Globaler Klimastreiktag Freitag 29.11.2019

  • Wer sagt denn, dass die Gelder der kommende CO2-Steuer sinnvoll eingesetzt werden? Ich glaube ihnen nicht mehr. Gut, dass ich weder Auto noch Führerschein besitze. Gut, dass ich wenig Beitrag leiste, an der "schönen" neuen Welt.

    Die "CO2-Steuer" ist doch ein Witz - sie fängt bei 0 an, steigert sich auf unsignifikant (10€), um dann am Ende bei wirkungslos (35€) gedeckelt zu werden. Eine echte CO2-Steuer müsste sofort mindestens da anfangen, wo sie jetzt am Ende gedeckelt werden soll, und sehr schnell auf den Wert dessen anwachsen, was CO2 tatsächlich an Kosten verursacht (ca. 180€). Und dann müsste sie teilweise in Form eines Bürgergeldes an die zurückgehen, die sich die Teuerung wirklich nicht leisten können, damit es v.a. eine Lenkungswirkung bei den grossen CO2-Erzeugern hat. So verhindert man auch den befürchteten "Gelbewesten-Effekt". Kein Cent einer CO2-Steuer darf ungebunden in den allgemeinen Haushalt einfliessen. Es muss direkt in die Entwicklung von Zukunftstechnologien gehen, damit es überhaupt Alternativen gibt. Denn die Technologien, die wir jetzt haben, sind allesamt noch sehr verbesserungswürdig, auch wenn sie schonmal ein Schritt in die richtige Richtung sind.

  • Das Thema hier ist ja letztlich die Diskussion, ob Buddhismus "engagiert" sein darf oder muss. Dazu gibt es schon lange kontroverse Meinungen, und der Begriff "engagierter Buddhismus" als Netzwerk von Buddhisten, die sich nicht ausserhalb der Gesellschaft und Welt sehen, in der sie leben ist schon lange definiert.


    Ich bin definitiv ein Vertreter des "engagierten Buddhismus", in dem Sinne, dass ich Spiritualität nicht von der Welt, in der sie praktiziert wird, trennen kann und will. Aber ich kann mich auch der Aussage anschliessen: ich engagiere mich nicht, weil ich Buddhist bin, sondern weil ich Mensch bin.


    Was ich aber sehr wichtig finde zu bedenken, ist, ob "nicht Handeln" wirklich das gleiche ist, wie Nicht-Handeln. Denn sich nicht zu Dingen zu äußern, wirkt in der Gesellschaft als stille Zustimmung. Nicht für Dinge einzutreten, die richtig sind, in Zeiten in denen die Gesellschaft bedroht ist, wirkt wie eine Zustimmung zur Bedrohung. Ich kann mich auf eine einsame Insel zurückziehen, oder auf einen Berg oder in eine Wüste, und dort in Abgeschiedenheit praktizieren, dann kann ich mich auf das Argument zurückziehen, dass Buddhismus auf ein Ziel jenseits dieser Welt abzielt (sofern ich sowas glaube, was ich nicht tue). Aber solange ich mitten in dieser Gesellschaft lebe, ist auch Schweigen und Nichtstun eine Handlung, die etwas in der Welt verändert. Und wenn ich letztlich nur die Wahl habe zwischen stiller Zustimmung zum Unheilsamen oder ausdrücklichem Eintreten für das Heilsame, dann gebietet aus meiner Sicht die buddhistische Ethik, dass ich aktiv werde.


    Create Your Revolution mit Luisa Neubauer und Igor Levit | ARTE

  • Create Your Revolution mit Luisa Neubauer und Igor Levit | ARTE


    Ja genau. Jedem seine kleine Revolution.

    Hast Du es angesehen? "Create your Revolution" ist eine Talkreihe von arte; das Gespräch mit Levit und Neubauer ist wirklich gehaltvoll; hat man es angeschaut wirkt Dein Kommentar völlig deplatziert.

  • Ja genau. Jedem seine kleine Revolution.

