Tut Gutes, es lohnt sich ;-)

  • Es gibt nur acht kammisch heilsame Bewußtseinszustände.


    1. spontan, mit Verstehen, mit Freude
    Beispiel: spontan, wissend um Verdienst, schenkt man mit Freude


    2. angeregt, mit Verstehen, mit Freude
    Beispiel: angeregt von anderen, wissend um Verdienst, schenkt man mit Freude


    3. spontan, ohne Verstehen, mit Freude
    Beispiel: spontan, ohne Wissen um Verdienst, schenkt man mit Freude


    4. angeregt, ohne Verstehen, mit Freude
    Beispiel: angeregt durch von andere, ohne Wissen um Verdienst, schenkt man mit Freude


    5. spontan, mit Verstehen, mit Gleichmut
    Beispiel: spontan, wissend um Verdienst, gleichmütig schenkt man


    6. angeregt, mit Verstehen, mit Gleichmut
    Beispiel: angeregt durch andere, wissend um Verdienst, gleichmütig schenkt man


    7. spontan, ohne Verstehen, mit Gleichmut
    Beispiel: spontan, unwissend von Verdienst, gleichmütig schenkt man


    8. angeregt, ohne Verstehen, mit Gleichmut
    Beispiel: angeregt durch andere, ohne Wissen von Verdienst, gleichmütig schenkt man.



    Wobei 1. der heilsamste (beste) ist. Die heilsame kammische Folge ist für Eigeninitiative am Größten. Das ist so, weil die anregenden Personen Teil der Ursache sind und so den nachfolgenden kammischen Effekt mit teilen.
    Fällt euch etwas auf? Richtig. Die heilsamsten Geisteszustände sind die mit Freude verbundene.



    Ich wünsche mir, das jeder, der dieses liest, heute mit Freude selbstlos eine gute Tat vollbringt:


    Freundlichkeit in Gedanken, Worte und Taten
    Hilfe anbieten
    lächeln schenken
    einem Freund schenken
    einem Freund helfen
    bei einer NGO arbeiten
    Bedürftigen spenden
    einem Fremden helfen
    es "nicht persönlich nehmen"
    einem Fremden schenken
    Kompliment machen
    einem Freund vergeben
    Trost spenden
    einem Familienmitglied vergeben
    einer NGO spenden
    ein Ehrenamt bekleiden
    Wut, Groll, Ärger loslassen und vergehen lassen
    ...
    ...
    Wer weis noch mehr? (Gute-Taten-Liste)


    Danke fürs lesen und alles Gute :)



    What is Advantageous, Tabelle I - Bewußtseins-Gruppe

  • "Gutes" zu tun hat tatsächlich einen unwiderlegbaren Vorteil: Während man "Gutes" tut, kann man nichts "Schlechtes" tun.
    Das gleiche Resultat erzielt man, wenn man "Weder-Gutes-noch-Schlechtes" tut. Denn auch während man "Weder-Gutes-noch-Schlechtes" tut, kann man nichts "Schlechtes" tun.


    Dies erkennend kommt Freude auf. Die Freude der Entsagung :D

    Zitat

    Weises Sehen wie Formen, Klänge, Gerüche, Geschmäcke, Getastetes und Bewußtseinsobjekte vergänglich, unzulänglich und veränderlich sind, lässt Freude aufkommen. Diese Freude wird "Freude der Entsagung" genannt. (MN137)


    "Gutes" zu tun, indem man "Weder-Gutes-noch-Schlechtes" tut, ist Entsagung des Lohnes. Dies erkennend kommt ebenso Freude auf. Die Freude der Entsagung :D



    Grüße
    TM

  • :evil:


    Also ich bin da sehr skeptisch. Mir ist da eindeutig zu viel Freude dabei. Stellt Euch vor am Ende fängt dann vor lauter Freude auch noch einer an zu Lachen? Wo kämen wir denn da hin! :evil:

  • TMingyur:

    "Gutes" zu tun hat tatsächlich einen unwiderlegbaren Vorteil: Während man "Gutes" tut, kann man nichts "Schlechtes" tun.


    Das gleiche Resultat erzielt man, wenn man "Weder-Gutes-noch-Schlechtes" tut. Denn auch während man "Weder-Gutes-noch-Schlechtes" tut, kann man nichts "Schlechtes" tun.


    Das ist schön geredet. Es ist nicht das Selbe. Die Wirkungen sind unterschiedlich.
    Aber je nach dem was da einem möglich ist, kann es hilfreich sein, es so zu betrachten.


