Posts by Mabli

    Ist es verwerflich achtsam eine Orange zu essen und das Hier und Jetzt zu genießen, wenn man ein richtiger Buddhist sein will?


    Kleiner Spaß, ach, das ist nicht persönlich gemeint.

    Mabli, spuck es aus, dann schau aufmerksam und versuche es wieder in den Mund zu nehmen.

    Die beste Methode – sollte ich ein Patent beantragen? :? Viel Vergnügen ;) damit. :grinsen:

    Ähhh .... Nein, Danke! :lol:

    Ich finde die Frage wie Achtsamkeit mit dem Übergang von Shamata zu Vipassana zusammenhängt weiter sehr spannend möchte aber noch einen anderen Aspekt einbringen. Die mehr traditionellen Lehrer, zu denen ich wohl auch Bhikkhu Bodhi und Alan Wallace zählen würde, kritisieren die "Umfunktionierung" der Achtsamkeit in den modernisierten Lesarten des Buddhismus.


    Quote from Bhikkhu Bodhi

    Vielmehr wird die Praxis der Achtsamkeit als Mittel eingesetzt, um die Menschen zu befähigen, ihre Wertschätzung für die Gegenwart zu steigern, mehr im Hier und Jetzt zu sein und die Welt mit all ihren Wechselfällen und Unwägbarkeiten voll und ganz zu akzeptieren. So entstehen Bücher wie "Wherever You Are, There You Are" (das ich nicht gelesen habe, ich kenne nur den Titel) oder auch Thich Nhat Hanhs Idee, eine Orange zu genießen, während man sie achtsam isst. In gewisser Weise ist dies fast das Gegenteil der klassischen Funktion von sati, die darin besteht, " Desillusionierung" gegenüber dem Hier und Jetzt zu bewirken. Man kann sich vorstellen, wie die Achtsamkeitspraxis diese Funktion übernehmen könnte, um den Menschen zu helfen, das Gefühl der Entfremdung von der unmittelbaren Erfahrung zu überwinden, das als Folge des industriellen und technologischen Zeitalters mit seiner Betonung der konzeptionellen Beherrschung der Natur und der Unterwerfung der natürlichen Welt unter menschliche Zwecke aufgetreten ist. Die Korrektur dieses Fehlers darf jedoch nicht den Verlust des ursprünglich vom Buddha beabsichtigten und in der buddhistischen Tradition überlieferten Ziels rechtfertigen.

    Und Alan Wallace ergänzt:

    Quote

    Der Buddhismus wurde auf eine Art Therapie reduziert, um saṃsāra angenehmer zu machen, anstatt ein System von Theorie und Praxis zu sein, das uns von saṃsāra, einschließlich aller geistigen Leiden, befreien soll. Ich bin entschlossen, mich gegen diese Herabwürdigung der gesamten buddhistischen Tradition zu wehren, und ich spüre, dass Sie diese Ansicht teilen.

    Diese Kritik begegnete mir auch hier im Forum schon manches Mal. Wie sehr ihr diese Kritik an der Nutzung von Achtsamkeit für andere Zwecke als die Befreiung aus Samsara? Zugespitzt formuliert: Ist es verwerflich achtsam eine Orange zu essen und das Hier und Jetzt zu genießen, wenn man ein richtiger Buddhist sein will?

    Durch die Fixierung auf ein einziges Objekt wie den Atem sammelt sich der zerstreute Geist, dadurch entsteht Ruhe und Glück. Diese Losgelöstheit ist besser als das Glück der Sinnesfreuden, das ist dabei die Einsicht. Die bleibt aber nicht aufrecht, wenn die Sitzung vorbei ist treten die Sinneseindrücke und Triebe wieder in den Vordergrund.

    Ich habe das so erlebt, dass dieses Glück, das durch die Vertiefung entsteht quasi von innen ohne äußere Bedingungen aufkommt auch wieder vergeht auch ein Beispiel für die Vergänglichkeit sein kann. Selbst dieses sozusagen nicht-weltliche Glück vergeht und kann Anhaftung erzeugen.

    Die Übungen aus dem Satipatthāna Sutta vertiefen die Einsicht und vernichten die Triebe so dass sie am Ende ununterbrochen gegenwärtig ist, soweit ich das verstehe.

    Inwieweit die Triebe durch diese Übungen wirklich vernichtet werden können ist für mich fraglich.

    Tja, mein Lieber, ich bin echt satt und erschöpft, wenn ich so viele kluge Wissenschaftler lese und so verdammt viele Zitate sehe, dass mein Kopf schon raucht. (: ;)

    Ich bin mir bewusst, dass das schon einiges zu verdauen ist. ;)

    Ich kann es mir einfach nicht verkneifen, Mabli, bitte, nimm es nicht persönlich.

    Wie fühlt sich dieser Zustand an? Aus der Sicht des Praktizierenden selbst? ( "Ein-Sicht"?)