    Genau , und die Bauern fangen schon mal damit an. :grinsen:


    Bauernprotest: Trecker rollen nach Berlin | tagesschau.de

    Das Problem der Landwirte sind nicht Klimaschutz- oder Tierschutz-Auflagen, sondern liegt ganz woanders. In Deutschland z.B. am Unwillen der Menschen, angemessenes Geld für Lebensmittel auszugeben. Massentierhaltung, die derzeit unglaubliches Tierleid produziert, ist für die Ernährung der Menschen NICHT zwingend notwendig.


    Ich verstehe, dass Landwirte verzweifelt sind, ihr Protest geht nur leider in die falsche Richtung und wird so am Ende für ihre Situation leider auch weitestgehend wirkungslos bleiben.

  • Hi Kilaya,


    die Probleme in der Landwirtschaft sind tatsächlich vielschichtig und einige davon haben die Landwirte sogar selbst verursacht.



    Trotzdem kann ich ihren Protest verstehen, und so ganz neben der Spur fahren sie auch gar nicht.


    Außerdem ist es so, das ein Volk ,das für höhere Lebensmittelpreise und auch sonst höhere Grundlebenshaltungskosten auf die Straße geht,

    erst noch gedruckt werden muß. Wer weiß mit modernen 3D Druckern geht das ja vielleicht.:angel:


    _()_ Phönix

  • Es gibt kaum ein Land auf der Welt, wo die Menschen so wenig von ihrem Einkommen für Essen ausgeben (müssen) wie Deutschland. Es sind im Schnitt in DE nur 10%!! warum-reiche-immer-weniger-fuer-essen-ausgeben.html


    Und dann noch perfekte Qualität erwarten, und sich wundern, dass die Landwirtschaft leidet und gerade kleine Höfe kaputt gehen... Die Discounter drücken regelmäßig die Milchpreise so niedrig, dass die Landwirte draufzahlen, dafür dass sie die Milch herstellen. Wie sollen die Landwirte da noch auf das Tierwohl achten - das geht fast nur mit liebloser Massenabfertigung und hoher Technisierung. Und letztere muss erstmal finanzierbar sein.

  • Es steht bei uns jedem frei sehr viel Geld für gute Bio Lebensmittel auszugeben.


    Wie man allerdings als Geringverdiener Miete, Strom und Lebensmittel bezahlen soll , ist da schon eine schwierigere Rechenaufgabe.


    Ich halte es für eine Fehlkalkulation anzunehmen höhere Belastungen für die Landwirtschaft schaffen da einen gerechten Ausgleich.


    Höhere Belastungen in der Grundversorgung treffen immer zuerst die Ärmeren und wenn das Bürgergeld genauso eine Mogelpackung wird wie die Grundrente wird es für viele Menschen auch ohne höhere Co2 Abgabe in den Nächsten Jahren richtig eng werden.


    Ich denke halt die Klimabewegung muß aufpassen nicht nur in ihrem pädagogischen Elfenbeinturm gut aussehen zu wollen.

    Wenn die ganz normalen Menschen außen vor bleiben, wird es immer schwierig.


    _()_

  • Ob nun Demos begründet, unbegründet oder nur fadendenscheinig begründet sind; sie entwickeln sich zunehmend zum Volkssport Nr. 1 mit willkommenen Freizeitcharakter, denen sich groteskerweise sogar Politiker/innen anschließen, die selbst die Ursachen für derartige Protestaktionen geschaffen haben.


    Merkt das niemand………..Volksverdummung?? 8)

  • Genau da ist mein Verstehen der jetzt laufenden Reglementierungen. Wenn das durchgezogen wird. Und es wird so gemacht. Wird der der wenig CO2 produziert, ganz einfach weil er überhaupt nicht soviel verdient das er das kann, noch weniger Mittel für seinen Lebensunterhalt haben. Noch mehr zum Ungeziefer werden, das die die es sich leisten können CO2 zu Vermehren verachtet. Ich habe lange in genau dieser Schicht gelebt und hab es mein Leben lang gespürt das mich die die Sich mehr leisten können mich verachtet haben allein schon das ich kein Auto hab, kein Haus, Schöne Wohnung, alte Kleidung, eher gleichgültige Haltung gegen über Alles muss Neu, habe.


