Eigenen Buddha-Schrein bauen

  • Ich habe vor, mir einen eigenen Buddha-Schrein zu bauen oder zumindest eine Art "Meditations- und Gedenkecke" im Garten. Dafür habe ich mir bereits eine 190cm große Buddha-Statue gekauft, sowie diverse japanische Pflanzen (Zierkirschen "Kanzan" und "Amanogawa", Tokio-Kirsche, Fächerahorn Seiryu und Katsura usw.). Für mich gehören Pflanzen einfach dazu, da sie auf mich eine besondere Ruhe, Ästhetik (wenn richtig positioniert und gepflegt) und Naturverbundenheit ausstrahlen. All das soll an meinem Koi-Teich angrenzen.

    Hat jemand noch eine Idee was in einem "Privat-Schrein" für jemanden der sich dem Soto Zen verbunden fühlt, auf keinen Fall fehlen darf? Vielleicht hat jemand ja auch Beispielbilder von seinem Schrein?

  • Informationen rund um einen Buddha Altar wie er im Soto Zen recht üblich ist findest du hier: https://www.sotozen.com/ger/pr…/commemoration/altar.html

    Allerdings bezieht sich das auf einen Hausaltar und weniger auf einen Schrein.


    Na ja, das ist ein japanischer Familien(-Ahnen-)schrein.
    Eher nicht geeignet. Für den Garten schon überhaupt nicht.
    Buddhastatue, ggf auf Podest reicht. Im Soto sitzt man eh mit dem Buddha im Rücken.

  • Daher der Hinweis, dass sich das auf einen Hausaltar und nicht auf einen Schrein bezieht ;)


    Dennoch kann so etwas - zumindest finde ich das - hilfreich sein um zu sehen welche Dinge üblich sind. Ein Schrein kann ja auch verschiedene Bauweisen umfassen. Gibt es z.B. ein Dach, so kann sich darunter ein größerer Altar befinden. In solch einem Fall ist ein gewisser Aufbau (Ebenen, Opferschalen etc.) durchaus gängig.

    _()_

  • Nun, "Schrein" im Garten impliziert für mich zumindest Überdachung ... was hauptsächlich Sinn macht, wenn unter dem Dach ein Butsudan mit traditionellem dreistufigem Aufbau ist (der dann traditionstypisch ausgestaltet werden kann). Wofür eine 1,90 m große Buddhafigur aber wohl doch eher etwas überdimensioniert ist ...


    Solch große Figuren (wenn sie denn wetterfest sind) stehen oder sitzen mE besser für sich, wobei wie bei einem Schrein die Integration in die umgebende Natur wichtig ist. Man sollte dabei darauf achten, dass das nicht in Gartenkitsch ausartet - als so eine Art Gartenzwerg in exotisch. Hauptsache, es wird nicht so:

    The Zen Shrine - Shikoku Peace Pilgrimage
    A female samurai on a Shikoku Pilgrimage Music - Japan Relaxing Musicこのアーティストの作品を見る https://itunes.apple.com/jp/album/background-piano-music-ep/id835673684Be...
    www.youtube.com

    (das glücklicherweise nur 1:16 min dauernde Filmchen ist auch sonst etwas schräg ...)


    Klassische Zen-Ästhetik ist ziemlich aufgeräumt (vgl. hier), persönlich sagt mir da so etwas als Modell schon eher zu. Wobei das schon eher Holzhütte ist und nicht nur Überdachung ...


    Als Figur im Außenbereich ist in Japan übrigens vor allem Jizō Bosatsu beliebt.

    https://religion-in-japan.univie.ac.at/k/images/e/e5/Jizo.jpg

    OM MONEY PAYME HUNG

  • (das glücklicherweise nur 1:16 min dauernde Filmchen ist auch sonst etwas schräg ...)

    Vielen Dank, Sudhana ! _()_ :lol:

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  • In Privatgärten habe ich den nie gesehen. Aus verständlichem Grund.

    Ja, auch wenn Abtreibung in Japan nie so tabuisiert war wie bei uns (woran das wohl liegen mag?). Ist eher was für Friedhöfe - und speziell da natürlich nicht nur für die 'Wasserkinder'; Jizō ist der Wanderer durch alle Existenzbereiche ...

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Welches Mudra soll diese Statue zeigen?

    Die Geste der rechten Hand ist das Semui-in (施無畏印, Skrt Abhayamudra, 'Ohnefurcht'). Sie wird bei stehenden Darstellungen meistens - wie hier - mit dem Yogan-in (与願印, Varadamudra, 'Willkommen') kombiniert; diese ikonographische Grundform nennt sich Tsūbutsugyō (通仏形, 'die allen Buddhas gemeinsame Form'). Meistens ist der so Dargestellte Shaka Nyorai (Shakyamuni Buddha), insbesondere wenn es sich wie hier um eine Einzeldarstellung handelt. Das Tsūbutsugyō findet sich zwar nicht wirklich bei allen Buddhas, allerdings außer bei Shaka Nyorai auch bei Darstellungen von Fukūjōju Nyorai (Skrt Amoghasiddhi), Yakushi Nyorai (Bhaisajyaguru) und Miroku Nyorai (Maitreya). Das dann allerdings eher in Gruppendarstellungen (Mandalas etwa oder einer 'Trinität'), wo sich aus dem Kontext ergibt, wer gemeint ist.


    Semui-in, die Geste der Furchtlosigkeit, wird meist mit dieser Episode aus Buddhas Leben in Verbindung gebracht. Während Semui-in die Gewährung von Furchtlosigkeit symbolisiert, ist Yogan-in eine 'Willkommensgeste', die für die Gewährung von Wünschen steht - nicht materiellen, versteht sich, sondern es wird ähnlich wie die 'Segnung' bei Juden und Christen verstanden.


    Bei sitzenden Darstellungen ist die Unterscheidung etwas einfacher: bei Semui-in rechts ist die linke Hand in Nabelhöhe offen nach oben, wobei sie manchmal noch eine Schale mit (drei) Juwelen hält; dann handelt es sich um Fukūjōju Nyorai. Hat die Schale einen Deckel (ist also eher eine Dose) und / oder zeigt die rechte Hand das Yogan-in, dann handelt es sich um Yakushi Nyorai.

    Zeigt die rechte Hand hingegen die Erdberührungsgeste Gōma-in (降魔印, Skrt Bhumisparsha) zur offenen linken Hand, handelt es sich um Shaka Nyorai - falls es sich nicht um Ashuku Nyorai (Akṣobhya) handelt ... 8)

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