Wie man Freundlichkeit kultiviert, wenn andere Menschen einen verrückt machen

  • Ich bin jetzt etwas spät in diesen Thread eingestiegen, habe all die Artikel nicht lesen können, weil zu viele, und vielleicht wurde schon gesagt, was mir dazu einfällt.


    Ich weiß nicht, ob Freundlichkeit in jedem Falle das Richtige ist. Für den Regelfall, dass einige Leute halt nerven, aber sich im Großen und Ganzen auf einem rechten Weg halten, mag das angemessen sein. Bei Kollegen, die schräge Sachen machen (um beruflich schneller voran zu kommen u.ä.) weiß ich nicht, ob Freundlichkeit das richtige Gegenmittel ist. Solchen Leuten bin ich weder freundlich, noch unfreundlich gesinnt, sondern neutral. Weil ich mich von solchen Leuten nicht verrückt machen lasse. Dazu gehört auch, dass ich mich erst gar nicht mit ihnen beschäftige. Ich habe besseres zu tun. Also bin ich neutral.


    Die schlechten Taten werden sich aufsammeln. Mit der Zeit sind sie in ihrer Gier in einen schlechten Geisteszustand geraten, der sie plagen wird. Echte Freunde sind keine mehr da, etc. Das ist ihr eigenes Karma, das sie selbst verschuldet haben. Ich bin daran nicht Schuld und muss dem nichtFreundlichkeit entgegenbringen. Ich habe für solche Leute vielleicht Mitgefühl, aber erst, wenn sie selbst zu leiden anfangen, vorher sind sie für ihre Taten ganz einfach selbst verantwortlich, und nicht mein Problem.

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

  • Es stellte sich mir heute die Frage, nachdem ich einem Mitglied schrieb, dass wenn man eine Eigenschaft an einem Menschen nicht mag, sie einen stört, dass wir dann meistens auch den Menschen an sich ablehnen, verurteilen oder hassen.

    Das muss aber nicht so sein, sagte ein Freund zu mir. Er könne auch nur die Art, das Verhalten nicht mögen den Menschen an sich aber annehmen, mit Güte, Mitgefühl sehen. Es kann sein, dass ich das auch kann. Nur erinnere ich mich gerade nicht mehr an solche Situationen.

    Also wie ist das bei euch, ist es auch so, dass ihr ein Verhalten nicht mögen könnt den Menschen als Ganzes aber deshalb nicht ablehnt ?

    Es kommt darauf an wie viele Eigenschaften oder Verhalten euch auffallen / wie häufig jemand sich so benimmt ( ein Verhalten was wir ablehnt ) oder ?


    Bei mir ist es öfter so gewesen, dass ich einen Menschen, welcher Eigenschaften hatte, welche ich ablehnte, ganz abgelehnt habe ( habe mir gewünscht sie wäre nicht da- würde woanders arbeiten zB ). Oder schlimmeres. Bin ja auch keine Heilige.

    Es war so. Dennoch habe ich ab und zu auch gegen solche Gedanken gekämpft, in dem ich mir immer gesagt habe, dass ich so ein Verhalten selbst habe, denn sonst würde es mich ja nicht stören. Dass ich statt sie abzulehnen, mit mir und ihr Mitgefühl haben sollte. Denn sie leidet so wie ich unter dieser Eigenschaft ( diesem Geistesgift ). Das hat mir meistens geholfen, den Menschen und auch sein Verhalten nicht mehr abzulehnen, sondern sie so zu nehmen wie sie ist. Und mich so zu lieben wie ich bin- oder mir selbst zu vergeben und dem anderen Menschen. Könnte man es auch Gleichmut nennen oder wäre das in diesem Fall doch Gleichgültigkeit ? Oder nichts von beidem, sondern einfach Mitgefühl mit sich und anderen ?





    Zitat

    Freundlichkeit bedeutet nicht, einfach nur nett zu sein oder so zu tun, als würde man sich kümmern. Freundlichkeit zu kultivieren bedeutet, dass Sie Ihr Herz mit Geduld und Aufmerksamkeit für Ihre schmerzhaften Gefühle öffnen - und für die schmerzhaften Gefühle anderer Menschen. Wenn Sie also über jemanden verärgert sind, ist es wichtig, dies anzuerkennen. Schenken Sie ihm Aufmerksamkeit. Spüren Sie es in Ihrem Körper. Sie könnten sogar zu sich selbst sagen: "Ich bin gerade verärgert, ich habe zu kämpfen."