    Das wird durch den Gleichheitsgrundsatz ausgelöst, den die Reichen schamlos benutzen um Reicher zu werden. Der Gleichheitsgrundsatz betrifft den Menschen als Menschen in der Menschengemeinschaft, nicht die von Reichen Armen Mittelstand usw.

    Warum ist die SPD eigentlich so runter? Sie hat dafür gesorgt das es ihre Mitglieder nicht mehr gibt. Die sind in die Agenda 2010 verschwunden. Die SPD hat dafür gesorgt das sie sich nicht mehr um ihre Mitglieder sorgen müssen. Die haben ja das bekommen was sie verdient haben. Es gibt kein Proletariat mehr, das ich in den minimalen Versorgungen der Reichen durch den Saat verschwunden.


    Ich frag mich gerade wohin die Entsorgt werden wenn die Kosten für die Klimarettung auf diese vielen kleinen gehaltenen Schultern verteilt werden?

    Nicht Geld regiert die Welt, Gier regiert die Welt. Aber es ist ja schon wunderbar wie die Gierigen auf die Niederen Gierigen die sich einfach nur ernähren, wohnen wollen einschlagen, weil sie mehr vom Saat haben wollen. Scheiß gierige Pack, die wollen meinen Reichtum. Die Statistiken die wir finanziert haben sagen doch ganz klar das das reicht was wir denen geben.


    Vergesst bitte nicht das einer der Armut nie wirklich erfahren hat überhaupt nicht weiß wovon er spricht und dem der Armut erlebt und erfährt sowieso nicht glaubt. Der ist ja nur gierig.


    Das ist genauso haarsträubend wenn sich Heteros unter sich darüber unterhalten wie es Homosexuellen oder Gender geht. Das sind doch nur Mutationen, die müssten eigentlich irgendwie weg. Also geht es auch darum, Wohin mit den Menschen die durch die Klimaschutzregelungen nichts mehr zahlen können? Wohin mit denen die auch noch bis zu ihrem Tod gepflegt werden wollen, was für eine Gier.


    Die industrielle Landwirtschaft ist ja von den Reichen eingeführt worden um billige Lebensmittel zu haben damit die unbrauchbar gewordenen gerade Überleben können, mein Gott was würde das dem Staat kosten wenn er natürliche Lebensmittel erzeuge müsste für die ganzen Unbrauchbaren? Könnten wir nicht ihre Leichen zu Futter für die machen? Wäre das nicht billiger? Das Klima könnten wir dann auch besser schützen. Nein wir propagieren Veganismus dann bleibt mehr Fleisch für uns. Genau das geschieht doch jetzt, lebt vegan ihr unbrauchbaren, durch euer Verlangen nach Fleisch geht das Klima kaputt. Bedenkt bitte das nur die Reichen genug Geld habe für Forschung und Statistik die sie so drehen können das ihnen nichts geschieht.


    Das ist keine Verschwörungstheorie das kann jeder wenn er denn wirklich mitfühlend ist erkennen.

    3 Mal editiert, zuletzt von Noreply ()

  • Das sind (scheinbar) 3 verschiedene Probleme: Der Klimawandel, die Land- und Viehwirtschaft und der ewige riesige Graben zwischen arm und reich.


    Ich sehe es so, dass sich dahinter ein zugrundeliegendes (Ur-)Problem befindet. Das wiederum spaltet sich auf in Gier, Misstrauen, Egoismus, Machtstreben... die üblichen Verdächtigen.

    Ich sehe das als einen Fehler im "System Mensch" an, der letztendlich, wenn er nicht überwunden wird, unsere gesamte Existenz bedroht. Ergebnisse dieses Grundproblems sind z.B. der ungebremste Turbokapitalismus und die schamlose Ausbeutung unseres Planeten (was ja zusammenhängt), ohne nach links und rechts zu gucken, geschweige denn nach vorne.


    Das ist ein unintelligentes Handeln, das zusätzlich noch zur Entmenschlichung führt, und damit zu einem Teufelskreislauf wird.


