Buddhistische Kindererziehung

  • Da stellt sich mir die Frage wie kann eine Buddhistische Kindererziehung aussehen..

    Wie führt man Kinder am besten an den Buddhismus heran, wie kann man sie inspirieren selber zu praktizieren und inwiefern ist dies für ein Kind überhaupt schon möglich?

  • Ich finde Kinder sollen erstmal Kinder sein dürfen.

    So ab 16 macht es vielleicht langsam Sinn, sich mit sowas wie Buddhismus zu befassen, wenn man das SELBER will.


    Kinder haben ja eigentlich noch garnicht das Problem in vollem Umfang zu Tage gefördert, das der Buddhismus in Angriff nehmen will. Verhindern, dass es überhaupt so weit kommt mit dem Ego geht auch nicht, bzw. zögert das Problem nur hinaus.

  • Man kann nur ein gutes Beispiel abgeben, letztendlich. Drauf aufpassen, dass der Buddhismus nicht zwischen dem Kind und dem Erwachsenen steht. Also offen und ansprechbar sein. Nicht versuchen, die Kinder zu zwingen. Zwang hat mit Buddhismus nichts zu tun.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Man kann nur ein gutes Beispiel abgeben, letztendlich. Drauf aufpassen, dass der Buddhismus nicht zwischen dem Kind und dem Erwachsenen steht. Also offen und ansprechbar sein. Nicht versuchen, die Kinder zu zwingen. Zwang hat mit Buddhismus nichts zu tun

    Sollte klar sein.

    Ich suche nach Ideen wie der Buddhismus interessant für Kinder verpackt werden kann.

    Bspw gibt es die Jataka Geschichten diese eigenen sich wohl gut für Kinder.

    Das Jataka: Geschichten von Buddhas früheren Existenzen

  • Praktisch muss man direkt gucken. Schwierig, das jetzt alles im Detail theoretisch zu erörtern. Kommt ja auch auf das Alter und den Kontext an.


    Außerdem reagieren Kinder direkt auf innere Botschaften. Deshalb steht "authentisch sein" für mich an erster Stelle, bevor ich Spiele oder Kinderbücher empfehle. Kann ich auch nicht ohne Recherche, weil ich da jetzt draußen bin.


    Meine eigenen Kinder sind erwachsen und ich hab sie nur durch mein eigenes Beispiel gelehrt. Denn Eltern müssen auch an einem Strang ziehen. Wenn der/die eine buddhistisch erzieht und der / die andere das schrecklich dumm findet, dann hat man schon den Salat, dass der Buddhismus zwischen den Menschen steht und sie nicht miteinander verbindet.


    Aber ich kenne eine buddhistische Kinderkrippe und sehe, wie die damit arbeiten. Generell ist auch dort der Buddhismus eine Nebensache, die aber positiv besetzt ist. Ich denke, das ist wichtig, dass es niemals etwas Nerviges für die Kinder wird.


    Praktisch kann man buddhistische Anknüpfpunkte finden z.B. durch:

    - Rituale/Wiederholungen. Kinder mögen Rituale. Also kann man eigene Rituale, die man selber täglich anwendet, kindgerecht und interessant aufbereiten. Muss man gucken. Berührungspunkte finden.

    - Kindergemeinschaft. Kinder mögen nicht der freakige Außenseiter anderen Kindern gegenüber sein*. Wenn man also andere buddhistische Kinder findet und das eigene Kind einfach mitmachen kann, so ist das ein marginaler Unterschied, als wenn der Buddhismus nur von Erwachsenen gelehrt wird.


    *(Gut beschrieben im Film oder Buch "About a Boy".)


    Ich hab auch mal an einem buddhistischen Verkaufstand ausgeholfen. Wir hatten dort Kinderbücher - zwei von 10 kamen wieder zurück, weil die Eltern sienach Durchsicht schrecklich fanden.


    Kurz: ich glaube bei Erziehung nicht an Label und Rezepte, man muss immer selber schauen und authentisch sein.


    Negativbeispiel: Ich kannte mal einen Zenmönch, der Wochenendvater war und verdammt überfordert mit seinem Kind. Als der 5-Jährige bei der Übergabe von mMutter zu Vater absichtlich auf einen Regenwurm trat, flippte der Vater völlig aus und erklärte mittels eines Tobsuchtsanfalls, dass auch Regenwürmer ein Recht haben zu leben. Vater und Sohn hatten sich aber seit Wochen nicht mehr gesehen. Es war also insgesamt eine super Begrüßung und ein klasse Einstieg in ein verkorkstes Wochenende.

