Zitate aus dem Vajrayana die mich berühren

  • Jener glückliche Übende, der wie ein Heruka Chakrasamvara ist,
    sollte, ohne an der Dualität festzuhalten,
    ihre sexuelle Umarmung suchen
    und sich tummeln in weltlichen sowie im überweltlichem Entzücken.


    Der Tropfen, der herabsteigt, ist zu bewahren und umzukehren,
    um verteilt zu werden an die angemessenen Orte.


    Diese Verteilung ist durchdringend zu machen:
    Ein Adler, der die Essenz trinkt,
    wie ein Löwe, Elefant, Pfau, Tiger und Schildkröte.


    Und siehe!
    Drei Aspekte der vier Seligkeiten erscheinen, das macht zwölf.
    Die ursprüngliche Weisheit der untrennbaren Natur wird offenbart,
    und was auch immer geschieht,
    entsteht als nicht- weltliche große Seligkeit.


    Die geheime Einweihung, Mudra, Nektar, Pillen:
    die Hälfte der Hälfte von sechzehn Tropfen bedeutet,
    vier wurden gegeben.
    Seligkeit breitet sich aus durch die vier Chakras und drei Kanäle.

    Wenn der Yogi (die Yogini) trunken ist von Unachtsamkeit und Anhaften,
    versäumt er die Essenz und fällt in die Bereiche des Elends;
    aber wenn er die Yoga- Techniken wohl anwendet,
    wird er die Buddhaschaft zweifellos in diesem Leben erreichen.
    Naropa/Marpa Chökyi Lodrö

  • "Much talking is a source of danger,
    Through silence misfortune is avoided,
    The talkactive parrot in a cage is shut,
    While birds that cannot talk fly freely"


    -Tibetan Yogi-


    "Viel Reden ist die Quelle von Gefahr,
    durch Schweigen man Unglück bannt,
    Der redselige Papagei im Käfig schreit,
    Während Vögel ohne Sprache fliegen frei."


    (holprige frei Übersetzung :D)

  • No do host as, des passiert wenn a Nochwuchsbauprolet der ned amoi gscheit deitsch konn s' englische übersetzt *lol*

  • „Ich verbeuge mich vor den Lamas
    Und nehme Zuflucht zu meinem gütigen Meister.
    Im Sehbewusstsein tauchen wieder trügerische Erscheinungen auf,
    Magische Erscheinungen von männlichen und weiblichen Yaksha-Geistern.7
    Ihr Hungergeister seid bemitleidenswert,
    Ihr könnt mir nichts anhaben.
    Die Frucht früher begangener schlechter Taten
    Ist gereift, und ihr erfahrt sie jetzt in diesem Körper
    Als Geist-Form, die sich im Raum bewegt.
    Aus schlechtem Denken sowie falscher Absicht,
    Gepaart mit Böswilligkeit des Körpers und der Rede,
    Schreit ihr: 'Wir misshandeln und massakrieren dich!'
    Ich, Repa-Yogi, bin frei von begrifflichem Denken
    Und furchtlos, denn ich habe Gewissheit über die Sicht erlangt.
    Mit löwengleichem, heroischem Verhalten
    Begreife ich meinen Körper als Festung der Gottheit,
    Begreife ich meine Sprache als Mantra-Festung,
    Begreife ich meinen Geist als Festung strahlender Klarheit.



    Die sechs Bereiche der Wahrnehmung sind von Natur aus offen-leer.
    Einem Yogi wie mir machen die Herausforderungen
    Von euch Hungergeistern nichts aus.
    Wahrlich! Alle guten und schlechten Taten bringen Früchte hervor,
    Einmal angesammelt, reifen sie der Ursache entsprechend.
    Wie traurig, dass ihr in die niederen Daseinsbereiche gefallen seid!
    O weh, ihr Hungergeister, ihr seid so verblendet!
    Wie mitleiderregend, dass ihr die wahre Natur nicht versteht!
    Dieser ausgemergelte Milarepa
    Erklärt euch das Dharma in weisen Liedern.
    Die Lebewesen, lebendiger Inhalt dieser Welt,
    Sind ohne Ausnahme eure Eltern gewesen
    Und waren gütig zu euch;
    Hört daher auf, sie zu plagen.
    Wäre es nicht besser, Ursache und Wirkung eurer Handlungen zu bedenken
    Und euch von eurer Böswilligkeit abzuwenden?
    Wäre es nicht besser, ihr würdet die zehn guten Handlungen praktizieren?
    Merkt euch diese Worte gut, und denkt darüber nach,
    Begreift ihren Sinn und befolgt ihn."