    Und da kommt für mich z.B. der Buddhismus ins Spiel. Wir brauchen ein wirkliches Hinschauen, was wir hier eigentlich machen. Wir brauchen Entschleunigung. Wir brauchen Achtsamkeit. Wir brauchen echtes Mitgefühl. Wir brauchen Liebe für uns selbst und für andere. Daraus entwickelt sich ein ganz anderer Blick auf uns und die Welt, ein heilsamer. Daraus würde sich dann auch ein ganz anderes Handeln ergeben, ein behutsames, verständiges, mitfühlendes.


    Ich sehe es so, dass wir um einen kollektiven Bewusstseinswandel nicht herumkommen. Daraus würde sich auch ein tiefgreifender Systemwechsel ergeben, hin zu einem intelligenten Handeln in Bezug auf unseren Heimatplaneten, unser Zuhause.

    Was jetzt passiert, ist nur Symptombehandlung, Kosmetik. Das wird die Probleme, auf die wir uns zubewegen nicht lösen, nur wie ein Kaugummi verlängern.


    Politik ist ein so wichtiger Bereich, dass wir da weltweit die weisesten, achtsamsten Menschen bräuchten. Da sind wir noch lange nicht. Im Gegenteil, ich sehe im Moment eher eine Zunahme an Staatsoberhäuptern mit massiven Ich-Störungen, Neurosen, egozentrischen Persönlichkeitsdefiziten...


  • denen sich groteskerweise sogar Politiker/innen anschließen, die selbst die Ursachen für derartige Protestaktionen geschaffen haben.

    Nur weil Politiker eine Protestbewegung unehrlich für ihre Zwecke instrumentalisieren, heisst das nicht, dass es falsch ist, zu protestieren. Es ist eher ein Zeichen, dass der Protest deutlich wahrgenommen wird, nur leider führt er bei solchen Politikern noch nicht zu den richtigen Handlungsimpulsen.

  • Und da kommt für mich z.B. der Buddhismus ins Spiel. Wir brauchen ein wirkliches Hinschauen, was wir hier eigentlich machen. Wir brauchen Entschleunigung. Wir brauchen Achtsamkeit. Wir brauchen echtes Mitgefühl. Wir brauchen Liebe für uns selbst und für andere. Daraus entwickelt sich ein ganz anderer Blick auf uns und die Welt, ein heilsamer. Daraus würde sich dann auch ein ganz anderes Handeln ergeben, ein behutsames, verständiges, mitfühlendes.

    Ich denke im Sinne unserer Diskussion hier stellt sich die Frage, was ein Buddhist im eigenen Leben tun kann, der sein eigenes Verhalten nach dieser Maßgabe ausrichtet. Und ob man Menschen, die keine Buddhisten sind, motivieren kann, zumindest so viel von diesen Qualitäten zu nutzen, ohne Buddhisten zu sein, dass wir als Menschheit voran kommen.


    Da gehen die Meinungen wohl auseinander: einige hier meinen, dass man als Buddhist ohnehin nur sich selbst verändern kann, und daher ein Engagement in der Gesellschaft von der eigenen Entwicklung nur ablenkt. Andere sind der Meinung, dass es zum buddhistischen Weg gehört, in seinem Umfeld zu tun, was man kann, um Menschen zu einem ethisch richtigen Verhalten zumindest zu motivieren.


    Ich persönlich möchte so viel Einfluss nehmen, wie es mir möglich ist, ohne dabei den eigenen Weg aus den Augen zu verlieren. Hilfreich ist für mich dabei, dass es Teil der mir verfügbaren Methoden ist, den Alltag und die Welt direkt als Teil der Praxis zu begreifen.

  • Für mich war Umwelt und auch der Klimaschutz schon seit meiner Kindheit immer sehr wichtig, und ich versuche nach wie vor ökologisch so vorbildlich wie möglich zu leben. Dabei ist es mir aber auch schon immer wichtig gewesen möglichst aufrichtig zu sein und manchmal halt dafür das Klassenziel zu verfehlen.


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  • Und ob man Menschen, die keine Buddhisten sind, motivieren kann, zumindest so viel von diesen Qualitäten zu nutzen, ohne Buddhisten zu sein, dass wir als Menschheit voran kommen.