    Meine Frage ist ja eher wie kommt man zu der Einsicht? Muss man dafür doch etwas mehr tun als die Achtsamkeit auf den Atem zu richten? Muss man die Einsicht vielleicht einladen? Oder kommt die Einsicht unangemeldet zu einem? :grinsen:

    Eine Konferenz in Sri Lanka zum Theravada und Sarvastivada Abhidamma Dialog, an der auch Bhikkhu Dhammajoti teilgenommen hat, mit schönen stimmungsvollen Bildern von der Ankunft der Teilnehmenden zu Beginn


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    Es werden zwei verschiedene Formen genannt, einmal mit Vertiefungen (jhanas) als Basis für Einsicht und einmal ohne Vertiefungen, der sogenannte "dry insight" Weg. Wie die Gestaltung dieses Übergangs in der Praxis aussehen kann ist mir auch noch nicht so ganz klar.

    Lieber Mabli, nach meinem Verständnis sind die Überschneidungen unvermeidlich, so auch Analyso, "der Direkte Weg":

    Mir ist der Übergang in der Praxis noch nicht so klar. Wenn ich sitze und Atembeobachtung praktiziere, kommt ja nicht automatisch Einsicht zustande. Die Übungen aus dem Satipatthāna Sutta sind ja umfassender. Mit der Achtsamkeit auf den Körper, die Empfindungen, den Geist und die Dhammas kommen da ja noch andere Aspekte mit rein. Wahrscheinlich liegt da die Antwort auf meine Frage.

    Aber auf der anderen Seite ist der Mensch ja so ausgelegt, dass er das meiste was er macht, Recht automatisch und gedankenlos macht und nur in ganz bestimmten Situationen vom Autopilot in einem hochkonzentrierten manuellen Modus schaltet. Wie unglaublich anstrengend es sein kann, wenn die normalen Verhaltensmuster nicht greifen, hat man ja in der Corona Pandemie gesehen. Wo man dann dauern, auf Sachen achten mußte ( Maske, Desinfektion, Abstand) an die man vorher keinen Gedanken verschwinden mußte. Dieser "dauernde manuelle Modus" war für viele sehr anspannend, stressig und kräftezehrend. Und von daher führen manche Achtsamkeits-Jinzepze, wo die Leute denken, die müssen alles bewußt und konzentriert machen, zu einer ähnlichen Überlastung führt. Achtsamkeit ist kein Wundermittel um alle weltlichen Probleme zu lösen.

    Die Umstellung von der Routine auf einen bewussten und offenen Umgang mit einer Situation ist ja eigentlich ein Krisenmodus, wenn keine bewährten Handlungsmuster zur Verfügung stehen der bewährte Handlungsmuster scheitern. Dann muss aber nicht nur die acht- und aufmerksame Wahrnehmung der Situation greifen, sondern auch die verstandesmäßige Suche nach Lösungen und das Entwerfen von möglichen Handlungsoptionen mit der Einbildungskraft. Daher denke ich, dass dieser Krisenmodus schon noch umfassender ist als eine "unablässige" Achtsamkeit. Was nicht heißen soll, dass ich eine unablässige Achtsamkeit für leicht umsetzbar halte.

    Als Ergänzung zum obigen Beitrag nochmal Bhikkhu Bodhi zu der Frage wie der Ehrwürdige Nyanaponika "bare attention" verstanden wissen wollte:


    Quote

    Sati, as bare attention, is never completely bare. When practiced in the full context of the noble eightfold path (even the path-practice of a worldling) it is, or should be, embraced by other factors of the path, most notably by right view, right motivation, and right effort (factors 1, 2, and 6); it is already supported by the three morality factors (3, 4, 5). As Ven. Nyanaponika first used the expression, sati is “bare” in that it is shorn of our usual emotional reactions, evaluations, judgments, conceptual overlays, etc., and is intended to lay bare the experienced object as clearly as possible.


    Sati, als bloße Aufmerksamkeit, ist nie völlig bloß. Wenn im vollen Kontext des edlen achtfachen Pfades praktiziert wird (sogar die Pfad-Praxis eines Weltmenschen), wird oder sollte sie von anderen Faktoren des Pfades umschlossen werden, insbesondere von rechter Sichtweise, rechter Motivation und rechter Anstrengung (Faktoren 1, 2 und 6); sie wird bereits durch die drei Faktoren der Moral (3, 4, 5) unterstützt. Wie der Ehrwürdige Nyanaponika den Ausdruck zuerst verwendete, ist sati "bloß", da es von unseren üblichen emotionalen Reaktionen, Bewertungen, Urteilen, konzeptuellen Überlagerungen usw. befreit ist, und dazu dient, das erfahrene Objekt so klar wie möglich bloßzulegen.

