Buddhismus und gleichzeitig Gottesglaube - geht das?

  • Buddhismus ist ein komplexes Thema, wo mir bezüglich Gott/Götter noch einiges unklar ist. Als Agnostiker kann ich gut damit leben, dass darauf im Buddhismus nicht näher eingegangen wird, da es aus meiner Sicht keine fundierten/nachvollziehbaren Erkenntnisse über Gottes Existens oder dessen Einflussnahme auf unser Leben gibt. Was im Buddhismus die Aussagen über religiösen Glauben betrifft, würde ich diese am ehesten definieren als Apathischer Agnostizismus.


    Momentan bin mich mir noch nicht im Klaren darüber, ob die Aussagen darüber ganz frei von Dogmatismus sind. Könnte z.B. ein gottesgläubiger Mensch, der die Bibel und das was die Kirche verbreitet, für falsch (also nicht 1:1 Gootes Wort) hält, sagen: "Ich glaube an Gott als Schöpfer und ein weiteres Leben nach dem Tod (oder Samsara), aber ich halte mich lieber an die Lehren des Buddha, als an die Bibel". Ist das möglich - nicht nur als Lebensphilosophie - und steht in keinem (zu großen) Widerspruch dazu, was im Buddhismus über Götter gesagt wird?

    Nichts ist wie es scheint, aber alles ist wie es ist.

  • Quotenwombel:

    Buddhismus ist ein komplexes Thema, wo mir bzüglich Gott/Götter noch einiges unklar ist.


    Nach der Lehre Buddhas gibt es nicht nur keinen ewigen Gott,
    sondern auch sonst nichts ewiges. Wer also an einen ewigen
    Gott oder ein ewiges Leben glaubt, der glaubt natürlich damit
    auch nicht an das was der Buddha lehrte. Ganz unabhängig
    davon gibt es nach dem Buddha immer wieder neue Leben.
    D.h. es gibt zwar kein ewiges einzelnes Leben, aber immer
    wieder Geburt, Alter,Tod, Geburt, Alter, Tod, Geburt usw.
    in den unterschiedlichsten Daseinsbereichen. Dazu bedarf
    es aber keinen ewigen Schöpfergott, der dann ja auch mehr
    ein ewiger Dämon wäre als ein Gott.

  • Quotenwombel:

    Was im Buddhismus die Aussagen über religiösen Glauben betrifft, würde ich diese am ehesten definieren als Apathischer Agnostizismus.


    Ich denke man kann theistische Fragen im Buddhismus (jedenfalls in allen mir bekannten Richtungen) durchaus so nennen, wenn man einen von westlicher Philosophie geprägten Ausdruck verwenden will.


    Zitat

    Momentan bin mich mir noch nicht im Klaren darüber, ob die Aussagen darüber ganz frei von Dogmatismus sind.


    Welche Aussagen meinst du?


    Zitat

    Könnte z.B. ein gottesgläubiger Mensch, der die Bibel und das was die Kirche verbreitet, für falsch (also nicht 1:1 Gootes Wort) hält, sagen: "Ich glaube an Gott als Schöpfer und ein weiteres Leben nach dem Tod (oder Samsara), aber ich halte mich lieber an die Lehren des Buddha, als an die Bibel". Ist das möglich - nicht nur als Lebensphilosophie - und steht in keinem (zu großen) Widerspruch dazu, was im Buddhismus über Götter gesagt wird?


    Meinst du mit gottesgläubiger Mensch einen, der die Bibel nicht für vollkommen richtig hält, aber Christ ist, oder meinst du einfach nur einen Theisten (das ist man theoretisch auch schon, wenn man nur irgendwo in seinem Glauben/Philosophie das Wort Gott mit irgendetwas belegt)?


    Das Leben nach dem Tod in den monotheistichen Religionen ist meiner Meinung nach etwas ganz anderes als der Kreislauf des Samsara.


