Beiträge von xiaojinlong

    Wie bei jeder Übersetzung - und selbst eine moderne japanische Form des Shobogenzo ist eine Art Übersetzung - bringt auch die übersetzende Person einen Teil mit ein.


    Die deutsche Version der Nishijima Übersetzung wurde von dessen langjährige Schülerin Gabrielle Linnebach in Zusammenarbeit mit Nishijima erstellt. Die Sicht von Nishijima, und damit natürlich auch ein Teil der in die Übersetzung eingeflossenen Interpretation des Shobogenzos, basiert auf den vier Lebensphilosophien. Dass diese Interpretation eine Rolle spielt sollte man entsprechend im Hinterkopf behalten.


    Die Übersetzung angeboten vom Angkor-Verlag basiert auf der Übersetzung Nishiyama. Da ich diese Version bisher nicht genauer angeschaut habe, kann ich dazu nicht mehr sagen.


    Im Englischen gibt es noch weitere Übersetzungen. Brad Warner greift in seiner Buchreihe zum Shobogenzo (Don't be a Jerk, It came from beyond Zen!) auf verschiedene Übersetzungen zurück und erklärt dabei auch teilweise die Unterschiede. In seinem Blog findet man dazu auch einen Eintrag: http://hardcorezen.info/what-a…est-translations-of-dogen


    Ich persönliche finde die Übersetzung von Nishijima / Linnebach gut und hilfreich. Die Annotationen erklären einiges und geben auch noch mal einen Kontext.


    Man kann natürlich auch selbst den Text übersetzen, aber da ergibt sich mir nicht, wieso man dann mit einer Übersetzung wie z.B. englischen Texten anfängt. Sollte man das wirklich wollen, wäre das Original wohl der einzig richtige.


    So oder so ist bereits für das Lesen und Verstehen der Texte einiges notwendig - für das Übersetzen dann erst recht.

    Ist es eher sinnvoll die Meditationsobjekte zu beschränken oder Abwechslung hineinzubringen.

    Führt Ihr ein Meditationstagebuch ?

    Sicher hat jedes dieser Meditationsobjekte seine Existenzberechtigung. Andauernd zwischen den einzelnen zu springen, weil man sich nicht entscheiden kann und vielleicht das andere Meditationsobjekt gerade besser, schöner, gewinnbringender aussieht wirkt auf mich als würde man dem Affengeist hinterher laufen. Einen Gedanken des "bestmöglichen Meditationsobjekts" ist eine Illusion; irgendwo wird der Affengeist immer etwas finden was noch "besser" sein könnte.

    Die Unterscheidung zwischen Mönchen und Laien passt nicht in die moderne Gesellschaft.

    Die Unterscheidung ist in manchen Kontexten hilfreich, in anderen nicht. Das hat mit der modernen Gesellschaft recht wenig zu tun.


    Gibt es überhaupt buddhistische, zölibatäre Mönchsorden im Westen?

    Je nachdem welche buddhistische Richtung man betrachtet, gibt es diese "im Osten" auch nicht. Die Idee dass ein Mönchsorden zölibatär sein müsste ist nichts, das im Buddhismus zwingend notwendig ist.


    Aber neben Inspiration und Weisheit brachten sie auch sektiererische Tendenzen, Schamanismus, mittelalterliche hierarchische Systeme und tiefen Konservatismus mit

    Konservatismus war hier auch schon vorher vorhanden, manches wurde verstärkt anderes wurde abgeschwächt. Auch Schamanismus und ähnliches war hier - wie überall auf der Welt - über Zeiten hinweg ein wichtiger Teil der Kultur, welcher die Entwicklung der Gesellschaft vorangetragen hat.


    Darauf müssen wir mit unseren eigenen westlichen Werten und Einsichten reagieren und eine Transformation des traditionellen Buddhismus herbeiführen – wir sind mitten in diesem Transformationsprozess.