    Er spricht hier davon, dass die Achtsamkeit von den anderen Faktoren des achtfachen Pfads "embraced" - umarmt oder eingefasst, umschlossen - wird.


    Die Eigenschaft "bloß" wird von ihm erklärt er als eine Befreiung von emotionalen Mustern und konzeptuellen (Vor-)Urteilen über das Objekt mit dem Ziel das Objekt so gut wie möglich bloßzulegen.

    und dies alles "klar bewusst" (also mit Achtsamkeit)...:

    Die Übersetzung "klar Bewusst" scheint mir auch sehr eng mit dem Aspekt der Wissensklarheit - sampajañña - verbunden zu sein, die ja mit der Achtsamkeit - sati - integriert werden soll, wie Bhikkhu Bodhi und Alan Wallace beide darlegen.

    Entscheidend scheint mir die (Grund-) Haltung zu sein, mit der betrachtet oder eben beobachtet wird, nämlich offen, neutral, unbeteiligt, "ich-los"...


    (Es gibt ja "kritsches Betrachten" und "neutrales -z.b. wissenschaftliches- Beobachten".)

    Wobei die Frage inwieweit Achtsamkeit wirklich neutral sein kann durchaus auch diskutiert wird. Wenn du das wissenschaftliche Beobachten als Beispiel nimmst, ist dabei ja eine größtmögliche Objektivität, aus der jeder subjektive Faktor eliminiert werden, soll das Ziel. Auch die nicht wertende und rein beschreibende Haltung ist im wissenschaftlichen Ideal von Objektivität enthalten.


    Bei der Achtsamkeit haben wir jetzt darüber diskutiert, dass im Buddhismus das ethische Verhalten gewissermaßen vor die Klammer der Achtsamkeitspraxis - der rechten Achtsamkeit - gezogen wird und in den anderen Gliedern des achtfachen Pfad enthalten ist. Jedoch ist auch die Achtsamkeitspraxis in der buddhistischen Praxis möglicherweise nicht ganz frei von der wertenden Unterscheidung zwischen heilsamen und und unheilsamen Geisteszuständen. Jedenfalls argumentiert Alan Wallace mit einem Zitat aus dem Milindapahañha für diese Sichtweise:

    Quote

    Sati, when it arises, calls to mind wholesome and unwholesome tendencies, with faults and faultless, inferior and refined, dark and pure, together with their counterparts.… Sati, when it arises, follows the courses of beneficial and unbeneficial tendencies: these tendencies are beneficial, these unbeneficial; these tendencies are helpful, these unhelpful.” [Milindapañha 37–38]


    "Sati, wenn sie auftaucht, ruft heilsame und unheilsame Tendenzen in Erinnerung, mit Fehlern und fehlerlos, minderwertig und verfeinert, dunkel und rein, zusammen mit ihren Gegenstücken.... Sati, folgt, wenn sie auftaucht, den Bahnen der förderlichen und unförderlichen Tendenzen: diese Tendenzen sind förderlich, diese unförderlich; diese Tendenzen sind hilfreich, diese nicht hilfreich." [Milindapañha 37-38]

    Quote from Alan Wallace

    Here the explanation of sati is far more than taking the noun sati and defining it by way of verbs and action nouns related to the same substantive noun. Prior to the exercise of the mental factors of sampajañña and paññā, sati appears in the above account to express a kind of discerning awareness that distinguishes between wholesome and unwholesome tendencies, preparing the yogi to cultivate the former and abandon the latter.


    Hier geht die Erklärung von sati weit darüber hinaus, das Substantiv sati zu nehmen und es mit Hilfe von von Verben und Aktionsnomen, die mit demselben Substantiv verbunden sind, zu definieren. Vor der Ausübung der der geistigen Faktoren von sampajañña und paññā, erscheint sati in der obigen Darstellung als Ausdruck eine Art unterscheidendes Gewahrsein auszudrücken, das zwischen heilsamen und unheilsamen Tendenzen unterscheidet und den Yogi darauf vorbereitet, die ersteren zu kultivieren und die letzteren aufzugeben.


    Auch Bhikkhu Bhodi macht Zugeständnisse in diese Richtung, wenn er wiederholt sagt, die bloße Aufmerksamkeit können nie völlig ohne wertende und zweckgebundene Anteile ausgeübt werden.

    Die Integration von Sati und Sampajañña spricht auch dafür, dass diese Wertfreiheit nicht unbedingt Teil der ursprünglichen Konzeption von Achtsamkeit war. Das hieße, dass die Betonung dieser nicht-wertenden und neutralen Haltung vielleicht eine gewisse Verzerrung aus der modernen Rezeption oder der Herauslösung der Achtsamkeitspraxis aus dem buddhistischen Kontext sein könnte. Aber das ist jetzt eine These, die wir diskutieren könnten.


    Ist Achtsamkeit wertfrei und neutral oder unterscheidend und ethisch motiviert?

