Ernährungsvorschriften im Buddhismus ?

  • Hallo zusammen :)


    ich hab mal eine Frage die die Ernährung betrifft , ich weiß das es Buddhisten nicht vertobten ist Fleisch zu essen wenn bestimmte Voraussetzungen stimmen.
    Nun meine Frage ich hab mal gelesen das es bestimmte Fleisch arten gibt deren verzehr verboten sind , weiß aber nicht mehr welche könnt ihr mir bitte sagen welche das waren und ob es noch andere Vorschriften gibt die die Ernährung betreffen ?


    Namaste
    Astrild
    _()_

    Namaste
    Astrild


    _()_

  • Hallo Astrild,


    die grundlegenden Überlegungen zum Fleischkonsum stehen in 55. (VI,5) Jívaka Sutta (Jivako)


    Zitat

    Daß übrigens auch der Buddha selber bisweilen Fleisch gegessen hat geht unzweideutig aus vielen Stellen des Kanons hervor (z. B. A.V. 44; A.VIII. 12; usw.). Des weiteren wird im Vinaya berichtet, daß der Buddha den Vorschlag Devadattas, den Mönchen den Fleischgenuß zu verbieten, scharf zurückgewiesen hat. Daß der Buddha selbst den Mönchen nicht allen Fleischgenuß verboten hat, läßt sich auch schon aus der Tatsache schließen, daß nach dem Vinaya der Genuß von zehn Fleischarten untersagt ist, und zwar des Fleisches von Menschen, Elefanten, Pferden, Hunden, Leoparden, Löwen, Tigern, Hyänen, Bären und Schlangen.


    ok, also in Zukunft keine Pferdewürstchen mehr auf dem Rummelplatz. Das sollte machbar sein.. :D


    in Metta
    Uwe



    Ich vermute, daß neben der Erklärung aus der Lehre wie bei den meisten religiös/weltanschaulich motivierten Ernährungsvorschriften auch durchaus pragmatische Erklärungen eine Rolle gespielt haben, die dann einen religiösen Überbau bekommen haben.

  • fotost:


    Ich vermute, daß neben der Erklärung aus der Lehre wie bei den meisten religiös/weltanschaulich motivierten Ernährungsvorschriften auch durchaus pragmatische Erklärungen eine Rolle gespielt haben, die dann einen religiösen Überbau bekommen haben.


    Das waren beim Buddha immer nur pragmatische Gründe.
    Für Laien kenne ich keine Regel, ob Fisch oder Pferd.
    Die Vorschrift für Mönche war es Fleisch nur dann zu essen
    wenn es in dreifacher Hinsicht rein war, nämlich unversehens,
    unverhofft und unvermutet:


    "Drei Fälle gibt es Jivako, wo ich sage, Fleisch ist nicht zu nehmen: besehn, gehört, vermutet.
    Das sind, Jivako, die drei Fälle, wo ich sage, Fleisch ist nicht zu nehmen.
    Drei Fälle gibt es, Jivako, wo ich sage, Fleisch ist zu nehmen: unbesehn, ungehört, unvermutet.
    Das sind, Jivako, die drei Fälle, wo ich sage, Fleisch ist zu nehmen." (M 55)

  • Vielen Dank für die schnellen Antworten .


    @ Uwe na bei den Fleischsorten hab ich kein Problem sie wegzulassen :D


    @ accinca das ist das was mir im Moment noch Probleme macht, weil ich oft nicht weiß ist so eine Vorschrift nun für Mönche oder Nonnen oder eben auch für Laien.
    Hab mich schon schlau machen wollen aber ein Buch speziell für Laien Buddhisten hab ich noch nicht entdeckt.


    Namaste
    Astrild
    _()_

    Namaste
    Astrild


    _()_

  • Hy Astrild


    In der Lehre des Buddha gibt es keine Verbote (für Laien). Es gibt die 5 ÜBUNGS-Regeln (sila)


    Übe Dich darin:


    * Kein Lebewesen töten oder verletzen.
    * Nichts nehmen was nicht (freiwillig) gegeben wird.
    * Keine unheilsamen sexuellen Beziehungen pflegen.
    * Nicht lügen oder unheilsam reden und kein unnutzes Geschwätz führen.
    * Sich nicht durch berauschende Mittel, die Unachtsamkeit verursachen das Bewusstsein trüben


    Jeder hat da seine Eigenverantwortung und wird das "ernten" (Karma vipāka) was er (Karma) sät.
    Ursache bedingte Entstehung. Im Grunde ganz einfach und bedarf deswegen keiner gesondert aufgeführten Verbote.


    Astrild:

    Hab mich schon schlau machen wollen aber ein Buch speziell für Laien Buddhisten hab ich noch nicht entdeckt.