    Milarepa Aus Ankunft am Latschi


    Mit ganz freundlichen und herzlichen Grüßen
    Dorje Sema



  • Ich verneige mich zu Füßen Marpas!
    Erfülle diesen Bedürftigen mit Deiner Inspiration,
    dass er nicht mehr an der Wirklichkeit haftet.


    Oh weh! Leiden über Leiden!
    Mein Herz wird schwer, denn immer
    muss ich an die denken, die unbedacht auf
    weltliche Dinge bauen.
    Sie tun fortwährend, was alle Tiefen
    aller Leiden aufrührt.
    Für sie Beladene und Schmerzgeplagte,
    nichts wäre besser für sie,
    als den Dharma zu üben.


    Vajradhara, Gebieter! Essenz Akshobhyas!
    Erfülle diesen Bedürftigen mit Deiner Inspiration,
    dass er die Kraft hat für seine Retreats in den Bergen.


    Hier in seinem Dorf der Vergänglichkeit und Täuschung
    hat der Wanderer nur Leiden gefunden.
    Seltsam scheint das Land um Gungthang,
    früher die Weide meiner Schafe,
    nun ist es unter die Herrschaft der Geister geraten.
    Auch dies ein Beispiel für die Vergänglichkeit aller
    Täuschung.
    Für mich eine weitere Mahnung, mich ganz meiner
    Übung zu widmen.


    Das Haus Kashi Dunggye sieht inzwischen aus
    wie der Oberkiefer eines Löwen.
    Seine vier Ecken, vier Wände und seine Zinne
    gleichen heute nur noch Eselsohren.
    Auch dies ein Beispiel für die Vergänglichkeit aller
    Täuschung.
    Für mich eine weitere Mahnung, mich ganz meiner
    Übung zu widmen.


    Im Feld Worma Drusum wuchert das Unkraut.
    Die Verwandten und der Bruder meines Vaters
    bekriegen sich wie Feinde in der Schlacht.
    Auch dies ein Beispiel für die
    Vergänglichkeit aller Täuschung.
    Für mich eine weitere Mahnung, mich
    ganz meiner Übung zu widmen.
    Mein teurer Vater, Mila Shergyäl,
    von ihm ist keine Spur geblieben.
    Meine geliebte Mutter, Nyangtsa Kargyen,
    ist jetzt nur ein Skelett.
    Auch dies ein Beispiel für die
    Vergänglichkeit aller Täuschung.
    Für mich eine weitere Mahnung, mich ganz
    meiner Übung zu widmen.


    Unser Priester, Könchok Lhabum,
    muss sich als Knecht verdingen.
    Die Dharma-Schrift, unser Ratnakutasutra,
    dient Mäusen und Vögeln als Nest.
    Auch dies ein Beispiel für die Vergänglichkeit aller
    Täuschung.
    Für mich eine weitere Mahnung, mich ganz meiner
    Übung zu widmen.


    Mein Nachbar, Onkel Yunggyäl,
    teilt sein Leben mit üblen Feinden.
    Meine Schwester, Peta Gönkyi,
    keiner weiß, wo sie jetzt ist.
    Auch dies ein Beispiel für die Vergänglichkeit aller
    Täuschung.
    Für mich eine weitere Mahnung, mich ganz meiner
    Übung zu widmen.


    Vajradhara, Gebieter! Essenz Akshobhyas!
    Erfülle diesen Bedürftigen mit Deiner Inspiration,
    dass er die Kraft hat für seine Retreats in den Bergen.


    Doha zur Mahnung, sich der spirituellen Übung zu widmen von Milarepa


    Mit ganz freundlichen und herzlichen Grüßen
    Dorje Sema



  • Maitripa: Die Essenz von Mahāmudrā


    Verehrung der innersten Glückseligkeit!

    Wenn ich Mahāmudrā erklären sollte, so würde ich sagen -
    alle Erscheinungen? Dein eigener Geist!
    Wenn du im Außen nach einem Sinn suchst, wirst du verwirrt.
    Erscheinungen gleichen einem Traum, sie sind leer von einer wahren Natur.