    Der Kommentar der nicht buddhistischen Mutter war dazu: "Dem ist ein Regenwurm wichtiger als sein eigener Sohn."

    Das meine ich: Wenn man zu sehr in der Ideologie und zu wenig beim Menschen und bei sich selbst ist, kann "buddhistische Erziehung" ganz wunderbar daneben gehen.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


    2 Mal editiert, zuletzt von Lirum Larum ()

  • Ich habe meine Tochter christlich erzogen, denn damals in den 70ern war ich aktive Christin.

    Sie hat mir schon als 10jährige vorgehalten, was ich alles falsch mache und "Schei..." sagt man nicht. Sie selbst wurde viel strenger als ich und konsequenter.


    Dann kam eine Zeit, in der sie alle meine spirituellen "Suchfunktionen" ablehnte und meinte, "was nützt das schon?"

    Heute meditiert sie, macht Yoga und hilft bzw. heilt Menschen mit chronischen Schmerzen. Heute verstehen wir uns wunderbar. Sie fragt mich immer wieder um Rat und es gibt Gespräche, in denen für uns beide wunderbare Wendungen und Lösungsmöglichkeiten gefunden werden.


    Eigentlich möchte ich behaupten, ich hatte es nicht in der Hand. Ich habe jeweils zu der Zeit mein Bestes gegeben, aber was aus einem Kind wird - behaupte ich mal - liegt an seinem Karma, an seinen Anlagen. Warum sollte es sonst (manchmal) in Familien mit mehreren Kindern so viel unterschiedliche Charaktere geben?

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    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Ich finde Kinder sollen erstmal Kinder sein dürfen.

    So ab 16 macht es vielleicht langsam Sinn, sich mit sowas wie Buddhismus zu befassen, wenn man das SELBER will.


    Kinder haben ja eigentlich noch garnicht das Problem in vollem Umfang zu Tage gefördert, das der Buddhismus in Angriff nehmen will. Verhindern, dass es überhaupt so weit kommt mit dem Ego geht auch nicht, bzw. zögert das Problem nur hinaus.

    Genau, Niemand, ich habe die Erfahrung gemacht, dass Kinder spätestens in der Pubertät erstmal alles ablehnen, was die Eltern ihnen vorgebetet haben. Aber ein Grundstein kann durch authentisches Handeln und Geschichten gelegt werden.


    Heute wird vielen Kindern eben sogar in christlichen Familien nicht mal die Grundlage ihres Glaubens vermittelt, obwohl sie sich als christlich bezeichnen. Die meisten wissen nichts über diese Tradition.

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    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Da stellt sich mir die Frage wie kann eine Buddhistische Kindererziehung aussehen..

    Wie führt man Kinder am besten an den Buddhismus heran, wie kann man sie inspirieren selber zu praktizieren und inwiefern ist dies für ein Kind überhaupt schon möglich?

    Na ganz einfach, wie im Christentum. Vollhaun mit allen möglichen Dogmen, aufpassen das auch nicht eines verletzt wird, dafür sogen das immer genug zu tun ist um Glauben zu festigen und immer schön an der Leine der eingeimpften Anhaftungen halten. Und bitte immer und dauernd kontrollieren denn es darf kein Gedanke aufkommen der da ein persönliches Begehren erschienen lassen kann. "Kinder sind junge Erwachsene!" Also eigentlich immer schon uralt und kurz vorm zerfallen.

    Für Buddhisten unendlich Wichtig; Wer ist da denn nun wieder geboren Buddha oder Hitler?

  • Viel würde geschrieben und Nichts gesagt.

    Das Wichtigste für Heranwachsende ist das Vorleben und damit Verinnerlichen der paramita.

    Denn dies ist die Grundlage für die weitere geistige Entwicklung, egal ob Buddhismus oder etwas Anderes.


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    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend

  • Ich habe soeben nach Jahren ein Buch zur Hand genommen und darin geblättert, denn es handelt sich um Zitate mit Fotos "Buddhismus - Acht Schritte zum Glück". Darin fand ich dieses Zitat des Dalai Lama


    "Die Erziehung muss in Übereinstimmung mit der dem Wesen nach guten Natur des Kindes erteilt werden. Der wesentliche Faktor ist, das Kind in einer Atmosphäre der Liebe und Zärtlichkeit aufzuziehen. Auch wenn es von einem idealen Standpunkt aus gesehen so sein sollte, dass die menschlichen Qualitäten sich parallel zur Güte entwickeln - wenn es nötig wäre, zwischen großen allgemeinen Qualitäten und der Güte zu wählen, dann müssten wir Letztere wählen."


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    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)