    "Andere Menschen sind, wie sie sind. Sie haben ihre eigenen Gefühle und Ansichten, und es liegt nicht an uns, sie zu zwingen, das zu tun oder zu sagen, was wir von ihnen wollen. Auch wenn jemand anderes etwas Verletzendes getan haben mag, sind Sie für Ihre Gefühle verantwortlich. Ihre Gefühle sind Ihre Gefühle, und nur Sie können sich um sie kümmern."

    Da wird's schon schwieriger. Aber es liegt wirklich an mir, wie ich mich fühle. Mit einer anderen Einstellung fände ich das Verhalten meines Gegenübers wahrscheinlich völlig ok. Aber an diesem Punkt muss ich persönlich noch an mir arbeiten.

    Sie meint damit, geben sie ihrem Gefühl Aufmerksamkeit. Wir sind für unsere Gefühle verantwortlich. Diese Aussage ist schwer zu ertragen an manchen Tagen. Zu gerne suhlen wir uns in Vorwürfen und Selbstgerechtigkeit und im einen Schuldigen suchen. :) Das ist mir ja erst heute passiert. Da war die nervige ...... zu Weihnachten, welche so laut ihre schrille und nervtötetende Musik so laut am Handy aufgedreht hatte und einfach nicht nach Hause gehen wollte. Ich war zu überfordert damit, dass ich mich in ein anderes Zimmer verkroch bzw habe ich einfach in dem Moment nicht genug in mich gespürt, was ich da gerade für ein Gefühl habe. ( Es war Ablehnung gegen sie ). Und nicht reflektiert wie das zustande kam. Da muss vorher ein Gedanke gewesen sein. Etwa" Warum macht sie denn das Handy so laut, die Musik ist grauenvoll, wieso muss sie die so laut machen, das ist unachtsam, unheilsam, da egoistisch von ihr ". Dann hätte ich mich fragen müssen, wo bin ich auch so gewesen ? Wo verhalte ich mich egoistisch ? Oder erst einmal : "Habe ich das selbst ?" Die Antwort ist immer ja, oder ? Also allgemein, nicht nur auf mich bezogen.

    Wie dann aber mit der Antwort umgehen, ich habe es selbst noch ? Oder stört es mich dann nicht mehr ? :) Ich habe ja eben selbst ein Beispiel genannt, wo mich das Verhalten einer anderen, dann nicht mehr gestört hatte, ich es annehmen konnte, mich und den anderen Menschen dadurch mit Güte sehen konnte.

    Nur- es kann ja nicht alles sein, sich dann mit ihr in Güte zu sehen, in Güte mit sich und ihr zu sein, das Verhalten aber beizubehalten. Das kann es doch auch nicht sein. Braucht es da weiteren Übungen, damit sich auch das Verhalten auflöst ?
    Also weiter meditieren und sehen, welche Lösung sich dann zeigt, oder ? Beim nächsten Mal. So dass man einen Schritt weiter geht.


    Und wenn ich das Verhalten nicht haben würde ( egoistisch zu sein oder unzufrieden zu sein und darum so laute Musik neben anderen anmache, ohne Rücksicht, ob andere das stören könnte, oder ein ähnliches Verhalten ) wie wäre das dann heute abgelaufen ? Wenn ich achtsam wäre und in Güte ? Hätte es mich dann nicht gestört ? Aus Mitgefühl ? Aus Güte ? Ich hätte es ihr einfach gegönnt und die Musik hätte mich nicht gestört ? :)

    Könnte gut sein, oder ? Wie der Timm es am Ende vermutete: " mit einer anderen Einstellung fände ich das Verhalten meines Gegenübers wahrscheinlich völlig ok."

    "Das heißt aber nicht, dass wir zulassen, dass uns Menschen Schaden zufügen. ... Aber wenn sie einfach nur frustrierend sind oder uns nicht zuhören wollen oder wir wegen einer Meinungsverschiedenheit wütend auf sie sind, dann können wir unsere Weisheit nutzen, um zu verstehen, dass es nicht an uns liegt, was sie tun und wie sie es tun. Und wir können dies tun, indem wir erkennen, dass sie, genau wie wir, glücklich sein und nicht leiden wollen."


