Tantra und die Lehre Buddhas

  • Hanzze:

    Meine Beitrage können hier gerne alle gelöscht werden, im Bezug auf Tantra und dem Tibetsichen Buddhismus werden sie vielleicht respektlos verstanden und sind sicher alle nicht passend und unangebracht.
    *schmunzel*


    Guten Morgen Hanzze,
    danke für Dein Angebot. Leider ist es mir nicht möglich, dieses Dilemma zu beseitigen, weil die zuständigen Moderatoren offenbar länger abwesend sind und wir anderen keinen Zugriff haben.


    Danken möchte ich Dir auch für den Hinweis, den ich hiermit nochmal bekräftige,
    es ist ein Forum für Tibetischen Buddhismus, und keine Plauderecke, deshalb bitte ich um respektvollen Umgang mit der Eingangsfrage.


    _()_ Monika

  • Wer oder was ist Subjekt und wer oder was ist Objekt? Oder meinst du damit einfach "Kapieren"? *schmunzel*

  • Hanzze:

    Wer oder was ist Subjekt und wer oder was ist Objekt?


    Wenn der böse Nachbar kommt, deine Nase packt und daran zieht schreist du AUTSCH. Der böse Nachbar ist das Objekt, und du, der AUTSCH scheit, ist das Subjekt


    _( )_

  • Das heißt, wenn ich richtig *schmunzeln* würde anstatt "Autsch" zu sagen, wäre das dann vielleicht eine tantrischer Vereinigung. Verstehe ich das jetzt richtig? *schmunzel*
    Oh, da ist mir zu viel relativ. Aber wenn das stimmt ist *tantrisch schmunzeln* sicher gut.

  • Also ich kenne keine tantrische Praktik, keine Saddhana, in der "*schmunzel*" vorkommt. Aber ich bin im Tantra blutiger Anfänger und bin vielleicht gerade mal dabei durch meine halbgeöffneten Augen einen winzigen Blick auf die Schatten zu erhaschen, die an den Höhlenwänden entlanghuschen. Bis ich aus der Höhle hinauf komme und die tatsächliche Sonne erblicke wird noch viel Zeit vergehen.

  • Hanzze:

    Wer oder was ist Subjekt und wer oder was ist Objekt? Oder meinst du damit einfach "Kapieren"? *schmunzel*


    Subjekt sind die Energien die dann mit dem Objekt,dem klaren Geist zusammenschmelzen.
    Lasset uns Tantra üben.
    Grüße mila

  • Sag ich doch, wenn das Erklärte (Schallwellen, Lichtwellen, die Vibrationen, Energie) endlich auch aufgenommen und kapiert werden. *schmunzel* Oder versteh ich es noch immer falsch?


    Die Kernfusion, mach vielen Leben gehst dann irgendwann *plopp*, das Problem ist das immer noch Radioaktivität bleibt... Dann können wir Tantra Praxis sozusagen Teilchenbeschleunigertechnik nennen?


    Schwiiiiiing, schwiiiing, schwiing, schwing schwng, schng, schg, g, ohm

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Hanzze:

    Sag ich doch, wenn das erklärte (Schallwellen, Lichwellen, die Vibrationen, Energie) endlich auch aufgenommen und kapiert werden. *schmunzel* Oder versteh ich es noch immer falsch?


    Kapieren ist mir zu rational.Die Verschmelzungsphase,wenn Subjekt und Objekt eine Einheit werden,das hinzubekommen,schaffen nur jahrelang praktizierende Yogis oder Yoginis.
    Grüße mila

  • Was macht man mit dem Abfall aus der jahrelangen Praxis *schmunzel* bis zum vielleicht *plopp*

  • Hanzze:

    Was macht man mit dem Abfall aus der jahrelangen Praxis *schmunzel* bis zum vielleicht *plopp*


    Die Kernfusion in verbindung mit der Verschmelzungsphase zu bringen,auch nicht schlecht,
    Alles kosmisch.
    Die jahrelange Praxis ist allesdurchdringend.Der Abfall erledigt sich von selbst,ist biologisch entsorgt.
    Grüße mila