    Alles Gute :)

  • Wenn man weder Gutes noch Schlechtes tut, heißt das nicht, daß man dann auch nichts Gutes tut? Weil es Situationen gibt, in denen man sich entscheiden muss. Und wenn man dann alles beide unterlässt, hat man sich für das Schlechte entschieden.

  • j.d.:

    Wenn man weder Gutes noch Schlechtes tut, heißt das nicht, daß man dann auch nichts Gutes tut?
    Wenn man dann alles beide unterlässt, hat man sich für das Schlechte entschieden.


    Dann hat man sich doch nicht fürs Schlechte entschieden. Wieso das?


    Zitat

    Weil es Situationen gibt, in denen man sich entscheiden muss.


    In jedem Moment, jeder Situation hat man sich vorher schon entschieden.


    Alles Gute :)

  • Gummibärle:

    Was ist gut? Was ist schlecht?


    Schlecht: Anderen Lebewesen (einschließlich sich selbst) Leid zuzufügen ?
    Gut: Alle leidvermeidenden Gedanken, Handlungen, Taten ?


    Letztendlich können wir nicht unterscheiden was gut und was schlecht ist, weil es subjektive Begriffe sind.

  • Gummibärle:

    Was ist gut? Was ist schlecht?


    Alles hat seine Wirkung.


    Untenstehende Dinge behindern besonders stark den Fortschritt in der Meditation,
    behindern die Ausbildung von Ruhe und Einsicht.


    Sie bewirken besonders heftig das Entstehen der geistigen Hindernisse.


    • fühlende Wesen absichtlich töten oder verletzen
    • nehmen, was nicht gegeben wurde, im Sinne von stehlen.
    • sexuell schädigend handeln (mit Schutzbefohlenen oder Verlobten/Verheirateten)
    • lügen, grobe Sprache verwenden oder entzweiend Reden
    • Substanzen konsumieren, die den Geist verwirren und das Bewusstsein trüben (Drogen & Alkohol)



    Alles Gute :)

  • Gummibärle:

    Was ist gut? Was ist schlecht?


    Gut und schlecht sind zwei Begriffe die an Wohl und Weh
    geknüpft sind. Das bedeutet man kann überhaupt nur deswegen
    von gut und schlecht reden weil es Wohl und Wehe überhaupt gibt.
    Gäbe es die Möglichkeit von Wohl und Wehe nicht, nirgends in
    der Welt, und keine Taten in Werken, Worten und Gedanken die
    zu Wohl oder Wehe führten, dann gäbe es in der Tat keine
    Möglichkeit zu sagen was gut und was schlecht ist.
    Eine Antwort wäre dann unmöglich.
    Da es aber nun Wohl und Wehe in der Welt gibt und Taten in
    Werken, Worten und Gedanken gibt, die zu mehr Wohl und
    mehr Wehe führen, nur deswegen gibt es auch gut und schlecht.
    Die Frage: "was ist gut und schlecht" führt daher zu der Frage:
    "was führt tatsächlich zu dauerhaften Wohl oder Wehe und diese Frage
    wurde vom Buddha umfassend beantwortet, sodaß jeder der sie
    Versteht, sich zu mehr Wohl und weniger Wehe hin entwickeln kann.

  • Mirco:
    Maybe Buddha:

    Kommt der Gleichmut nicht nach der Freude? Somit wäre eine "gute" Handlung mit Gleichmut doch besser als eine "gute" Handlung mit Freude...?


    Probier's aus :)

    Habe ich vor... Aber Freude habe ich oft genug (wenn ich jemandem was gutes tue), gleichmut habe ich dabei aber noch nicht empfunden.


    Laut Buddha wird richtiger Gleichmut ja, meinemVerständnis nach, erst durch einen gewissen geistigen Fortschritt entwickelt.


    Deshalb lautete meine Frage, um sie etwas ausdrücklicher zu formulieren, ob es nicht heilsamer ist wenn man gutes aus Gleichmut tut (also nach einem gewissen geistige Fortschritt und nach dem überwinden von Freude und Trübsal), als zu einem Zeitpunkt wenn man noch stark an Freude und Trübsal hängt (also noch viel stärker am "Ego" hängt und dieses durch gute Taten für andere erfreut)?