    Ja, das sagt sich so leicht, dass der andere auch nur sein Bedürfnis nach Glück befriedigen möchte. Aber in der konkreten Situation kann das schon schwer sein, daran zu denken.

    Die Musik so könnte man sagen, hat mir Schaden zugefügt. :grinsen: Oder zählt das nicht als schaden ? Was heißt das, "dass es nicht an uns liegt, was sie tun und wie sie es tun ? " . Man könnte das ja auch so verstehen, das jemand denkt, das Verhalten gegen einen liegt an einem selbst, man habe das schlechte Behandeln selbst verursacht. Aber so ist das nicht gemeint von der Autorin, sondern sie hat es so gemeint, dass wir nicht verantwortlich dafür sind, die Menschen zu ändern, oder ? Oder doch ersteres ? Naja, wohl doch das erstere. Dass wir das nicht als Anlaß nehmen sollen, uns klein zu fühlen, weil uns jemand nicht genug Anerkennung gibt, uns beleidigt. ( Kann frustrierend sein, aber doch eher uns schaden- beleidigt zu werden oder verspottet ). Frustrierend wäre es, wenn jemand so schreckliche Musik so laut anmacht, keine Rücksicht nimmt. Ich verstehe den Zusammnehang immer noch nicht mit dem " (..) wegen einer Meinungsverschiedenheit wütend auf sie sind, dann können wir unsere Weisheit nutzen, um zu verstehen, dass es nicht an uns liegt, was sie tun und wie sie es tun." Den Satz danach verstehe ich gerade auch nicht ( was das mit dem Satz davor zu tun hat ) :

    "Und wir können dies tun, indem wir erkennen, dass sie, genau wie wir, glücklich sein und nicht leiden wollen."

    Anschreien ist nicht mein Problem, kritisieren schon eher. Aber oft muss ich einfach mit jemandem reden, um nicht mit dem Frust allein zu sein. "Du glaubst nicht, was ich gerade erlebt habe...." bricht es dann aus mir raus. Und schon nach kurzer Zeit bin ich beschämt über diesen Tratsch. Denn das ist so gar nicht im Sinne "rechter Rede". Aber einfach gar nichts machen würde mich innerlich zerreißen.

    Ich kenne das. Es ist in dem Moment wirklich eine Hilfe, vor allem weil oft die anderen einem Recht geben, einen verstehen. Wobei ich das immer versuche so zu erzählen, dass ich nicht so sehr den Menschen damit abwerte, sondern sein Handeln. Direkt mit dem Menschen reden, ist immer das Beste, aber das muss man sich erstmal trauen. Doch auch das kann mit Hilfe von Meditation lernen. :) Das andere ist nicht Rechte Rede, danke Timm, dass du mich daran erinnert hast.

    Dann die schwierige Person visualisieren und sich mir ihr verbinden und dann sagen/denken:

    "Ich entbinde dich von meinen Forderungen und Erwartungen an dich.


    Ich entbinde dich von meinen Forderungen und Erwartungen an dich.


    Ich entbinde dich von meinen Forderungen und Erwartungen an dich."

    Ja, auch schön. Oder : " Ich habe das ja selbst " " Ich leide so wie sie / er daran "

    Die Lösung ist ja, dass dadurch die Stimmung besser ist, man wohlwollend gegenüber dem anderen wird, mitfühlend wird.

    Alleine dadurch kann es passieren, dass der Mensch sein Verhalten ändert an dem Tag, man selbst hat sich auch geändert, da man nicht mehr ablehnend in Gedanken war und dadurch hellere Strahlung hat oder gute heilsamere Gedanken hat, manchmal aber auch nur neutrale, würde ich sagen, was immer noch besser ist als hassende Gedanken.

    In dem Artikel zeigt Kimberly Brown eine Meditation, die auf Metta gründet und die ich auf jeden Fall ausprobieren möchte.

    Der Artikel war nicht mehr aufrufbar, der Link führte da nicht hin. Naja, aber ich hätte es wohl eh nicht ganz gelesen und kann das ja sonst auch hier nachlesen in dem ersten Beitrag. Es ist ja eine Metta- Übung, von denen es auch andere gibt, die aber genauso hilfreich sind.