    Der Geist ist einzig ein Fluß des Bewußtseins,
    keine Selbstnatur: einfach ein Energiefluß,
    keine wahre Natur: einfach wie der Raum.
    Alle Erscheinungen sind so, himmelsgleich.

    Das ist Mahāmudrā, wie wir es nennen.
    Es hat keine Identität, die gezeigt werden kann;
    daher ist die Natur des Geistes selbst
    gerade jener Zustand der Mahāmudrā
    (weder gemacht noch sich wandelnd).
    Wenn du diese grundlegende Wirklichkeit tief verstehst,
    dann erkennst du alles was kommt und geht als Mahāmudrā,
    den alldurchdringenden Dharmakāya.

    Ruhe in der wahren Natur, frei von allem Erdenken.
    Meditiere, ohne nach dem Dharmakāya zu suchen —
    er ist jenseits von Gedanken.
    Wenn dein Geist sucht, verwirrt sich deine Meditation.

    Es ist wie der Raum, oder wie eine magische Vorführung,
    da gibt es weder Meditation, noch Nicht-Meditation,
    wie könntest du getrennt sein, oder vereint?
    Ein Yogi sieht dies So!

    Bist du aller heilsamen und unheilsamen Dinge
    als der grundlegenden Wirklichkeit gewahr,
    dann findest du Befreiung.
    Neurotische Emotionen sind (die Basis) große(r) Einsicht,
    wie Holz für ein Feuer, so sind sie für den Yogi Brennstoff!

    Was sollen die Worte „Kommen oder Verweilen“?
    Oder „Meditieren“ in Einsamkeit?
    Wenn du dies nicht verstehst,
    so kannst du dich nur oberflächlich befreien.

    Doch wenn du verstehst, was könnte dich fesseln?
    Verweile in einem unzerstreuten Zustand.
    Körper und Geist auszurichten führt nicht zur Meditation,
    und das Anwenden von Techniken ebensowenig.

    Schau, nichts wird letztlich erreicht.
    Versteh, alles Erscheinende hat kein inhärente Natur.
    Die wahrgenommenen Erscheinungen:
    der Bereich der Wirklichkeit, aus sich selbst heraus befreit.
    Die wahrnehmenden Gedanken:
    offene Achtsamkeit, aus sich selbst heraus befreit.
    Nicht-Dualität, Einheit [von Subjekt und Objekt]:
    der Dharmakāya.

    Wie ein unablässig fließender, weiter Strom,
    welche Welle auch immer, sie enthält die Bedeutung,
    sie ist der zeitlose, erwachte Zustand —
    Große Glückseligkeit ohne jeden samsarischen Bezug.

    Alle Erscheinungen sind leer von einer inhärenten Natur,
    der Geist, der sich an die Leerheit hält,
    verschmilzt mit seinem eigenen Grund.
    Freiheit von allem Konzeptualisieren
    ist der Pfad aller Buddhas.

    Ich habe diese Zeilen zusammengestellt,
    auf daß sie bis in kommende Zeiten fortwirken mögen.
    Mögen durch diese Tugend alle Wesen ohne Ausnahme
    in dem erhabenen Zustand von Mahāmudrā verweilen.

    Colophon:
    Dies ist Maitripas 'Essentielle Mahāmudrā Anweisung'
    (auf tibetisch: Phyag rgya chen po tshig bsdus pa),
    so wie sie der tibetische Übersetzer Marpa Chökyi Lodrö
    von Maitripa selbst erhalten und übersetzt hat.


    Quelle: © Deutsch-Übertragung von M.B. Schiekel, 2011.Weitergabe auf Non-Profit Basis und mit vollen Quellenangaben erlaubt. Nāropa / Maitripa: Mahāmudrā in Kürze Sanskrit-Titel: Mahāmudrā saṃcita Tibetisch-Titel: Phyag-rgya chen-po tshig-bsdus pa Siehe auch B. Nāropa: Mahāmudrā in Kürze und
    C .
    ཕྱག་རྒྱ་ཆེན་པོ འི་ཚིག་བསྡུས་པ་བཞུགས་སོ། Mahāmudrā in Brief 1 Mahāmudrā in Kürze


