Posts by Anna Panna-Sati

    Für den Buddhismus kommt das "existentielle Loch" aus der Diskrepanz zwischen Wünschen und Welt. Wir wollen Sachen und die passieren anders. So gibt es ja die Geschichte von Kusaginati deren Kind starb und die dann ganz irr vor Trauer von Haus zu Haus lief, um es irgendwie zu retten.

    Bei Schimpansen hat man auch beobachtet, dass dies beim Tod ihres Kindes verstört wäre. Und das Baby herumtragen bis es zerfiel.

    Sorry, kleine Korrektur ;) : Die Frau hieß Kisa Gotami.

    Im Unterschied zu einer Schimpansenfrau, die ihr totes Kind tagelang mit sich herumschleppt, dann aber loslässt, es vergisst (und irgendwann ein neues bekommen wird), kommt die Menschenfrau hier - allerdings mit Hilfe des Buddhas! - zu einer Erkenntnis und Einsicht, die sie dazu veranlasst, ihr Leben von Grund auf zu ändern.


    Diese Freiheit hat das Affenweibchen naturgemäß nicht....

    Quote

    S.5.3. Gotami - 3. Kisāgotamī Sutta


    Der Kisā Gotamī werden in den Therīgāthās die Strophen 213-223 zugeschrieben, die aber nicht die Strophen unseres Sutta sind. Die Legende der K. G. wird außer Samy. Komm. I. 222 f. in der Dhammapadatthakathā II. 270ff. (zu Dhp. v. 114) und im Apadāna (hrsg. M. E. Lilley II. 564ff.) erzählt. Sie hat ihr einziges Kind verloren und wird in ihrem namenlosen Schmerz vom Buddha durch den Hinweis darauf getröstet, daß der Tod allen Wesen gemeinsam sei. Sie tritt dem Orden bei und erreicht die höchsten Stufen der Erleuchtung.


    Der Buddhismus hat etwas universelles. Wir sitzen mit den anderen fühlenden Wesen in dem gleichen Samsara.

    Genau dies hat mich am Buddhismus (u.a.) immer angezogen...

    Allerdings sind sich ja die meisten (anderen) fühlenden Wesen, u.a., da sie im Hier und Jetzt ihr Leben führen und einfach "nur" (über)leben, ihres leidvollen Daseins nicht bewusst.

    Der Buddhismus ist kein Humanismus.

    Ich würde meinen, dass Buddhismus auch humanistisch ist, er geht allerdings darüber hinaus, "ist viel mehr" - da stimme ich ewald zu.

    Menschen, die andere Menschen heimtückisch umbringen, entstehen aus der Zivilisation, nicht aus der Natur.

    Dem ist wohl eher nicht so, ich zitiere mal aus dem Buch "Lexikon der Ökoirrtümer" v. Dirk Maxeiner/Michael Miersch:

    Wie "native people" - meist durch natürliche Umstände gezwungen - mit Alten umgehen, schildert Jared M. Diamond in seinem Buch Vermächtnis - hier ein Link zu einem Ausschnitt:


    Altenmord bei Naturvölkern - Geschichte-Wissen Forum


    Zum Glück betrifft es nicht alle - es gibt andernorts auch Möglichkeiten, als alter Mensch weiterleben zu dürfen:

    In diesem Zusammenhang fällt mir noch der Forschungsbereich "Verhaltensökologie" ein, der Wechselwirkungen zwischen Verhalten und Umweltfaktoren, sowie die evolutionären Konsequenzen untersucht.


    Ich frage mich, ob der Buddhadharma auch in diesen menschlichen Gesellschaften - im Bereich Humanität - etwas zum Besseren verändern könnte, wenn er dort gelehrt würde. :?

    (Aber schon die 1. Sila ist ja in "Wildbeutergesellschaften" nicht - oder nur eingeschränkt - einzuhalten...)


    Ich halte den Druck der Zivilisation für beachtlich, den hat kein anderes Lebewesen auf der Erde, außer die Zuchtwesen, die der Mensch für sich in Anspruch nimmt.

    Die Zwänge, die durch ein Leben in der Wildnis/"Natur" entstehen, sind wohl nicht minder beachtlich - in anderer Weise.

    Jedenfalls will niemand, auch kein "Zivilisationsgeschädigter" ganz konsequent "zurück zur Natur", oder? ;)




    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    So schnell kann es gehen..... :eek:


    Aus einer Mutmaßung:

    Quote

    ...."böse" Neigungen, wie Menschen .....

    wo - aus gutem Grund - das Adjektiv "böse" in Anführungszeichen gesetzt wurde, wird durch Samadhi1876 's (rechtfertigende) Antwort:

    "Nicht alle Schimpansen sind böse" - fälschlicherweise - davon ausgegangen, dass behauptet wurde, Schimpansen seien AUCH (wie Menschen) böse oder könnten es, in bestimmten Fällen, sein.


    Dies wollte ich natürlich in keinster Weise damit zum Ausdruck bringen, sondern nur darauf hinweisen, dass "kriegerisches Verhalten" auch bei Tieren - gelegentlich - beobachtet wird (genau wie Kannibalismus, Infantizid/Tötung von Jungtieren und viele andere, bei Menschen vorkommende, aber geächtete, Verhaltensweisen...).


    All diese Verhaltensweisen erfolgen zweckmäßig, aus Gründen, die wissenschaftlich erforscht, aber selbstverständlich nicht moralisch bewertet wurden und werden.


    Deshalb vielen Dank, mynoself , für deine klarstellenden Ausführungen! _()_


    Mit der Unterscheidung von gut und böse sollen sich Menschen plagen, denn die haben das Konzept erfunden. Tiere haben keine Einsicht in die Folgen ihres Handelns, jedenfalls nicht langfristig.

    So ist es.

    Leider neigen Menschen dazu, Tiere in das "Gut-böse-Konzept" miteinzubinden und dadurch ggf. negative Emotionen zu schüren, die in der Folge auch dazu dienen können, z.B. Tötungsaktionen zu legitimieren.

    (Haustiere, wie Hunde und Katzen, werden demgegenüber meistens stark vermenschlicht und als gut - oder "besser als Menschen" idealisiert.)


    Besonders Beutegreifer als Nahrungskonkurrenten sind davon betroffen (Wölfe, Füchse,...), aber auch Pflanzenfresser, die mit Menschen und deren Haustieren wegen Mangel an Lebensräumen/ Verdrängung aus ihren Habitaten in Konflikt geraten (Elefanten in Asien,...).


    Meines Erachtens sollte immer mit Herz (Metta/Karuna für alle beteiligten Wesen) und (Sach-) Verstand/Vernunft eine Tier-Mensch-Konfliktsituation angegangen werden:


    Die Hirsche in Antaiji vermehren sich durch gute Lebensbedingungen und die Ausrottung ihres Fressfeindes, des japanischen Wolfes, stärker, als für sie, das Ökosystem und die Felder des Zen-Klosters, gut ist.

    Ihre Bejagung erfolgt daher aus Vernunftgründen, aber dass Buddhisten sich AKTIV an Tötungen beteiligen, kann ich kaum glauben. :(

    (Wäre sicher nicht im Sinne Buddhas, weil Töten definitiv unheilsam für den Geist ist.)


    Ob es unblutigere Alternativen gäbe?

    Umsiedlung?

    Wiedereinbürgerung des Wolfes (was allerdings keineswegs "unblutig" wäre)?

    Einfangen und Kastrieren der männlichen Hirsche?

    Alles wohl unrealistisch und letztlich mit noch mehr Tierleid verbunden...




