14. Dalai Lama hat seinen Nachfolger bestimmt

  • The Dalai Lama has chosen his successor!


    The Dalai Lama has chosen his successor! | Southasian Monitor


    Discussions on Dalai Lama’s succession could begin this year


    aj201803160023.html


    Process to select the 15th Dalai Lama to begin in next one or two years: Dalai Lama


    Process to select the 15th Dalai Lama to begin in next one or two years: Dalai Lama | Central Tibetan Administration


    Dalai Lama may name his successor in Tawang

    Dalai Lama: Dalai Lama may name his successor in Tawang - The Economic Times

  • Hmm

    Das ist ungewöhnlich nicht wahr?


    Damit bricht er doch eine Tradition oder nicht? Naja, schwierige Zeiten erfordern schwierige Maßnahmen.


    Liebe Grüsse

    Tobias

  • Der Dalai Lama hat mehrfach öffentlich gesagt, er wünsche sich keinen Nachfolger als 15. Dalai Lama. Deshalb kann ich die Links die hier eingestellt worden sind nicht wirklich ernst nehmen ;)

    • Offizieller Beitrag

    Wenn ein Papst wollen würde, dass nach ihm kein weiteres Oberhaupt der katholischen Kirche geben sollte, würde das nicht befolgt.


    Eben weil die Institution des Papstes keine persönliche Sache ist sondern eben der Fokalpunkt in dem sich die Kirche verkörpert.


    Der tibetische Buddhismus ist nicht

    zentralistischen und könnte wohl auf die Institution des Dalai Lama verzichten.


    Aber für die Tibeter ist der Dalai Lama ihr zentrale Symbolfigur weswegen es für sie wichtig ist, da eine Kontinuität zu schaffen und vor allem das Symbol nicht in die Hände der Chinesen fallen zu lassen.

  • vielleicht meinte seine Heiligkeit, dass durch eigene Bestimmung seines Nachfolgers, die bisherige Tradition gebrochen wurde.. es soll nicht durch andere eine scheinbare Reinkarnation auserwählt werden, sondern er bestimmt einfach eine neue Führungsfigur

    Den Schmetterling des Zen im Netz des Verstandes zu fangen; machen wir uns das klar, dass das nicht geht

  • Ich bin kein Tibeter, aber aus Interesse: War die Idee, keinen neuen Dalai Lama zu bestimmen, nicht ein politischer Move, um zu verhindern, dass China den bestimmt?


    Liebe Grüße, Aravind.

    So kann man es sehen, ja


    Liebe Grüße

    Tobias

  • Der Dalai Lama hat mehrfach öffentlich gesagt, er wünsche sich keinen Nachfolger als 15. Dalai Lama. Deshalb kann ich die Links die hier eingestellt worden sind nicht wirklich ernst nehmen ;)

    dieser Link verweist z.B. auf eine Meldung der "offiziellen" Webseite der tibetischen "Exilregierung"
    Process to select the 15th Dalai Lama to begin in next one or two years: Dalai Lama | Central Tibetan Administration
    und dort wird der Dalai Lama auch zitiert mit den Worten:

    Zitat


    the Dalai Lama said the ‘preparation work’ to select his successor, the 15th Dalai Lama, will begin in as early as ‘one or two years’


    Die Meldung stammt aus dem letzten Jahr und verweist ja darauf, dass in diesem Jahr oder im nächsten Jahr die Vorbereitung zur Bestimmung seines Nachfolgers beginnen wird. Offenbar haben die Vorbereitungen nun schon in diesem Jahr begonnen und es wurde ein Nachfolger bestimmt. Interessant ist auch die Meldung, dass dieser Nachfolger evtl. beim Besuch in Tawang bekannt gegeben werden könnte, einem Ort unweit der chinesischen Grenze, der während des indisch-chinesischen Krieges im Jahr 1962 schon von chinesischen Kräften besetzt, dann aber aufgrund der Friedensverhandlungen wieder geräumt wurde.
    Tawang – Wikipedia

  • Das ist nun alles Politik, denn wenn der Dalai Lama vor seinem Ableben einen 15. Dalai Lama festlegt, kann es sich ja logischerweise nicht um seine Wiedergeburt handeln (ob man nun daran glaubt oder nicht). So kann man also nur von einem politisch motivierten Nachfolger handeln und das könnte durchaus der Karmapa sein, den der Dalai Lama unterstütze.