    Bis jetzt freue ich mich immer wenn ich anderen gutes tue... Also ist ausprobieren wohl leichter gesagt als getan ;)

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Maybe Buddha:
    Mirco:


    Probier's aus :)

    Habe ich vor... Aber Freude habe ich oft genug (wenn ich jemandem was gutes tue), gleichmut habe ich dabei aber noch nicht empfunden.
    Laut Buddha wird richtiger Gleichmut ja, meinemVerständnis nach, erst durch einen gewissen geistigen Fortschritt entwickelt.
    Deshalb lautete meine Frage, um sie etwas ausdrücklicher zu formulieren, ob es nicht heilsamer ist wenn man gutes aus Gleichmut tut (also nach einem gewissen geistige Fortschritt und nach dem überwinden von Freude und Trübsal), als zu einem Zeitpunkt wenn man noch stark an Freude und Trübsal hängt (also noch viel stärker am "Ego" hängt und dieses durch gute Taten für andere erfreut)? Bis jetzt freue ich mich immer wenn ich anderen gutes tue... Also ist ausprobieren wohl leichter gesagt als getan ;)


    Ihr werdet es schon raus bekommen.

  • Maybe Buddha:


    ...
    Deshalb lautete meine Frage, um sie etwas ausdrücklicher zu formulieren, ob es nicht heilsamer ist wenn man gutes aus Gleichmut tut (also nach einem gewissen geistige Fortschritt und nach dem überwinden von Freude und Trübsal), als zu einem Zeitpunkt wenn man noch stark an Freude und Trübsal hängt (also noch viel stärker am "Ego" hängt und dieses durch gute Taten für andere erfreut)?


    Bis jetzt freue ich mich immer wenn ich anderen gutes tue... Also ist ausprobieren wohl leichter gesagt als getan ;)


    Liebe Maybe Buddha,
    das würde ich aber ganz schrecklich finden, wenn wir mit dem Gutestun erst warten bis wir reif genug sind, uns nicht mehr darüber zu freuen. Darüber könnten wir ja hinwegsterben.
    Freu Dich ruhig weiter. Ich glaube, wenn Du das genug geübt hast, wird sich Gleichmut einstellen, aber nicht umgekehrt. Durch was sollte sich denn sonst Gleichmut entwickeln als durch learning by doing. Wer jahrelang in der Höhle sitzt, meditiert und wartet, wird nicht automatisch gleichmütig, sobald er wieder auf dem Marktplatz erscheint.
    _()_ Monika

  • Das ist schon klar Monika, keine Sorge :)


    Ich wollte jetzt nicht mit dem "gutes tun" aufhören, nur weil ich es aus Freude und nicht aus gleichmut tue... :D


    Es ging mir nur um die Aussage im Eingangspost, das "gute taten aus freude heilsamer sind als gute Taten aus Gleichmut".
    Und da im Fortschreiten der Lehre der Gleichmut erst nach der Freude kommt, war meine Frage wieso es beim "gutes tun" andersherum sein soll...

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Mirco:
    TMingyur:

    "Gutes" zu tun hat tatsächlich einen unwiderlegbaren Vorteil: Während man "Gutes" tut, kann man nichts "Schlechtes" tun.


    Das gleiche Resultat erzielt man, wenn man "Weder-Gutes-noch-Schlechtes" tut. Denn auch während man "Weder-Gutes-noch-Schlechtes" tut, kann man nichts "Schlechtes" tun.


    Das ist schön geredet. Es ist nicht das Selbe. Die Wirkungen sind unterschiedlich.
    Aber je nach dem was da einem möglich ist, kann es hilfreich sein, es so zu betrachten.


    Im Kontext von "kann man nichts "Schlechtes" tun" ist es das Gleiche. Aber für die Jäger und Sammler ist's natürlich bzgl. des "Erwerbens" und "Erstehens" ein großer Unterschied. Und natürlich ... das Gefühl, ja das Gefühl .... das Gefühl macht so manchen Unterschied ;)


    Die Freude dagegen, die Freude ...

    TMingyur:


    Dies erkennend kommt Freude auf. Die Freude der Entsagung :D

    Zitat

    Weises Sehen wie Formen, Klänge, Gerüche, Geschmäcke, Getastetes und Bewußtseinsobjekte vergänglich, unzulänglich und veränderlich sind, lässt Freude aufkommen. Diese Freude wird "Freude der Entsagung" genannt. (MN137)


    "Gutes" zu tun, indem man "Weder-Gutes-noch-Schlechtes" tut, ist Entsagung des Lohnes. Dies erkennend kommt ebenso Freude auf. Die Freude der Entsagung :D



    Grüße
    TM

  • Maybe Buddha:

    Laut Buddha wird richtiger Gleichmut ja, meinem Verständnis nach, erst durch einen gewissen geistigen Fortschritt entwickelt.