    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    Hallo, lieber mukti , :)

    Romantisch ist diese uneingeschränkte Begegnung mit dem Tod bestimmt nicht, aber bewunderswert. Da stellt man sich der äußerst harten Realität wie sie ist, ohne Ausflüchte, mit völliger Hingabe erlebt man den Übergang in eine andere Welt.

    Was bleibt denn anderes übrig, als sich dem Unvermeidlichen "hinzugeben"?

    (Zum Auflehnen fehlt irgendwann eh die Kraft....)


    Wo auch immer, ob im Krankenhausbett, eingeklemmt im Autowrack, untergehend im Mittelmeer, irgendwo am Straßenrand oder im eigenen Bett zu Hause - ums Hingeben und Loslassen kommt niemand herum...


    Es gibt m.E. keinen "würdigen" oder "unwürdigen" Tod - das ist eine nachträgliche Beurteilung Hinterbliebener, die sich damit entweder beruhigend trösten oder aufreiben (Empörung kann von der Trauer ablenken, sie übertünchen...).


    Ganz nüchtern:

    Der Tod tritt ein, wenn Umstände/Zustände gegeben sind, die mit dem Leben nicht (mehr) vereinbar sind.

    Er limitiert so das Leiden, sonst wäre es unendlich...

    (zumindest für Nicht-Erwachte/Unerleuchtete)

    So wie man sich ja auch während der schmerzvollen Geburt nirgends verstecken konnte, versteckt man sich nicht vor dem Tod.

    Der Tod findet einen ja auch überall....:


    Ayya Khema sprach sich allerdings deutlich für schmerzlindernde Maßnahmen bei der "buddhistischen Sterbebegleitung" aus.

    Laut dem Buddha solle man zwar möglichst mit einem friedlichen Geist sterben, aber: "Wie kann man friedlich sein, wenn man voller Schmerzen ist?"

    "Sanft verläuft das Sterben nur, wenn wir uns nicht dagegen aufbäumen.

    Und wenn wir keine Schmerzen haben."


    (Quelle: Ayya Khema: "Ich schenke euch mein Leben", Jhana-Verlag)



    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :taube:

    Hallo, lieber Igor07 , :)

    schwieriges Thema....

    der Artikel bestätigt nur, dass nur der Mensch alleine so bösartig ist. Aber kein Tier, es tut mir leid.

    Wieso tut dir das leid? Reicht doch wirklich, dass Menschen so "böse" sein können... :shrug:


    Mich schockierte es jedenfalls sehr, als ich - 13-jährig - in dem Buch "Unschuldige Mörder" von Jane Goodall, las, wie brutal es im Tierreich, auch innerartlich, zugeht.

    Schlussendlich verlor ich darüber sogar meinen (christlichen) Glauben an einen barmherzigen, "lieben" Gott...(Die Frage: "Warum lässt Gott "unschuldige" Tiere so leiden - die Menschen wurden doch zu Sündern, nicht die Tiere?" konnte mir damals kein Geistlicher zufriedenstellend beantworten.... :( )


    Erst die Naturwissenschaft liefert(e), wenn auch noch unvollständige, Erklärungen, wie und warum es zu Schmerzen, inner- und außerartlichen Aggressionen - dem "sogenannten Bösen" - kommt, was der Ursprung ist.

    Glücklicherweise traf ich dann noch auf die Buddha-Lehre vom Leiden (und seiner Vernichtung), so dass tiefergehende, noch offene Fragen auch berührt wurden.



    Hier ging es ja um die Frage, ob Tiere Krieg(e) führen oder nicht - und sie tun es eben - rudimentär - auch, halt mit primitiveren Mitteln, ohne Werkzeuge/Waffen.


    Auch in von Menschen geführten Kriegen geht es letztlich meist um Sicherung oder Eroberung von Territorien und Ressourcen (Bodenschätze, Wasser, fruchtbares Land,...), wenngleich sich gerade dort, das - rein "menschlich" - "Böse" entfalten kann, weil die Bedingungen für das ungehemmte Ausleben dieser Widerwärtigkeiten in einer Kriegssituation oftmals gegeben sind.


    Dennoch das Fazit:

    Quote

    Krieg oder nicht?

    Was ist es nun also, was so viele verschiedene Tierarten zum systematischen Kampf bewegt? Kann wirklich von Krieg im menschlichen Sinne die Rede sein? Wahrscheinlich nicht, aber weit hergeholt ist der Gedanke trotzdem nicht. Viel von dem Verhalten kriegerischer Tiere kommt uns nicht ohne Grund zutiefst menschlich und vertraut vor. Es zeigt uns einmal mehr, dass wir hierarchisch nicht über den Tieren stehen, sondern selbst eines sind.


    https://www.scinexx.de/dossierartikel/im-lazarett/


    Mich überzeugt hier Giorgio Agamben:


    "Der Mensch ist das Tier, das sich selbst als menschlich erkennen muss, um es zu sein."


    Nur ein Mensch mit Bewusstheit, wird sich wahrhaft human, also ethisch, verhalten, besitzt die Freiheit zur Wahl einer Entscheidung.

    Ohne (Selbst-)Erkenntnis und Bewusstheit kann er in bestimmten Kontexten allzu leicht wie ein Tier reagieren (unhinterfragtes Reiz->Reaktions-Prinzip, ungehemmte Gewalttätigkeiten...usw.).


    Meine - seit Kindertagen - starke Liebe zu Tieren besteht noch immer, aber die frühere Idealisierung als "bessere Menschen" verschwand zugunsten der Einstellung "Seit ich die Tiere kenne, liebe ich die Menschen" (u.a., weil ich sie nun besser verstehe...).



    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart:  :)



    P.S. Auffallend, dass Jane Goodall die Formulierung "wahrscheinlich"(nicht) in Bezug auf eine mögliche Fähigkeit der Schimpansen, "böse" zu sein, gebraucht:


    Quote

    “ Wenn Schimpansen in den Krieg ziehen, geht es ihnen wahrscheinlich nicht um die Gewalt an sich,"

    Man könnte mutmaßen, dass sie befürchtet, ihr Lebenswerk (Schutz der Schimpansen) zu gefährden, wenn sie zugeben würde, dass Schimpansen ähnlich "böse" Neigungen, wie Menschen aufweisen können...

    Eine solche "Enthüllung" könnte Sympathien verscherzen: Wer spendet noch für den Erhalt von "Monstern"?

    Fasziniert haben mich immer bestimmte Naturvölker, wo man sich auf eine Plattform in einem Baum legt , mit Blick zum Sonnenaufgang, und auf den Tod wartet, wenn man spürt dass es bald zu Ende geht.

    Man darf annehmen, dass sich dies entspannter und romantischer anhört, als es sich in Wirklichkeit vollzog/vollzieht.... :?

    (Keine Schmerzmittel, kein mitfühlender Beistand durch nahestehende Menschen, ein hartes Brett als Unterlage, Insekten/wilde Tiere könnten zusätzlich plagen - und statt eines romantischen Sonnenaufgangs vielleicht Schauer, Kälte, Sturm....)


    Wir "Zivilisationsgeschädigte und -müde" neigen dazu, Natur, Naturvölker und Tiere zu idealisieren, die Realität sieht denn doch oft anders aus.

    Kein Tier führt Krieg

    Stimmt so auch leider nicht. Die britische Verhaltensforscherin Jane Goodall beobachtete bereits Ende der 1960er Jahre heftige Auseinandersetzungen zwischen Löwen und Tüpfelhyänen, die erbittert gegeneinander kämpften, da sie direkte Nahrungskonkurrenten sind - es ging also um Territorien und Ressourcen...


