Integration von Meditation ins Familienleben

  • Hallo,


    Ich habe eine Frage an die Mamas und Papas von kleinen Kindern.

    Wie integriert ihr die Meditationspraxis in den Alltag.

    Unsere Maus ist 2 3/4 und hat natürlich kein Verständnis dafür, wenn Mama meditieren oder mal lesen möchte. Sie hat nun mal Priorität.

    Jedoch würde ich gerne versuchen eine Regelmäßigkeit zu entwickeln die dauerhaft funktioniert. Aktuell sitze ich viel abends aber oft habe ich das Gefühl dass es aufgrund von Müdigkeit nicht so zielführend ist aber ich habe keine Idee wie ich es tagsüber einbauen kann.

    Wie macht ihr das?

    Früh morgens geht irgendwie auch nicht weil mein Mann sonst durch den Wecker mit wach wird und das muss ja nicht sein.


    Liebe Grüße Schnuppi

  • Hallo Schnuppi85, als mein Sohn jünger war habe ich neben ihm meditiert, wenn ich ihn ins Bett gebracht habe. Erst habe ich vorgelesen und dann bin ich gesessen während er einschlief. Er hat das sehr geliebt. Er ist jetzt 13 und geht alleine ins Bett, aber er erinnert sich immer noch daran.

  • _()_

    Kann es sein das Du versuchst mit Meditation ein Ziel zu erreichen? (Meditation soll glaub ich kein Ziel haben, also kann Sie auch nicht Zielführend sein oder?:?)


    Ich kenne das "Problem" mit den kleinen auch, da mal nur 5 min zu sitzen ist fast nicht möglich:erleichtert:. Aber das tole ist ja das es zum beispiel im Zen auch die Möglichkeit gibt zu Meditieren wen man Arbeitet (oder mit den Kindern spielt:grinsen:. Du könntest mal als übung versuchen, immer wen dein Kopf im jetzt nichts zu tun hat dich auf deinen Athem zu konzentrieren.(so schafst Du 1000 kleine Momente der Meditation) wen du dan auch besonders Achtsam mit den Kindern umgehst schafst du wieder 1000 kleine Momente der Meditation. Und ehe Du dich versiehst ist alles Meditation. So zumindest die Theorie:grinsen:. Den in de Praxis können einem Kinder sehr wohl bis an den rand des Wahnsins treiben egal wie sehr man sie liebt :erleichtert:, zumindest solabge man da noch "unnötiges" bewertet:grinsen:.

    Ich hoffe es hilft Dir irgend etwas fon dem sinlosen das ich hier geschrieben habe _()_

  • Aktuell versuche ich meinen Geist mal einfach zu Ruhe kommen zu lassen . Ich habe die letzten 4 Jahre in "Dauerstress" gelebt und will einfach zur Ruhe kommen da ich aufgrund des ganzen immer wieder krank geworden bin. Da ich leider eh schon einige einschneidende chronische Krankheiten habe war das sehr kontraproduktiv. Ich habe meinen Alltag schon so weit es geht "entstresst" und gemerkt, dass es mir besser geht aber ich möchte gerne mal wieder richtig entspannen und das bekomme ich aktuell nicht hin. Ich bin immer in Hab acht Stellung.

    Mittagsschlaf macht sie noch aber (abgesehen von corona ) bin ich ja arbeiten und sie in der kita. Aber am Wochenende nutze ich Die Zeit auch für die meditation.

    Wie ich das mit der Meditation beim Spielen mit mausi machen soll versteh ich grad net. 🤔

  • Mittagsschlaf macht sie noch aber (abgesehen von corona ) bin ich ja arbeiten und sie in der kita. Aber am Wochenende nutze ich Die Zeit auch für die meditation.

    Hallo Schnuppi,

    ich habe zig Jahre während meiner beruflichen Tätigkeit jeden Morgen im Büro dazu genutzt, wenigstens 1, 2 Seiten buddhistische Literatur zu lesen, z.B. Jack Kornfield oder Pema Chödrön.

    Während der Fahrt zur Arbeit in der U-Bahn, im Bus habe ich mit Knopf im Ohr meditiert. Beim Warten in der Arztpraxis oder wo auch immer, bin ich in die Stille gegangen.


    Meditieren ist fast immer möglich, sogar bei der Hausarbeit, so wie Thich Nhat Hanh es empfiehlt, wenn ich abwasche, wasche ich ab, wenn ich staubsauge, sauge ich staub. Und am Wochenende, wenn Dein Kind mittags schläft, kannst Du formal meditieren.


    Die Gedanken immer wieder zurückzubringen, ist jederzeit möglich auch ohne formale Meditation.