    Das sehe ich eben mittelfristig als unabdingbar an. Wir brauchen in meinen Augen eine andere, reifere Menschheit, um "morgen" noch eine Lebensform auf diesem Planeten zu sein. Wir sind nicht so beschaffen, dass ich davon im Moment ausgehe, es sei denn, wir entwickeln uns in einem Sinn, bei dem der buddhistische Blick auf die Dinge eine große Rolle spielt. Ich sehe da den Buddhismus nicht als alleiniges "Heilmittel", ich sehe auch andere Strömungen, die ich im buddhistischen Sinne als heilsam und lebensfreundlich (statt -feindlich) ansehe.


    Da gehen die Meinungen wohl auseinander: einige hier meinen, dass man als Buddhist ohnehin nur sich selbst verändern kann, und daher ein Engagement in der Gesellschaft von der eigenen Entwicklung nur ablenkt.

    Ich persönlich kann das nicht trennen. Ich halte diese Trennung genaugenommen für eine Illusion. Mein Mich-verbunden-Fühlen mit allem führt dazu, dass ich mich nicht als gesonderte Erscheinungsform wahrnehme, die sich quasi abgetrennt ihrer eigenen Entwicklung widmet.


    Mitgefühl ergibt für mich nur Sinn, wenn ich es auf alles beziehe. Das betrifft für mich in letzter Konsequenz ein Mitgefühl allen Lebensformen gegenüber.


    Ich persönlich möchte so viel Einfluss nehmen, wie es mir möglich ist, ohne dabei den eigenen Weg aus den Augen zu verlieren. Hilfreich ist für mich dabei, dass es Teil der mir verfügbaren Methoden ist, den Alltag und die Welt direkt als Teil der Praxis zu begreifen.

    Das ist schön ausgedrückt und kommt dem sehr nahe, wie ich mich selbst erlebe.


  • Schmu

    und wie soll dieses "Wunder" passieren, dass in den nächsten paar Jahrzehnten (denn viel mehr Zeit wird nicht sein) so ein gesamtgesellschaftlicher Sinnes- und Tatenwandel geschieht?

    Ich würd mir das natürlich auch wünschen, wenn ich drüber nachdenke, aber ich glaube für mich, dass es gesünder ist, die eigenen, kleinen Brötchen zu backen und selbst nicht unnötig zu den Fehlentwicklungen beizutragen. Ich war trotzdem auch schon auf Fridays for future Demos, aber ich mache mir den Umsturz der Gesellschaft nicht zur Aufgabe.


    Seit der Industrialisierung wurden so viele, weltweite Abhängigkeiten geschaffen, dass es realistisch betrachtet einfach sehr schwer sein wird, sich da in annehmbarer Zeit gesund zu stoßen, selbst wenn plötzlich eine Mehrheit zielgerichtet daran arbeiten würde. Ich will nicht an ein Wunder glauben, weil mich das zu sehr aus dem was ist heraus zieht bzw. dagegen aufbringt. Ich tue was ich kann und habs nicht in der Hand, ob es am Ende insgesamt reichen wird.

  • Ich tue was ich kann und habs nicht in der Hand, ob es am Ende insgesamt reichen wird.

    Das weiß ich auch nicht, ob es reichen wird. Ich merke nur, dass ich eine diffuse – nennen wir es mal – Traurigkeit verspüre bei dem Gedanken, wir könnten zu "blöd" sein, hier länger zu verweilen.


    Es macht mich auch leicht ärgerlich, ehrlich gesagt. Wir wissen eigentlich, was mit uns los ist und warum wir so zerstörerisch sind. Nicht nur Buddha, auch Künstler, Literaten, Philosophen, Gelehrte usw. haben seit Ewigkeiten immer wieder darauf hingewiesen und es von allen möglichen Seiten beleuchtet.