    Ich habe keine Ahnung, aber der Mann ist Indologe und Universitätsprofessor. Jedenfalls dürften beide Übersetzungen ihre Berechtigung haben, damit sati gegenwärtig ist, muss es ja durch eine "dem hier und jetzt zugewandten Aufmerksamkeit" begonnen bzw. errichtet werden.

    Es sind verschiedene etymologische Erklärungen oder Herleitungen des zusammengesetzten Wortes satipatthāna. Für die Herleitung von patthāna gibt es wohl auch schon lange Fürsprecher. Die Begründungen von Bhikkhu Analayo und Bhikkhu Bodhi, die ja auch keine unbeschriebenen Blätter im Kosmos des Pali-Kanon sind, für die Herleitung von upatthāna klingt für mich aber durchaus einleuchtend.

    Quote from Bhikkhu Bodhi

    He [Nyanaponika] held that in the proper practice of right mindfulness, sati has to be integrated with sampajañña, clear comprehension, and it is only when these two work together that right mindfulness can fulfill its intended purpose.


    Er [Nyanaponika] vertrat die Ansicht, dass in der richtigen Praxis der rechten Achtsamkeit sati mit sampajañña, dem klaren Verständnis, integriert werden muss und nur, wenn diese beiden zusammenwirken, kann die rechte Achtsamkeit ihren beabsichtigten Zweck erfüllen.

    Sampajañña, die "Wissensklarheit", muss mit der Achtsamkeit zusammen wirken, um zu dem beabsichtigten Zweck, was hier wohl Sammlung (Konzentration), Einsicht in die drei Daseinsfaktoren und letztlich Befreiung aus Samsara meint, zu gelangen.


    [80.] 86. Welcher Mensch gilt als "wissensklar", und was ist da "Wissensklarheit" (sampajaññam)?


    Die Weisheit, die da Wissen ist, Forschen, Erforschen, Ergründen der Wahrheit, Beobachtung, Unterscheidung, Beurteilung, Aufgeklärtheit, Geschicklichkeit, Scharfsinn, Gewißheit, Überlegung, Untersuchung, umfassendes Wissen, Klugheit, lenkende Weisheit, Klarblick, Wissensklarheit, anspornende Weisheit, Fähigkeit der Einsicht, Kraft der Einsicht, Schwert der Weisheit, Turm der Weisheit, Licht der Weisheit, Glanz der Weisheit, Leuchte der Weisheit, Schatz der Weisheit, Unverblendung, Wahrheitsergründung, rechte Erkenntnis: das nennt man Wissensklarheit. Der mit dieser Wissensklarheit ausgerüstete Mensch aber gilt als wissensklar.

    Auf der einen Seite habe ich das Gefühl, dass die Realität selber ja ich-los und vergänglich ist und dass man, wenn man Achtsamkeit und Sammlung sorgsam schult, automatisch auf diese Wahrheit stößt.

    Oder kann Achtsamkeit in der Meditation z.B. auf den Atem als Objekt zu einer Geistesruhe führen und wie ein Anaestethikum wirken, das uns gegenüber der schmerzhaften Realität betäubt statt uns direkt zu höherer Einsicht in die Wahrheit zu führen? Der fließende Übergang von Shamata (Ruhe) zu Vipashyana (Einsicht) ist eine Frage, die in dem Briefwechsel auch angeschnitten wird. Es werden zwei verschiedene Formen genannt, einmal mit Vertiefungen (jhanas) als Basis für Einsicht und einmal ohne Vertiefungen, der sogenannte "dry insight" Weg. Wie die Gestaltung dieses Übergangs in der Praxis aussehen kann ist mir auch noch nicht so ganz klar.

    Gerade wenn man selber an einer möglichst "reinen" Motivation arbeitet, wo Achtsamkeit dem Ziel dient Befreiung zu erlangen, kann es einen ja verwirren, wenn "Achtsamkeit" zu einem Trend wird, der

    er Verbesserung des Lebens ( Beruf, Partnerschaft, Gesundheit) dienen soll. Dies kann das Bedürfnis weckt sich davon abzugrenzen.

    Das heißt im Grunde genommen ist Achtsamkeit zunächst ein neutrales Werkzeug, das man für verschiedene Zwecke einsetzen kann. Ein Zweck ist der Fortschritt auf einem spirituellen Weg. Aber an sich ist Achtsamkeit nicht per se eine spirituelle (nicht-weltliche) Praxis.

    Ich bin mir noch nicht so ganz sicher: Ist Achtsamkeit wirklich ethisch völlig neutral oder ist alleine schon die Haltung der Achtsamkeit mit einer bestimmten ethischen Qualität - einer heilsamen oder ganzheitlichen Qualität - verbunden?

    Paṭṭhāna bedeutet errichten und sati wird im Hinblick auf den Körper, die Gefühle, des Geisteszustandes und der Lehrglieder errichtet.