  • Das ist nun alles Politik, denn wenn der Dalai Lama vor seinem Ableben einen 15. Dalai Lama festlegt, kann es sich ja logischerweise nicht um seine Wiedergeburt handeln (ob man nun daran glaubt oder nicht). So kann man also nur von einem politisch motivierten Nachfolger handeln und das könnte durchaus der Karmapa sein, den der Dalai Lama unterstütze.


    Das ist nur nur Politik sondern auch NichtWissen, was nicht komplett überwunden wurde. Was ist so wichtig an einem Lehrer, einem ReligionsOberhaupt, das Nibbana offensichtlich nicht erreicht hat?


    Ist halt ein meditierender, sehr friedlicher Politiker. Und in Deutschland interessieren sich manche Menschen dafür, was so ein friedlicher und freundlicher Mensch für seinen Nachfolger aufruft.


    Das mit den Nachfolgern in Tibet, diesen Umgang ... das kann man alles nur machen/denken, wenn man an Personen glaubt, die geboren und wiedergeboren werden.




    :earth:

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  • Das ist nur nur Politik sondern auch NichtWissen, was nicht komplett überwunden wurde.

    Der Dalai Lama wird seine guten Gründe haben, warum er nun so handelt wie angekündigt. Diese Gründe kennen wir nicht, also liegt das "Nichtwissen" ausschließlich bei uns. ;)

    • Offizieller Beitrag

    Das ist nur nur Politik sondern auch NichtWissen, was nicht komplett überwunden wurde. Was ist so wichtig an einem Lehrer, einem ReligionsOberhaupt, das Nibbana offensichtlich nicht erreicht hat?

    Im tibetischen Buddhismus - der in diesem Forenbereich noch nur Thema sondern auch Ausgangspunkt ist - ist die Denkweise die, das man vollkommene Befreiung erlangen und dann aus Mitgefühl in die Welt zurückkehren kann. Dabei wird der Dalai Lama als Verkörperung von Avslokitshvara gesehen und alle seine Beteuerungen er sei nicht erleuchtet und "nur ein einfacher Mönch" werden als Zeichen ausnehmender Bescheidenheit gedeutet.


    Wenn du die Konzepten des tibetischen Buddhismus radikal in Frage stellen willst dann kannst du das gerne tun, aber in einem anderen Forumsbereich.

  • Lieber void


    Ich wollte nichts radikal in Frage stellen, sonder nur klar sagen, wie es nach der Lehre ist, auf die sich auch der tibetische Buddhismus beruft. Es ist gewissermassen ein SelbstWiderspruch hier.


    Konzepte können falsch oder richtig sein. Richtig ist: es gibt kein atta, was wiedergeboren werden kann. Es ist glasklar eine Denkweise, die nur geht, wenn man das mit dem Ich und den Vorstellungen hierüber nicht durchdrungen hat.


    Da gibt es nichts zu diskutieren. Es ist so unmöglich wie dass die Erde eine Scheibe ist. Wer hier diskutiert, der diskutiert eben, weil er an Personen, die wiedergeboren werden können glaubt. Oder weil er das Ansehen eines guten Mannes oder eine Kultur schützen will. Was ja kein schlechtes Ziel sein muss. Mir aber geht es um einen solchen Schutz nicht, sondern um das, was wirklich ist, oder nicht ist.





    :earth:

  • Und täglich grüßt der pops. :grinsen:


    Nix für ungut, pops, void hat ja schon alles gesagt. :)


    Da ich denke, dass deine Einwände sicherlich aus deiner Sicht absolut berechtigt sind, sich dadurch aber wahrscheinlich die wenigsten Vajrayana-Buddhis erwecken lassen (sondern vielleicht sogar einfach nur amüsiert weiterscrollen oder - je nach Tagesform - auch mal mit den Augen rollen), dachte ich, kannst du deine wertvolle Energie vielleicht sparen, indem du das tibetische Subforum auf igno nimmst?