    Wir stecken immer in einem Transformationsprozess. Wie überall auf der Welt gibt es im Osten, im Westen, im Norden wie im Süden Probleme und wir müssen aufpassen nicht auf Scharlatane hereinzufallen und auch nicht auf Hetzer die Gruppen gegeneinander ausspielen wollen - unabhängig in welchem Kontext das passiert. Dabei darf man nicht blind in die Falle laufen die eigene Sicht der Dinge mit einer vermeintlichen Wahrheit zu verwechseln. So einfach ist die Welt leider nicht.


    Die meisten asiatischen buddhistischen Lehrer gingen davon aus, dass sie ihre bestehenden Schulen im Westen unverändert weiterführen würden.

    Da bin ich mir nicht so sicher. Schaut man sich Shunryu Suzuki und ähnliche an, kann man sehen, dass vieles "im Westen" anders gemacht wurde als es in z.B. Japan der Fall war. Das fängt auch schon bei Kleinigkeiten wie den Oryoki Ritualen an und hört nicht bei den Lehrreden auf. Die Sprache, wie auch die gewählten Mittel waren an die Zuhörenden angepasst. Entsprechend hat sich natürlich auch die Art der Vermittlung und das äußere Bild der Praxis verändert.

    Achtsamkeit ist der Ort, an dem sich Buddhismus und Westen begegnen:

    Was ist überhaupt "der Westen"? Buddhismus ist in meinen Augen mehr als nur Achtsamkeit oder MBSR. Nicht jede Achtsamkeitsübung ist buddhistisch - genauso wie nicht jeder Buddhist achtsam ist.


    Im Westen etabliert sich eine eigene buddhistische Kultur. Sie ist ein Synkretismus aus den Einflüssen Asiens und westlichen Werten und Vorstellungen.

    Die Buddhistische Praxis hat sich - wie auch jede andere kulturelle Struktur - immer angepasst und wurde in die bestehenden Strukturen eingewebt. Das ist nichts unübliches sondern eine normale Entwicklung.


    Was ich immer noch nicht weiß ist, was dieser ominöse Westen ist. "Der Westen" - wenn man jetzt mal Europa und Amerika meint - ist so vielfältig und unterschiedlich wie es nur sein kann. Weder fängt es an, noch hört es auf bei den Themen Waffen, Essen, Verkehr und Freiheitsverständnis. Eine Unterteilung in "Osten" und "Westen" ist altbacken - besonders wenn es um das Buddhadharma geht. Will ich dem Dharma folgen obliegt es mir selbst heraus zu finden was der Weg ist. Ich selbst muss ihn gehen. Die Unterteilung in "Osten" und "Westen" bringt mir dabei gar nichts.

    Meine Meinung:

    Zafu, Zabuton, Lehrvideo bei Youtube schauen und gut. Sitzen muss er schon alleine. Auch in einer Gruppe sitzt letztendlich Jeder für sich.

    Jemanden mit mehr Erfahrung zu haben ist gerade am Anfang wichtig um die Haltung zu korrigieren. Rein von einem Video kann man sich zwar einiges abschauen, aber die Details gehen dabei verloren.

    Auch, wenn man natürlich innerhalb der Gruppe für sich selbst sitzt, gibt eine Sangha einen Rückhalt. Alleine neigt man u.U. (gerade am Anfang) schnell mal nach kurzer Zeit schon dazu aufzuspringen. In Gruppe, die einen Rahmen dafür vorgibt wie lange man sitzt, ist dieser Impuls entweder gar nicht so stark, oder man gibt ihm eben nicht nach und hat dadurch die Möglichkeit tiefer ins Zazen zu kommen.