    Ich persönlich denke, dass es nicht möglich ist, so eine Ansicht zu pflegen und gleichzeitig Buddhist genannt zu werden. Aber andererseits kann man sicherlich die Ideen, die (Gedanken-) Fäden des Buddha für sehr klug halten und ihnen auch folgen. Allerdings muss ich dazu sagen, dass man so gut wie alle Kernverhaltensweisen und dergleichen auch in moderner (westlicher) Ethik finden kann. Das setzt sich heutzutage sogar teilweise in die Vorstellungen von Materie fort. Daran sieht man vielleicht, dass das, was Buddha gelehrt hat, gar nicht so falsch seien kann. Denn die wertvollsten Ideen sind, die zu denen wir immer wieder auf verschiedensten Wege begegnen.


    Lg
    Sena Yatta

  • SenaYatta:

    Ich persönlich denke, dass es nicht möglich ist, so eine Ansicht zu pflegen und gleichzeitig Buddhist genannt zu werden. Aber andererseits kann man sicherlich die Ideen, die (Gedanken-) Fäden des Buddha für sehr klug halten und ihnen auch folgen.


    Ja, denke ich auch. Samsara und Gottesglaube (selbst wenn der nur leicht an gängige Darstellungen angeleht ist), lässt sich nur schwer vereinbaren. Aber abgesehen davon finde ich, kann jeder der sich damit beschäftigt, viel Bereicherndes im Buddhismus finden.

    Nichts ist wie es scheint, aber alles ist wie es ist.

  • Quotenwombel:
    SenaYatta:

    Ich persönlich denke, dass es nicht möglich ist, so eine Ansicht zu pflegen und gleichzeitig Buddhist genannt zu werden. Aber andererseits kann man sicherlich die Ideen, die (Gedanken-) Fäden des Buddha für sehr klug halten und ihnen auch folgen.


    Ja, denke ich auch. Samsara und Gottesglaube (selbst wenn der nur leicht an gängige Darstellungen angeleht ist), lässt sich nur schwer vereinbaren. Aber abgesehen davon finde ich, kann jeder der sich damit beschäftigt, viel Bereicherndes im Buddhismus finden.


    Im Grunde seh ich es ganz genauso wie ihr, aber... es kommt immer darauf an wie jemand den Begriff "Gott" definiert... Wenn jemand mit Gott ein "Wesen" meint was irgendwo sitzt und alles lenkt (so denken ja mehr oder weniger die meißten über einen Gott), dann ist das mit Buddha's Lehre sicher nicht zu vereinbaren. Wenn man mit dem Begriff "Gott" meint, das alles miteinander Verbunden ist und voneinander abhängig (habe auch schon von dieser Interpretaion von "Gott" gehört), dann ist "Gott" mit Buddha's Lehre auch zu vereinbaren. Halt alles eine Sache der definition und Interpretaion des Begriffs "Gott".
    Hatte schon öfter Diskusionen wo ich dann gegen die Existenz von einem Gott argumentiert habe und der andere dafür, und je länger das Gespräch dauerte, haben wir festgestellt das wir das selbe meinen, nur das er es Gott nennt und ich eben nicht...

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • _()_Quotenwobel-san:


    Nach meiner Ansicht geht das nicht- selbst im Zen gibt es da Probleme, genauso wie Accinca es darlegte. Sagen wir im Zen-Buddhismus besser.


    _()_ c.d.

    Tag für Tag ein guter Tag

  • Maybe Buddha:


    Hatte schon öfter Diskusionen wo ich dann gegen die Existenz von einem Gott argumentiert habe und der andere dafür, und je länger das Gespräch dauerte, haben wir festgestellt das wir das selbe meinen, nur das er es Gott nennt und ich eben nicht...


    Wenn das denn tatsächlich auch so war.
    Trauen, kann man solchen Verschiebungen von Wortbedeutungen nicht.
    Mir scheint Skepsis da angebracht.

  • accinca:
    Maybe Buddha:


    Hatte schon öfter Diskusionen wo ich dann gegen die Existenz von einem Gott argumentiert habe und der andere dafür, und je länger das Gespräch dauerte, haben wir festgestellt das wir das selbe meinen, nur das er es Gott nennt und ich eben nicht...