    In der #FridaysForFuture-Bewegung sehe ich ein hohes Maß an Verstehen, Enttäuschung, berechtigter Angst. Wie es uns tatsächlich gelingt, diese Bewegung argwöhnisch, zwiespältig zu sehen und sie kontrovers zu diskutieren, ist mir schleierhaft. Das Verstehen wird in nicht allzu ferner Zukunft ohnehin niemandem erspart bleiben. Noch können wir uns die Veränderungen abends bei einem Tee oder einem Glas Wein in der Tagesschau ansehen. Das wird aber nicht mehr ewig dauern, dann brauchen wir nur vor die eigene Tür gehen, der Flimmerkasten braucht dann dafür nicht mehr eingeschaltet zu werden, um es in Äthiopien, Kalifornien, Süditalien oder wo auch immer zu sehen...


  • Für mich ist das alles einfach ein Entwicklungsschritt, den die Menschheit entweder geht oder nicht (mit den entsprechenden Konsequenzen). Zweitens wird dieser Entwicklungsschritt nicht bei den Großen und Mächtigen anfangen, das ist wohl ausgeschlossen. Also muss er aus der breiten Masse kommen und sich dann schrittweise "nach oben" fortsetzen. Anders kann ich mir das nicht vorstellen. Vollkommen lautlos und unspektakulär kann das nicht vonstattengehen, das ist absurd.


  • und wie soll dieses "Wunder" passieren, dass in den nächsten paar Jahrzehnten (denn viel mehr Zeit wird nicht sein) so ein gesamtgesellschaftlicher Sinnes- und Tatenwandel geschieht?

    Indem wir es jetzt und in diesem Moment anfangen konsequent zu tun. Achtsamkeit üben, uns und allem anderen gegenüber und Verantwortung für unser Denken und Handeln übernehmen. Sofort. Vorbild sein. Anderen Mut machen, es auch zu tun. Jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten.

    Und niemals, niemals aufhören, an ein Wunder zu glauben! Das verschließt nämlich eine Tür. Und diese Tür ist vielleicht die wichtigste überhaupt.

  • und wie soll dieses "Wunder" passieren, dass in den nächsten paar Jahrzehnten (denn viel mehr Zeit wird nicht sein) so ein gesamtgesellschaftlicher Sinnes- und Tatenwandel geschieht?

    Indem wir es jetzt und in diesem Moment anfangen konsequent zu tun. Achtsamkeit üben, uns und allem anderen gegenüber und Verantwortung für unser Denken und Handeln übernehmen. Sofort. Vorbild sein. Anderen Mut machen, es auch zu tun. Jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten.

    Und niemals, niemals aufhören, an ein Wunder zu glauben! Das verschließt nämlich eine Tür. Und diese Tür ist vielleicht die wichtigste überhaupt.

    man wird sehen...

    Ich glaub lieber garnichts und lass mich überraschen.

  • Nur weil Politiker eine Protestbewegung unehrlich für ihre Zwecke instrumentalisieren, heisst das nicht, dass es falsch ist, zu protestieren.

    Der Beitrag (36) bezieht sich auf zweierlei: auf die zunehmende Verkommenheit der Demo-Kultur und zum anderen auf die Doppelmoral der Politik.

    Einem von Ideologien und Fehlinterpretationen bis hin zur Angst Verbreitung aufgeheizten Milieu, in dem sich vielleicht die willfährige Politik recht wohl fühlt, dem sich aber der engagierte Buddhist m.E. fernhalten sollte.

  • Und ich erwiderte, dass ich das Problem der Doppelmoral der Politik ebenso sehe, aber von einer "zunehmenden Verkommenheit der Demo-Kultur" zumindest in dem Bereich, den Du meinst, nichts erkennen kann. Die Klimabewegung stützt sich auf wissenschaftliche Fakten und reale Prozesse, die wir zunehmend Tag für Tag am eigenen Leib erfahren können. Wenn allerdings Rechte dagegen demonstrieren, dass Journalisten in ihrem Milieu recherchieren und Fakten aufdecken, dann passt Deine Beschreibung ganz gut. Wie sich da die "Täter" zu "Opfern" stilisieren, ist unerträglich.


    Aber grundsätzlich steht es engagierten Buddhisten wie allen anderen frei, zu entscheiden, wofür und wogegen sie demonstrieren oder nicht demonstrieren. Niemand "sollte" sich von irgendwas fernhalten.