    Lange zeit war ich mit einem Wecker gesessen. Als ich mich immer öfter dabei erwischt habe, dass ich auf die Uhr geschaut habe, habe ich den Wecker an eine andere Stelle gelegt, sodass er nicht mehr in meinem Blickfeld war. Mittlerweile habe ich meistens ein recht gutes Zeitgefühl, wann ca. 25 Minuten vorbei sind und daher stelle ich mich keinen Wecker mehr. Muss ich dennoch auf die Zeit achten, dann lege ich meine Uhr neben mich. Wichtig für mich ist, nicht direkt dem ersten Impuls zum Aufstehen oder zum auf die Uhr schauen nachzugeben. Lieber noch einmal zum Sitzen zurückkehren und den Impuls ziehen lassen. Gerade am Anfang war es häufig so, dass ich in Zazen gesessen war, Unruhe auf kam und dann nach 10, 15, 20 Minuten der Impuls zum Aufstehen immer größer wurde. Habe ich diesem Impuls nicht nachgegeben sondern bin zur Haltung zurück gekehrt konnte sich die Unruhe auflösen, die Gedanken sind ruhiger geworden und ich konnte sitzen.

    Daher der Hinweis, dass sich das auf einen Hausaltar und nicht auf einen Schrein bezieht ;)


    Dennoch kann so etwas - zumindest finde ich das - hilfreich sein um zu sehen welche Dinge üblich sind. Ein Schrein kann ja auch verschiedene Bauweisen umfassen. Gibt es z.B. ein Dach, so kann sich darunter ein größerer Altar befinden. In solch einem Fall ist ein gewisser Aufbau (Ebenen, Opferschalen etc.) durchaus gängig.

    Zwar haben wir knapp 60km entfernt das Zen-Zentrum Schönböken, aber bis jetzt konnte ich noch nicht herausfinden ob ich da wirklich lernen kann was ich suche.

    Am besten du schaust dort mal direkt vorbei wenn es dich interessiert. Neben den Sesshins kannst du auch anfragen ob es aktuell unter der Woche / am Wochenende auch Zazen-Termine gibt. Ansonsten kannst du hier mal schauen ob etwas näher für dich wäre:

    ZVD-Dojos

    Man kann die Rolle von "Genen" bestimmen wenn man sich Leute mit den gleichen Genen anschaut - also eineige Zwillinge.


    In einer Studie ( allerdings mit nur 38 Paaren) war es so dass sie in ungefähr zwei Drittel der Fälle die gleiche sexuelle Orientierung hatten.

    Das Gene eine Rolle spielen will ich auch gar nicht abstreiten. Dazu ist auch im von mir verlinkten Quark FAQ etwas geschrieben. Der Knackpunkt dabei ist allerdings, aus meiner Sicht, dass Sexualität und Sexuelle Orientierung ein auf Ebene des menschlichen Miteinanders, viel komplexeres Thema ist. Sexualität und Sexuelle Orientierung wird von vielen Faktoren beeinflusst. Darunter sind natürlich die Gene, aber insbesondere auch die Kultur, Sozialisation oder eben mögliche Traumata. Es gibt viel Forschungsarbeit rund um das Thema Transsexualität, welche sich damit befassen woran man von innen kommende Transsexualität von induzierter Transsexualität zu unterscheiden - ohne, dass das eine oder andere davon schlecht wäre.


    Aber weil gerade eben auch das Miteinander eine sehr große Rolle spielt und hier auch das Dharma ansetzt ist es so wichtig bei diesem Thema nicht nur von Genen zu sprechen. Würde die Größe eines Menschen davon abhängen, ob jemand mal eine traumatische Erfahrung gemacht hat oder nicht, würde ich selbiges für die Körpergröße sagen.

    Homo- oder Transsexualität sind genetisch angelegt.

    Das halte ich für ein Gerücht. Man kann zwar strukturelle Unterschiede zwischen unterschiedlich geschlechtlichen und sexuell orientierten Menschen im Hirn sehen, ein Gen wurde bisher aber nicht gefunden - zum Glück!

    Darum kann niemand beeinflussen, wen wir lieben – quarks.de
    Ob wir Frauen oder Männer lieben (oder beide), soll und kann auch niemand beeinflussen – unsere sexuelle Orientierung scheint angeboren.
    www.quarks.de


    Ansonsten gibt es z.B Kodo Nishimura welcher als Mönche der Jodo Shu offen Queer ist.