    Wenn das denn tatsächlich auch so war.
    Trauen, kann man solchen Verschiebungen von Wortbedeutungen nicht.
    Mir scheint Skepsis da angebracht.


    Weswegen sollte ich denn skeptisch sein?
    Entweder der jenige meint mit Gott das selbe wie ich, ohne das ich es Gott nenne, oder er lügt, aus welchen Gründen auch immer.


    Aber es ist ja nunmal Fakt das unter "Gott", fast alle etwas anderes verstehen. Wieso sollte darunter denn niemand sein der die Wahrheit/Wirklichkeit (aus buddh. Sicht) erkannt hat, es aber Gott nennt?

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Was steht dagegen, dass du einen Hund als Mausefalle benennst ?


    hedin


  • Das ist genau mein Erkennen.
    In Bezug auf das Thema ist es eigentlich auch die einzige Antwort die möglich ist.
    Damit ist der Thread beendet, doch nur wenn man dich ernst nehmen würde.


  • Vielleicht um es sich selbst nicht einzugestehen?
    Oft stehen auch große Ängste (vor Vergeltung) dahinter.
    Jedenfalls soll es nicht gesund sein sich an solchen
    Begriffen so festzubeißen.

  • Naja, das mit dem festbeissen an Begriffen gibts doch auch unter Buddhisten etc etc.
    Als ich diese Diskusion führte war das kein Tiefgläubiger Christ oder so sondern ein ganz "normaler" Mensch...

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Buddhismus und gleichzeitig Gottesglaube
    geht nicht !


    Der Buddhist lehnt eine Seele ab und den Schöpfergott !
    deshalb jeht dat nich !


    Das einzig Verbindende ist die Meditationspraxis -
    bei uns Christen die Kontemplation.


    :|


    ... PS:
    Angst vor Vergeltung hab ike allerdings nich,
    weil G'tt nicht als Figur mit weiß, wallendem Bart irgendwo
    auf einem Thronsessel hockt.
    :grinsen:


    G'tt ist für mich eine Definition - Wortschöpfung,
    um das große Unbekannte, Geheimnissvolle, nicht Sichtbare,
    zu benennen.

    Es ist eine wahre Schmach und Schande, daß wir Christen wie blinde Hühner umhergehen und nicht erkennen, was in uns ist und davon gar nichts wissen.
    Johannes Tauler

  • brigittefoe:


    Der Buddhist lehnt eine Seele ab und den Schöpfergott !
    deshalb jeht dat nich !


    Das einzig Verbindende ist die Meditationspraxis -
    bei uns Christen die Kontemplation.[/color]


    Hallo Brigittefoe
    Na, schön von Dir etwas zu lesen.
    Aaaaaaber, die ausdrückliche Reduzierung auf die Meditation + Kontemplation als einziges verbindendes Element, also ick gloob, det jeht goar nich... :D Die Liste ist schon ein bisserl länger.
    Einen schönen Tag wünscht Dir Wusheng

  • wusheng:

    ...Die Liste ist schon ein bisserl länger...


    Ja, auch die Liste der christlichen Elemente, die in der Buddhistischen Lehre nicht vorkommen, ist etwas länger:
    Schuld, Sühne, Vergebung, ...


    Und die Gemeinsamkeiten? Mitgefühl, ... und was noch?

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Losang Lamo:
    wusheng:

    ...Die Liste ist schon ein bisserl länger...


    Ja, auch die Liste der christlichen Elemente, die in der Buddhistischen Lehre nicht vorkommen, ist etwas länger:
    Schuld, Sühne, Vergebung, ...


    Und die Gemeinsamkeiten? Mitgefühl, ... und was noch?


    Hallo LL
    Ich schlage eine vergleichene gegenüberstellung des edlen Pfads, Regeln 3, 4 + 5, und der Bergpredigt vor. da findet sich doch was, meine ich.
    LG, Wusheng


  • oh, ja


    :D

    Es ist eine wahre Schmach und Schande, daß wir Christen wie blinde Hühner umhergehen und nicht erkennen, was in uns ist und davon gar nichts wissen.
    Johannes Tauler

  • Soweit ich das mitgekriegt habe wurde der Wiedergeburtsglaube im Christentum bei einem Konzil um 500 n.Ch. abgeschafft.
    Somit dürfte auch die Bibel bereinigt worden sein. Das dazu.