    Bekannter sind die von Jane Goodall dokumentierten "Schimpansen-Kriege" am Gombe-Fluss:

    Krieg der Affen
    Die Suche nach dem Krieg der Tiere beginnt bei unseren engsten Verwandten: den Schimpansen. Da unsere beiden Spezies von demselben gemeinsamen Vorfahren…
    www.scinexx.de


    Kein Tier quält andere

    Bei höherentwickelten, hochsozialen Säugetieren (z.B. Wölfen,...) und Vögeln wurde beispielsweise gezieltes "Mobbing" nachgewiesen - man kann es manchmal sogar in Hundegruppen beobachten, die auf Wiesen miteinander "spielen".


    Hunde und Mobbing: Wenn der Hund andere schikaniert
    Der Mobbing-Begriff ist heutzutage vor allem in Bezug auf Menschengruppen in der Schule oder am Arbeitsplatz geläufig
    einfachtierisch.de


    Freilich treiben Menschen diese Quälereien viel weiter, haben sie, auf vielen Ebenen, sozusagen "perfektioniert" und können sie auch (wegen sozialer Ächtung) teils sehr subtil anwenden. Im Gegensatz zu den (meisten?) Tieren - hat der Mensch eine Vorstellung oder Phantasie von seinen Untaten und ist sich (fast immer) bewusst, dass er gerade misshandelt und quält (wenn auch nicht immer warum)...

    Persönlich empfinde ich genauso Mitgefühl zu Tieren wie zu Menschen.

    Geht mir - zumindest bei "höheren" Tieren - genauso, uns verbindet viel mehr, als uns trennt.

    Man spricht ja heutzutage mancherorts von menschlichen und nichtmenschlichen Tieren...

    Quote

    Im Jahre 2012 erklärten jedoch eine Reihe von Neurowissenschaftlern und Neurowissenschaftlerinnen in Form der Cambridge Declaration on Consciousness[31], dass eine Vielzahl nicht-menschlicher Tiere, insbesondere (aber nicht ausschließlich) Säugetiere und Vögel, die neuroanatomische Grundvoraussetzung für das Erleben von Bewusstseinszuständen besitzen.


    Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/…etzung_mit_anderen_-ismen


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    Das mit Leben und Tod bleibt eine schwierige Dualität, denn dem Menschen ist sein Dasein bewusst und nicht mehr Dasein will er nicht begreifen.

    Kann man das denn überhaupt je begreifen?

    Um diesen Konflikt emotional zu lösen hat er erkannt, dass ihm das Töten anderer Lebewesen möglich ist, im Krieg auch sich selbst und so eine gewisse Antwort findet auf den Tod. Es ist etwas makaber, aber der Mensch hat die Macht zu töten aus Angst vor dem Tod und dem Nichtwissen, was das bedeutet.

    Töten und Kriege als Möglichkeit der emotionalen Konfliktlösung und als Antwort auf die Unbegreiflichkeit des Todes?

    Mir fallen in diesem Zusammenhang schreckliche Morde ein, die von (vorwiegend jungen Tätern) damit begründet wurden, dass sie "mal sehen wollten, wie ein Mensch stirbt".

    (Die Täter wiesen stets psychopathologische Störungen auf.)

    Wenn ein Mensch Krebs im Endstadium hat, warum sollte er sich quälen?

    Ja, da bin ich ganz deiner Meinung - man sollte in so einem Fall die Möglichkeit haben, das Leben/Leiden qualfrei/friedlich zu beenden.

    Je älter die Bevölkerung wird, desto mehr sind die Menschen auf fremde Hilfe angewiesen.

    Das ist so, aber allein dieser Faktor liefert noch keinen Grund, (vorzeitig) aus dem Leben zu scheiden - da wäre Missbrauch Tür und Tor geöffnet...

    Beide meine Eltern sind im Pflegeheim, und das ist kein Leben mehr.

    Vorsicht: Nach ihrer oder deiner Ansicht?

    Solange deine Eltern beispielsweise noch - freiwillig - Nahrung aufnehmen, ist anzunehmen, dass (zumindest) zu diesem Zeitpunkt ein (tiefer) Daseinswunsch vorhanden ist.


    Vielleicht empfinden sie ihre Situation nicht als so sinnlos und quälend, wie du - als von außen Beurteilender - ?

    (Oft beurteilt man die Lage ja auch anhand von Aussagen, die früher mal von den Betroffenen selbst geäußert wurden, aber Menschen ändern häufig ihre Meinung - jetzt, mit anderer Perspektive, könnte ihre Bewertung anders ausfallen...)


    Es würde ihnen und dir sicher helfen, wenn du versuchen könntest, dein MitLEID in MitGEFÜHL umzuwandeln - die Dinge akzeptieren, wie sie gerade sind - und "das Beste daraus zu machen". :heart:

    Sie sind rund um die Uhr auf das Personal angewiesen. Das ist einfach nur Profit, mehr nicht.

    Es ist doch nicht verwerflich, Geld damit zu verdienen, Hilfsbedürftigen das (Über-)Leben zu sichern?

    Wir müssen dankbar sein, dass es Pflegeeinrichtungen und -dienste gibt - oder hättest DU die Kraft und das Wissen, die Pflege deiner Eltern zu übernehmen?


    Derzeit, so hörte ich es gestern im Radio, werden 84 % der Pflegebedürftigen zu Hause betreut - überwiegend von Familienangehörigen.

    Ich vertraue keinem Arzt mehr.

    Das kann ich - nach deinen (und eigenen) Erfahrungen ein Stück weit verstehen/nachvollziehen, aber...

    Deshalb recherchiere ich, informiere mich über alle möglichen Lösungen

    Die Menschen, welche die Informationen liefern, die du recherchierst (Internet, Bücher?), sind doch auch oft Ärzte - und diesen vertraust du dann doch?!


    Ich vertraue meinem Hausarzt auch nicht zu 100 % und recherchiere immer noch zusätzlich (oder hole im Zweifelsfall eine Zweitmeinung ein).

    Bei meiner Erkrankung (Autoimmunkrankheit) gibt es bisher ohnehin keine Chance auf Heilung, aber im Allgemeinen lassen sich die meisten Beschwerden eh nur lindern/abmildern, vor allem im Alter...

    Ich glaube es ist wichtig, in Würde und mit Liebe und Mitgefühl zu sterben, das es auch Menschen gibt, die einen mit Liebe und Mitgefühl dabei begleiten, genauso wie im Leben an sich. Nicht ganz allein zu sterben.

    _()_ :heart:

    Genau deshalb existieren Hospize - dort herrscht eine liebevoll-zugewandte Atmosphäre, keine Hektik und "Unmenschlichkeit" wie leider vielerorts in Krankenhäusern und Pflegeheimen, wo die Mitarbeiter chronisch unterbesetzt und entsprechend überfordert sind...



    Für Buddha Shakyamuni war die Sache mit dem Freitod klar:

    Nur, wer erwacht/befreit von jeglichen Anhaftungen (hier vordringlich Hass/Ablehnung der Krankheit, des Alters), sei, dürfe seinem Leben selbst ein Ende setzen.


    (Mitgefühl bzgl. Wiedergeburt in Samsara versus Mitgefühl mit akutem -körperlichen- Leid...?!)



    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :taube:

    Hallo, liebe Monika, :)

    Im Geist und im Herzen bin ich ein offener Mensch, aber ich freue mich neuerdings auf mein "Ende" - wer weiß ...

    Du meinst doch sicher das Ende von "ich, mein, mir, mich", oder? ;)


    Ich bin froh, so alt zu sein, hänge nicht am Leben, habe genug erlebt ...

    Diese gelassene Einstellung wird es dir hoffentlich ermöglichen, noch viele glückliche und friedvolle Jahre da zu sein...


