In der Lehrrede an Prinz Abhaya (MN 58) findet sich folgende Geschichte:
Bei dieser Gelegenheit lag ein junges, zartes Kleinkind unbeholfen auf dem Schoß des Prinzen Abhaya. Da sagte der Erhabene zum Prinzen Abhaya: „Was meinst du, Prinz? Wenn dieses Kind ein Stöckchen oder einen Kieselstein in den Mund stecken würde, während du oder dein Kindermädchen nicht darauf aufpaßt, was würdest du dann mit ihm anfangen?“
„Ehrwürdiger Herr, ich würde es herausnehmen. Wenn ich es nicht sofort herausnehmen könnte, würde ich seinen Kopf in die linke Hand nehmen, und indem ich einen Finger der rechten Hand krümme, würde ich es herausnehmen, auch wenn dabei Blut flösse. Warum ist das so? Weil ich Mitgefühl für das Kind habe.“
„Ebenso, Prinz,
- Worte, die der Tathāgata als unwahr, falsch und nicht nützlich erkennt und die auch anderen unwillkommen und unangenehm sind: Solche Worte äußert der Tathāgata nicht.
- Worte, die der Tathāgata als wahr und richtig, aber nicht nützlich erkennt, und die auch anderen unwillkommen und unangenehm sind: Solche Worte äußert der Tathāgata nicht.
- Worte, die der Tathāgata als wahr, richtig und nützlich erkennt, aber die anderen unwillkommen und unangenehm sind: Für den Gebrauch solcher Worte kennt der Tathāgata den richtigen Zeitpunkt.
- Worte, die der Tathāgata als unwahr und falsch erkennt, aber die anderen willkommen und angenehm sind: Solche Worte äußert der Tathāgata nicht.
- Worte, die der Tathāgata als wahr und richtig, aber nicht nützlich erkennt, und die anderen willkommen und angenehm sind: Solche Worte äußert der Tathāgata nicht.
- Worte, die der Tathāgata als wahr, richtig und nützlich erkennt und die anderen willkommen und angenehm sind: Für den Gebrauch solcher Worte kennt der Tathāgata den richtigen Zeitpunkt.
Warum ist das so? Weil der Tathāgata Mitgefühl für die Wesen hat.“