  • Das glaube ich nicht, ich denke mehr, dass da einige Beienungsanleitungen, vorallem die Abfallwirtschaftsrichtlinien etwas vernachlässigt worden sind. Denkst du gibt es da auch ein paar Tipps zur Müllvermeidung für den Yogi und Yogini. So was wie eine Arbeitsanweisung, neben dem Kernprojekt. *schmunzel*


    Die Verhaltensregeln eines Yogis und einer Yogini, würden vielleicht mehrere interessieren. Wir dürfen ja auch die nächsten Generationen nicht vergessen.

  • Hier eine sehr klare und verständliche Erklärung des Tantra aus dem Berzin-Archiv:


    http://www.berzinarchives.com/…arted/What_Is_Tantra.html


    Ich finde es wichtig, Tantra in klaren Worten zu erklären, sonst kommt das esoterisch geschwollen rüber, was zu den üblichen Missverständnissen und Ablehnung führen kann, und eigentlich ein Zeichen davon ist, dass man es nicht durchdrungen hat. Tantra ist ein sehr pragmatisches und wirkungsvolles Instrumentarium, hält eine ganze Palette an Werkzeugen bereit. Für jede Entwicklungsstufe und jede Schwierigkeit auf dem Weg steht etwas Passendes zur Verfügung.


    Liebe Grüße
    Knochensack

  • Lieber Knochensack,


    ich weiß zwar nicht, wie du darauf kommst, dass da klare Worte sind und nichts phantasievolles, aber vielleicht sind meine Arme zu kurz.
    Kannst du mir diesen Text erklären:


    Zitat

    Wir wissen, wohin wir wollen; wir haben eine Motivation bzw. Gründe dafür, dort hinzugehen; wir haben Vertrauen in unser Auto und unsere Fähigkeit, dort hinzugelangen; wir haben den Motor gereinigt und vollgetankt; wir besitzen eine Fahrerlaubnis und haben uns darauf geeinigt, uns an die Straßenverkehrsordnung zu halten; wir haben Disziplin und eine gewisse Konzentration, und wir haben eine Vorstellung von der Wirklichkeit, so dass wir der richtigen Straße folgen können.


    Wo will ein Tantriker hin?
    Was ist die Absicht (Motivation)?
    Was kann man unter Tanken und Reinigen verstehen?
    Wie sieht die Straßenverkehrsordnung aus, was sind die Regeln (Abfallwirtschaftskonzept)?
    *schmunzel*


    Was wenn das Fahrzeug einen Serienfehler hat und seine Reichweite nicht erfüllt?

  • Lieber Hanzze,


    ausgerechnet der größte Märchenerzähler in Buddhaland will so ein einfaches Bild wie das vom Autofahren wegen seiner kurzen Arme nicht begreifen können? Erzähl das mal Deiner Großmutter …
    Aber bitte, wenn es sein muss:


    Ein Tantriker will zur Erleuchtung.
    Seine Motivation ist es alle Wesen zu befreien (inklusive seiner eigenen Person).
    Er tankt während der langjährigen vorbereitenden Übungen und Praktiken Vertrauen in den Buddhadharma, die Methode, die Lehrer, Sangha und seine eigenen Fähigkeiten. Es ist nicht ein bisschen tanken, wie bei der ersten Begeisterung für den Weg, sondern Volltanken, also volles Vertrauen und bereits sichere Erfahrungen. Er ist schon weitgehend von falschen Ansichten gereinigt, hat ein tiefes Verständnis von der Leerheit usw. und macht nicht mehr allzu viel Blödsinn in seinem Leben (mit großer Sicherheit würde er nicht hier posten – kein Wunder, dass Du keine Tantriker kennst).
    Die Regeln sind die Regeln u.a. des Weges. Usw. Berzin erklärt jeden einzelnen Bestandteil des Bildes ganz genau. Hast Du etwas nicht gelesen, sondern nur überflogen und die größte Banane geklaut?


