ZaZen - Was kann es?

  • genau-so:
    raterZ:

    Chögyam Trungpa schreibt, dass es beim Zazen hauptsächlich um Langeweile geht.


    Mich würde die Quelle interessieren, könntest du sie mir verraten?


    habe so einiges von Trungpa gelesen, das Wort Zazen ist mir nie begegnet. In einem seiner Bücher, ich glaube "Aktive Meditation" ( kann mich aber auch täuschen das es in diesem war) schreibt er über die "langeweile" bei der meditation. Ich habe es so aufgefasst das es um das loslassen von allem geht, absichtsloses sitzen ohne einen "gewinn" zu erwarten, weder freude noch erleuchtung, also nicht weithergehohlt von " Zazen bringt keinen Nutzen"
    ----
    zu den Ochsenbildern, schreibt er auch was, hab mal das zitat reingestellt, vieleicht suche ich es noch.

  • Benkei:


    ...
    Was ist "Langeweile"? Wo beginnt sie und wo hört sie auf?
    Viele würden bestimmt sagen, dass es langweilig ist vor einer weißen Wand zu sitzen; ich finde schoppen absolut langweilig! Der eine findet eben dieses interessant, der andere jenes; Ansichtssache!


    Ich denke mal, ein "Alltag" lässt sich gestalten; Langeweile lässt sich vermeiden.



    Hallo miteinander,
    Ich könnte mir vorstellen, dass mit der "gewünschten Langen Weile" im Zazen das Ziel verfolgt wird, sich ihr absichtlich auszusetzen, weil dadurch Vieles erkannt werden kann. Langeweile vermeiden ist ja gerade das, was der Durchschnittsbürger ständig tut, indem er sich ablenkt: Fernsehn, Kinogehen, Essengehen, Einkaufgehen, Fitnesscenter, Erlebnisparks, Spazierenfahren usw.


    Solange ich auf diesem Trip bin, sag ich auch zu jemandem, der sich einsam fühlt, depressiv ist oder sogar mehr: "Mach doch was, geh doch mal raus, lies doch mal ein Buch, mal doch mal, Du kannst doch sooooooo schööööööööööön malen ..." :roll:
    All das hab ich als Hindernisse erkannt, die mich davon abhalten, in der Realität anzukommen. Diese Realität kann auch Langeweile sein, der ich dann ausgesetzt bin und bewusst bleibe, um zu sehen, was sich dahinter verbirgt.
    Früher stand ich immer unter dem Zwang auf blöde Fragen antworten zu müssen: "Na, was hast Du denn Schönes am Wochenende gemacht?" Seit vielen Jahren ist häufig die Antwort: "Nichts bzw. das, was ich immer mache". Antworte mal jemandem: "Ich hatte große Einsichten nach dem Geschirrspülen, habe meditiert und mich liebevoll meiner ununterbrochen quasselnden fast 90jährigen Schwester zugewandt. Habe mich, so gut es mir möglich ist, an die Lehre Buddhas gehalten und ging hungrig ins Bett. Es war wunderschön!" :lol:
    Liebe Grüße
    Monika

  • Ja, ich denke diese "Langeweile" ist sehr gut.
    Würden wir von Einfachheit sprechen, könnte es sein, dass diese Einfachheit nur eine "gemachte" ist.
    Also wieder etwas "Besonderes".
    Aber Langeweile bringt uns nun wirklich zu dem zurück, was ist.


    (Und wirklich niemand macht sich doch deshalb auf den Weg!)

  • komyo:

    Ja, ich denke diese "Langeweile" ist sehr gut.
    Würden wir von Einfachheit sprechen, könnte es sein, dass diese Einfachheit nur eine "gemachte" ist.
    Also wieder etwas "Besonderes".
    Aber Langeweile bringt uns nun wirklich zu dem zurück, was ist.


    (Und wirklich niemand macht sich doch deshalb auf den Weg!)


    Versteh ich wirklich nicht, es sei denn, Du verstehst unter Langweile etwas anders als ich.
    Lageweile ist für mich ein Gefühl von Teilnahmslosigkeit und Unempfindlichkeit - das ist gerade nicht "was ist".
    Wir empfinden und nehmen teil, oft genug nur mit einem Teil von uns, der Rest weilt schon wieder in Vergangenheit und Zukunft, in dem was nicht ist. Und dahin wünschen wir uns dann - aus Gewohnheit - mehr und mehr hin.
    So entsteht Langweile.
    Zazen und das dadurch geprägte Zen ist für mich genau das Gegenteil.


    _()_

  • Zazen ist die Übung des Zen und nimmt im Zen-Buddhismus
    eine herausragende Rolle ein,
    da Zen auf das Selbsterfahren der buddhistischen Lehre
    ("dharma") besonderen Wert legt.
    Daher verzichtet man im Zen auch weitestgehend auf schriftliche
    Überlieferungen und hebt dadurch die eigene Übung hervor.
    Zen heisst selbst in den Apfel beissen.


  • "im Zen" verzichtet man schon mal nicht auf schriftliche Überlieferung. Die Zen-Literatur dürfte dem Umfang nach nicht hinter der in Pali zurückstehen.
    Wenn man sagt "die Weitergabe des Dharmas stützt sich nicht auf die Schriften", so meint man damit nur, daß diese nicht den Dharma selbst darstellen, sondern bei falschem Gebrauch nur Dornengestrüpp.
    Die Auseinandersetzung mit den Schriften heißt "Wenden des Sutras" (Huineng) oder "Klärung der Zeichen" (Dogen). Es sollte keine andere Art der Praxis als Zazen selbst darstellen - gerade wenn man da einen Unterschied macht; ist der Dharma in Beidem verfehlt (Chinul) - es ist eben auch in den "Apfel beißen". Natürlich ist das eine andere Auseinandersetzung als eine scholastische.
    Dogen hat dazu ausführlich in zwei Dharmareden Stellung genommen (Shobogenzo: Bukkyo, Kap.23 und Kap.50)
    http://www.shastaabbey.org./shobogenzo1.htm


    _()_

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Liebe/r bel,
    dein Link nutzt mir leider nichts, ich bin der
    englischen Sprache nicht mächtig :|

  • Wenn Teilnahmslosigkeit oder Unempfindlichkeit ist, dann ist das ebenfalls "das, was ist".
    (Damit meine ich nicht, sie zu kultivieren!)
    Zen als Ausweg daraus mag eine zeitlang funktionieren. Es ist dann aber "gemacht". Ein Gegenprogramm.
    Aber die Übung von Zen würde ich nicht als Gegenteil von irgendetwas betrachten.


    Was ich meine ist lediglich, der Langeweile nicht aus dem Weg zu gehen, weil gerade sie uns den Ausweg abschneidet.

  • komyo:

    Wenn Teilnahmslosigkeit oder Unempfindlichkeit ist, dann ist das ebenfalls "das, was ist". (Damit meine ich nicht, sie zu kultivieren!)


    Das ist nicht "was ist", sondern genau jene künstliche Trennung, aus der Dukkha erwächst.
    So tun, als könne/bräuchte man nicht teilnehmen. Das ist "selbstgemacht".


    komyo:

    Zen als Ausweg daraus mag eine zeitlang funktionieren. Es ist dann aber "gemacht". Ein Gegenprogramm.


    Zen ist natürliche (nicht "gemachte") Teilnahme (Geist-Körper fällt ab) es ist das "Rudern", die "Bootzeit" wie es Dogen in "Zenki" beschreibt - deshalb ist es auch ein Gegenprogramm zur Nichtteilnahme, das wäre dann "die Zeit, die nicht dem Boot gehört", nirgendwohin gehört, totes Holz und kalte Asche - kumu shihui - (s. Linjian lu 林間録 und Shobogenzo, 51 Butsudo) .
    http://dogen-zen.de/cgi-bin/zen?content=show_text&nr=15


    Noch ein schönes Bild aus dem Genjokoan:


    Zitat

    Als Zenmeister Baoche vom Berg Mayu einmal einen Fächer benutzte, trat ein Mönch vor und fragte: "Wind ist seinem Wesen nach beständig, und es gibt keinen Ort, den er nicht erreicht. Aus welchem Grund benutzt ihr also einen Fächer, Abt?"
    Der Meister erwiderte: "Du weißt nur, dass das Wesen des Windes beständig ist, aber das Prinzip, dass er keinen Ort verfehlt, hast du noch nicht verstanden."
    Der Mönch fragte: "Was ist das Grundprinzip, nach dem es keinen Ort gibt, den er nicht erreicht?"
    Da fächelte der Meister nur mit dem Fächer. Der Mönch verbeugte sich.


    _()_

  • Du hast natürlich recht.
    Aber die eigentliche Trennung erwächst vielleicht eher daraus, dass die Langeweile (um zu ihr zurück zu kommen) gleichzeitig abgelehnt wird.
    Da sollte etwas sein, das uns mitreißt. Wir sind schließlich Zen-Leute, und es sollte uns gelingen, in diesem ganzen Herbstlaub etwas von einfacher Erhabenheit zu sehen, aber wenn man es täglich wegfegt, ist es auch ein wenig langweilig. Die Handlung ist nichts Besonderes. Das schließt nicht aus, das wir vielleicht plötzlich die Intensität dieser Farben wahrnehmen. Das wir uns damit eins fühlen oder uns beim Fegen vergessen. Aber man sollte das vielleicht nicht erwarten.
    es ist vielleicht am nächsten Tag eine ganz und gar unbefriedigende Handlung. Es regnet und wir fühlen uns nicht wohl. Oder es ist einfach nur öde.
    Wenn nun die Zen-Übung keine besonderen "Ergebnisse" hervorbringen würde, würden wir sie dann noch weiter betreiben. Wenn sie uns (auch auf einer höheren Ebene) eben nicht befriedigt.


    Es liegt vielleicht eine Falle darin, sich der Natur des Windes sehr bewusst zu sein, und überall mit seinem Fächer zu wedeln.


    "Wen da Langeweile ist, habe ich dann also im Zen-Sinne etwas falschgemacht?" (Wäre in dieser Denkweise nicht die Trennung?)


    (Ich mache mich wahrscheinlich nicht so gut verständlich.)


    Ich glaube ich meine eigentlich dasselbe. Nur würde ich es nicht Teilnahme nennen.
    Ich würde das lieber weglassen.

  • komyo:

    Aber die eigentliche Trennung erwächst vielleicht eher daraus, dass die Langeweile (um zu ihr zurück zu kommen) gleichzeitig abgelehnt wird.


    Wo du beginnst ist nicht wirklich wichtig (denke ich mal). Schau ich glaube jede Form der Annahme der Situation bringt uns ein wenig mehr ins tatsächliche Leben.


    komyo:

    Da sollte etwas sein, das uns mitreißt. Wir sind schließlich Zen-Leute, und es sollte uns gelingen, in diesem ganzen Herbstlaub etwas von einfacher Erhabenheit zu sehen, aber wenn man es täglich wegfegt, ist es auch ein wenig langweilig. Die Handlung ist nichts Besonderes. Das schließt nicht aus, das wir vielleicht plötzlich die Intensität dieser Farben wahrnehmen. Das wir uns damit eins fühlen oder uns beim Fegen vergessen. Aber man sollte das vielleicht nicht erwarten.
    es ist vielleicht am nächsten Tag eine ganz und gar unbefriedigende Handlung. Es regnet und wir fühlen uns nicht wohl. Oder es ist einfach nur öde.
    Wenn nun die Zen-Übung keine besonderen "Ergebnisse" hervorbringen würde, würden wir sie dann noch weiter betreiben. Wenn sie uns (auch auf einer höheren Ebene) eben nicht befriedigt.


    Was hälst du davon: das Befriedigende dabei ist das so Sein. Das ist schlicht, beglückend und schön, ohne besonders zu sein, denn es ist Grund und Ursache aller Wesen. Wenn wir uns "besonders" fühlen (wenn wir in Zazen sitzen) ist das schon wieder eine Abwehr des EGO.
    Liebe Grüße
    Martin

  • Hallo, Martin!


    Ja, darauf wollte ich irgendwie hinaus. Danke!


    Den Langeweile-Buddha von genau-so finde ich auch sehr schön :)


    Wobei so eine Diskussion auch nicht ganz frei von Langeweile ist ;)


    Liebe Grüße

  • Zazen


    Wird Zazen direkt Übersetzt, bedeutet es "Sitzen (Za) im ausgeglichenen Zustand von Körper und Geist (Zen)" oder auch "Sitzen (Za) in (der) Wirklichkeit/Wahrheit (Zen)". Gautama Buddha war vermutlich der erste Mensch, der Zazen in der hier beschriebenen Form praktizierte. Aufgrund dessen, was Buddha in der Zazenübung verwirklichte, entstand später seine Lehre - der Buddhismus.


    Durch das aufrechte Sitzen in Zazen realisierte Gautama Buddha intuitiv, dass er weder in seinen Gedanken und Ideen über die Wirklichkeit, noch in seiner Wahrnehmung dieser, sondern in der Wirklichkeit selbst lebte. Folglich lehrte Buddha seinen Schülern ebenfalls regelmäßig Zazen zu üben, und seine Lehre nicht nur intellektuell zu studieren. Es ist genau dieses Zazen, das von Patriarch zu Patriarch, von Buddha zu Buddha, bis heute als die Essenz des Zen weitergegeben wurde.
    Meister Dogen schreibt hierzu im Zazenshin: "Wenn wir im Allgemeinen davon sprechen, dass der Buddha-Dharma im westlichen Himmel und in den östlichen Ländern überliefert wurde, heißt dies immer, dass das Sitzen als Buddha weitergegeben wurde. Das Wesentliche ist also, als Buddha zu sitzen. Wenn Zazen nicht weitergegeben wird, wird auch der Buddha-Dharma nicht weitergegeben. Allein dieser Sinn des Zazen wurde direkt von einem rechtmäßigen Nachfolger zum nächsten überliefert."


    Quelle: Dogen-Zen.de

  • brigitte:

    Zazen
    Wird Zazen direkt Übersetzt, bedeutet es "Sitzen (Za) im ausgeglichenen Zustand von Körper und Geist (Zen)" ....


    Der Artikelschreiber scheint mir ein Nishijima-Fan zu sein. :) Bleiben wir mal lieber ganz bei Dogen.


    _()_

  • Zitat

    Wenn Zazen nicht weitergegeben wird, wird auch der Buddha-Dharma nicht weitergegeben


    Meditieren kann man im stehen, sitzen, liegen, gehen........


    Mahāsatipatthāna Sutta, Die Grundlagen der Achtsamkeit
    ........
    «Der gerade Weg, ihr Mönche, der zur Läuterung der Wesen, zur Überwältigung des Schmerzes und Jammers, zur Zerstörung des Leidens und der Trübsal, zur Gewinnung des Rechten, zur Verwirklichung der Erlöschung führt, das sind die vier Grundlagen der Achtsamkeit (satipatthana, diese werden als der Mittelpunkt der Lehre dargestellt).
    Welche vier? Da wacht, ihr Mönche, ein Mönch


    * beim Körper über den Körper, unermüdlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Überwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns;
    * wacht bei den Gefühlen über die Gefühle, unermüdlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Überwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns;
    * wacht beim Bewusstsein über das Bewusstsein, unermüdlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Überwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns;
    * wacht bei den Geistobjekten über die Geistobjekte, unermüdlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Überwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns.