    Eine andere Übersetzung / Herleitung von satipatthana wird von Bodhi favorisiert:

    Quote
    There is one word often used in relation to sati which, I think, gives evidence of an attempt to ascribe a new meaning to the old word. This word is Pāli upaṭṭhāna (Skt upastāna). The word is closely connected with sati, and indeed the best known compound involving sati is comprised of sati and this word: satipaṭṭhāna (in my notes to the Connected Discourses of the Buddha I present reasons for preferring a derivation of the compound from sati + upaṭṭhāna to a derivation from sati + paṭṭhāna; Skt in fact has smṛtyupasthāna). The word upaṭṭhāna has the sense of “presence, standing near, attendance upon."

    Es gibt ein Wort, das oft im Zusammenhang mit sati verwendet wird, das meiner Meinung nach von dem Versuch zeugt, dem alten Wort eine neue Bedeutung zuzuschreiben. Dieses Wort ist Pāli upaṭṭhāna (Skt upastāna). Das Wort ist eng mit sati verbunden, und tatsächlich besteht die bekannteste Verbindung, die sati beinhaltet, aus sati und diesem Wort: satipaṭṭhāna (in meinen Notizen zu den Zusammenhängenden Reden des Buddha führe ich Gründe an, warum ich eine Ableitung der Verbindung von sati + upaṭṭhāna gegenüber einer Ableitung von sati + paṭṭhāna vorziehe; Skt hat in der Tat smṛtyupasthāna). Das Wort upaṭṭhāna hat die Bedeutung von "Anwesenheit, Stehen in der Nähe, Anwesenheit bei".

    So auch Analayo:

    Quote

    In den Lehrreden erscheint sati häufig mit dem Verb upatthahati, was darauf hinweist, dass upatthana die etymologisch korrekte Herleitung wäre. Dies wird untermauert durch den Sanskrit Begriff smrtyupasthana, der bestätigt, dass upasthana oder sein P¤ai Equivalent upatthana, die richtige Wahl für den zweiten Teil des Kompositum ist. Satipatthana von sati + upatthana herzuleiten ist auch grammatikalisch korrekt, da entsprechend der Regeln zur Bildung eines Kompositums entweder der letzte Buchstabe i von sati oder der erste Buchstabe u von upatthana wegfallen kann. Somit wäre das Wort satipatthana also tatsächlich ein mögliches Ergebnis der Kombination von sati mit upatthana.

    Das Wort upatthana steht für „nahebei platzieren“ oder „präsent sein“. Damit würde dann des Begriff satipatthana auf eine besondere Weise des Gegenwärtigseins durch sati hinweisen. Durch satipatthana ist sati „präsent“, im Sinne einer dem hier und jetzt zugewandten Aufmerksamkeit. Das Wort satipatthana könnte dann also als „Gegenwärtigsein von sati“ übersetzt werden.


    Aber auch wenn sāti solche Elemente von offener Aufmerksamkeit enthält, ist es nicht gut, es darauf zu reduzieren.


    Mann muß ja nur an Wagenlenker denken. Es mag im Profisport viele Rennfahrer geben, die ganz konzentriert im Augenblick bleiben. Aber eben nicht aus buddhistischen Gründen sondern um zu gewinnen.


    Damit aus bloßer Aufmerksamkeit sāti wird, muß sie sich in den Dienst des Dharma stellen - d.h des Projekt die Wahrnehmung zu betrachten und das Aufkommen von Gier und Hass entgegenzuwirken.

    Nyanaponika hat Achtsamkeit wohl mit "bare attention" übersetzt. Das kann man auf deutsch vielleicht mit bloßer Aufmerksamkeit ausdrücken. Er sah laut Bhikkhu Bodhi aber diese Übersetzung nicht als den kompletten Begriff der Achtsamkeit, sondern mehr als eine Phase , einen Aspekt oder eine Anwedndung an. Bhodi betont auch mehrmals, dass Aufmerksamkeit nicht absolut bloß jeder anderen Qualitäten sein kann:


    Quote

    In fact, I doubt very much that there is such a thing as “bare attention” in the sense of mindfulness completely devoid of ethical evaluation and purposive direction.


    In der Tat bezweifle ich sehr, dass es so etwas wie "bloße Aufmerksamkeit" im Sinne von Achtsamkeit ohne ethische Bewertung und zweckgebundene Richtung geben kann.

    Die Achtsamkeit kommt auch nicht ohne begleitende Geisteszustände und Haltungen vor. Bodhi stellt sie in den Kontext des achtfachen Pfads und führt weiter aus:

    Quote

    In the actual development of right mindfulness, as I understand it, sammā sati must always be guided in right view, steered by right intention, grounded in the three ethical factors, and cultivated in conjunction with sammāvāyāma, right effort; right effort necessarily presupposes the distinction of mental states into the unwholesome and the wholesome.