    Liebe Grüße
    Knochensack

  • Vielleicht ist es weil man dabei automatisch nur nach der Banane greift *schmunzel*


    Kannst du etwas konkreter werden, was die Punkte betrifft und mir auch sagen was damit gemeint ist, dass man "eine Vorstellung der Wahrheit" hat und damit den richtigen Weg fährt. *schmunzel*


    Berzin versucht da etwas zu beschreiben, was man offensichtlich nicht einfach beschreiben kann. Mir fällt da nur ein "Ahhh ist das schön, spürst du das auch?"


    Ich denke, dass diese Punkte ganz klar ausdrückbar sind, aber vielleicht abschrecken wenn das "Ahhh" nicht ganz dazu passt. Kann das der Grund für die Kodierung und Umschreibung sein?

  • Wie soll ich das konkreter erläutern? Ich praktiziere zwar, aber möchte mich nicht Buddhistin nennen und bin weder geeignet noch autorisiert Berzin darzulegen. Er ist gewiss der geeignetere Ansprechpartner als ich Anfängerin.


    Ich versuche es nach meinem Verständnis, so wie ich meine Mentoren verstanden habe.
    Wenn es für Dich nur ein "Ahh, ist das schön!" ist, dann bist Du auf dem Holzweg, denn dann ist nur oberflächlich gesehen schön, so quasi als Ansporn. Aber wie beim Leistungssport auch, macht er zwar Spaß, ist aber ungeheuer mühevoll und erfordert deshalb eine Grundlage, setzt schon eine gewisse Disziplin und Überzeugung von der Richtigkeit des Weges voraus. Du kannst also Freude dabei haben, hoffentlich sogar, aber das ist nur ein Teil. Wenn es in die Tiefe der eigenen Entwicklung geht, dann geht es schließlich nicht mehr um "schön" oder "nicht-schön". Mir ist klar, dass Viele bei diesem "schön" hängenbleiben und sich damit "schöner" fühlen, jedoch wird Dich ernsthafte Praxis und eine gute spirituelle Begleitung schnell darüber hinaustreiben. Das ist ein Problem, das es in jeder Tradition gibt, das Hängenbleiben in der Schönheit und die Selbstverliebtheit des Praktizierenden, hat auch nichts mit der Anzahl der Jahre zu tun, die man schon dabei ist oder der Anzahl der Runden der Vorbereitenden Übungen und ähnlichem.


    Ob Du auf dem richtigen Weg bis, das kannst Du feststellen indem Du zurückblickst, indem Du betrachtest, inwiefern Du mit Deinem Leben zufriedener bist, ehrlicher Dir gegenüber, inwiefern sich Deine Beziehungen verbessert haben, wie Du mit Konflikten umgehst, wieviel Vertrauen Du in die Praxis hast, wie Du in der Sangha klarkommst, wie Deine Mentoren auf Dich reagieren, wie leicht Dir die Einhaltung der Silas fällt usw. Also die üblichen Verdächtigen. Eine andere Art zu wissen, ob man es richtig macht gibt es nicht.


    "Eine Vorstellung der Wahrheit" – sie zeichnet sich dadurch aus, dass sie sich jeder Vorstellung entzieht, sie ist jenseits der Begriffe und der Konzepte, und dennoch erfahrbar. Ganz einfach sogar. Nichts ist einfacher. Nicht für unseren verfressenen bananengeilen Affengeist. Und jetzt hör auf mich dahingehend zu provozieren, dass ich mich als Lehrerin aufspiele … :grinsen:


    Liebe Grüße
    Knochensack

  • Stehen und fallen tut ja alles mit der rechten Absicht (die ja aus der Rechten Ansicht erwächst). Das mit dem Tanken versteh ich noch nicht so ganz. *schmunzel* Ober ist das die Motivation?


    Du hast geschrieben:
    Seine Motivation ist es alle Wesen zu befreien (inklusive seiner eigenen Person).


    Ist das eine, "der Käpten verlässt zu letzt das Schiff" - Motivation, oder wie soll ich das verstehen. Die bedarf natürlich des ständigen Tankens, das kann ich verstehen.


