Onyx9:Der Begriff Leerheit ist äußerst unglücklich ( übersetzungstechnisch ) gewählt, denn ein geistiger Zustand jenseits von Bedingungen ist nicht leer im Sinne der menschlichen Vorstellung. Man sollte ihn "ledig" nennen.
Im Wiki unter Shunyata ist das aber gut beschrieben finde ich:
ZitatDer Begriff der Shunyata leitet sich unmittelbar aus der buddhistischen Lehre vom "Nicht-Selbst" ab. Er verweist auf die Substanzlosigkeit aller Phänomene infolge ihrer Abhängigkeit von bedingenden Faktoren: ihrem bedingten Entstehen (Sanskrit: pratityasamutpada, Pali: paticca samuppada). "Leerheit" ist somit eine Umschreibung für das Fehlen eines konstanten Seins, einer Eigennatur und eines beständigen Ich im steten Wandel der Existenz. Die Erscheinungen sind in ihrer Leerheit ohne eigenes Kennzeichen, ohne inhärente Eigenschaften und damit nicht mehr als nominalistische Begriffe einer nicht wesenhaften Welt.
Die Welt ist keine Welt des Seins, sondern des ständigen Werdens, in dem es keine festen Substanzen und keine unumstößlichen Realitäten gibt.
Man stelle sich das vor: Ein Ich im ständigen Wandel der Existenz, von Moment zu Moment. Wieviel Energie das kosten muss, so eine "Suggestion konstanten Seins" aufrecht zu halten und wieviel kreative Energie frei werden muss, wenn die eingespart wird. Was für ein Wunder das ist, in dem wir hier zu leben scheinen.
Und dann gab es einen, der dieses Wunder schauen konnte und man hat ihn ans Kreuz genagelt. Wie verrückt der Verstand doch ist, wenn er in geistiger Umnachtung lebt.
"Selig sind, die da geistlich arm sind; denn das Himmelreich ist ihr. "
"Selig sind, die reines Herzens sind; denn sie werden Gott schauen."
(Matthäus 5, 3+8)
Auch bei Meister Eckhart bedeutet "zur Ruhe kommen", dass "die Begierde nach Sein gestillt wird, indem das Stillwerdende an seinen Ort gelangt, d.h. an dem Quellgrund ankommt, wo ihm Raum für sein unbeeinträchtigtes Anwesen gegeben ist, sodaß es gerettet und bewahrt wird, voll und ganz sein kann."
Quelle:
WORT-EREIGNIS STILLE
Schöpfung bei Meister Eckhart
http://homepage.univie.ac.at/k…ier/texte/tex_eckhart.htm
Ich mag das Integrieren der verschiedenen Glaubensrichtungen auf einen gemeinsamen, verständlichen Konsenz. Darum greife ich gerne mal in die Bücherregale der Nachbartempel. Außerdem müssen sich auch Christen nicht mehr schämen, wenn sie den Buddha auch lieb haben. Es gibt eh nur einen Buddha und der leuchtet in uns allen, wenn er sich zeigt.