    Bei der eigentlichen Entwicklung der rechten Achtsamkeit, so wie ich sie verstehe, muss sammā sati immer in rechter Sichtweise geführt werden, gelenkt von rechter Absicht, in den drei ethischen Faktoren gründen und in Verbindung mit sammā vāyāma, rechter Anstrengung, kultiviert werden; rechte Anstrengung setzt notwendigerweise die Unterscheidung der geistigen Zustände in das Unheilsame und das Heilsame voraus.

    Diese Eigenschaft der unterscheidenen und ethischen Bewertung von Geisteszuständen muss also zur Achtsamkeit hinzu kommen. Und hier wird auch eine wesentliche Differenz zu modernen Adaptionen der Achtsamkeit in anderen Kontexten sichtbar. Hier geht es anscheinend oft ausschließlich darum im jetzigen Moment gegenwärtig zu sein und alles was sich zeigt anzunehmen. Das kritisiert Alan Wallace, wenn er schreibt:


    Quote

    One of the most disturbing trends I’ve seen in the modern Vipassana tradition is a kind of ethical neutrality that acknowledges no significant difference between wholesome and unwholesome mental states and rejects any attempt to favor one kind of mental process over another. “Nonjudgmentally accept every aspect of yourself” is a refrain I’ve heard time and again, and on multiple levels this is fundamentally at variance with the whole of the Buddha’s teachings.


    Einer der beunruhigendsten Trends, die ich in der modernen Vipassana-Tradition beobachtet habe, ist eine Art ethischer Neutralität, die keinen signifikanten Unterschied zwischen heilsamen und unheilsamen Geisteszuständen anerkennt und jeden Versuch ablehnt, eine Art von geistigem Prozess gegenüber einem anderen zu bevorzugen. "Nimm jeden Aspekt deines Selbst wertfrei an" ist ein Refrain, den ich immer wieder gehört habe, und auf mehreren Ebenen steht dies im grundlegenden Widerspruch zu den gesamten den Lehren des Buddha.

    Was eine wirklich spannende Frage in dem Zusammenhang ist: Kann man unterscheiden zwischen herausfordernden Erfahrungen, die auf dem spirituellen Weg hilfreich sind, und krankhaften Symptomen? Und wenn ja worin genau besteht der Unterschied?

    Achtsamkeit oder auf Englisch Mindfulness ist in aller Munde, aber was bedeutet eigentlich Achtsamkeit? Wie wird der Begriff Achtsamkeit / sati (Pali) /smrti (Sanskrit) im Buddhadharma verwendet? Was ist damit genau gemeint? Und welche Funktion hat sie? Und wie wird der Begriff in anderen Kontexten heutzutage definiert und verwendet? Gibt es da eine Übereinstimmung oder eine Diskrepanz?


    Als Anregung und Diskussionsgrundlage hänge ich einen Text an, der eine Korrespondenz zwischen Bhikkhu Bodhi und Alan Wallace zu genau diesem Thema wiedergibt.


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    Zu Beginn der Korrespondenz stellt Wallace folgende These auf:

    Quote

    Der Grund, warum ich Ihnen jetzt schreibe, ist, dass ich Sie nach der Bedeutung von sati in den maßgeblichen, Pāli/Theravāda-Quellen aus der Zeit vor dem zwanzigsten Jahrhundert fragen möchte. Wie Sie sehr wohl wissen, ist in der gegenwärtigen Vipassana-Tradition, wie sie im Westen weit verbreitet ist, sati mehr oder weniger als "bloße Aufmerksamkeit" definiert, oder als das von Moment zu Moment nicht urteilende Gewahrsein, dessen was auch immer im gegenwärtigen Moment auftaucht. Es besteht kein Zweifel, dass die Kultivierung einer solcher Achtsamkeit sehr hilfreich ist, aber seltsamerweise habe ich keine Hinweise in den traditionellen Pāli-, Sanskrit- oder tibetischen Quellen gefunden, die diese Definition von sati (smṛti) unterstützen.


    (übersetzt von mir mit Hilfe deepL)

    Sati meint laut Wallace also etwas anderes als offenes Gewahrsein und es gibt hier seinem Verständnis nach eine große Diskrepanz zu der Verwendung des Begriffs in der modernen Vipassana Bewegung.

    So wie ich das verstehe, gibt es auch je nach kulturellem Kontext unterschiedliche Interpretationen solcher herausfordernder Erfahrungen im Rahmen der Meditationspraxis. Wenn ein entsprechender Interpretationsrahmen und eine kulturelle Einbettung der Praktiken fehlt werden die Erfahrungen womöglich verstörender, beängstigender oder irritierender wahrgenommen könnte ich mir vorstellen. Wenn Meditation als Entspannungstechnik und gesundheitsorientierte Praxis angepriesen wird, ohne den kulturellen und religiösen Kontext, erzeugt das ja auch sicher ganz andere Erwartungen.