    Das Wort "Mönch" in den Lehrreden kann man, außer in denen, wo es speziell um Ordinierte geht, einfach durch das Wort "Mensch" ersetzt.
    Auch gibt es gerade in der Anguttara Nikaya (die Angereihten Lehrreden) jede Menge Lehrreden speziell an Hausleute gerichtet.


    Mit Metta
    Kusala


  • Wobei hier natürlich die Frage gestellt werden muss, ob denn das billigende Inkaufnehmen und damit Fördern des Tötens und Verletztens anderer Wesen nur deswegen ethisch akzeptabel ist, weil man nicht selbst Hand anlegt? Wenn das Wissen der Folgen eigenen Handelns im Geiste ist, aber dennoch nicht berücksichtigt bzw ignoriert und verdrängt wird, dann sollten die karmischen Folgen denen gleichzusetzen sein, welche mit falschen Ansichten und entsprechenden Handlungungen (hier: Leugnen von offensichtlicher Ursache und offensichtlicher Wirkung) verbunden sind.


    Das Inkaufnehmen des Tötens und Verletzens wegen der Anhaftung an bestimmte Geschmacksreize, welche eine zutiefst ich-getriebene Anhaftung an Sinnesfreuden darstellt, erscheint aus buddhistischer Sicht doch sehr merkwürdig.
    Ernährungsphysiologisch ist Fleischverzehr schon lange als nicht erforderlich nachgewiesen.


    Liebe Grüße

    Alle fühlenden Wesen wollen Glück und kein Leid.
    "Es gibt nichts 'Absolutes' im Buddhismus. Wenn es etwas 'Absolutes' geben würde, dann wäre es 'Mitgefühl'." (HHDL)
    oṃ vajrapāṇi hūṃ phaṭ

  • @ Dudjom wenn man es so sieht hast du recht , denn auch wenn man es nur kauft musste ein Tier für die Lebensmittelindustrie und für die Verbraucher ( mich / uns ) sein leben lassen . :(


    Ich bin eh dabei meine Ernährung umzustellen hin zu einer Fleischlosen Ernährung. Es ist nicht nur zum Vorteil unserer vierbeinigen Freunde sondern auch für meine Gesundheit. :)


    Namaste
    Astrild
    _()_

    Namaste
    Astrild


    _()_

  • Astrild:

    Vielen Dank für die schnellen Antworten .
    @ accinca das ist das was mir im Moment noch Probleme macht, weil ich oft nicht weiß ist so eine Vorschrift nun für Mönche oder Nonnen oder eben auch für Laien.
    Hab mich schon schlau machen wollen aber ein Buch speziell für Laien Buddhisten hab ich noch nicht entdeckt.
    Namaste Astrild _()_


    Das kann man betrachten wie alle anderen Regeln auch.
    Auch wenn du kein Mönch bist, kann man die Regeln (soweit
    und so viele Tage/Wochen/Monate man sich vorgenommen hat
    auch einhalten. Aber der Buddha macht Laien auf Grund iherer
    vielfältigen Lebensumständen und Fähigkeiten darin eben keine Vorschriften.
    Bai all dem bleibt aber der Asket das höchste Ideal, mit dem Buddha an der Spitze.

  • Astrild:

    Hätte noch eine Frage ist der verzehr von Eiern ok ?


    Was meinst Du denn selber dazu liebe Astrild? Ist ein Ei ein Lebewesen?


    Mit Metta
    Kusala

  • Zwar bin ich auch Ovo-Lakto-Vegetarier, weiß aber trotzdem, daß man als Eier-Konsument die Geflügel-Mafia unterstützt... :oops: Denn selbst bei " artgerechter Haltung " werden angeblich die männlichen Küken " entsorgt "...Sah da mal ein Video und sage nur: Ekelhaft...Keiner kann sich gewissen karmischen Verstrickungen völlig entziehen, nur minimieren.


    _()_ c.d.

    Tag für Tag ein guter Tag

  • Astrild:

    Ich bin eh dabei meine Ernährung umzustellen hin zu einer Fleischlosen Ernährung. Es ist nicht nur zum Vorteil unserer vierbeinigen Freunde sondern auch für meine Gesundheit. :)


    Namaste
    Astrild
    _()_


    Ganz recht. Hat nur Vorteile für alle. Und auch den Zusammenhang mit Klimaschutz und dem damit verbundenen Wohl zukünftiger Generationen von Menschen und Tieren kann man in die "Positiv"Liste mit aufnehmen.


    Liebe Grüße

    Alle fühlenden Wesen wollen Glück und kein Leid.
    "Es gibt nichts 'Absolutes' im Buddhismus. Wenn es etwas 'Absolutes' geben würde, dann wäre es 'Mitgefühl'." (HHDL)
    oṃ vajrapāṇi hūṃ phaṭ