    añjalī अञ्जलि
    Dorje Sema


  • Was jene betrifft, die die Belehrungen nicht Verdienen


    •]Wer nicht intelligent ist,
    wer keine Angst vor Geburt und Tod hat, und der aus den Belehrungen einen Gegenstand zum Plaudern macht,
    wer die Belehrungen nicht geheim halten kann,
    wer einen eitlen Geist hat,
    wer nicht übt, aber Urteile fällt,
    wer die eigenen Fehler verbirgt, aber bei den anderen nach Fehlern sucht,
    jene, die den wahren Sinn nicht verstehen und nichts anderes als sich selbst sehen,
    wer andere betrügt und an Anhaftungen gebunden ist,
    wer von Sehnsucht geschüttelt wird und unter dem Einfluss des Stolzes steht,
    wer das Äußerliche verabscheut und nur das Innere ersehnt,
    wer die spirituelle Fähigkeit als Flucht vor übler Nachrede, die das Verhältnis der Menschen zueinander ruiniert, benutzen will,
    wer auf dem Marktplatz die Geheimnisse der eigenen Familie heraus schreit,
    wer als Banner schmutzige Wasche aufzieht,
    wer mit den eigenen Juwelen protzt, aber die wertvolle Essenz versteckt
    allen jenen soll man keine Belehrungen geben. Auf dass die Lehren für diese ein Geheimnis bleiben,sollen sie sorgfältig bewahrt werden.

    Mag cig Labdrön


    añjalī अञ्जलि
    Dorje Sema


  • Die Belehrung von den tugendhaften Schülern:


    Diese Essenz, in der das Wissen .der Siegreichen der drei Zeiten enthalten ist,und die von mir dargelegt wird, dieser Ratschlag, der die tiefgründige Bedeutung betrifft,soll an edle Menschen weitergegeben werden, an
    jene, die ihre Versprechen einhalten,
    jene, deren geistige Veranlagung liebevoll ist,
    an jene, die höflich sind und die Angst vor Geburt und Tod verspüren,
    an jene, die intelligent sind, aber nicht nur den Worten folgen, sondern den Sinn suchen,
    an jene, die nicht nur Äußerlichkeiten beachten, sondern wirklich üben,
    an jene, die den Mut aufbringen, alles für das was heilig ist zu geben,
    an jene, die Vertrauen in den spirituellen Pfad haben.
    Auf dass der Wissenshalter, mein Schüler, der die Essenz des unvergleichlichen Zustandes der Weisheit extrahiert hat, diesen an den drei Toren seines verdienstvollen spirituellen Sohnes einprägt,
    bei jenem der die Belehrungen aufzubewahren weiss.