    Dazu kommt, dass jeder andere individuelle Voraussetzungen mitbringt und man wahrscheinlich nicht verallgemeinern kann welche Meditations-Praktiken problematisch sind. Ob Metta-Meditation, Tonglen, Konzentration oder Vipassana Meditation im Einzelfall Probleme erzeugen, kann man wahrscheinlich nicht ohne weiteres prognostizieren.


    Die insgesamt 75 Dharmas sind in folgender schematischer Übersicht dargestellt.


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    Ich versuche mal aus dieser Liste / schematischen Darstellung schlau zu werden.


    Auf der horizontalen Achse gibt es die fünf Kategorien, fünf Aggregate (Skandhas), 75 Dharmas, 12 Ayatanas und die 18 Dhatus.


    Die fünf Kategorien in der ersten Spalte beziehen sich auf eine Einteilung der Wirklichkeit in fünf Bereiche:

    1. Materielle Form (rupa)
    2. Geist (citta)
    3. Begleiterscheinungen des Geistes (caita-sika)
    4. Vom Geist getrennte Bedingungen (viprayukta-samskara)
    5. unbedingte Dharmas (asamskrta)


    In der zweiten Spalte folgen die Skandhas (Aggregate).

    1. Rupa-Skandha (Materielle Form)
    2. Vedana-Skandha (Gefühl)
    3. Samjna-Skandha (Begriffe)
    4. Samskara-Skandha (Formation)
    5. Vijnana-Skandha (Bewusstsein)

    Hier komme ich schon ins Stutzen, da es zwischen den fünf Kategorien und den Skandhas anscheinend Überschneidungen gibt in bei Rupa und bei dem Samskara Skandha, also der materiellen Form und den Formationen. Wenn es zwei unterschiedliche Bereiche sind warum gibt es dann eine Überscheidung? Wenn es gehaltvolle begriffliche Unterscheidungen sind, dürfte es eigentlich keine inhaltliche Überschneidung geben.


    Sind die fünf Kategorien vielleicht allgemeiner auf alles Sein bezogen und die Skandhas nur auf die menschliche Erfahrung? Das wäre eine Erklärung.

    In den Schulen des Theravada wird das Abhidharma bis heute nicht gelehrt.

    Es gibt wohl bis heute eine lebendige Tradition der Abhidharma-Studien im Theravada. Jedenfalls wenn man Sutta-Central hier glauben darf. Dort wird auch die unterschiedliche Überlieferung im Theravada und Sarvastivada dargestellt.

    All die Jahre hindurch genoss das Studium des Abhidhamma in den buddhistischen Traditionen ein hohes Ansehen. Die Theravāda-Tradition entwickelte eine Reihe von Kommentaren und Abhandlungen, die die Ideen des Abhidhamma erläutern und weiterentwickeln. Es ist eine lebendige Tradition, die bis zum heutigen Tag eine ununterbrochene Reihe von Veröffentlichungen vorzuweisen hat. Heute wird besonders im burmesischen Buddhismus Wert auf das Abhidhamma-Studium gelegt, obwohl es in allen Gegenden des Theravāda aktiv bleibt.

    Es gab auch schon früh deutsche Übersetzungen wie den "Führer durch den Abhidharma-Pitaka" von dem ehrwürdigen Nyantiloka. Hier zum freien Download.


    Eine zeitgenößische Vertreterin der Abhidharma-Studien im Theravada ist etwa Ayya Agganyani.

    Zum einen sind die Inhalte der ältesten Texte ausreichend um Nibanna zu erreichen.

    (Das Abhidharma wurde erst viele Jahre später geschrieben)

    Das ist dann ja der Standpunkt der Sautrantika, die eine Gegenbewegung zum Sarvastivada darstellt und von Vasubandhu in seinem Kommentar zu seiner eigenen Schrift dem Abhidharmakosa auch zum Teil vertreten wurde.

    Auch aus dem Buch von Bhikkhu Dhammajoti:

    Quote

    Für die Abhidharmikas ist es nur durch eine gründliche und systematische Untersuchung der wahren Natur aller Dharma-s möglich, die wahre Bedeutung des Dharma des Buddha zu erkennen und die Befreiung sicherzustellen.

    Der Abhidharma sieht eine Analyse / Untersuchung der Dharmas als den Weg zur Befreiung an. Aus den Dharmas setzt sich alles zusammen und die Dharmas existieren dauerhaft. Sarva asti bedeutet so viel wie alles existiert. Die Dharmas können von einem latenten in einen aktuellen Zustand wechseln soweit ich verstehe. Das ist ebenso wie Bedingung und Verursachung Gegenstand der Analyse vermute ich.