    (Sooo alt bist du ja noch gar nicht.) :) :klee: :sunny:



    Für alle, die gerne angeleitet betrachten wollen:


    Von Ayya Khema gibt es eine ca. halbstündige Kontemplation über die 5 (täglichen) Betrachtungen:

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    (Schwerpunkt ist hier das Karma)


    Während der Ruhephasen, in denen die gesprochenen Worte Ayya Khemas von ihr und den Schülern kontempliert werden, hört man deutlich ihre tiefen Atemzüge, was - im Wissen, dass sie vor fast 27 Jahren (wenige Jahre nach der Aufnahme!) verstarb - irgendwie die gesamte Kontemplation zu unterstreichen scheint...


    Hier noch eine (wohl spätere) kürzere Version (ca. 14 Min.):

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    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    Lieber Aravind,

    kein Zweifel, dass du beste Absichten hattest/hast, :) aber "psychotherapeutisches Grundwissen" wäre auch, zu beachten, dass

    (insbesondere) leidende, leicht kränkbare Menschen, dazu neigen, alles (Negative) auf sich zu beziehen.


    Hinzu kommt, dass unser Gehirn Schwierigkeiten hat, Verneinung zu verarbeiten:

    Quote

    Das menschliche Gehirn ist auf das „Ja“ programmiert. Negationen können vom menschlichen Gehirn nur über Umwege verarbeitet werden. Negationen sind Verneinungen, es geht also beispielsweise um die Wörter „nicht“ und „kein“.


    https://blog.brain-friendly.de/2013/03/bitte-nicht-lesen/


    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart:  :) :taube:




    P.S. War de Mello nicht Jesuitenpriester? :? Er lehrte allerdings als "spiritueller Lehrer" u.a. auch buddhistische Weisheiten, was dem Vatikan missfiel...

    Hallo Tim,


    zu deinen zwei letzten Sätzen (des Beitrags # 539) würde ich gerne etwas sagen.

    Zusammenfassung: Ich bin da - er ist nicht da und das muss ich akzeptieren.

    Es war und ist ja momentan anscheinend so, dass dein Bruder

    schon DA ist, aber - leider - nicht für DICH.

    Und dies zu akzeptieren, fällt dir - verständlicherweise - schwer....

    Die Frage, die sich für mich stellen würde, wenn er mal ganz weg wäre, wo wäre denn der Unterschied zu jetzt?

    Wäre er "ganz weg", stürbe auch der letzte Rest Hoffnung auf eine Annäherung, ein besseres Verhältnis, mit ihm - das macht schon einen gewaltigen Unterschied.


    Die Trauer um nicht gelebte "Geschwisterlichkeit" würde sich wahrscheinlich mit der "Verlust-Trauer" mischen und diese entsprechend verstärken/verlängern...



    Ich kann dich insofern gut verstehen, als auch ich einen (zwei Jahre jüngeren) Bruder habe, der mich, weitgehend, ignoriert.

    Kontaktaufnahmen gehen nahezu immer von mir aus, seinen 60. Geburtstag feierte er kürzlich auch nur mit Freunden - ohne Familie -, wobei er mit unseren Eltern (84J./89J.) regelmäßigen Kontakt pflegt - er nennt es ironisch "Elternsprechtag" - (dabei redet meist nur ER... :erleichtert:).

    Ich erfahre dann wiederum über unsere Eltern, wie es ihm geht und was er so treibt.... (:  :shrug:


    Natürlich habe ich versucht, mit "klärenden Gesprächen", die manchmal sachlich(er), manchmal auch emotionaler (aber ohne Vorwürfe) verliefen, ihm wieder näherzukommen, aber er schob, als Grund für sein "Nicht-Melden" , stets seine "hohe Arbeitsbelastung" vor, die zwar faktisch gegeben, aber definitiv nicht der wahre Grund für seine "Zurückhaltung" ist. (Diesen kann ich nur ahnen...)


    Unsere Eltern (!) sagten mir mal ganz nüchtern/emotionslos, ich sei meinem Bruder (schlicht) gleichgültig - das war hart, zu hören und ich bin auch nicht 100% sicher, ob es stimmt, denn ab und zu gibt es auch erfreuliche Telefonate, wo wir wieder, wie früher, vertraut und scherzend, miteinander umgehen.


    Letztes Jahr wäre er beinahe bei einem Fahrrad-Verkehrsunfall ums Leben gekommen - da spürte ich, wie intensiv meine Gefühle der Zuneigung noch sind (und wie ich an ihm "hänge"....).


    Nicht-anhaftende Liebe ist wohl die Lösung, das Aufgeben jeglicher "Ansprüche", einfach sein - lassen, los-lassen.


    Das klappt natürlich umso leichter, je besser es einem selbst geht - also bleibt die vordringliche Aufgabe, dafür Sorge zu tragen (buddhistische Praxis mit Selbst-Fürsorge und Selbst-Mitgefühl).


    Alles Gute für dich! :sunny: :heart:



    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart: :taube:

    Vielen Dank, Thorsten, für dieses Zitat und deine Erläuterungen dazu! _()_ :heart:

    Bei jedem Satz (außer dem fünften vielleicht) denkt Mensch zunächst: Klar, weiß ich schon. Wenn ich mich aber jeden Tag wirklich mit diesen Sätzen beschäftige, sie auf mein eigenes Leben anwende, mich hineinfühle, die Konsequenzen betrachte, ändert sich meine Sicht auf mein Leben.

    Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen und die Wirkung war wirklich überraschend, weil ich (durch meine Angsterkrankung), zuvor, sowieso schon täglich an Krankheit und Tod/Verlust dachte - allerdings in einer unheilsamen Weise, nämlich mit Angst und Widerstand.


    Durch die bewusste Auseinandersetzung mit den "5 Betrachtungen" (in einem ruhigen, entspannten Zustand!) erschien mir mit der Zeit das Ganze nicht mehr als so dramatisch, der Widerstand/das Aufbegehren und die Angst schwinden und machen zunehmend einer gewissen Akzeptanz Platz, man findet sich mit den Gegebenheiten ab. :shrug:

    Wenn ich mich jeden Tag wirklich mit diesen Sätzen beschäftige, sie auf andere Wesen (Freunde, Bekannte, Feinde, die Wurst auf dem Teller, Käfer im Garten) anwende, mich hineinfühle, die Konsequenzen betrachte, ändert sich meine Sicht auf das Leben anderer.

    Ja, genau, bei mir war es so, dass sich ein starkes Gefühl der Verbundenheit und des Mitgefühles einstellte - wir sitzen alle in einem Boot...


    Auch, wenn es, gerade in der heutigen Zeit, ein bisschen Überwindung kostet und man eher geneigt sein mag, diesen Themen auszuweichen (sich lieber mit etwas Angenehmerem ablenkt) - ich bleibe dran... ;)


    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :taube:

    Hallo Samadhi1876 , :)

    Ich habe versucht viele Menschen in der Sache zu „erreichen“


    Aber es gelang mir im Grunde nicht


    Nie


    Das Gefühl, Menschen mit "Botschaften" und Anliegen, die mir sehr am Herzen lagen/liegen, nicht zu erreichen, kenne ich auch nur allzu gut...

    Man ist innerlich so überzeugt von der Richtigkeit seiner Einstellung und glaubt, dass die Anderen diese auch als wahr, gerecht, heilsam und nachahmenswert erkennen müssten.


    Doch stattdessen bläst einem u.U. ein heftiger Gegenwind der entgegengesetzten Meinungen ins Gesicht... :o :?

    Und gefühlt manchmal das Schwierigste an der Sache überhaupt:


    Die Menschen lassen zu können


    So wie sie sind


    Und weiterhin „Hände gebunden“ dabei zuschauen „zu müssen“

    Ja, auch das kann ich nachvollziehen: das Einsehen der eigenen Ohnmacht und die Akzeptanz des Rechtes der Anderen auf eigene Ansichten (die man selbst für falsch/unheilsam hält), gestaltet sich schwierig.