    Der einzige buddhistische Mönch, der High Heels trägt
    Kodo Nishimura, geboren 1989, ist in einem Kloster in Tokio ebenso zuhause wie auf den Laufstegen dieser Welt. Jetzt hat der Mönch und Make-up-Artist seine…
    www.queer.de

    Die Achtsamkeitsmeditation von Jon Kabat Zinn kenne ich nicht. Die Fragestellung mit der Beobachtung der Atmung ist mir aber dennoch auch schon über den Weg gelaufen. Wenn man die Atmung beobachten will, ist ja die Frage was genau man überhaupt beobachtet. Eine Möglichkeit ist z.B. das Gefühl, wie die Luft den eigenen Brustkorb hebt und senkt, oder auch die Luft, wie sie durch die Nase geht. Damit konzentriert man sich weniger direkt auf die Atmung als Handlung, sondern etwas mehr auf eine Auswirkung der Atmung.


    Vielleicht hilft dir das ja schon. Ansonsten ist eine Erklärung durch einen

    Lehrer in Präsenz nicht verkehrt, weil dort dann auch Haltung und co noch viel persönlicher und individueller erklärt werden kann.

    Vielleicht hilft ja eine Pause. Manchmal hilft es ganz gut um wieder zu erkennen, wieso man sich überhaupt damit beschäftigt. Manchmal hilft eine Pause aber auch zu erkennen, dass man es gar nicht mehr braucht. Das Schwierige ist dann zu erkennen, ob es ist, weil man sich davor drückt, oder weil man es wirklich nicht braucht.


    Ein Überdruss kann ja daher kommen, dass man sich denkt: "Ok schon wieder die selbe Leier, das habe ich schon hundert mal gelesen". Möglicherweiße ist es aber zu anstrengend das gelesene in die Tat umzusetzen. Diese Art von Überdruss, würde ich sagen, gilt es zu überwinden. Wenn aber ein regelrechter Zwang notwendig ist, dann ist aber vielleicht auch einfach die Herangehensweise an das Problem nicht passend.

    Das lässt du schon lange so verlauten, Noreply, aber das stimmt noch immer nicht.


    Menschen sind unterschiedlich und entsprechend gibt es unterschiedliche Bedürfnisse und Herangehensweisen. Eine Sangha sollte eine persönliche und gemeinschaftliche Entwicklung fördern. Dazu gehört zwar durchaus mal eine gewisse Strenge, aber genauso eine freundliche und auch liebevolle Art. Auch ist klar, dass sich das sich diese Dinge nicht immer im Gleichgewicht sind, aber es muss in einem Rahmen bleiben. Buddha hat nicht gelehrt, dass man sich verbal Prügeln soll. Und auch nicht, dass man jeden Scheiß lieben muss.


    Leider waren auch schon in der Vergangenheit nicht alle (Re-)Aktionen angemessen. Erstellt jemand ein Thread, der /die sich noch eher am Anfang beginnt, ist vielleicht ein vorsichtigeres Vorgehen notwendig, als bei jemand der schon mehr Erfahrung hat. Wenn eben genau solche Situationen entstanden sind hat die Moderation eingegriffen.


    Nur weil du etwas nicht brauchst, heißt das nicht, dass andere das auch so sehen.

    Ich müsst mir nur Bescheid sagen, wie ihr es wollt. Dann stellen wir die Rechte so ein: geschlossen oder offen.

    Da die geschlossene Gruppe ganz explizit als geschlossene Gruppe erstellt wurde und eine Regel dieser Gruppe die Vertraulichkeit der Inhalte der Gruppe ist, sollte eine Veröffentlichung der Gruppeninhalte ausser Frage stehen. Daher wäre eine Archivierung und dann Foren-Öffentlich Schaltung auch nicht richtig.

    Sollte die Gruppe nicht mehr benötigt sein - und das ist erstmal diskutabel - wär eine Löschung das einzig richtige.

