Die Unterscheidung zwischen Mönchen und Laien passt nicht in die moderne Gesellschaft.
Die Unterscheidung ist in manchen Kontexten hilfreich, in anderen nicht. Das hat mit der modernen Gesellschaft recht wenig zu tun.
Gibt es überhaupt buddhistische, zölibatäre Mönchsorden im Westen?
Je nachdem welche buddhistische Richtung man betrachtet, gibt es diese "im Osten" auch nicht. Die Idee dass ein Mönchsorden zölibatär sein müsste ist nichts, das im Buddhismus zwingend notwendig ist.
Aber neben Inspiration und Weisheit brachten sie auch sektiererische Tendenzen, Schamanismus, mittelalterliche hierarchische Systeme und tiefen Konservatismus mit
Konservatismus war hier auch schon vorher vorhanden, manches wurde verstärkt anderes wurde abgeschwächt. Auch Schamanismus und ähnliches war hier - wie überall auf der Welt - über Zeiten hinweg ein wichtiger Teil der Kultur, welcher die Entwicklung der Gesellschaft vorangetragen hat.
Darauf müssen wir mit unseren eigenen westlichen Werten und Einsichten reagieren und eine Transformation des traditionellen Buddhismus herbeiführen – wir sind mitten in diesem Transformationsprozess.
Wir stecken immer in einem Transformationsprozess. Wie überall auf der Welt gibt es im Osten, im Westen, im Norden wie im Süden Probleme und wir müssen aufpassen nicht auf Scharlatane hereinzufallen und auch nicht auf Hetzer die Gruppen gegeneinander ausspielen wollen - unabhängig in welchem Kontext das passiert. Dabei darf man nicht blind in die Falle laufen die eigene Sicht der Dinge mit einer vermeintlichen Wahrheit zu verwechseln. So einfach ist die Welt leider nicht.
Die meisten asiatischen buddhistischen Lehrer gingen davon aus, dass sie ihre bestehenden Schulen im Westen unverändert weiterführen würden.
Da bin ich mir nicht so sicher. Schaut man sich Shunryu Suzuki und ähnliche an, kann man sehen, dass vieles "im Westen" anders gemacht wurde als es in z.B. Japan der Fall war. Das fängt auch schon bei Kleinigkeiten wie den Oryoki Ritualen an und hört nicht bei den Lehrreden auf. Die Sprache, wie auch die gewählten Mittel waren an die Zuhörenden angepasst. Entsprechend hat sich natürlich auch die Art der Vermittlung und das äußere Bild der Praxis verändert.
Achtsamkeit ist der Ort, an dem sich Buddhismus und Westen begegnen:
Was ist überhaupt "der Westen"? Buddhismus ist in meinen Augen mehr als nur Achtsamkeit oder MBSR. Nicht jede Achtsamkeitsübung ist buddhistisch - genauso wie nicht jeder Buddhist achtsam ist.
Im Westen etabliert sich eine eigene buddhistische Kultur. Sie ist ein Synkretismus aus den Einflüssen Asiens und westlichen Werten und Vorstellungen.
Die Buddhistische Praxis hat sich - wie auch jede andere kulturelle Struktur - immer angepasst und wurde in die bestehenden Strukturen eingewebt. Das ist nichts unübliches sondern eine normale Entwicklung.
Was ich immer noch nicht weiß ist, was dieser ominöse Westen ist. "Der Westen" - wenn man jetzt mal Europa und Amerika meint - ist so vielfältig und unterschiedlich wie es nur sein kann. Weder fängt es an, noch hört es auf bei den Themen Waffen, Essen, Verkehr und Freiheitsverständnis. Eine Unterteilung in "Osten" und "Westen" ist altbacken - besonders wenn es um das Buddhadharma geht. Will ich dem Dharma folgen obliegt es mir selbst heraus zu finden was der Weg ist. Ich selbst muss ihn gehen. Die Unterteilung in "Osten" und "Westen" bringt mir dabei gar nichts.