    Buddha bezieht sich nirgendwo auf einen Schöpfergott.


    Ich denke, der Ansatz dazu - heutzutage - könnte darin liegen, ob man annimmt ( oder auch nicht ) der oder den Welten liege eine intelligente Ordnung zugrunde, die als persönlich zu definieren wäre ( oder auch nicht ).


    Wenn man nun mal die Dinge der Natur betrachtet, können sie kaum willkürlich oder chaotisch funktionieren.
    Selbst der Anpassungsprozess setzt ja einen gewissen geordneten Mechanismus voraus.


    Selbst die christlichen Mystiker sagen von Gott, dass "er" ein unpersönlicher/ in der Abgeschiedenheit/keinen Bedingungen unterworfen sei,
    stellen "sein" Dasein ( als Schöpfungsprinzip,- und Gesetz ) aber nicht infrage.


    Wie geht das nun ? Ein Schöpfungsprinzip,-und Gesetz auf der einen Seite - etwas vollkommen ohne Selbst auf der anderen Seite ?


    Ich weiß es nicht.


    Aber wenn man nicht gerade an einen "Vater" glaubt, sondern an ein universelles Prinzip, dann ist Buddhismus und Christentum zusammen vorstellbar, ja erfahrbar, im Sinne von Buddhanatur. Das ist meine Meinung- man möge mich steinigen und knechten. ;)

  • Mein Gottesbild war, bevor ich Buddhist wurde, schon ein sehr nicht-persoenliches: eine Energie sozusagen, ein allumfassendes “Bewusstsein“, das man nicht zu einer Person reduzieren kann. Ich hielt den Glauben an einen Gott als Person fuer eine Vereinfachung fuer schlichtere Gemueter.


    Wenn ich in dieser Richtung kontempliere, komme ich zu “Gott als etwas universell Inhaerentem“ = “Buddhanatur“ = „Leerheit“. Bitte spart Euch den Sturm der Entruestung - ich hab nur laut gedacht. :)

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Onyx9:


    Das ist meine Meinung- man möge mich steinigen und knechten. ;)


    Wie wärs mit Schulter-klopfen??? :lol:
    Gruß,
    Wusheng

  • Onyx9:

    Soweit ich das mitgekriegt habe wurde der Wiedergeburtsglaube im Christentum bei einem Konzil um 500 n.Ch. abgeschafft.
    Somit dürfte auch die Bibel bereinigt worden sein. Das dazu.


    Ja, denn Jesus selbst spricht von Wiedergeburt, z. B. Elias und Johannes der Täufer seien ein und dieselbe Inkarnation, genauso wie Jesus der neue Adam sei.
    Auf o. g. Konzil wurde diese Lehre als haltlos abgelehnt und nicht mit aufgenommen.



    Genau so sehe ich das auch, allerdings ohne den Begriff Buddhanatur. Diese sehe ich eher als eine Bereitschaft/Fähigkeit/Talent, sich überhaupt für Buddhas Lehre zu interessieren und diese zu verstehen. Die Brücke zwischen beiden ist m. E. das Vertrauen und die Offenheit, über dieses universelle Prinzip nicht wirklich zu wissen, weil es viel größer ist als ich und jede/r andere. Auch Buddha hat darüber ja nicht spekuliert und auch niemandem "verboten".


    Aber all das darf natürlich nicht darüber hinwegtäuschen, dass nur durch die Lehre Buddhas uns überhaupt die Mittel in die Hand gegeben wurden, dieses Leiden wirklich zu beenden, während Jesus "für uns am Kreuz gestorben" sein soll und erst mit diesem Tod und den Glauben an seinen Vater und ihn uns die Möglichkeit eröffnet wird, "zu seiner Rechten zu sitzen und eine neue Erde und einen neuen Himmel zu erreichen". Ehrlich gesagt, da möchte ich nicht sitzen.