    Das entspricht unserer heutigen Forschung. Jedes Teilchen ist ein Seiendes, immer allein, nie wirklich verbunden, auch wenn wir das glauben, bleibt sogar Proton und Neutron immer sie selbst, auch wenn wir sie „Kern“ nennen. Nur die Teilchen haben Eigennatur, jedes seine Eigennatur.

    Vielleicht können da die hier vertretenen Naturwissenschaftler*innen auch was zu sagen. Ich bin bei solchen Gleichsetzungen immer skeptisch. Die Dharmas, die "Elementarteilchen" des Buddhismus, sind meinem Verständnis nach auf einer anderen Ebene als die Elementarteilchen der Physik. Wenn man sich die Liste der 75 Dharmas oben ansieht wird das deutlich. So mag es vielleicht eine strukturelle Ähnlichkeit geben, jedoch keine inhaltliche Übereinstimmung.


    Ich beobachte auch, dass moderne naturwissenschaftliche Theorien herangezogen werden, um alles mögliche scheinbar zu begründen. Zum Beispiel kann man mit der Quantentheorie die Willensfreiheit begründen, wobei die Quantentheorie als so eine Art black box - keiner weiß genau wie - die Möglichkeit offen hält, dass es Willensfreiheit gibt. Daher bin ich bei solchen "Kurzschlüssen" immer skeptisch.

    In der buddhistischen Sichtweise existieren Dinge in/ aus

    Ursache und Wirkung.

    Die Beschäftigung mit Ursachen und Bedingungen spielt im Sarvastivada auch eine wesentliche Rolle. Dennoch findet sich im oben zitierten Buch im scheinbaren Widerspruch dazu auch folgende Aussage:

    Quote

    In the Sarvastivada conception, dharma-s are distinct ontological entities which, in their intrinsic nature, abide throughout time, totally unrelated to one another and totally devoid of any activities.

    Auch interessant und neu für mich war, dass Theravada und Sarvastivada ganz unterschiedliche Abhidharmatexte haben. Abhidharma ist der dritte Korb im Tripitaka neben Sutra und Vinaya.

    Wie können Kategorien nicht leer sein? (In der Anwendung) Das würde ja bedeuten, dass es keine Zweifelsfälle und uneindeutigen Situationen gibt.

    Für mich auch noch Neuland. Ich würde es so verstehen, dass die Sarvastivadins eine realistische Position vertreten und nicht von Konzepten, sondern von dem Sein der Dharmas ausgehen. Das heißt nicht, dass sie nicht auch differenzieren, wenn es um die Anwendung von Begriffen auf die Wirklichkeit geht. Sie unterscheiden z.B inhärente Charakteristika und allgemeine Charakteristika und sehen beides als relative Konzepte, die sich je nach Standpunkt ändern können.

    Dann existieren unendlich viele Dharmas, die alle dieselbe Realität ihres so seins haben, jedes ist seine Grundform und alle Grundformen sind gleich. (nicht auf eine Grundform zurückführbare (irreduzible))

    Bis jetzt verstehe ich es eher so, dass Dharmas mit ihrem inhärenten Charakter (Wesen) zusammenfallen und sich dadurch von anderen Dharmas unterscheiden lassen.


    Ein Dharma ist definiert als das, was seine inhärente Eigenschaft besitzt (svalaksana-dharanad dharmah - § 1.2). Das inhärente Merkmal von rupa ist zum Beispiel die Empfänglichkeit, belastet zu werden (rupyate), Sperrigkeit und Sichtbarkeit; das Merkmal von vedana ist die Empfindung, usw. Und damit ein Dharma ein Dharma ist, muss seine Eigenschaft die ganze Zeit über bestehen: Ein rupa bleibt ein rupa, unabhängig von seinen verschiedenen Modalitäten. Es kann niemals in ein anderes Dharma umgewandelt werden (z.B. vedana). Eine eindeutig charakterisierbare Einheit ist also eine eindeutig reale (im (im absoluten Sinne) Wesenheit, die eine einzigartige intrinsische Natur (svabhava) hat: "Als absolute Entität zu existieren bedeutet, als inhärente Eigenschaft (paramarthena sat svalaksanena sad ityarthah) "


    Wie das MVS erklärt, ist dies auf die Tatsache zurückzuführen, dass "die Entität selbst ihr Merkmal ist, und das Merkmal ist die Entität selbst; denn für alle dharma-s gilt, dass das Merkmal nicht getrennt vom Dharma selbst ausgesagt werden kann. Dies ist zweifellos ganz im Sinne der buddhistischen Grundhaltung, die konsequent jede Dichotomie von Substanz und Attribut ablehnt. Indem man sich auf das svalaksana eines Dharmas bezieht -seinen phänomenologisch erkennbaren Aspekt - wird damit auch seine eigentliche ontologische Existenz als ein svabhäva/dravya begründet. Letztlich sind diese beiden eins.