    Die "Die Regeln sind die Regeln u.a. des Weges." verstehe ich auch nicht ganz. Meinst du jene die sich natürlich einstellen? *schmunzel*

  • Tanken – na ja, ich denke, Du brauchst Kraft und Ausdauer für den Weg. Die Gefahr, bei jeder Schwierigkeit aufzugeben oder sich auf den Lorbeeren auszuruhen ist groß. Du musst schon den Mut, den Willen und die Kraft haben immer weiter zu gehen. Deshalb sollte ein gewisse Stabilität schon vorhanden sein und auch die Kraft die größten Hindernisse zu überwinden. Das erarbeitet man sich im Laufe der Zeit.


    Das mit dem Kapitän ist ein Grund. Wenn Du Dich so betrachtest, dass auch Du jeden Moment ein anderer bist, dann gilt es auch, dass Du anstrebst alle Aspekte Deiner Person zu befreien.


    Da sind erst einmal die Regeln des Weges, so wie Du die Silas möglichst einhältst als Übung – bis es zu Deiner Natur geworden ist und Du sie von alleine halten kannst - es gibt dann keine Regeln mehr, nur noch erleuchtetes Handeln. Das ist so mit den Gelübden: es sind Vorsätze, die wir freiwillig nehmen, weil wir schon eine grobe Einsicht in ihre Heilsamkeit haben. Wir üben uns darin sie einzuhalten und sie in all ihrer Konsequenz zu verstehen. Im Grunde betreiben wir eine Umbildung unseres Charakters, eine Veränderung unserer unheilsamen Gewohnheiten. Wir lernen um. Das geht am besten, wenn wir schon erkannt haben, dass es gut ist, sich von diesen alten Gewohnheiten zu lösen, wenn wir den Sinn ahnen. Tantra bietet uns Techniken zur Transformation an (ich weiß, Du liebst diesen Ausdruck), und natürlich ist es noch viel mehr.


    Basis ist immer der achtfache Pfad.


    Genau, uns so entsteht aus der rechten Absicht allmählich die rechte Ansicht und umgekehrt auch. (Ja ja, ich weiß um das absichtslose Handeln… Ist echt schwer mit Buddhisten zu reden.)
    Und nun lass ich es gut sein, ich Stümperin.


    Liebe Grüße
    Knochensack

  • Aus der rechten Absicht entsteht die rechte Absicht? Das versteh ich nicht, oder meinst du damit, wenn man erkennt, dass die Absicht nicht passt, man sich wieder um die Ansicht bemüht. Geht das, ohne das man sich um die anderen Glieder des achtfachen Pfades zuerst kümmert?
    *schmunzel*


    Die Käpten Ansicht versteh ich nicht, stell dir mal vor, da wäre ein sinkendes Schiff und alle hätten die Persönlichkeit eines Käptens. Wäre ja ziemlich verflixt. Nei du zuerst - nein, du - du solltest zu erst.... Ahhhhhh! Jetzt verstehe ich, warum man da nach und nach alle mitnimmt. Oder verstehe ich da wieder etwas falsch? Hat es die Absicht, das dann alle gemeinsam sich um die Lecke kümmern, dass das Schiff nicht untergeht? Wäre ja ein Ausweg aus dem Höfflichkeitsschlamassel, ein Käptenschreit wird ja nicht entstehen.

  • Zitat

    Aus der rechten Absicht entsteht die rechte Absicht?


    Genau. Das ist ein reziproker Prozess, wie jede andere Lernsituation auch: Du hast die rechte Absicht und praktizierst. Dadurch wächst Deine rechte Ansicht, die wiederum Deine Absicht korrigiert. Nichts ist von Anfang an perfekt vorhanden, sondern es bedingt und fördert sich gegenseitig. Du kümmerst Dich immer um alles mehr oder weniger gleichzeitig und Du wirst wohl kaum in allen Bereichen auf einem ähnlichen Niveau sein, da wird stets das Eine besser als das Andere klappen. Stell Dir das wie der Anzeiger auf einem Verstärker vor, wo die Amplituden ständig rauf und runter gehen, immer sieht es anders aus.


