Heute auf der Straße oder mein Nachbar, der Buddhist.
Edgar: Entschuldigen Sie, aber haben Sie mir heute morgen einen Haufen Mist vor die Garage geschüttet?
Armin: Ja.
E: Finden Sie das richtig?
A: Ja, ich wusste nicht wohin mit dem Mist, da habe ich ihn einfach vor ihrer Garage abgeladen.
E: Wissen Sie, mich stört dieser Mist. Der Mist muss weg.
A: Das dachte ich mir. Das ist die übliche Art von Weltlingen, Problemen zu begegnen.
E: Wie bitte?
A: Ja, verstehen sie denn nicht? NIcht der Misthaufen ist das Problem, sondern ihre Reaktion darauf.
E: Ja, und wie soll ich nun auf den Misthaufen Ihrer Meinung nach reagieren?
A: Mit Gleichmut! Wie gesagt: NIcht der Misthaufen ist das Problem, sondern ihre Reaktion darauf. Sie müssen an ihrer Wahrnehmung arbeiten! Sie sehen den Mist und reagieren automatisch mit Ablehnung. Und stürzen sich in Aktionismus. Lassen Sie den Mist doch einfach Mist sein. Lästig wird er doch erst durch Ihre Bewertung. Lassen Sie Ihre Aversion los! Akzeptieren Sie den Mist einfach als Mist. Sagen Sie: "Einatmend sehe ich den Mist. Ausatmend lächle ich dem Mist zu".
E: Aber ihr Mist stört mich! Ich will ihm nicht zulächeln.
A: Haben Sie diese Formulierung bemerkt "Stört mich". Das ist das Problem. Dieses Ich. Sie müssen sich von diesem Ich-Mir-Mein-Denken lösen. Damit lösen Sie automatisch all ihre Probleme. Wo es kein Ich gibt, gibt es keinen Mist. Haben Sie das verstanden?
E: Wie bitte?
A: Ja, das Problem ist allein ihre ichbezogene Wertung. Lassen Sie den Mist einfach Mist sein! Akzeptieren Sie den Mist. Sträuben Sie sich nicht dagegen. Die Aversion gegen den Mist ist einzig allein das Aufbäumen Ihres Egos! Sie müssen an ihrer Wahrnehmung arbeiten!
E: Aber was hat Ihr Mist vor meiner Garage zu suchen?
A: Daher rührt das Leiden in der Welt. Meine Garage. Ihr Mist. Durch diese Unterteilung in Ich und Mein werden künstliche Grenzen errichtet. Erst dieses Denken in Ich und Mein-Kategorien lässt das Leiden entstehen.
E: Was erzählen Sie da eigentlich? So ein Mist!
A: Weltling!