    Die geschlossene Zen-Gruppe war, bereits bevor ich ins Forum kam, entstanden, weil es einen geschützteren Raum benötigt hat um sich der Zen-Praxis zu widmen. Das war zur damaligen Zeit wohl im öffentlichen Bereich schlicht nicht mögilch. Zwischenzeitlich hat sich die lage geändert und aktuell scheint sich nochmal ein größerer Wandel - wie im ganzen Forum - zu durchziehen.

    In der geschlossenen Gruppe gibt es aktuell keine Aktivität. Aber das kann sich natürlich ändern, wenn sich Leute finden die diesen Raum verwenden wollen. Grundlage dafür ist:

    Zitat

    Lege am Tor Deine Waffen ab, die am Körper und die in Deinem Herzen.

    Sieh' die Äußerungen der Anderen als Ausdruck ihres So-Seins und akzeptiere es.

    Versuche nie, Deine Erfahrungen den Anderen aufzuzwingen.

    Störe nie Unterhaltungen über das Dharma durch respektloses Reden.

    Versuche nie, jemanden zu provozieren, diese Regeln zu brechen.

    Aus dem tibetischen Buddhismus heraus kann ich dir das nicht beantworten.


    Ich selbst habe eben dieses Mantra auf dem Arm tättowiert stehen. Als ich das habe machen lassen wusste ich nicht wirklich, wofür es steht (und bis heute habe ich das wohl nicht vollständig durchdrungen). Grund für mich war (und ist), dass ich dieses Mantra mit einem für mich prägendem Erlebnis verbinde und es daher direkt mehrfache Bedeutungen für mich hat. Als Verbundenheitssymbol würde ich persönlich es wahrscheinlich nicht wählen, weil ein Symbol der Verbundenheit vielleicht irgendwann nicht mehr gewollt sein kann. Aber - und das ist meiner Meinung nach auch das Entscheidende: das Tattoo muss für dich passen. Du musst dich damit wohl fühlen - und das nicht nur jetzt, sondern auch noch in 10, 20, 50 oder mehr Jahren.

    Aus dem Soto-Zen ist mir tatsächlich nichts "offizielles" (falls man es so sagen mag) bekannt (hier der Jahreskalender der Soto-Shu: https://www.sotozen.com/ger/practice/event/index.html)


    Aus dem Wolkentor (aus der Rinzai-Tradition) ist mir das hier bekannt:

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    Bisher habe ich daran aber nicht teilgenommen.



    Ich für mich selbst finde die Sonnenwende-Tage aber als Symbol ganz schön und gut. Das Kommen und Gehen des Lichts (oder der Dunkelheit) ist wichtig für den Jahresrythmus. Ohne würde es bei uns sicher ganz anders aussehen - falls die Erde als solche überhaupt existieren würde. Die Natur hinterfragt dabei aber nicht, sondern nimmt diesen Rythmus einfach wie er ist und lebt damit. Wir Menschen, oder zumindest ich, schaffen das nicht so einfach. Im Sommer wird die Zeit erwartet, in der es endlich nicht mehr so grell und heiß ist, und im Winter wartet man darauf, dass es nicht mehr so kalt und dunkel ist. Aber ohne das Eine, gäbe es das Andere nicht. Die Sonnenwende-Tage sind dafür eine gute Erinnerung.

    Dainin Katagiri schreibt (oder eher sagt) im Kapitel Rückkehr zur Stille im gleichnamigen Buch:

    Rückkehr zur Stille, S. 76:

    Rechter Glaube ist vollkommenes Vertrauen, in welchem man sich der Stille hingibt, um zu einem Nichts zu werden.