    Der Kapitän kümmert sich immer erst um den, der gerade im Weg rumsteht. Wenn Du also der Kapitän Deines eigenen Schiffs bist und gerade steht der Eifersuchts-Hanzze im Weg und bringt das Schiff auf Schlingerkurs, dann wirst Du Dich nicht um den Fresslust-Hanzze kümmern, der gerade unter Deck schläft. Aber letztendlich bist Du für alle Deine Passagiere verantwortlich und Du hast versprochen sie heil ans Ufer zu bringen, ohne Ausnahme. Und noch mehr: auf der Schiffsreise machst Du eine Wellnesskur mit ihnen, so dass sie entspannt und als angenehme Zeitgenossen ankommen, die Freude verbreiten und so unaufdringlich Werbung für die Schiffahrtslinie machen. :D Das Schiff geht nicht unter, aber die Passagiere können ewig auf dem Meer herumirren, obwohl sie eigentlich auf die Malediven wollen.


    Nun geh ich meinen Hunger-Knochensack betütteln.


    Liebe Grüße
    Knochensack

  • Na da fällt mir nur wieder Reise Reise ein, dass als gutes Matra sicher auf dem Tantrischen Weg geeignet ist.


    Wie kommt man dazu Käpten spielen zu wollen? *schmunzel* Sicher wird es eine lange und Abwechslungsreiche Reise auf dem Ozean der Gefühle, aber dafür hat man ja die "Vorstellungsstabilatoren"


    Rechte Ansicht, erwächst nicht aus rechter Absicht, das ist denke ich ein ziemlicher Irrglaube. Wenn etwas eckt, muss man sich um alle Gleider Kümmern, um die Basis für eine Tiefere Einsicht und damit einer Verbesserung der Ansicht bekommen möchte. Wenn man seine Taten nicht ändern kann, weil man z.B. die Lebensweise nicht ändern möchte, dann wird man stocken, das ich die Basis für eine rechte Konzentration und damit rechter Achtsamkeit nicht einstellen wird. Wenn man nicht am passenden Ort die Speiche verlängert, wird man nicht die Ansicht ändern, sondern sich eine Absicht zusammen basteln, die zu seiner Lebensweise passt. Das ist alles oder man erkennt das die Ansicht nicht passt, traut sich aber nicht darüber die Lebensweise (Tat, Wort.. Sila zu verbessern) zu ändern, dann entsteht Frust. Das kann dann so weit führen, dass man keinen Ausweg mehr findet. In dieser Tankversion, kann das vielleicht durch das Tanken (Freude, Bilder, Vorstellungen...) gut kompensiert werden, aber das ist nicht die Idee und nicht die Funktion des achtfachen Pfades. *schmunzel*


    Oder gibt es in dieser Praxis die Version, das man alle fehlenden Stücke durch angenehme Gefühle kompensiert, um vielleicht irgend wann auf den achtfachen Pfad zu gelangen?



  • Lieber Hanzze,


    das Video ist hierzulande nicht einsehbar.


    Ich spreche aus meiner eigenen Erfahrung: meine Absichten ändern auch meine Ansichten und umgekehrt. Ich gewinne stets neue Erkenntnisse hinzu und korrigiere dann das Eine und das Andere. Ich wünschte, ich hätte wenigstens eine Sache 100 Prozent verwirklicht. Aber was würde das nützen, wenn der Rest Baustellen sind? Das genau ist doch der achtfache Pfad: Du machst alles und vernachlässigst nichts. Du hältst Dich doch nicht erst an die Silas und wenn Du darin perfekt bist, fängst Du an zu meditieren? Du erkennst doch nicht erst die Leerheit in aller Tiefe und hältst Dich dann an die Silas? Was nutzt Dir die Einsicht in die Leerheit, wenn Du ein A… bist? Und so fort … Alles ist miteinander verwoben und gleich wichtig. Kannst Du mir da zustimmen?
    Kompensieren kann man gar nichts. Aber es kommt oft Freude auf, z.B. wenn Du merkst, Du streitest Dich weniger, Dein Konto ist nicht immer leer, weil Du achtsamer mit Geld umgehen kannst, Du verstehst den Text besser, Du lächelst häufiger, Du trauerst nicht mehr so lange, Du reagierst nicht mehr so empfindlich, Du kannst viel effektiver Helfen, Du kreist nicht immer um Deine Probleme.