    Zitat

    "Es mag gerade einige Menschen in deinem Leben geben, ... über die du dich ärgerst oder die dich frustrieren. Das ist ok."

    Das finde ich beruhigend.

    Zitat

    "Wenn Sie sich über jemanden ärgern, leiden Sie unter schwierigen Gefühlen wie Wut und Frustration. Und es ist wahrscheinlich, dass die andere Person auch leidet. Freundlichkeit ist eine Form von hilfreichen Mitteln, um Ihre Gedanken, Worte und Handlungen so auszurichten, dass dieses Leiden gelindert wird und nicht noch mehr Leiden verursacht wird."

    Darum geht es, dass nicht noch mehr Leiden verursacht wird. Es bringt keinem etwas wenn ich wütend oder frustriert über andere bin.

    Oder sagen wir, wir. Denn es geht ja nicht nur mir so an manchen Tagen. Es ist auch wichtig zu verstehen, dass durch Güte und Mitgefühl das Leiden des anderen und mein Leiden gemindert wird, aber es nicht heißt, dass es dadurch ganz weg ist, oder ? Es ist ist dann nur in dem Moment weg oder nur zum Teil verschwunden, oder ? Oder ist das je nach Situation unterschiedlich ? Kommt wohl darauf an wie stark das Mitgefühl ist, oder ? Wenn man sich dann zB traut jemanden zu sagen, warum er so leidet, könnte das dem anderen ja sehr helfen oder auch einem selbst, wenn der andere dadurch sein Verhalten ändern will. Netter ist. Netter wird. ( Achtsamer wird ).

    Wichtig dabei ist, sich nicht gedanklich mit demjenigen zu beschäftigen, der die Gefühle ausgelöst hat, sondern nur mit dem Gefühl.

    Das wäre wohl als erstes wichtig. Das habe ich auch so gemacht. Mich gefragt " Was hat mein Gefühl ausgelöst oder meine Gedanken ? " Wobei ich dann meist automatisch den anderen mit einbeziehe, ihn / sie dabei vor meinen Augen ( in der Vorstellung ) habe. In das Gefühl reinfühlen gehört aber auch dazu, das kommt wohl noch vorher, so meintest du es @Monika. Stimmt schon. Aber es kann sein, dass da manchmal der Gedanke erst überprüft wird und dann sich das Gefühl angeschaut- naja wobei, es ist wohl doch das Gefühl was wir uns dann zuerst anschauen,denn an dem Gefühl- genauer an einer Emotion leiden wir, an einem Gedanken noch nicht. Ich fand es gut, wie xyz darauf hinwies, dass Gefühle nicht daselbe sind wie Emotionen. Wenn ich darüber nachdenke, könnte mit Gefühlen die Gedanken gemeint sein. Ein unheilsamer Gedanke ist gleich mit einem unheilsamen Gefühl ( Ablehnung ), nein, es ist wohl doch nicht das Gleiche. Es gibt durch Gedanken, die wir aufnehmen ( anhaften ) entweder das Gefühl neutral, mögen oder nicht- mögen. :) Etwas anders aber vom Sinn gleich, hat es @xyz erklärt.

    Es ist nicht so, dass ich nichts mehr fühle, aber ich bin nicht mehr so verletzlich, weil das Wissen um meine eigene Verantwortung für meine Gefühle so stark ist, dass ich mich nur noch ganz selten persönlich angegriffen fühle. Es führt einfach zu einer Ernüchterung. Gleichzeitig jedoch zu einem erweiterten Blick und damit zu Mit-Gefühl für den Auslöser.

    Das ist schön. Hört sich gut an. Das möchte ich auch lernen. ( Oder das öfter können ). :)

    damit belastet man ja seine Mitmenschen, die damit erstmal gar nichts zu tun haben, um sich selbst eine Erleichterung zu verschaffen.