    Die christliche Bewegung wurde von unglaublicher Gewalt begleitet bis in die heutigen Tage, genauso wie ihre Wurzel, das Judentum und der später entstandene Islam. Das allein ist für mich Grund genug, mich nicht mehr als Christin im herkömmlichen Sinne zu bezeichnen.



    _()_ Monika

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • monikamarie:


    Ja, denn Jesus selbst spricht von Wiedergeburt, z. B. Elias und Johannes der Täufer seien ein und dieselbe Inkarnation, genauso wie Jesus der neue Adam sei.
    Auf o. g. Konzil wurde diese Lehre als haltlos abgelehnt und nicht mit aufgenommen.


    Interessant. Gibt es Quellen, um sich über eben jenes Konzil ein bisserl schlauer zu machen?
    Gruß,
    Wusheng


  • Lieber Wusheng,
    ich muss leider passen, die Quellen stehen mir nicht zur Verfügung. Das einzige, was darauf hinweist ist dieses hier aus wiki


    Zitat

    Christentum
    ...Dennoch finden sich vor allem in der esoterischen Literatur der letzten Jahrzehnte zahlreiche Bibelinterpretationen, in denen Zitate aus dem Neuen wie auch dem Alten Testament als Belege für Reinkarnationsvorstellungen gedeutet werden. Ähnlich wie Zander äußert sich hierzu auch etwa Norbert Bischofberger: „Die Behauptung, der Reinkarnationsgedanke sei im Neuen Testament enthalten, erweist sich bei genauerer Untersuchung der immer wieder genannten Stellen als falsch. Der Reinkarnationsgedanke ist im Neuen Testament kein Thema.“[14] Zu einer anderen Einschätzung kommt hingegen der protestantische Theologe Helmut Obst: „Von einer klaren Reinkarnationslehre kann keine Rede sein. Aber: Es gibt einige wenige Stellen, welche Aussagen und Andeutungen enthalten, die im Sinne der Reinkarnation zu verstehen sind oder entsprechend gedeutet werden können.“[15] Namentlich die „Elia-Täufer-Problematik“ in den Evangelien des Matthäus und des Markus mache es „unmöglich zu sagen, das Neue Testament kenne die Reinkarnationsidee überhaupt nicht.“[16] Dabei geht es um Johannes den Täufer, der als der wiedergekehrte Prophet Elija bezeichnet wird (Mt 11:13-14 EU ).


    Im frühen Christentum waren Reinkarnationsvorstellungen offenbar verbreitet, da sie in der platonischen Philosophie geläufig waren und durch konvertierte Heiden in christliche Milieus eingebracht wurden. Namentlich in den sogenannten gnostischen Strömungen waren sie präsent. Die Kirchenväter wendeten sich jedoch gegen derartige Tendenzen, da sie eine Reinkarnation in mehrfacher Hinsicht als mit dem christlichen Glauben unvereinbar betrachteten, und dies ist bis heute die Haltung der großen christlichen Kirchen. Die Vorstellung der Wiederauferstehung des ganzen Menschen (Leib und Seele) schließt die wiederholte Inkarnation der Seele in verschiedenen Leibern wie auch die Erlösung der vom Körperlichen befreiten Seele (im Platonismus) aus, und die Erlösung des Menschen durch die Gnade Gottes wird im allgemeinen als unvereinbar mit Karma-artigen Gesetzmäßigkeiten in diversen Reinkarnationslehren angesehen. Nach dem Verschwinden der christlichen Gnosis spielte Reinkarnation daher lange Zeit keine Rolle mehr im Christentum. Abgesehen von den Katharern im Mittelalter trat sie erst in der Neuzeit wieder auf, und erst seit dem 19. Jahrhundert häufen sich die Versuche, derartige Lehren auch mit der Bibel kompatibel zu machen.[17]


    Sollte sich also alles als Humbug erweisen, bin ich schon wieder um eine falsche Vorstellung leerer geworden :lol:
    _()_ Monika