    Ma gcig Labdrön


    añjalī अञ्जलि
    Dorje Sema


  • DAS GEBET KUNTUZANGPOS DES URSPRÜNGLICHEN BUDDHAS SAMANTABHADRA


    1 Ho! Alles – Erscheinung und Existenz, Samsara und Nirvana-
    2 hat einen einzigen Grund, doch zweierlei Pfad und Frucht
    3 und entfaltet sich auf magische Weise als Gewahrsein oder Nicht-Gewahrsein.
    4 Mögen durch Samantabhadras Gebet alle Wesen zu Buddhas werden,
    5 gänzlich vollendet in der Stätte des Dharmadhatu.
    6 Der Grund von allem ist nicht zusammengesetzt,
    7 und die selbst-entstehende Große Ausdehnung, jenseits von Beschreibung,
    8 trägt weder den Namen Samsara noch Nirvana.
    9 Nur dies erkennend bist du ein Buddha;
    10 dies nicht erkennend, bist du ein Wesen, das in Samsara umher-irrt.
    11 Ich bete, dass all ihr Wesen der drei Bereiche die wahre Bedeutung des unbeschreibbaren Grundes erkennen mögt.
    12 Ich, Samantabhadra, habe die Wahrheit dieses Grundes verwirklicht,
    13 frei von Ursachen und Bedingungen,
    14 nichts anderes als dieses selbst-entstehende Gewahr-sein.
    15 Es ist unbefleckt von Äußerem und Innerem, Beständigkeit oder Ablehnung, und unverdorben
    16 von der Dunkelheit der Unachtsamkeit;
    17 daher ist diese sich selbst-manifestierende Entfaltung frei von Fehlern.
    18 Verweile als inne-wohnendes Gewahr-sein,
    19 selbst wenn die drei Bereiche zerstört würden, gäbe es keine Angst.
    20 Es gibt keine Anhaftung an die fünf begehrenswerten Qualitäten (der Sinnes--Objekte).
    21 Im selbst-entstehenden Bewusstsein, frei von Gedanken,
    22 gibt es weder feste Form noch die fünf Gifte.
    23 In der unaufhörlichen Klarheit des Gewahrsein`s,
    24 von nur einer Essenz, erhebt sich doch das Spiel der fünf Weisheiten.
    25 Aus dem Reifen dieser fünf Weisheiten
    26 entstehen die fünf ursprünglichen Buddha-Familien,
    27 und durch die weite Ausdehnung ihrer Weisheit
    28 erscheinen die zweiundvierzig Buddhas
    29 Durch die aufsteigende Kraft der fünf Weisheiten
    30 manifestieren sich die sechzig Herukas.
    31 So ist das Grund-Gewahr-sein nie irrig oder falsch.
    32 Ich, (Samantabhadra,) bin der ursprüngliche Buddha von allen, und durch dieses mein Gebet
    33 möget all ihr Wesen, die in den drei Bereichen von Samsara umherirren,
    34 dieses selbst-entstehende Gewahr-sein erkennen,
    35 und möge eure große Weisheit sich spontan vermehren!
    36 Meine Emanationen werden sich kontinuierlich manifestieren,
    37 auf Milliarde unvorstellbare Weisen,
    38 und in Formen erscheinen, die euch Wesen, die belehrbar sind, helfen.
    39 Durch mein mitfühlendes Gebet möget all ihr Wesen, die in den drei Bereichen von Samsara umherirren,
    40 von den sechs Bereichen befreit sein!
    41 Von Anfang an seid ihr Wesen verblendet, weil ihr das Gewahr-sein des Grundes nicht erkennt.
    42 So ist euch nicht bewusst, dass das, was auftaucht, Täuschung ist,
    43 und damit der Zustand des Nicht-Gewahrsein`s und die Ursache unseres Umherirrens.
    44 Aus diesem verblendeten Zustand entsteht eine plötzliche Ohnmacht und dann ein subtiles Bewusstsein schwankender Furcht.
    45 Aus diesem Zögern entsteht eine Abtrennung des Selbst, und andere werden als Feinde wahrgenommen.
    46 Allmählich verstärkt sich die Tendenz der Abtrennung und daraus beginnt der Kreislauf von Samsara.
    47 Dann entwickeln sich die Emotionen der fünf Gifte; die Aktivitäten dieser Emotionen sind endlos.
    48 Euch Wesen mangelt es an Gewahr-sein, weil ihr unachtsam seid, und das ist die Grundlage eures Umherirrens.
    49 Durch mein Gebet, möget all ihr Wesen euer innewohnendes Gewahr-sein erkennen!
    50 Angeborenes Nicht-Gewahr-sein bedeutet Unachtsamkeit und Ablenkung.
    51 Beimessende Nicht-Gewahr-sein bedeutet dualistische Gedanken gegenüber sich selbst und anderen.
    52 Beide Arten von Nicht-Gewahrsein sind die Basis der Verblendung aller Wesen.
    53 Durch Samantabhadras Gebet möget all ihr Wesen, die in Samsara umherirren, den dunklen Nebel der Unachtsamkeit auflösen.
    54 Die klammernden Gedanken der Dualität auflösen!
    55 Möget ihr euer eigenes, innewohnendes Gewahr-sein erkennen!
