Da Ziel von Samatha ist Konzentration auf einen Punkt. Bei der Atembetrachtung also nicht die Atemempfindung selbst, sondern das Nichtabschweifen des Geistes von der Atemempfindung. Dies führt dann u. a. zur angrenzenden Sammlung.
Das hast du gut erklärt, finde ich, das es diese beiden gibt : Atembetrachtung und Atemempfinden. Das hat mir sehr weiter geholfen. Denn mir war schon oft so, dass ich in die Übung ( Ruhe des Geistes ) durch zwei Arten gehen kann / es machen kann / versuchen kann. Entweder den A. betrachten oder die Empfindungen. Kennst du das Phänomen ( oder Erleben ) , dass du lange versucht hast ruhig zu werden oder in die angrenzende Sammlung oder irgendeine Sammlung zu gehen, aber irgendwann möchte der Geist einfach nicht mehr den Atem betrachten und er scheint sich selbst zurück zu nehmen ( vom Betrachten des Atems ) und wenn ich es dennoch versuche bekomme ich ein Stechen in den Schläfen.
Statt dessen möchte mein Geist dann lieber den Atem empfinden, nichts betrachten ( wäre für mich wie etwas festhalten oder starke Konzentration ) eher möchte er dann einfach sein dürfen, mit dem Atem in Einheit, könnte man das so nennen ?
Und dann verstehe ich das nicht. Wieso das einfach passiert ( wieso mein Geist das einfach macht ). Und ich denke dann immer : " Hm, was macht er denn da nun, warum ohne mich zu fragen ? " Und sollte ich denn nicht eigentlich erst so eine Art Zeichen kriegen, dass ich nun in die ( volle ? ) Sammlung gehe, es kann doch nicht sein, das mein Geist das einfach alleine macht. (Es könnte auch das in die angrenzende Sammlung gehen, gewesen sein).
Kann ich dann einfach so weiter meditieren, mit so einem Geist, der einfach macht was er will ? Oder halt ohne ein Konzept ? Einfach dann eben den Atem empfinden ? Mich hat es immer so ..... ja mich dieses fragen lassen, so dass ich dann, zwanghaft/ stur weiter den Atem betrachtet habe.
Was dann wieder die Folge hatte, dass ich Schmerzen bekam oder der Geist wieder zur Empfindung über ging. Und ich schicke ihn dann wieder zurück zur Betrachtung des Atems. Und es ging eine ganze weile so, bis ich es habe sein lassen, es nicht mehr versucht habe zu meditieren und aufgestanden bin. Mein armer Geist, denke ich gerade. Der muss ja echt etwas durch machen mit mir.
Bei Vipassana liegt die Konzentration auf der Atemempfindung selbst. Das Ziel ist diese Empfindung soweit in ursprünglichere Erfahrungseinheiten zu zerlegen, bis es nicht mehr geht. Dies führt u.a. zur momentanen Sammlung,
Aha. Auch volle Sammlung genannt oder ?
Angrenzende Sammlung und Momentane Sammlung sind in der Stärke der Konzentration so gut wie identisch. Deshalb kann jemand der Angrenzende Sammlung erreicht hat relativ leicht auf Momentane Sammlung umschalten.
Das scheint mir dann passiert zu sein, oder ? Nur, dass ich das gar nicht beabsichtigt habe. Es ist schwer finde ich zu wissen, wann ( oder ob ) mal genug ist mit dem Atembetrachten. Aber wenn der Geist sich von alleine / von selbst zum Atemempfinden wendet, sich dahin begibt, so wird dies wohl der Moment sein, wo es genug ist mit dem Atembetrachten. Es ist nur verwirrend für mich gewesen, das dies ohne den eigenen Willen passierte. Und verwirrend, weil ich nicht wusste was dann noch passieren wird. Also ich wollte wissen, zu was es führen wird, wenn ich meinem Geist folge oder halt dem Geschehen folge, es weiter führe, das Atemempfinden weiter führe, weiter mache / es übe. Und ich kann es wohl nur wissen, wenn ich es das nächste Mal zulasse / mich darauf einlasse, auf das nur Empfinden des Atems. Ich fand es wohl auch schwer, da ich dann ja keinen Anker mehr habe in dem Sinne, was es zu betrachten gibt, da geht ja irgendwas zurück, fehlt, hat sich verabschiedet. Der Wille, das Wollen ?
Und ich habe mich gefragt, was das jetzt ist für eine Situation, für eine Übung. Wollte es einordnen, konnte es aber nicht. Aber dank dir weiß ich nun, dass es einfach das in die angrenzende Sammlung gehen war. Vermute ich, dass es das war.
Aha. Ich habe A. Khema so verstanden, dass wir Samadhi brauchen für Vipassana und V. für Nibbana.
Auch innerhalb der Sutten gibt es eine Menge Optionen und Abzweigungen, in denen man sich verstricken kann, weshalb ich es ratsam finde, bei den Sutten zu bleiben, bis das Ziel klar vor Augen liegt.
Meinst du es so, bei bestimmten zu bleiben, bzw bei denen welche einen zuerst angesprochen haben, ehe man sich neuen widmet ? also bei denen zu bleiben die einen angesprochen haben, das was darin steht zu üben / zu entfalten und erst wenn man es kann, sich andere anzusehen ?