Ein herzliches Hallo zusammen.
Ich würde gerne Eure Meinung zu folgendem Punkt hören:
Sollte der Buddhismus den aktiven Dienst am Nächsten, sprich die Nächstenliebe, stärker betonen und dementsprechend aktiver handeln?
Vor einiger Zeit habe ich einen kurzen Bericht einer altgedienten christlichen Nonne gelesen, die den Großteil ihres karitativen Dienstes in Ländern Süd-Ost-Asiens geleistet hat. In diesem Bericht ging sie auf die soziale Rolle auch buddhistischer Institutionen ein. Und sie stellte fest, dass sich buddhistische (wie auch hinduistische) Einrichtungen nur wenig sozial engagieren, jedenfalls nicht wie beispielsweise wir es von unseren eigenen christlichen Institutionen erwarten würden.
Ob dieser Bericht zu oberflächlich ist oder nicht, sei mal dahingestellt. Jedenfalls hat er mich aufgeschreckt. Denn aus meiner Erfahrung als Zen-Anhänger kann ich durchaus bestätigen, dass das Thema des AKTIVEN selbstlosen Handelns in der Alltagspraxis eine völlig untergeordnete Rolle spielt.
Obwohl noch immer Zen-Anhänger habe ich mich bisher gescheut, mich selber als Anhänger einer Religion zu sehen, sprich als Buddhisten. Denn die Qualität einer Religion mache ich nicht nur an ihrer Friedfertigkeit sondern eben auch an ihren tatsächlichen karitativen und sozialen Beiträgen fest.
In dieser Hinsicht fühlt sich der Buddhismus leer an. Er erfüllt nicht, weil er enttäuscht, denn er könnte viel mehr leisten. Also noch einmal:
Sollte der Buddhismus den aktiven Dienst am Nächsten, sprich die Nächstenliebe, stärker betonen und dementsprechend aktiver handeln?
Vielen Dank für Eure Meinungen.
Euer Gakusei