    Je mehr man an den eigenen Idealen "hängt", mit ihnen identifiziert ist, desto schwerer ist das Loslassen des Wunsches, Andere/bzw. deren Verhalten, ändern zu wollen.


    (Ich war lange im Tierschutz aktiv, wo es um das Beenden oder Lindern der Leiden fühlender Wesen ging/geht, man sich also gewissermaßen als deren Interessenvertreter sah - irgendwann musste ich dort aufhören, weil ich mich zum Misanthropen zu entwickeln begann...)

    Aber so


    Müssen andere Menschen zuvor


    Vor mir


    Auch schon empfunden haben

    Allerdings.... ;)

    (Übrigens: "Missionare" leben gefährlich und "Propheten" haben bekanntlich einen schweren Stand im Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis.)

    Genau, zuerst stellt man den inneren Frieden bei sich selbst (wieder) her, anschließend wird es möglich sein, auch den Anderen erneut mit Liebe, Mitgefühl und Gleichmut/Gelassenheit zu begegnen.


    Mir hilft es, immer folgendes zu bedenken:


    - Es ist, wie es ist; die Menschen sind, wie sie sind (mit Geistesgiften behaftet - wie man selbst...)


    - Du kannst Andere nicht wirklich (von Grund auf) ändern, aber du kannst dich selbst ändern - und damit ändert sich alles.



    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :taube:

    Hallo Thorsten, :)

    diese Sache mit dem (Ver-) Ändern hat mich noch ein wenig beschäftigt...

    (Sorry, wenn es etwas offtopic ist, Samadhi1876 !)


    Das Ausgangszitat:


    Wir können die Anderen nicht ändern (bestenfalls uns selbst), aber sich von den Geistesgiften zu befreien, hat immer auch gute Auswirkungen auf das Umfeld.

    ...impliziert ja ein gewisses Maß, einen geringen Grad, von Veränderung - durch die friedliche Atmosphäre und Vorbildhaftigkeit desjenigen, der Gleichmut und heitere Gelassenheit ausstrahlt. Dieser heilsame Einfluss könnte Andere entspannen und möglicherweise sogar motivieren, an sich zu arbeiten, um jene Geistesruhe gleichfalls zu erreichen.


    Entsprechend leuchtet ein, dass wir den ständigen Einflüssen von außen - leider eben auch den unheilsamen - (größtenteils unbewusst) ausgesetzt (und damit auch manipulierbar) sind, wenn wir nicht immer wieder mit Achtsamkeit/Bewusstheit und Reflexion/Innenschau "auf uns selbst aufpassen", für geistige Klarheit und ggf. Distanz sorgen.

    Wir können die Anderen nicht ändern (bestenfalls uns selbst)

    Ich glaube, das stimmt nicht. Andere haben jedenfalls mich verändert, tun es jeden Tag.

    Ich hatte mehr eine grundlegende Veränderung (des Verhaltens, oder gar des Charakters, der individuellen Persönlichkeit) im Sinn, während du, so wie ich dich verstehe, von viel subtileren Veränderungen, also Nuancen des Änderns, sprichst.


    Davon zeugen auch deine Beispiele:

    Mit jeder Handlung und mit jedem Wort verändere ich mich und andere. Wenn ich dich beleidige, so hast du keine Wahl als darauf zu reagieren: Entweder durch Ignorieren oder durch eine Reaktion. Verändern wird dich diese Beleidigung so oder so, die Frage ist nur, wie du mit dieser Veränderung umgehst.

    Natürlich macht eine gefühlte Beleidigung etwas mit mir, sie gleitet nicht ab, wie ein Regentropfen an der Lotosblume. Aber solche kleinen Kränkungen kratzen bestenfalls an der Oberfläche, bewegen eine kurze Zeit und werden dann i.d.R. wieder fallengelassen/vergessen.


    Es braucht mehr, um wirklich grundsätzliche Veränderungen im Menschen auszulösen, z.B. sehr starke emotionale Erfahrungen, Traumata, massive Manipulationen und bewusste Entscheidungen aufgrund dieser psychischen Einflüsse oder von intensiven Denkprozessen.


    Allerdings - und da gebe ich dir recht - haben wiederholte oder länger anhaltende kleinere Einwirkungen, mittel- bis langfristig, auch Auswirkungen ("Steter Tropfen höhlt den Stein"), wenn man nicht fähig oder willens ist, entgegenzuwirken.


    Es ist wichtig zu erkennen, dass JEDE Handlung die Wirklichkeit verändert, und die Wirklichkeit wiederum mich verändert, in jedem Augeblick in Form unzähliger Ursache-Wirkung-Verkettungen.

    Ja sicher, alles ist in stetem Wandel, von Moment zu Moment und wir sollten uns dessen bewusst sein, weil diese ständige "Neugestaltung" minimal ist und daher meist unbemerkt bleibt.

    Handlungen haben natürlich umso mehr Auswirkungen (mehr "Echo"), je gebündelter sie sind...

    Ein Vorbild z.B. kann mich verändern, ein Satz, den jemand mir gesagt hat, oder den ich gelesen habe, ein Lächeln eines anderen Menschen auf der Straße kann meinem Leben eine andere Richtung geben.

    All das setzt voraus, dass ich offen/empfangsbereit dafür bin, viele Menschen machen aber (aus unterschiedlichen Gründen) dicht.


    Das mich inspirierende Vorbild suche ich mir ja selbst aus und leite damit eine Änderung ein, gelesene Sätze mögen etwas in mir anstoßen, aber, ob ich es fortführe, ist meine Entscheidung.

    Ein Lächeln erzeugt ein warmes Gefühl der Sympathie, wird aber wohl kaum weitreichendere Konsequenzen nach sich ziehen (Es sei denn, man verliebt sich spontan ineinander... ;) ).

    Darum können die Worte des Buddha, darum kann die Praxis mich verändern. Ein Mensch kann den anderen also verändern.

    Ja, unter den Mindestvoraussetzungen der Offenheit und Veränderungsbereitschaft (die beispielsweise aus einem starken Leidensdruck resultieren kann) sowie Entschlusskraft, sind auch tiefgreifendere Veränderungen möglich.


    Aber was machte beispielsweise Saul zum Paulus oder aus dem jungen, verwöhnten "Königssohn" Siddhartha Gautama einen Bettelmönch, der zum Buddha wurde?

    Es waren tiefgreifende seelische Erschütterungen (im Falle des Paulus noch in Kombination mit übernatürlichen Erscheinungen).


    Oder was sollte Menschen dazu bringen, endlich aufzuhören, sich zu hassen, gegenseitig Schaden zuzufügen, bis hin zum Bekriegen und Vernichtenwollen?

    Trotz allgemeiner Ächtungen und Vorgaben durch ethische Richtlinien, Religionen und auch subjektive Empfindungen, hören Hass und Kriege ja offensichtlich leider nicht auf..


    Es braucht wohl vor allem eines: Geduld....



    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :taube:

    Genau durch diese Bedenken kommen sie erst auf Abwege.

    Helikoptermenschen sind tödlich für die Freiheit, Fehler zu machen, zu erkennen und zu vermindern.

    Echte Feinde des eine eigene Wahl zu treffen und die Folgen zu erfahren. Propagandisten, die Emotionen, Angst schüren, damit sie Folgende gewinnen. Ganz und gar gegen die Lehre des Buddha.

    Buddha hat es vorausgesehen, das Verwässern der Lehre. Er hatte den Zeitpunkt, wann seine Lehrereden aufgeschrieben und revidiert werden können, nur zu weit gelegt, mit 500 Jahren.



    Warum "wetterst" du hier so herum?