    Deshalb lautete meine Frage, um sie etwas ausdrücklicher zu formulieren, ob es nicht heilsamer ist wenn man gutes aus Gleichmut tut (also nach einem gewissen geistige Fortschritt und nach dem überwinden von Freude und Trübsal), als zu einem Zeitpunkt wenn man noch stark an Freude und Trübsal hängt (also noch viel stärker am "Ego" hängt und dieses durch gute Taten für andere erfreut)?


    Bis jetzt freue ich mich immer wenn ich anderen gutes tue... Also ist ausprobieren wohl leichter gesagt als getan ;)


    Was Du meinst, sind die Freude und der Gleichmut, wie sie während der Sammlung erlebt wird, also in den feinkörperlichen und formlosen Sammlungen.


    Obenstehenden kammisch heilsame Bewußtseinszustände beziehen sich auf das Bewußstsein in der Sinnessphäre (kamavacara)

    Zitat
    • Kamavacara citta (sinnliche Bewußtseinsebene)
    • Rapavacara citta (Ebene des rupa-jhana-Bewußtseins)
    • Arupuvacara citta (Ebene des arupa-jhana-Bewußtseins)
    • Lokuttara citta (Ebene des Bewußtseins, das nibbana erfährt)

    siehe Existenzebenen


    Das freudige Geben in der Sinnensphäre, also im nicht-Jhana-Alltag, liegt kammisch 'unter' dem Verweilen im Jhana.


    Du kannst also beruhigt weiterhin freudig geben. Es ist die vorbereitende Übung.


    Alles Gute :)


    Nachtrag:
    Für die Qualität der geistigen Zustände werden hier im Pali die Begriffe somanassa, domanassa und upekkha verwendet.
    Somanassa bedeutet mit guter, angenehmer Gesinnung, domanassa das Gegenteil und upekkha beschreibt in diesem Fall wohl mehr weder-angenehm-noch-unangenehm, neutral, als das es Gleichmütigkeit im positiven Sinne einnimmt. Note 10

    2 Mal editiert, zuletzt von Mirco ()

  • pops:

    Wer etwas um des Lohns willen tut, landet nicht im Nirwana ;)Gruß


    Wenn Nirwana ein Himmel wäre, könnte man darin "landen".
    Wenn man etwas zum Erreichen diesen Lohn tun könnte und
    es nicht tut, weil man glaubt man dürfe nichts um eines Lohnes
    willen tun und tut das Gute deswegen nicht, der hat den Lohn
    auch nicht verdient.

  • accinca:
    pops:

    Wer etwas um des Lohns willen tut, landet nicht im Nirwana ;)Gruß


    Wenn Nirwana ein Himmel wäre, könnte man darin "landen".
    Wenn man etwas zum Erreichen diesen Lohn tun könnte und
    es nicht tut, weil man glaubt man dürfe nichts um eines Lohnes
    willen tun und tut das Gute deswegen nicht, der hat den Lohn
    auch nicht verdient.


    ...bloße Ironie, accina


    aber: wer im Augenblick einer selbstlosen Tat an den Lohn denkt, der sieht schoneinmal weniger. Wer weniger sieht, tut weniger Heilsames.


    Gruß

  • pops:

    aber: wer im Augenblick einer selbstlosen Tat an den Lohn denkt,
    der sieht schon einmal weniger. Wer weniger sieht, tut weniger Heilsames.


    Das kann man eben so einfach nicht sagen.

  • Es gibt eine buddhistische Schule, die versuchen dauernd Gutes zutun,
    aber 1. nur das Gute was sie selbst für gut für die anderen halten
    2. aus ständiger Beflissenheit für sich selbst gutes Karma zu sammeln ( Verdienst )
    3. weil sie Anerkennung wollen um sich weiter als moralische höherwertig fühlen zu können


    Solche Leute sind grausam.


    Wie heißt es noch so schön ? : "Der Böse kehrt noch am Tor zur Hölle nicht um, weil er meint, er wäre da, um die Seelen zu befreien".


    Man kann wenn man Gutes tut etwas sehr Schlechtes verursachen und wenn man etwas Schlechtes tut, etwas Gutes verursachen.


    Deshalb gibt es nur eine Lösung: Liebe und Mitgefühl in sich aufspüren ( es ist bereits da ), zu verankern, zu pflegen.
    Wie ? : Awaken the heart by opening the mind.
    Selbstloses Handeln ist nur auf dieser Grundlage möglich.
    Und nur selbstloses Handeln ist heilsam.

  • Onyx9:

    Man kann wenn man Gutes tut etwas sehr Schlechtes verursachen und wenn man etwas Schlechtes tut, etwas Gutes verursachen.


    Kommt natürlich alles auf den Standpunkt an.
    Man kann auch die Bedeutung der Begriffe einfach umdrehen.