    56 Dualistische Gedanken erzeugen Zweifel.
    57 Aus subtiler Anhaftung an diese dualistische Wendung des Geistes werden dualistische Tendenzen stärker und dichter.
    58 Nahrung, Reichtum, Kleidung, Heim und Freunde, die fünf Sinnesobjekte und eure geliebte Familie:
    59 all diese Dinge verursachen Qualen, da sie Sehnsucht und Verlangen wecken.
    60 Dies sind alles weltliche Verblendungen; die Aktivitäten des Greifens und Klammerns sind endlos!
    61 Wenn die Frucht der Anhaftung reift, werdet ihr als Hungergeister geboren, gequält von Begehren und Verlangen, Elend hungernd und durstig.
    62 Durch Samantabhadras Gebet, möget all ihr begehrenden und lüsternen Wesen voller Anhaltungen
    63 sehnsüchtiges Verlangen weder ablehnen, noch Anhaftung an Verlangen akzeptieren.
    64 Lasst euer Bewusstsein sich in seinem eigenen natürlichen Zustand entspannen, dann wird euer Bewusstsein in der Lage sein, bei sich zu bleiben.
    65 Möget ihr die Weisheit vollendeter Unterscheidungskraft erlangen!
    66 Wenn äußerliche Objekte erscheinen, wird das subtile Bewusstsein der Furcht erwachen.
    67 Aus dieser Furcht wird die Gewohnheit der Wut immer stärker und stärker.
    68 Schließlich entsteht Feindseligkeit, die Gewalt und Mord auslöst.
    69 Wenn die Frucht dieser Wut reift, werdet ihr in der Hölle kochen und verbrennen.
    70 Durch Samantabhadras Gebet, ihr Wesen der sechs Bereiche, wenn starke Wut in euch aufsteigt lehnt sie nicht ab und nehmt sie nicht an.
    71 Entspannt euch stattdessen in den natürlichen Zustand, und erreicht die Weisheit der Klarheit!
    72 Wenn euer Geist sich mit Stolz füllt, werden Gedanken der Konkurrenz und Demütigung entstehen.
    73 Wenn dieser Stolz stärker und stärker wird, werdet ihr das Leid des Streits und der Beschimpfung erleben.
    74 Wenn die Frucht dieses Karmas reift, werdet ihr im Götterbereich geboren werden und das Leid der Veränderung und des Falls in niedere Bereiche erleben.
    75 Durch Samantabhadras Gebet, möget ihr Wesen, die Stolz entwickeln, euer Bewusstsein in den natürlichen Zustand entspannen;
    76 dann wird euer Bewusstsein in der Lage sein, bei sich zu bleiben. Möget ihr die Weisheit des Gleichmuts erlangen!
    77 Wenn ihr die Gewohnheit der Dualität anwachsen lässt, euch selbst lobt und andere verunglimpft,
    78 wird euer konkurrierender Geist euch zu Eifersucht und Streit führen,
    79 und so werdet ihr im Bereich der eifersüchtigen Götter geboren werden, wo viel Mord und Kränkung herrscht
    80 Als Folge dieses Tötens werdet ihr in den Höllenbereich fallen.
    81 Durch Samantabhadras Gebet, wenn Eifersucht und Wettstreitende Gedanken sich erheben, begreift sie nicht als Feine: entspannt euch einfach in Gelassenheit,
    82 dann kann das Bewusstsein seinen eigenen natürlichen Zustand erhalten. Möget ihr die Weisheit unbehinderter Handlung erlangen!
    83 Durch Abgelenktheit, Nachlässigkeit und Unachtsamkeit werdet ihr Wesen stumpfsinnig, umnebelt und vergesslich.
    84 Durch Unbewusstheit und Faulheit wird eure Unwissenheit noch anwachsen, und als Frucht dieser Unwissenheit werdet ihr hilflos im Tierbereich umherirren.
    85 Durch Samantabhdras Gebet, möget ihr Wesen, die in die dunkle Grube der Ignoranz gefallen sind,
    86 das Licht der Achtsamkeit scheinen lassen, und dadurch gedankenfreie Weisheit erlangen.
    87 All ihr Wesen der drei Bereiche seid den Buddhas, dem Grund von allem völlig gleich,
    88 Doch euer Unverständnis des Grundes führt euch in die Irre; so handelt ihr ohne Ziel.
    89 Die sechs karmischen Handlungen sind eine Täuschung, wie ein Traum.
    90 Ich bin der ursprüngliche Buddha, hier, um die sechs Arten von Wesen durch alle meine Manifestationen zu lehren.
    91 Durch Samantabhadras Gebet, möget all ihr Wesen, ausnahmslos, Erleuchtung im Zustand des Dharmadhatu erlangen.
    A ho!


    Dieses Gebet wurde dem neunten Kapitel der Dzogchen-Lehren des Gongpa Zangthal, den nördlichen Schätzen, entnommen.


    Lebt lange & in Frieden


    _()_ Nomad

  • Zitatesammlungen können gerne neu angelegt werden oder hier fortgeführt. Wenn immer mal jemand was neu postet, bleiben die Sammlungen auch im Fokus.