    Ist das nun eine "Suttenbesprechung" oder willst du nur Andersdenkende maßregeln und ihnen deine - natürlich einzig richtige Sicht - aufdrücken?


    Sorry, aber so macht das für mich wenig Sinn... :shrug:


    Allgemein würde ich einen freundlicheren Umgangs-(Unter-)Ton von dir begrüßen, aber das nur am Rande.

    Falls es dir gerade nicht (so) gut gehen sollte, wünsche ich dir gute Besserung! :sunny: :klee: :)

    Ich glaube, das stimmt nicht. Andere haben jedenfalls mich verändert, tun es jeden Tag.

    Geht mir hoffentlich genauso.

    Wenn das so stimmen sollte, wünschst du dir also, von Anderen manipuliert zu werden?


    Man ist ja ständig unbewussten oder bewussten (wenn man sie mit Achtsamkeit bemerkt) Beeinflussungen ausgesetzt, welche Veränderungen (meist allmähliche...) in einem anstoßen/bewirken können.

    (U.a. die Werbung arbeitet bekanntlich mit manipulativen Methoden, die unterbewusst tätig sind, wie Berieselung mit Musikstücken im Supermarkt, Werbeclips etc. .)


    Nur mit Achtsamkeit/Bewusstheit kann man dies wahrnehmen und z.B. verhindern, dass sich unbemerkt Änderungen im eigenen Geist vollziehen, die vielleicht in die falsche Richtung gehen oder auch Erwünschtes/Heilsames zulassen.


    Ayya Khema mahnte an, aufzupassen, was man "in den eigenen Geist hineinlässt", d.h. - um auf das Thread-Thema zurückzukommen - wenn man sich täglich über die Medien die grausamen Bilder des Krieges + die dazugehörige Berichterstattung zuführt, wird dies auf Dauer Änderungen bewirken....mutmaßlich keine hilfreichen/heilsamen.



    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :taube:

    Er macht ganz klar das Anhaften in jeder Form an jedweden Besitz Tadel verdient.

    Ja, das habe ich verstanden.

    Dennoch bleibt für mich das Problem bestehen, dass dieses Sutta manche auf Abwege führen könnte, denn Anhaftung an Besitz und Genüssen zu verhindern, ist sehr schwer...


    Es sollte kein Freibrief für ungehemmten Genuss und Streben nach Besitz sein, nach dem Motto: "Der Buddha hat ja gesagt, man darf Reichtum anhäufen, WENN man teilt, sich und Andere glücklich macht und NICHT ANHAFTET."

    Theorie und Praxis.... :?


    Für bereits Geläuterte mag es natürlich kein Problem (mehr) darstellen, aber die sind bekanntlich rar... ;)


    Soweit meine (momentane) Sicht.... :)

    Da hab ich schon so viel Ablenkendes entfernt und es reicht immer noch nicht sich auf die Worte des Buddha zu konzentriert.

    :shrug: Tut mir leid, wenn ich deine "Erwartungen" nicht erfüllt habe...


    Mein Vorgehen ist immer auch analytisch, das heißt aber nicht, dass ich die "Worte des Buddhas" missachte, ich lasse sie wirken, aber, wenn das Gesagte nicht zu dem passt (oder zu passen scheint), was für mich die Essenz der Lehre ausmacht, untersuche ich weiter und auch das "Ablenkende"... ;)


    "Genussmensch" klingt halt schon mal ziemlich nach Anhaftung an weltlichen Genüssen...



    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    Der Genussmensch, der mit rechten Mitteln und ohne Zwang nach Besitz trachtet, sich damit selbst glücklich macht, der teilt und freudige Gemeinschaft schafft . Diesen Besitz ungebunden genießt, nicht betört, nicht anhaftend, der die Nachteile sieht und das Entrinnen versteht.

    Dieser Genussmensch ist der vorderste, der beste, der oberste, der höchste und erlesenste unter den Zehn.

    Dieses Sutta ist auf den ersten Blick leicht befremdlich, weil der Buddha sich hier mit sehr weltlichen Dingen befasst und einen "Genussmenschen" (Gegenstück zum edlen, asketisch lebenden Jünger), der

    auf ethische Weise zu Besitz kommt, daran aber nicht anhaftet, sondern gerne teilt und damit sich und Andere glücklich macht,

    würdigt und rühmend hervorhebt.


    Für mich sieht es so aus, als dass der Buddha sich mit dieser Lehrrede auch ein wenig bei seinem großzügigen Gönner/Unterstützer Anathapindika bedanken und ihn weiter ermutigen möchte...

    Quote

    ...Den Wunsch verstehend, den der Buddha bei der Einladung geäußert hatte, sucht Anāthapindika einen ruhigen Ort in der Nähe von Sāvatthi, wo der Buddha und seine Mönche verweilen konnten und sein Auge fiel auf den Park von Jetakumāra. Er kaufte den Park zu einem enormen Preis und errichtete dort das berühmte Kloster Jetavanārāma. Als Ergebnis dieser und anderer unzähliger Zuwendungen an den Orden (Sāsana), wurde Anāthapindika als der Beste unter den Gabenspendern angesehen (A.i.24). ...

    https://www.palikanon.com/namen/ay/anaathapindika.htm

    Tatsächlich wird mit diesem Sutta anscheinend (u.a.) vermittelt, dass Reichtum kein Hindernis für spirituelle Entwicklung sein muss, wenn die obigen Bedingungen erfüllt sind (Besitz ehrlich/ethisch erworben, großzügig teilend, Andere und sich selbst beglückend, nicht anhaftend).


    Allerdings erlangt Anathapindika letztlich nicht die volle Befreiung, sondern "nur" die Erleuchtungsstufe eines Sotapanna und wird demzufolge nach seinem Tod im "Tusita-Himmel" wiedergeboren.


    Ich frage mich daher, ob es für einen nach Besitz strebenden, Reichtum begehrenden Menschen, nicht ungleich schwerer ist, sich von den Geistesgiften zu läutern, als für diejenigen, die sich von weltlichen Dingen lösen und ganz auf die Praxis der Lehre konzentrieren.


    Ob die Buddha-Lehre jedoch ohne Mäzene und reiche Spender/Unterstützer so lange erhalten geblieben wäre?

    Auch heutzutage profitieren ja viele buddhistische Zentren und Klöster von teils großzügiger Unterstützung wohlhabender "Gönner" - ohne diese wäre die Buddha-Lehre, auch im Westen, vermutlich nie so bekannt und populär geworden... :?

    Wir können die Anderen nicht ändern (bestenfalls uns selbst)

    Ich glaube, das stimmt nicht. Andere haben jedenfalls mich verändert, tun es jeden Tag.

    Vielleicht bist du eine Ausnahme? ;)

    Ich würde sagen, man kann Andere - unter bestimmten Bedingungen - (mehr oder weniger stark) beeinflussen, aber ändern tun sie sich dann ggf. selbst, (bzw. die Veränderung geschieht in ihnen)...

    Lieber Igor07 , das ist sicherlich ein Missverständnis, ich stimme dem Inhalt deines Zitates voll zu.

    Was ich zum Ausdruck bringen wollte, war, dass man, wenn das Massaker bereits geschehen ist, - als Privatmensch und Buddhist - eine Einstellung des Mitgefühls für alle Beteiligten und des damit-Abfindens/Hinnehmens entwickeln sollte,

    da zu starkes Mitleiden, Verzweiflung, Wut, Zorn usw. allesamt unheilsame Emotionen sind, welche destruktiv (auch im eigenen Geist) wirken und schlimmstenfalls zu Hass, Rache- und Vergeltungsgelüsten usw. führen könnten.


    Selbstverständlich muss präventiv alles getan werden, um Massaker zu verhindern und im Anschluss an bereits vollzogene Untaten, sind die Täter zu ermitteln und vor Gericht zu stellen.