    Später führt er das weiter aus

    Rückkehr zur Stille, S.77/78:

    Unsere alleinige Aufgabe ist das Sitzen, als eine Heimkehr in die Welt des Schweigens und die Weite des Daseins. Und solltet ihr dies auch nicht begreifen können: es ist dennoch Zazen. Gelingt euch diese Rückkehr, dann stellt sich vollkommenes Vertrauen ein, weil ihr nunmehr die Stille erfahrt. Das ist es, was man unter rechtem Glauben versteht. Glaube ist nicht lediglich ein Fürwahrhalten. Man kann alles mögliche für wahr halten. Rechter Glaube heißt, dass ihr wirklich gegenwärtig seid und die weiträumige Stilletief in euer Inneres aufnehmt. Ein Glaube von dieser Art ist es, was wir als Vertrauen bezeichnen. Wenn ihr bei eurem Üben einmal eine solche Empfindung verspürt, sprechen wir von "Glauben".

    Weiter erklärt er dann noch, dass dieses Vertrauen die Grundlage ist für die Praxis und das Verständnis der Lehre. Ohne dieses Vertrauen bleibt es einfach nur eine Spielerei die man mit sich selbst (und anderen) spielt.

    Schade, dass nicht erklärt wird, wieso man vorbehalte haben sollte (wenn man sicht auskennt) - vielleicht soll es aber auch so sein, weil ich mich nicht auskenne. Ansonsten ein netter Artikel, auch um einfach mal ein paar Schlagworte zu bekommen nach welchen man weiter suchen kann.

    Das ist eine Argumentation, die man immer wieder hört und die ich unerhört finde. Es unterstellt einem modernen Buddhismus, dass er das Dharma schlicht nicht verstehe und deshalb nicht in der Lage sei, eine den bestehenden Traditionen gleichwertige Interpretation vorzulegen. Geht es noch arroganter?

    Aber das hier ist kein Problem für dich?

    Die bud. Community sollte doch endlich aufhören, Nabelschau zu betreiben und stattdessen zu den Nöten der Menschen heute, jetzt und hier praktikable Antworten geben, statt Folklore zu feiern.

    Und im verlinkten Artikel wird ohne groß etwas zu erklären gesagt, dass die ganze Symbolik weg kann - ist ja kein Problem weil sie nur Buddha auf etwas übermenschliches hebt was im "westlichen Buddhismus" keine Rolle spielt.

    Um nur ein Beispiel zu nennen: Erdberührungsgeste – ist erklärungsbedürftig, erschließt sich einem Wester nicht ohne weiteres.

    Da stimme ich dir zu. Daher wäre interessant, ob es ein vergleichbares Symbol in der deutschsprachigen Kultur gibt. Und weiter natürlich welchen Zweck diese Geste erfüllt / erfüllen kann. Davon aber ist im Artikel rein gar nichts zu lesen.

    Dass ich/wir uns mit der Symbolik nicht auseinadergesetzt hätten, ist reine Unterstellung.

    Im vorgestellten Artikel lässt sich davon leider nichts finden. Eine andere Grundlage als diesen habe ich nicht und entsprechend richtet sich meine Kritik gegen das was dort geschrieben steht und dem was ich bisher von dir zu deinem persönlichen westlichen Buddhismus gelesen habe, sowie auf Basis der Artikel die ich bisher gelesen habe und der Eindruck der davon bleibt.

    Bin aber für mich zur Überzeugung gelangt, dass mein Buddhismus viele dieser Symbole nicht bedarf.

    Im Artikel wird von "dem westlichen Buddhismus" gesprochen, hier nun von "deinem". Das ist, finde ich schon ein massiver Unterschied. Und genau hier liegt eben der Knackpunkt. Der Artikel ist sehr allgemein geschrieben und er wird vertreten, als wäre genau das reduzierte das westliche. Aber das ist es nicht. Es ist ein Vorschlag und dieser ist nichtmal wirklich neu wie hier schon andere im Thread aufgezeigt haben. Daher ist die Darstellung das ist das westliche halt nicht richtig und wird der Vielfalt nicht gerecht. Das ist ein Muster das mir in mehreren Artikeln schon aufgefallen ist. Zwar wird immer wieder von Vielfalt und Respekt gesprochen, aber die Wortwahl und der Umgang damit scheint mir von Marketing-Sätzen durchsetzt und ist häufig nicht respektvoll. So ist beispielsweiße "überladen von Symbolen" doch sehr wertend. Etwas das überladen ist, ist etwas negatives. Von diesem negativen das "nicht im Westen" ist, wird sich abgegrenzt. Diese Art der Wortwahl ist immer wieder zu finden in verschiedenen Artikeln.