    Ist es nicht besser, als wenn man weg rennt oder Depressionen bekommt ? Geteiltes Leid, ist halbes Leid, heißt es doch, oder ? Sich über jemanden bei anderen beschweren, kann ja auch neutral sein von der Absicht, muss keine Unrechte Rede sein, wenn es wahr ist, wenn man sich nicht etwas ausgedacht hat, oder ? Aber wenn dazu schlechte Wünsche gegen eine anderen Wesen gesagt würden, dann wäre es keine Rechte Rede mehr, dann eindeutig. Aber vorher ??? Wenn es stimmt, was man anderen berichtet ? Es kommt wohl auf die Absicht an. Möchten wir damit einem anderen schaden, oder erzählen wir es nur aus Verzweiflung ? Oder kommt das einem schaden wollen, automazisch dazu, sobald man etwas von anderen erzählt ? Muss ja nicht so sein, oder ?

    Meiner Meinung nach ist es wichtig, demjenigen der einen "verrückt macht" das auch zu sagen. Dafür gibt es bekannte Kommunikationstechniken mithilfe derer man dabei freundlich bleiben kann.

    Ja, da hatte er recht. Das muss man üben. Es würde die Situation am Besten klären. Meditation kann hierbei auch helfen- dass wir in dem Moment die richtigen Worte finden, solche die dem anderen nicht schaden. Solche Kommunikationstechniken aus dem Verstand her holen, damit habe ich einmal eine nicht so gute Erfahrung gemacht. Es ist so, dass sie nicht für jede Situation passen. Wohingegen ein Verweilen in Güte oder in Herzgeist, die Worte findet, welche immer passen und heilsam sind. Eine direkte Ansprache bzw Ansprechen des Verhaltens ist dabei dennoch möglich. Einige solcher Kommunikations- Techniken haben sicher bei Meditierenden abgeschaut bei Lehrern, nur kann man nicht eine Technik bei jeder Situation anwenden.

    Die Tipps von Kimberly Brown gefallen mir auch, könnte mir aber nicht vorstellen, dass sie mir in der konkreten Situation helfen würden.

    Bei mir ist es umgekehrt. Eine Kommunikationstechnik hat mir nicht geholfen. Die Situation sogar nur unschöner gemacht.

    Ayya beschreibt diesen Moment als;

    "Wir geben diesem Wahrnehmen im Geist einen Namen".

    Das braucht Übung, um das rechtzeitig zu bemerken. ;)

    Und somit wird in jedem von uns daraus ETWAS.

    Das stimmt.

    Ich weiß nicht, ob Freundlichkeit in jedem Falle das Richtige ist. Für den Regelfall, dass einige Leute halt nerven, aber sich im Großen und Ganzen auf einem rechten Weg halten, mag das angemessen sein. Bei Kollegen, die schräge Sachen machen (um beruflich schneller voran zu kommen u.ä.) weiß ich nicht, ob Freundlichkeit das richtige Gegenmittel ist. Solchen Leuten bin ich weder freundlich, noch unfreundlich gesinnt, sondern neutral. Weil ich mich von solchen Leuten nicht verrückt machen lasse. Dazu gehört auch, dass ich mich erst gar nicht mit ihnen beschäftige. Ich habe besseres zu tun.

    Das klingt vernünftig. Auf der anderen Seite heißt neutral bei dir Gleichmut zu haben ? Das wäre ja schön. Sonst wäre es eher Gleichgültigkeit. Dies e kann ja angekratzt werden, sobald das Verhalten sich auf dich auswirken würde. Das mit dem neutral verhalten kenne ich aber. Es ist kein Gleichmut, es ist eher Gleichgültigkeit. Es ist aber auch mit Ablehnung gegen den Menschen, welcher sich schräg verhält. sonst wäre er mir nicht gliechgültig, in dem Sinne, dass es mich nicht berühren würde, wenn dieser Mensch zB plötzlich Magen- Darm kriegt und nach Hause gehen würde.

    So einem Menschen möchtest du nicht helfen, das meint für Dich Freundlichkeit, oder ? So geht es mir auch oft, dass ich so jemanden nicht helfen mag.

    Also Freundlichkeit. Wohlwollen entgegen bringen, dazu würde auch weiter helfen zählen. zB weiter helfen im Erkennen wie man sich / der andere sich verhält. Oft ist es aus Angst, also bei mir, dass mir solche Angst machten, daher habe ich ihnen nicht gesagt, was ich von ihrem Verhalten halte oder was sie da machen, dass das anderen schadet bzw manchmal wissen sie das selbst, schaden aber absichtlich anderen.