    Aber: Momentan geschehen laufend Massaker, durchgeführt von Regierungen/Armeen/Terrorregimen, usw., gegen die wir machtlos sind und daher nichts weiter tun können, als für Frieden zu demonstrieren.


    Und unseren inneren Frieden zu bewahren, resp. immer wieder neu zu entfalten, wenn er zu entgleiten droht.

    Wenn ich darf: Man sollte immer Massaker verhindern und niemals zulassen. Gewalt bleibt dann das letzte Mittel, ansonsten fließt das Blut weiter.

    "Man" kann Massaker (ob im Krieg oder auch terroristisch und/oder von psychisch Schwerstkranken begangene) eben nicht immer verhindern, das ist ja die Crux. :(




    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :taube:

    Um auf die Überschrift einzugehen:


    Massaker sind absolut inakzeptabel - darüber besteht wohl allgemeiner Konsens.


    Dass sie, im Kontext von Kriegen oder terroristischen Angriffen, -leider- immer wieder mal geschehen (können),

    weil Menschen ab und zu vergessen, dass sie Menschen sind,

    muss dagegen wohl als unvermeidbar, hingenommen werden...


    Wir können die Anderen nicht ändern (bestenfalls uns selbst), aber sich von den Geistesgiften zu befreien, hat immer auch gute Auswirkungen auf das Umfeld.

    Je mehr Menschen daran arbeiten, desto heilsamer für alle Wesen...



    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :taube:

    Zurück zum flow ist er hilfreich oder nicht . Was wäre das Gegenteil von flow. Ich finde diesem Zustand durchaus positiv und er stärkt vielleicht die Konzentration und Aufmerksamkeit auch wenn es nicht das Ziel der Buddhistischen Lehre ist.

    Das Gegenteil von Flow, mal ganz negativ gesehen, wäre wohl ermüdende Anstrengung, zähes Gezwungensein, (desinteressiertes, ev. zerstreutes, gedankenloses) "Abarbeiten/Abfertigen".

    Also etwa das:

    Oftmals stelle ich fest , das ich manchmal wenig Lust hab und die Kunden einfach abfertige, bzw auch abgefertig werde von Dienstleistern .

    Demgegenüber klingt das Folgende selbstredend viel erstrebenswerter:

    Jedoch stellt sich oftmals auch ein sogenanntes Flow Erlebnis ein. In dem Falle bin ich dann voll und ganz beim Kunden und das im Minuten Takt , da sehr viele Anrufe reinkommen. Die Zeit Wahrnehmung ist dann manchmal fast wie Aufgehoben und es stellt sich positive Gefühle ein . Wie z.b Freude und Mitgefühl ein sowie teilweise ein wahrnehmen von einem fließen.

    Beim "Flow" "hebt man irgendwie ab", alles erscheint leicht, harmonisch, heiter, man fühlt sich voller Energie - es ist halt u.a. deswegen ein Zustand mit Sucht- bzw. Anhaftungspotential und mutmaßlich entscheiden auch Kontext, Maß und Dauer, ob die "Selbstvergessenheit" sich am Ende - paradoxerweise - als zu mehr Egoismus/Egozentrik hinführend erweist.

    (Die Dosis macht wohl auch hier das Gift.)



    Am besten, aus buddhistischer Sicht, wäre wohl ein gleichzeitig achtsames und konzentriertes Tun, dem man sich zwar hingibt, aber dabei stets wach und präsent, also im Zustand der Bewusstheit, ist.

    Sollten sich dabei Flow-ähnliche Befindlichkeiten einstellen, ist auch dies zu erkennen, um Anhaftung daran zu vermeiden.




    Da sich alles nur um einen selbst dreht und tatsächlich auch der Wunsch nach Dauer bzw. "mehr", ist das für mich nach jahrelanger buddhistischer Praxis "nur ein Mehr an ICH".

    Ja, liebe Monika, das kann ich nachvollziehen, denn im Flow "vergisst" man nicht nur sich selbst, gibt sich ganz der SACHE hin und verliert die Achtsamkeit (für Dinge, die sonst noch in und um einen herum passieren), sondern man übersieht auch leicht die Anderen (und ihre Bedürfnisse)...

    Es ist keineswegs Selbst-Vergessenheit, wie es so schön heißt. Wenn ich nicht mehr genug Aufmerksamkeit habe, um meine Umgebung wahrzunehmen, werde ich womöglich im brennenden Haus umkommen.

    Genau, und schlimmstenfalls kommen auch noch Andere zu Schaden...

    Computerspiele saugen beispielsweise die Spieler regelrecht auf, diese vergessen alles um sich herum - u.U. für Stunden!


    Diesen Sommer kamen mehrere Kinder in Gewässern ums Leben, weil ihre Eltern - im Flow - auf ihre Smartphones starrten, anstatt ihre Kleinen zu beaufsichtigen...Fatal! :cry:




    Freilich sollte man aber auch nicht verschweigen, dass der Flow bei beruflichen Tätigkeiten, insbesondere im wissenschaftlich forschenden oder künstlerisch-kreativen Bereich, zu außergewöhnlichen Leistungen führen kann, von denen, im Endeffekt, viele profitieren können - natürlich auch das Ego des Forschers/Künstlers, der ganz in der Sache "aufging"... ;)


    Im Flow kann man also hochproduktiv sein, was ihn - neben dem Aspekt der Burnout-Prävention - für die Arbeitswelt und die Leistungsgesellschaft attraktiv und erstrebenswert macht.


    Aus buddhistischer Sicht ist hier zu raten, dass Du dieses Gefühl, diesen Zustand einfach so stehen lassen kannst: Ja, manchmal passiert mir das. Das ist weder gut noch schlecht. Es ist einfach so.

    _()_ Danke, so geht man vor, um nicht anzuhaften.

    Entsprechend kann man auch mit den gelegentlich auftretenden Unlustgefühlen bei sich umgehen - sie tauchen auf und verschwinden wieder.... :shrug: 8)



    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)



    P.S. Falls Interesse besteht, hier noch ein Link, der sich mit den Merkmalen des Flow-Zustandes beschäftigt:

    9 Merkmale des Flow-Zustandes nach Mihály Csíkszentmihályi
    9 Merkmale, die zum Flow-Zustand nach Mihály Csíkszentmihályi dazugehören, und was du tun kannst, um in den Flow zu kommen und öfters im Flow zu arbeiten.
    beyourbest.at

    (Aber Vorsicht - das Konzept wirkt stark anziehend! ;) )

    Hallo, liebe Hingabe , :)

    danke für deine Antwort! _()_


    Zweifellos ist die Sache mit dem temporären (und erwünschten!) "Atemstillstand" ein spannendes Thema.


    Wenn der Körper - von sich alleine aus - die Atmung einstellt, (z.B., weil etwas im Hals feststeckt, bei einem allergischen Schock, Asthma u.ä.) oder es - von außen - oktroyiert wird (Drücken eines Kissens aufs Gesicht o.ä.), ist das ja i.d.R. mit starker Angst/Panik verbunden.


    Es scheint also einen großen Unterschied zu machen, ob man es selbst - beispielsweise im Rahmen einer öfter praktizierten (Yoga-) Übung - "zulässt" oder es einem aufgezwungen wird.