    Soll keine Provokation sein, ich lebe prima mit einer prallen Igno-Liste von usern und Subforen. Man muss sich da gar nicht mehr auf die Finger setzen, sondern wird mit Ansichten, die in den eigenen Augen merkwürdig, zweifelhaft, verrückt oder wasauchimmer erscheinen, gar nicht erst behelligt.


    Wäre das eine Lösung? :) So als win-win für alle?

    • Offizieller Beitrag

    . Es ist gewissermassen ein SelbstWiderspruch hier.

    Moderation

    Ich habe dich durchaus verstanden und weise noch ein letztes mal darauf hin, dass dies der Ort ist wo man innerhalb des Kontextes des tibetischen Buddhismus schreibt und diesen nicht als "Selbstwiderspruch" thematisiert.


    Wenn du nicht innerhalb des Rahmens des tibetischen Buddhismus schreiben kannst, wäre es ein logisch nächster Schritt dir die Schreibrechte für diesen Bereich zu entziehen. Was natürlich weder sagt das deine Kritik falsch wäre noch das du darüber in anderen Bereichen diskutieren kannst. Hier nicht!

  • Die Reincarnation des 14. Dalai Lama wird der ausgewählte Nachfolger sicherlich nicht sein, aber die ausgewählte Person könnte eine Emanation des 14. Dalai Lama sein. Im tibetischen System wird dies "ma-dhey tulku" (Emanation before the passing away of the predecessor) genannt.
    https://www.dalailama.com/messages/retirement-and-reincarnation/reincarnation


    Es ist sehr unwahrscheinlich, dass der 17. Karmapa Ogyen Trinley Dorje zum politischen und/oder religiösen Nachfolger des Dalai Lama ausgewählt wird, da dieser in zuviele Probleme verwickelt war (u.a. Panama Papers, Steuerhinterziehung, Geldwäsche, sexueller Missbrauch von Lama Norlha, usw.), die seinem Ansehen geschadet haben und auch er selbst innerhalb der eigenen Tradition und Gemeinschaft auf zuviel Widerstände stösst, u.a. bei seinem eigenen Labrang und bei einigen Äbten

    Karmapa shares personal struggles, calls for reconciliation in his community - Lion's Roar

    Bhutanese named in Panama Papers – Bhutan News Network

    Kagyu Monlam Limited | ICIJ Offshore Leaks Database

    Tinfoil Ushnisha | Lama, senior disciple Khenpo Karthar Rinpoche 1981 to present disambiguating Tibetan Buddhism in social media since 2006
    SC stays Karmapa’s trial in money-laundering case
    The 17th Karmapa can’t allow Lama Norlha to retire in good standing, their lamas allowed to cover up his historic sexual predation  | Tinfoil Ushnisha


    Der Dalai Lama ist übrigens auch nicht die Verkörperung oder Reincarnation von Avalokitesvara (Chenrezig) wie viele immer meinen, sondern nur eine (von vielen) Emanationen dieses Bodhisattva, wie es auch z.B. der Karmapa sein soll.

    Auch im Tibetischen Buddhismus wird NICHT angenommen, dass es sich bei einer Reincarnation um die Wiederverkörperung einer vorher verstorbenen Persönlichkeit handelt. Nähere Erklärungen finden sich hierzu in einem Beitrag des Indologen Karl-Heinz Golzio.

    Zur Wiederverkörperung hochgestellter geistlicher Persönlichkeiten im tibetischen Buddhismus

    404 Fehler – Seite nicht gefunden!

  • Ich kann hier wirklich empfehlen sich einmal die Geschichte der Dalai Lamas näher anzusehen.

    Da waren in vielen Fällen politische Erwägungen immer schon wichtiger wie rein sprituelle.


    Die jetzige Situation ist jedenfalls auch für einen so erfahrenen buddhistischen Lehrer ,wie der Dalai Lama es ist, nicht einfach.

    Er hatte ja ein paar mal damit koketiert überhaupt nicht mehr wiederzukommen, weil nur so zu vermeiden wäre,

    das die chinesische Seite einen eigenen Kandidaten aufstellen wird.

    Das hätte aber den Nachteil, das die Exiltiber auf eine wichtige Institution verzichten müßten, und das will er ihnen jetzt wohl doch nicht zumuten.

    Eine Festlegung auf einen Nachfolger noch zu Lebezeiten,würde verhindern, das es zwei Kandidaten geben wird.

