Die Entwicklungen der letzten 150 Jahre haben die Welt vollkommen verändert. Wenn man also die alten Texte anwendet, bekommen sie neue Kontexte. Alte Fragen ergeben neue Antworten, alte Antworten ergeben neue Fragen. Wir müssen übersetzen: neue Worte finden, neue Konsequenzen aus den alten Lehren ziehen. Die alten Wege sind verschwunden unter Asphalt und Informationsfluten. Der Mensch ist eine Naturgewalt geworden, während er früher den Naturgewalten ausgesetzt war. Was ich tue oder lasse, findet ein Echo am anderen Ende der Welt. Das Ziel ist das gleiche, neue Wege dorthin kann man nur mit zaghaft tastenden Schritten gehen. Marktschreier gibt es viele, auch Traditionalisten. Wem kann man trauen? Mehr denn je gilt:
ZitatSelber die Leuchte, ihr Mönche, sollt ihr sein, selber die Zuflucht, ohne andere Zuflucht, mit der Lehre als Leuchte, mit der Lehre als Zuflucht, ohne andere Zuflucht. Wie nun aber, ihr Mönche, ist der Mönch selber die Leuchte, selber die Zuflucht, ohne andere Zuflucht, mit der Lehre als Leuchte, mit der Lehre als Zuflucht, ohne andere Zuflucht?
- Da wacht, ihr Mönche, der Mönch beim Körper über den Körper, unermüdlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns;
- wacht bei den Gefühlen über die Gefühle, unermüdlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns;
- wacht beim Gemüte [citta, Bewusstsein] über das Gemüt, unermüdlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns;
- wacht bei den Erscheinungen (dhamma) über die Erscheinungen, unermüdlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns.