Freude/Trauer - Gleichmut

  • Feuerbach:

    Für was hältst du denn "Persönlichkeit" ?


    Was der Buddha dazu sagte hatte ich oben schon geschrieben.
    Die Praxis der Lehre ist es natürlich diese in geistiger Hinsicht zu
    verändern. Im ersten Schritt geht es darum diese zu verbessern
    und im zweiten das Anhangen, und damit die Identifikation daran
    ganz aufzuheben.

  • Hi,
    ich melde mich mit einer erneuten Frage zurück :)


    Und zwar gehts es um Liebe. Eigentlich strebt "der" Buddhismus eine Vereinsamung an. Oft gibt Buddha den Rat, dass Weise lieber alleine sind.
    Desweiteren sind buddhistische Mönche keusch und ich verstehe auch die Aussage:


    "Wer hundertfaches Liebes hat, hat hundertfaches Leid. Wer ein Liebes hat, hat ein Leid. Wer kein Liebes hat, hat kein Leid",


    doch ist das nicht ein wenig traurig? Ist denn jeder Ehemann und jede Ehefrau dann vom Nirvana entfernt, weil sie sich lieben? Oder existiert eine Liebe außerhalb der gierigen Leidenschaft. Buddha beispielsweise liebte doch alle Wesen der Erde, oder? Von wegen Güte die einen Elefanten besänftigt usw.


    Könnt ihr mich aufklären?

    Ich behalte deinen Führerschein. Ich werd´ dich kontrollieren. Ich weiß wo du wohnst.
    Wenn du nicht in 6 Wochen in Begriff bist Tierarzt zu werden, dann wirst du sterben.

  • Feuerbach:

    doch ist das nicht ein wenig traurig? Ist denn jeder Ehemann und jede Ehefrau dann vom Nirvana entfernt, weil sie sich lieben? Oder existiert eine Liebe außerhalb der gierigen Leidenschaft. Buddha beispielsweise liebte doch alle Wesen der Erde, oder? Von wegen Güte die einen Elefanten besänftigt usw.


    Könnt ihr mich aufklären?


    Hallo Feuerbach,



    Du kannst es selber versuchen.


    Die Freude, welche man als Frucht der Meditation erleben darf, übersteigt die Freude, die man durch "gierige Leidenschaften (s.o.)" erlebt bei Weitem.


    Doch erst nachdem sich im Geist die nur durch Meditation erlebbaren Arten der Freude entwickelten, kann die leidenschaftliche Freude als Leiden schaffend erkannt werden.



    Liebe im buddhistischen Sinne fußt auf einer gebenden Haltung. Ohne für sich selbst etwas zu wollen, aus reiner Freude am Geben entwickelt man Liebe und Wohlwollen, Mitfreude und Gleichmut.


    In einer gewöhnlichen, auf Leidenschaften basierenden Geisteshaltung steht man immer in einer nehmerischen, verlangenden Haltung da.
    Nur, dieses Verlangen kann durch nichts dauerhaft gestillt werden.



    Alles Gute,
    Mirco

  • mirco:


    Liebe im buddhistischen Sinne fußt auf einer gebenden Haltung. Ohne für sich selbst etwas zu wollen, aus reiner Freude am Geben entwickelt man Liebe und Wohlwollen, Mitfreude und Gleichmut.


    In einer gewöhnlichen, auf Leidenschaften basierenden Geisteshaltung steht man immer in einer nehmerischen, verlangenden Haltung da.
    Nur, dieses Verlangen kann durch nichts dauerhaft gestillt werden.


    Ein glücklicher Sklave wäre demnach ein guter Buddhist, oder?


    WIe wäre es, wenn das Geben und Nehmen ausgeglichen wäre? Man ist doch selbst auch ein Lebewesen, das sollte man nicht vergessen.

    Ich behalte deinen Führerschein. Ich werd´ dich kontrollieren. Ich weiß wo du wohnst.
    Wenn du nicht in 6 Wochen in Begriff bist Tierarzt zu werden, dann wirst du sterben.

  • Hallo Feuerbach,

    Feuerbach:
    mirco:

    Liebe im buddhistischen Sinne fußt auf einer gebenden Haltung. Ohne für sich selbst etwas zu wollen, aus reiner Freude am Geben entwickelt man Liebe und Wohlwollen, Mitfreude und Gleichmut. In einer gewöhnlichen, auf Leidenschaften basierenden Geisteshaltung steht man immer in einer nehmerischen, verlangenden Haltung da.Nur, dieses Verlangen kann durch nichts dauerhaft gestillt werden.


    Ein glücklicher Sklave wäre demnach ein guter Buddhist, oder?


    Glücklicher Sklave? Schonmal einen kennengelernt? Gleich kommt noch, das Prostitution Spaß machen kann ;) :roll::lol: .



    Zitat

    Wie wäre es, wenn das Geben und Nehmen ausgeglichen wäre? Man ist doch selbst auch ein Lebewesen, das sollte man nicht vergessen.


    Bekommen ist im Geben inbegriffen. Wenn Du freundlich und wohlwollend gibst, ohne etwas zu erwarten, dann beschert² es Dir einen friedlichen Geist, Gefühle der Zufriedenheit / des Erfülltseins...


    So ist es jedenfalls bei mir. Wenn ich im "Geben" bin, geht es mir immer besser als wenn ich im "Nehmen" bin.
    Mit einer 'nehmerischen' Grundhaltung fühle ich mich nicht so wohl. Das ist dann, als wenn immer noch was fehlt, als es immer noch nicht genug ist, vielleicht nie sein wird.
    Das ich dieses Loch nicht durch etwas von aussen Kommendes füllen kann, habe ich erst gelernt, als ich bereit war, diese Haltung aufzugeben und bereit wurde, die wohlwollende, anderen Glück und Frieden wünschende geistige Haltung auszuprobieren. Und siehe da: es funktionierte. Ich 'bekomme' inneren Frieden dadurch, das ich anderen (und mir selbst) Gutes wünsche.


    Alles Gute,
    Mirco


    ² Anguttara Nikaya XI. 16 Der elffache Segen der Güte