    Dennoch zog der Buddha anscheinend weder Spaß noch spirituellen Gewinn aus seinen freiwilligen "Atem-Anhaltungs"-Übungen (MN 36):

    Quote

    ...Dann hemmte ich das Ein- und Ausatmen durch Mund und Nase; in den Ohren aber erhob sich ein ungeheures Sausen durch die hinaus strömende Luft, wie das Sausen der ausströmenden Luft bei dem Blasebalg eines Schmiedes. Dann hemmte ich das Ein- und Ausatmen durch Mund, Nase und Ohren*; dabei aber stieß die Luft mit ungeheurer Wucht gegen meinen Schädel, wie wenn ein starker Mann mit einem Schwert den Schädel anbohrte, und ich empfand heftige Kopfschmerzen, so als wenn mir ein starker Mann mit einem Lederriemen den Kopf zusammenpreßte. Gewaltige Schmerzen wühlten in meinem Bauch, so als wenn ein Rinder­schlächter mir mit dem Schlachtmesser den Bauch aufschnitte, und der ganze Körper schien mir zu brennen, so als wenn mich zwei starke Männer in eine Grube mit glühenden Kohlen würfen. .....

    (korrig. Übersetzung von Karl Eugen Neumann, es gibt auch noch ausführlichere.... :sick: )

    * Atmen durch die OHREN ist mir auch neu.... :?

    Es geht in diesem Sutta jedoch u.a. darum, zu demonstrieren, dass das "Gemüt" durch den Buddha so weit beherrscht wurden, dass ihn selbst diese Qualen nicht erschüttern konnten.

    Quote

    Gestählt war zwar, Aggivessano, meine Willenskraft, unbeugsam, gewärtig die Achtsamkeit, unverrückbar, aber regsam war da mein Körper, nicht ruhig geworden durch diese so schmerzliche Askese, die mich antrieb, Und das solcherart mir entstandene Wehgefühl, Aggivessano, konnte mein Gemüt nicht fesseln.


    Nun komme ich zu deinen Ausführungen:

    Quote

    Denn 1-2 Minuten - das ist verdammt lang - gar nicht zu atmen, hätte i.d.R. eine Bewusstlosigkeit zur Folge...


    Das wäre nicht lang im Gegensatz zu manchen Yoga- Praktizierenden. :) Bei mir geschah es absichtslos, es fühlte sich einfach gut an, nicht wieder einzuatmen oder auszuatmen. Der Verstand gab dann nach. Und ich habe es auch schon mal deutlich länger als 3 Minuten gekonnt und hatte mich dann aber schon gesorgt und gewollt wieder eingeatmet.

    :shock:

    Hattest du einen Kurzzeitmesser mitlaufen oder woher wusstest du, dass über 3 Minuten vergangen waren, seit du das letzte Mal Luft geholt hattest?

    Oder fand die Meditation unter Aufsicht statt?

    (Ich denke, es ist nicht ganz ungefährlich, solche (Atem-)Übungen ganz ohne Anleitung durchzuführen - pass bitte gut auf dich auf. ;) )

    Es gibt Yogis die können tagelang ohne einatmen leben und sind dabei körperlich aktiv. Ich habe das mal gelesen und gestern nochmal nachgelesen.

    Donnerwetter :eek: , das würde ich auch gerne mal nachlesen, könntest du die Quelle nennen?


    Soll "ohne einatmen" bedeuten, dass sie (es waren mehrere?!) weiterhin ausgeatmet haben?

    Wie könnte das möglich sein???

    Ehrlich gesagt, da fehlt mir dann doch der Glaube, sei mir nicht böse..... :doubt: :shrug:


    Ich hatte damals gelesen oder gehört in einem Video über Yoga, dass der Körper sich die Luft dann durch die Haut zieht, die Haut lässt auch Sauerstoff in den Körper.

    Wenn du deine Haut vollständig luftdicht, z.B. in Plastikfolie, einhüllen würdest, bekämst du diverse Probleme, aber ersticken würdest du nicht, denn:


    Quote

    Nur 0,4 Prozent des gesamten Sauerstoffbedarfs nimmt der Körper durch die Haut auf, fanden die Forscher aus Bochum.


    https://www.wissenschaft.de/er…toff-direkt-aus-der-luft/

    Auch, wenn ein Yogi es vielleicht (irgendwie) fertigbekäme, mehr Sauerstoff über die Haut aufzunehmen, würde es doch niemals reichen, um den gesamten Bedarf zu decken... :?




    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    Ich möchte nochmal auf folgende Widersprüche der (Schrift-)Lehre hinweisen, weshalb man dort auch nicht sein Heil suchen sollte:

    Das ganze Leben ist voller Widersprüche, (nicht nur) insofern spiegeln die heiligen Schriften der Religionen dies auch ein Stück weit wider - und natürlich ist auch die Schriftlehre des Buddhismus davon nicht ausgenommen.


    Es geht darum, die Essenz und die Weisheit(en) der Schriften/Lehre für sich zu erfassen (dabei helfen durchaus auch Verstand/Vernunft, nicht nur das "Herz") und in heilsamer Weise zu nutzen.

    Selbstverständlich sollte man sich nicht ausschließlich auf Schriften stützen.


    (Sogar -scheinbar- einfache Märchen enthalten meist tiefe Wahrheiten, die Menschen - mit Erkenntnisgewinn - aufnehmen und von denen sie profitieren können. Nur bei oberflächlicher Betrachtung scheint es da einzig um Pädagogik zu gehen...)

    2) Wer keinen sexuellen Trieb verspürt, wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht vermehren. Das zölibatäre Modell führt dann zum Ende der Menschheit.

    Buddha Shakyamuni war Realist und demzufolge war ihm mit Sicherheit klar, dass Mönchtum niemals zum Aussterben/Ende der Menschheit führen würde.


    Nur ein kleiner Prozentsatz der Menschheit wählt das zölibatäre Leben, die große Mehrheit folgt Trieben und gesellschaftlichen Konventionen/Traditionen.

    (Bekanntlich ist der Fortpflanzungstrieb obendrein - neben dem Selbsterhaltungstrieb - der stärkste (An-)Trieb und Treiber der Evolution...)

    3) Es kann also dann niemand mehr die Gnade der Menschengeburt genießen und den Buddhismus praktizieren, was geradezu alle Schulen konterkariert.

    Es wird wohl immer genügend Menschen geben, die sich vermehren - nicht zuletzt auch, weil, neben dem natürlichen Bedürfnis, andere Religionen eifrig zum "Wachsen und Mehren" auffordern... ;)

    (Wir werden sicher nicht deswegen aussterben.... 8))


    4) Demzufolge funktioniert Zölibat nur in den Schulen, wo man sich zuvorderst um sein eigenes Heil kümmert wie im Theravada. Im Zen z.B. macht es auch für den Mönch keinen Sinn, denn um die Bodhisattva-Gelübde zu erfüllen, muss menschliches Leben da sein.

    Das Mönchtum im Theravada übt i.d.R. auf die - sie gern unterstützende - Bevölkerung äußerst heilsame Einflüsse aus, auch, wenn - vordergründig - das eigene Heil an erster Stelle steht.

    Friedliche Menschen strahlen Frieden aus und verbreiten ihn daher...


    Keine Angst, auch für "Zennies", die ihr Bodhisattva-Gelübde erfüllen wollen, wird es nie an Gelegenheiten mangeln. ;) :)


    5) Da eine punktuell nur auf Zeugung ausgerichtete Lust nicht funktioniert, gibt es auch die ganze Lust, die zu keinem Nachwuchs führt. Das ist nichts anderes wie Übung, die zu nichts führt, Rezitationen, die niemanden retten, Sitzen, das nicht zur Erleuchtung führt - also der Normalzustand.

    Genau, der Normalzustand der "Weltlinge", von denen sich der "edle Jünger" entsprechend abzuheben bemüht.


    Es ist ja jedem selbst überlassen, inwieweit (in welchem Maße) er die Buddha-Lehre in sein "normales" Leben "integriert" oder ob sein Leben - mit der Zeit - zur "gelebten Lehre" wird...