    Aber kann Ablehnung auf Dauer die Lösung sein ? ein Ansprechen auf das Verhalten wäre das Beste. Das Verhalten, die Situation klären.

    Dabei kann uns die Meditation helfen- wie ich schon einige Male jetzt geschrieben habe. :)

    Die schlechten Taten werden sich aufsammeln. Mit der Zeit sind sie in ihrer Gier in einen schlechten Geisteszustand geraten, der sie plagen wird. Echte Freunde sind keine mehr da, etc. Das ist ihr eigenes Karma, das sie selbst verschuldet haben. Ich bin daran nicht Schuld und muss dem nichtFreundlichkeit entgegenbringen.

    :grinsen: Das kenne ich. Das Karma wird es schon richten - Denken. Echte Freunde wären welche, die einem auch sagen, was man gerade für einen Fehler macht, auch wenn der andere dann wütend würde. Oft haben schräge Menschen, solche nicht ( wie du schon erkannt hast ) mehr an ihrer Seite. Aber Freundlichkeit entgegen bringen musst du ja auch nicht, wie wäre es nur mit Mitgefühl, das kann soweit gehen, dass du so jemanden nicht mal die Wirkung ihres Verhalten gönnst. Oder nicht wünschst, dass es auf sie zurück fällt. Durch Mitgefühl für ihre Situation- Sehen dass sie leiden und darum so sind. Aber für Menschen, welche unter solchen Menschen sehr leiden ( selbst wenn es ihre eigenen Gedanken sind, die sie leiden lassen, aber muss das denn wirklich immer so sein ??? ) ist Karma auf jeden Fall eine Genugtuung, ein Trost. Kann es sein- es sei denn, sie haben es dem anderen schon vorher verziehen durch Mitgefühl. Echtem.

    Ich habe für solche Leute vielleicht Mitgefühl, aber erst, wenn sie selbst zu leiden anfangen, vorher sind sie für ihre Taten ganz einfach selbst verantwortlich, und nicht mein Problem.

    Das kann ich verstehen. Du meinst es so, vorher würdest du ihnen nicht helfen. Ich kenne das, so ein Denken. Aber meist leidet man ja auch an solchen Menschen ( bzw lässt es zu, achtet nicht auf seine Gedanken ) von daher ist es ja auch eine Möglichkeit, schon ehe der Mensch so von Karma erschlagen wurde, ihm zu helfen, da man sich selbst ja auch damit hilft. Man regt sich dann nicht mehr so oft innerlich auf, oder es hilft in anderer Form zB kommen dann wieder mehr Einnahmen. Aber das soll wohl nicht der Grund sein um Güte zu entwickeln, sondern das Leiden aller zu beenden. Selbstgüte ist aber Voraussetzung, sonst kann man keine für andere entwickeln.


    Das Geheimnis von der Einstellung Güte ist, dass sie uns helfen kann, einen Menschen auf ein unheilsames Verhalten aufmerksam zu machen, ohne dass wir dabei eine hassende Einstellung, eine ablehnende Einstellung gegen diesen Menschen haben. Dadurch wirkt es, verändert es eine Situation oder einen Menschen in dem Moment. :) Es mag sein, dass man andere auch mit nicht gütiger Einstellung und statt dessen durch Hass verändern kann- naja wobei, nein, das ist nicht möglich. Man würde sich dabei auch selber schaden. Dem anderen auch.

    Damit wäre meine Anfangsfrage beantwortet, ob man auch nur ein Verhalten, eine Eigenschaft an einem anderen nicht mögen kann, aber nicht den ganzen Menschen ablehnt/ hasst. Es ist möglich. Ich habe es auch schon erlebt.

    :heart:

    Es stellte sich mir heute die Frage, nachdem ich einem Mitglied schrieb, dass wenn man eine Eigenschaft an einem Menschen nicht mag, sie einen stört, dass wir dann meistens auch den Menschen an sich ablehnen, verurteilen oder hassen.

    Das muss aber nicht so sein, sagte ein Freund zu mir. Er könne auch nur die Art, das Verhalten nicht mögen den Menschen an sich aber annehmen, mit Güte, Mitgefühl sehen. Es kann sein, dass ich das auch kann. Nur erinnere ich mich gerade nicht mehr an solche Situationen.

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

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