    Früher wollte ich die Welt verändern, dann habe ich erkannt, dass ich nur mich ändern kann und jetzt erkenne ich, dass ich damit die Welt verändere.


    Die Reise ist lange. Einige meinen, sie dauert Äonen.
    Man spielt nicht den Kapitän, man ist Kapitän. Das zu erkennen ist Grundvoraussetzung. Das ist die halbe Heuer.


    Weißt Du, ich glaube es ist recht schwer sich was zusammenzubasteln. Es kostet vielleicht mehr Mühe als ehrlich zu sein. Aber das muss auch erst mal erkannt werden, erfahren werden: wie gut das tut, das Loslassen. Wie das Diesel spart! Spätestens wenn Du ständig mit anderen Schiffen auf Kollisionskurs bist und Du nur noch Tanken musst, dann merkst Du, dass was nicht stimmt. Kursänderung wäre angebracht, wenn auch nicht immer angesagt.


    Liebe Grüße
    Knochensack, die Spaßbuddhistin mit jetzt artig gefülltem Magen, dem Himmel sei Dank!

  • Vielleicht geht diese Version


    Was den achtfachen Pfad betrifft, so ist es sicher, dass man "bewusst" nur dort und da schraubt und zieht, aber in seinem Ablauf ist er sehr wohl so das eines nach dem anderen Folgt. Wieder und wieder und zwar ohne eine Speiche auszulassen. Dann ist der Punkt erreicht, dass das Rad unaufhörlich weiter rollt.


    Ich denke, dass die Idee hinter dem Tantra eben darin liegt, sich durch "angenehme" Gefühle bzw. Absichtsmodelle das fehlen einzelner Glieder oder zu kurzer Glieder ausgleicht und ein Rad gleich von beginn an am Laufen hält, aber wenn man sich nicht um den nach und nach Austausch bemüht, wird es eine Endlose Reise.
    Was hat Leerheit übrigens mit rechter Ansicht zu tun. Leerheit wird vielleicht als Motivations-"Zucker" gebraucht, als Anreiz sich dem achtfachen Pfad zuzubewegen. Vielleicht kannst du mir erklären, was Leerheit mit rechter Ansicht zu tun hat.

  • War nur ein Beispiel dafür, dass Du alles parallel praktizierst, nicht eines nach dem anderen.
    Aus dem Googleyana:


    http://de.wikipedia.org/wiki/Edler_Achtfacher_Pfad


    Ich weiß nicht, welche Idee dem Tantra zugrunde liegt. Mir erscheint es eher ein Resultat aus praktischer Erfahrung zu sein.
    Das Tantra dient dazu, dass es eben keine endlose Reise wird: darum auch die Nähe zu einem Lehrer oder mehreren Lehrern. An seinem Beispiel soll man erkennen können, wohin die Reise geht, an seinem Vorbild soll man lernen können, seine Erfahrung soll uns als Korrektur und Vorbild dienen, ein Vorturner quasi. Turnen tust Du dann ohnehin alleine, aber Du kannst Dir mal angucken, wie die Figur aussehen kann. Das ist eine bewährte Lernmethode auch hier im Westen. Irgendwann kennst Du den Dreh und ab da bist Du dann auch kein Imitator mehr. Guck mal, wir werden angehalten uns wie ein Buddha zu verhalten, obwohl wir wissen, dass wir noch weit davon entfernt sind. Tun wir das, versuchen wir das, dann hat das den Effekt, dass wir unheilsames Handeln unterlassen und dass wir diese Qualität allmählich in uns freisetzen: so tun als ob, bis wir es sind.

    Was meinst Du mit "angenehmen Gefühlen"?



    Liebe Grüße
    Knochensack