"Man [die Stoiker] sah ein, daß die Entbehrung, das Leiden, nicht unmittelbar und nothwendig hiervorgieng aus dem Nicht-haben; sondern erst aus dem Haben-wollen und doch nicht haben; daß also dieses Haben-wollen die nothwendige Bedingung ist, unter der allein das Nicht-haben zur Entbehrung wird und den Schmerz erzeugt."
Arthur Schopenhauer. "Die Welt als Wille und Vorstellung." Erstes Buch, §16.
Man vergleiche mit M16,
Die längere Lehrrede über die Masse von Dukkha - Mahādukkhakkhandha Sutta
16. (III) "Und was, ihr Bhikkhus, ist das Entkommen im Fall der Sinnesvergnügen? Es ist die Beseitigung von Begierde und Gier, das Überwinden von Begierde und Gier nach Sinnesvergnügen. Dies ist das Entkommen im Fall der Sinnesvergnügen [2]."
(...)
30. (III) "Und was, ihr Bhikkhus, ist das Entkommen im Fall (materieller) Form? Es ist die Beseitigung von Begierde und Gier, das Überwinden von Begierde und Gier nach (materieller) Form. Dies ist das Entkommen im Fall (materieller) Form."
(...)
37. (III) "Und was, ihr Bhikkhus, ist das Entkommen im Fall der Gefühle? Es ist die Beseitigung von Begierde und Gier, das Überwinden von Begierde und Gier nach Gefühlen [4]. Dies ist das Entkommen im Fall der Gefühle."
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Zu Überwinden ist also die Begierde nach Sinnesvergnügen, die Begierde nach Form, die Begierde nach Gefühlen, das "Haben-wollen", wie Schopenhauer es nennt. Es geht also primär nicht um die Beseitigung von Sinnesvergnügungen, Form und Gefühlen, sondern um die Beseitigung der Begierde nach ihnen.
LG
Onda