    .......
    Gleichwie etwa, ihr Mönche, ein geschickter Drechsler oder Drechslergeselle tief anziehend weiß <Ich ziehe tief an>, kurz anziehend weiß <Ich ziehe kurz an>: ebenso nun auch, ihr Mönche, weiß der Mönch


    * tief einatmend <Ich atme tief ein>,
    * tief ausatmend <Ich atme tief aus>;
    * kurz einatmend <Ich atme kurz ein>,
    * kurz ausatmend <Ich atme kurz aus>;
    * übt er sich <Den ganzen Körper empfindend will ich einatmen>, <Den ganzen Körper empfindend will ich ausatmen>;
    * übt er sich <Diese Körperverbindung besänftigend will ich einatmen>, <Diese Körperverbindung besänftigend will ich ausatmen>.


    «So wacht er nach innen beim Körper über den Körper, so wacht er nach außen beim Körper über den Körper, nach innen und außen wacht er beim Körper über den Körper. Er beobachtet wie der Körper entsteht, beobachtet wie der Körper vergeht, beobachtet wie der Körper entsteht und vergeht. <Der Körper ist da>: diese Einsicht ist ihm nun gegenwärtig, soweit sie eben zum Wissen taugt, zur Besinnung taugt; und uneingepflanzt verharrt er, und nirgends in der Welt ist er angehangen. So aber, ihr Mönche, wacht der Mönch beim Körper über den Körper.


    «Weiter sodann, ihr Mönche: der Mönch

    * weiß wenn er geht <Ich gehe>,
    * weiß wenn er steht <Ich stehe>,
    * weiß wenn er sitzt <Ich sitze>,
    * weiß wenn er liegt <Ich liege>,
    * er weiß wenn sich sein Körper in dieser oder jener Stellung befindet, daß es diese oder jene Stellung ist.


    «So wacht er nach innen beim Körper über den Körper, so wacht er nach außen beim Körper über den Körper, nach innen und außen wacht er beim Körper über den Körper. Er beobachtet wie der Körper entsteht, beobachtet wie der Körper vergeht, beobachtet wie der Körper entsteht und vergeht. <Der Körper ist da>: diese Einsicht ist ihm nun gegenwärtig, soweit sie eben zum Wissen taugt, zur Besinnung taugt; und uneingepflanzt verharrt er, und nirgends in der Welt ist er angehangen. So aber, ihr Mönche, wacht der Mönch beim Körper über den Körper.


    A.V. 29 Vorteile des Auf- und Abwandelns


    Fünf Vorteile, ihr Mönche, gewährt das Auf- und Abwandeln (*1). Welche fünf?


    1. Lange Wegstrecken hält man aus;
    2. Anstrengungen erträgt man;
    3. man bleibt gesund;
    4. was man ißt, trinkt, kaut und schmeckt, wird gründlich verdaut;
    5. die beim Auf- und Abwandeln erzielte Sammlung des Geistes hält lange an.


    Diese fünf Vorteile. ihr Mönche, gewährt das Auf- und Abwandeln.

  • @Kusala


    1. Lange Wegstrecken hält man aus;
    2. Anstrengungen erträgt man;
    3. man bleibt gesund;
    4. was man ißt, trinkt, kaut und schmeckt, wird gründlich verdaut;
    5. die beim Auf- und Abwandeln erzielte Sammlung des Geistes hält lange an.


    Diese fünf Vorteile. ihr Mönche, gewährt das Auf- und Abwandeln.


