Bei Problemen mit Worten wie "überweltlich" usw.
    darfst Du auch keine Zen-Texte mehr lesen,
    ich lese gerade das Kegon-Sutra,
    und da ist das Wort "überweltlich" noch eines der weltlichsten :lol:
    Aber solche Dinge alleine sind für mich in keinster weise ein Indiz für die Echtheit einer Lehre.


    Für Dich schon?