    Viel Erfolg

    _()_ Monika

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • _()_

    Wen Du mit der Kleinen spielst bist du vermutlich schon im Meditationsmodus ohne es zu merken ( ich hab gemerkt das ich beim spielen mit den Kindern immer im hier und jetzt bin):grinsen:. Was das entspannen angeht so würde ich Dir empfehlen einfach mal wärend der Hausarbeit nicht so zu Stressen das es einfach schnell erledigt ist, sondern gemütlich mit voller Achtsamkeit zb zu putzen. Und wen die Wohnung halt mal nicht 100% perfekt sauber ist weil Du nicht alles geachaft hast, ist das auch kein Weltuntergang.^^

    _()_

    • Offizieller Beitrag

    Unsere Maus ist 2 3/4 und hat natürlich kein Verständnis dafür, wenn Mama meditieren oder mal lesen möchte.

    Bei kleinen Kindern ändert sich das auch schnell wieder. Mit 3 1/4 sind dann Kinder mehr nach draußen orientiert.


    Was auch hilft ist, immer wenn man genervt oder gereizt ist zu sagen, dass man nicht genug meditiert hat. So wie Smartphones ans Ladegerät müssen, muss man auch Mütter regelmäßig erden. Dann schicken sie einen zum Meditieren.


    Aber mit 2 3/4 ist man da noch zu jung.

  • Danke für die vielen Tipps. Ich habe gleich mal noch 2 Fragen. Habe angefangen dass Buch Schlüssel zum Zen von thay zu lesen. Da schreibt er, dass er zu Beginn ein Handbuch bekommen hat. Darin standen ghatas um alltägliche Verrichtungen mit Achtsamkeit zu füllen. Sagt man sich da wirklich im Kopf was man gerade macht? Und wie kann ich sowas machen wenn ich nebenbei auf unsere Maus schauen muss? Irgendwie widerspricht sich das für mich. Oder funktioniert sowas nur im klösterlichen Leben? Sind vielleicht komische Fragen aber irgendwie beschäftigt mich das.


    Liebe Grüße und ich hoffe alle sind gesund

  • Und wie kann ich sowas machen wenn ich nebenbei auf unsere Maus schauen muss?

    Aha, Du hast die Herangehensweise im Prinzip schon verstanden! Das "nebenbei" ist eine Illussion. Nehme das "auf Deine Maus achten" genauso achtsam wahr wie den Rest. Es gibt keine Haupt- oder Nebentätigkeit. Das ist ganz einfach, aber natürlich nicht leicht. Deswegen ja auch das "ungestörte" Üben/Trainieren auf dem Kissen.


    Liebe Grüße und bleib dran!

    Aravind.

  • alles klar danke. So hab ich das nicht gesehen aber ist ganz einfach wenn man die aktuelle Tätigkeit unterbricht und dann achtsam aus mausi schaut. Nun hab ich erstmal genug zum üben 😉

  • alles klar danke. So hab ich das nicht gesehen aber ist ganz einfach wenn man die aktuelle Tätigkeit unterbricht und dann achtsam aus mausi schaut. Nun hab ich erstmal genug zum üben 😉

    Das kannst Du laut sagen! ;)

  • Und wie kann ich sowas machen wenn ich nebenbei auf unsere Maus schauen muss?

    Aha, Du hast die Herangehensweise im Prinzip schon verstanden! Das "nebenbei" ist eine Illussion. Nehme das "auf Deine Maus achten" genauso achtsam wahr wie den Rest. Es gibt keine Haupt- oder Nebentätigkeit. Das ist ganz einfach, aber natürlich nicht leicht. Deswegen ja auch das "ungestörte" Üben/Trainieren auf dem Kissen.


    Liebe Grüße und bleib dran!

    Aravind.

    Hallo Schnuppi,

    das eine ist die KONZENTRATION auf die Tätigkeit, das andere die GLEICHZEITIGE ACHTSAMKEIT. Das ist durchaus möglich. Ich gebe gern das Beispiel eines Arztes, der einen Armbruch behandelt und gleichzeitig auch die Umgebung wahrnimmt, z.B. ein sich ausbreitendes Feuer. Das ist zwar krass, aber mit kleinen Mäusen ist es ja auch ähnlich brandgefährlich.


    Sobald es möglich ist, wendest Du Dich wieder voller Aufmerksamkeit Deiner Tätigkeit zu. So findet Meditation im All-Tag statt. Und das ist aus meiner Erfahrung auch das Beste, was wir für unsere Geistesschulung tun können, wenn wir das verstanden haben.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)