    Ja genau, danke Kusala

  • "Tag für Tag ein guter Tag"
    Kôdô Sawaki


    (Seite 58)
    -----"Denke nicht daran, die Buddhalehre für dich selbst zu üben. Übe sie auch nicht um der Ehre oder eines Verdienstes willen, übe sie nicht in der Hoffnung auf spätere Belohnung, übe sie nicht um spiri­tuelle Erfahrungen zu sammeln. Übe die Buddhalehre lediglich der Buddhalehre zuliebe: Das ist der Weg."
    ----------------------------------------------------
    ----"Praktiziere einfach Zazen. Lasse dich nicht von Sentimentalitäten fortreißen und laufe keinem einzigen Ding nach. Sei einfach nur du selbst.
    Zazen bedeutet vollkommen du selbst zu sein, ganz gleich, was du tust. Wie hektisch dein Leben auch sein mag, du darfst dich nicht selbst aus den Augen verlieren.
    Der wichtigste Teil an einem Rad ist die Achse. Die Ruhe der Achse erlaubt es dem Rad, sich zu drehen. Wenn du bei jedem einzelnen deiner Schritte ganz präsent bist,
    wirst du darin den Geschmack des größten Glücks im Leben finden. Deshalb sage ich auch gerne, dass der Sinn des Zazen darin besteht, mit sich selbst vertraut zu werden. Während Zazen suchen wir nach nichts Äußerlichem, wir suchen nach uns selbst. Nach sich selbst zu suchen muss bedeuten, ganz mit sich selbst eins zu werden. Gewöhnlich spielt unser Geist verrückt wie ein Affe, und wir jagen den Objekten unserer Sinneswahrnehmung nach wie ein wildes Pferd, ohne uns selbst zu erkennen. Wenn du einfach Zazen prakti­zierst, wirst du in der Lage sein, einen nüchternen Blick auf dich selbst zu werfen."

  • Da hat er wohl Recht, der Kôdô Sawaki.
    Ich glaube, Shunryu Suzuki hat mal gesagt, die Übung bestehe darin, einfach nur da zu sein und nicht einzuschlafen :D


    Aber mal zum Anfang zurück, kann man letztlich ja nur jedem empfehlen, Zazen zu üben.


    Was kann es?


    Das könnte man sagen, wenn Zazen so existieren würde, wie ein Tisch existiert.


    Die Frage ist, was du kannst.


    Beim Einkaufen passe ich aber lieber auf mein Geld auf ;)


  • Wenn sie mitten in einem Streit sind, können ein Mann
    und seine Ehefrau nicht erkennen, dass ihr Streit auf ihrer
    Selbsttäuschung beruht. Wenn sie Zazen üben, werden sie klar verstehen lernen,
    dass sie sich wegen ihrer Selbsttäuschung streiten.


    Kodo Sawaki

  • Kusala:
    Zitat

    Wenn Zazen nicht weitergegeben wird, wird auch der Buddha-Dharma nicht weitergegeben


    Meditieren kann man im stehen, sitzen, liegen, gehen........


    Unbestritten, und man kann stehen, sitzen, liegen, gehen in der Haltung von Zazen (Shikantaza)


    Zitat

    Da wacht, ihr Mönche, ein Mönch beim Körper über den Körper, unermüdlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Überwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns;


    Nun, "nach" steht da im Palitext in keinster Weise.
    Auch "sampajana" (hier etwas zu lapidar mit "klarem Sinn" übersetzt) ist nicht ausreichend gewürdigt.
    Weiter sollte beachtet werden "uneingepflanzt verharrt er, und nirgends in der Welt ist er angehangen"


    Verstehen wir aber diese Punkte richtig, dann haben wir hier eine wirklich vollkommene Definition von Zazen - mithin auch die Begründung dafür, daß im Zen gesagt wird, Zazen ist das, was direkt auf den Buddha zurückgeht, den Kern seiner Lehre und das Verständnis von "Weg" ausmacht.


    _()_

  • bel:

    Nun, "nach" steht da im Palitext in keinster Weise.
    Auch "sampajana" (hier etwas zu lapidar mit "klarem Sinn" übersetzt) ist nicht ausreichend gewürdigt.
    Weiter sollte beachtet werden "uneingepflanzt verharrt er, und nirgends in der Welt ist er angehangen"


    Interessant! Danke!