    Und es wäre auch gleichezeitig eine Relativierung des althergebrachten Tulkusystems. (Mit dem schon immer ziemlich viel Intrigen gesponnen worden sind)


    Ich persönlich fände es allerdings wesentlich ehrlicher wenn er sich dazu durchringen könnte , den Dalai Lama Titel auslaufen zu lassen.

    Seine politischen Ämter hat er ja ohnehin schon abgegeben und Linienoberhaupt ist er nicht.

    Wenn er einfach sagen würde ,ich will als einfacher Mönch sterben und als einfacher Mönch wiedergeboren werden, könnte vieles vermieden werden,

    was uns so aber wohl noch eine ganze Zeit lang beschäftigen wird.


    :vajra::vajra:

    Einmal editiert, zuletzt von Phoenix ()

    • Offizieller Beitrag

    Nachdem vieles von dem was verrückter Narr geschrieben hat, sich auch auf der offiziellen Seite bestätigt hat, fürchte ich, dass dann auch die in dem Artikel genannte Gerücht wahr sein könnte. Dort heiste es ja, dass das was den Dalai Lama zur Eile drängt eine tödliche Erkrankung ist, wahr sein könnte. Ich wünsche dem Dalai Lama auf jeden Fall viel Gesundheit.

  • Der Dalai Lama war letzte Woche in Darmstadt. Äußerliche Anzeichen einer schweren Krankheit wurden nicht berichtet. Auch hat er diesbezüglich nichts erzählt.

  • Der Dalai Lama war letzte Woche in Darmstadt. Äußerliche Anzeichen einer schweren Krankheit wurden nicht berichtet. Auch hat er diesbezüglich nichts erzählt.

    Na, ich würde das an seiner Stelle auch nicht an die Medien weitergeben ...


    Könnte es nicht auch sein, daß der Dalia Lama angesichts der sich eklatant schnell entwickelnden und ändernden Zeit bezüglich seiner Nachfolge etwas Neues ins Leben ruft? Etwas, von dem er denkt, daß es für die heutige Zeit wichtiger sei als die Befolgung alter Systeme?

  • Also wenn jemand "schwer" krank wäre, wäre er auch nicht mehr in der Lage solche langen und anstrengenden Reisen zu machen.

  • Was in den Artikeln ja sehr deutlich wird ist der politische Aspekt der Gefahr, dass China den 15. Dalai Lama ausruft. Indem er das selbst tut während er noch lebt, käme er dem zuvor und seine Autorität in der Sache würde nicht angezweifelt. Dazu kommt, dass ein junger 15. Dalai Lama der zum gegebenen Zeitpunkt schon selbst handlungsfähig ist, auch die Gefahr eines chinesisch beeinflussten Linienhalters mindert.


    Es gibt eigentlich keinen Grund, warum eine echte Tulku-Abfolge nicht so ablaufen sollte, dass der Vorgänger noch lebt. Denn anders als viele immer wieder fälschlicherweise annehmen, wird ja auch im tibetischen Buddhismus keine Person von einem Leben in ein anderes Leben übergehen. Somit beruht die Abfolge eigentlich auf der Frage, wer ein bestimmtes Prinzip am besten verkörpern kann. Dieses Prinzip kann durchaus in zwei Menschen gleichzeitig verkörpert sein, so wie es schon Lamas gab, die zwei oder mehr offizielle Nachfolger hatten.

  • Hi kilaya,


    das ein Bewußtseinstrom mehrere Ausstrahlungen haben kann, kann ich gut nachvollziehen.


    Und das die Ausstahlungen von einem Jidam nicht an eine zeitliche Abfolge gebunden sind, ist auch klar.


    Bei den Wiedergeburten eines Varjameisters wird die Hauptausstrahlung seiner Aktivität aber erst nach seinem körperlichen Tod

    wieder in einem Körper Gestallt annehmen können.


    Für mich liegt hier deshalb die Vermutung nahe,das der 14.Dalai Lama hier wert darauf legt, das sein Nachfolger politisch nicht allzusehr in Frage gestellt werden kann. Das Auffinden seiner stärksten persönlichen Ausstahlung stellt er deswegen wohl in den Hintergrund.


    _()_