    Es gibt in asiatischen Traditionen den Versuch Buddha als historische Person naturalistisch abzubilden? Das ist mir nicht bekannt. Aber wenn Du da etwas zeigen kannst, bin ich sehr interessiert. Auch die Abwesenheit jeglischer Symbolik kenne ich aus traditionellen Buddhaabbildungen nicht. Das heißt aber nicht, dass es die nicht gibt. Deshalb auch hier bin ich für HInweise sehr dankbar.

    Jede Buddhafigur selbst ist ein Symbol. Zeigt man einen alten Menschen in Meditationshaltung ist das ein Symbol. Eine Buddhafigur ohne Symbole kann es also nur schwerlich geben. Was es aber gibt sind welche mit unterschiedlicher Ausprägung:


    Buddha Statues: History, Use & Meaning
    What does your Buddha statue mean? Learn all about Buddhist statues, their history and use, based on Buddhist texts.
    buddho.org


    Auch kann man dazu den Hinweis zur Ikonografie von Himmelsbaum mal anschauen: Ikonografie thailändischer Buddhastatuen


    Zeigt ihr nun einen alten Menschen, was zeigt ihr da genau? Ihr zeigt das was man ein Symbol für Alter nennen könnte. Manche sehen darin vielleicht leid, andere einfach nur einen alten Menschen.


    Auch das ist eine Wertung/Deutung, die dem, was gemeint ist, nicht gercht wird.

    Wenn das so schwer klar wird was ihr genau meint - und das scheint ja nicht nur mir so zu gehen - dann wäre eine Klarstellung vielleicht nicht verkehrt. Mit "das sehe ich anders" kann man es sich immer leicht machen. Mein Kritikpunkt, dass damit die eigentliche Fragestellungen die eigentlich relevant sind unter dem Deckmantel des "westlichen Buddhismus" untergehen, bleibt bestehen. Eine Wertung und Deutung kommt schon dadurch zu stande, dass du dich abgrenzt. Das ist normal und üblich. Die Frage ist, ob man dazu bereit ist in einen Dialog zu treten und Argumente auszutauschen.


    Ich habe darauf verwiesen, dass die Grundfragestellung der Symbolik und deren Übertragung in unserer europäischen Kutluren durchaus interessant ist. Weiter habe ich darauf verwiesen, dass hier lediglich mit einer Reduktion gearbeitet wird, aber sich nicht mit dem Symbolen die unbedingt weg sollen auseinander gesetzt wird. Begründet wird die Reduktion damit, dass man sich vom "überweltlichen Buddha" wie er im "nicht westlichen Buddhismus" gezeigt wird, distanzieren will. Der Fakt, dass die Auslegung der Symbolik Traditions- und Kulturspezifisch ist wird dabei übergangen - es wird einfach gesagt es bräuchte diese Symbole nicht, unabhängig von deren Zweck / Bedeutung. Auch hat Void ja sehr schön darauf hingewiesen, dass Symbolik von Buddha durchaus durch "den Westen" schon beeinflusst wurde und auch eine These geteilt die sich mit Ikonografie-Hinweisen deckt: Es wird eine Innere Haltung gezeigt. Und die drei geschaffenen Figuren von euch sind nun einfach andere Symbole für das was es schon gibt. Es gibt ein Symbol für das Alter und was damit so einhergeht. Symbole für die Vertiefung / Meditation. Eine gekrümmte und eine Aufrechte Haltung - Symbole für die verschiedensten DInge.


    Diese Punkte könnte man nun aufnehmen und in einen Dialog treten, oder man könnte sie einfach als Wertung / Deutung abtun, die einem nicht gefällt.