Das Leiden im Moment

  • Na, na ! Ruhig Blut !
    Ich möchte den Thread an dieser Stelle auch nicht weitergeführt wissen;
    mein Text war nicht als Diskussionsvorlage gedacht. Schon garnicht als Disputvorlage.


    Ohne Mediation, Sammlung und Vertiefung ist das zugrundeliegende Leiden, von dem Buddha sprach, nicht zu verstehen
    und auch nicht zu überwinden.


    Jeder ist auf dem Stand auf dem er ist. Kritik daran ist nicht nur sinnlos, sondern auch schädigend.


    Bitte schließen !

  • Grund:

    Ganz ruhig liebe Leut. Es ist alles eine Frage der Zeit. 8)



    mich beschleicht das unangenehme Gefühl,
    daß DU von wahrem Leid nicht die geringste Ahnung hast,
    und wenn,
    dann verschließt du dich davor,
    ganz bewußt.


    :|

    Es ist eine wahre Schmach und Schande, daß wir Christen wie blinde Hühner umhergehen und nicht erkennen, was in uns ist und davon gar nichts wissen.
    Johannes Tauler

  • brigittefoe:
    Grund:

    Ganz ruhig liebe Leut. Es ist alles eine Frage der Zeit. 8)


    [color=#800000]
    mich beschleicht das unangenehme Gefühl,


    Und? Macht dich das "leiden"? Dann lass dir sagen, dass auch dies eine Frage der Zeit ist. 8)


    brigittefoe:


    daß DU von wahrem Leid nicht die geringste Ahnung hast,


    Mit Vorstellungen und Zeit kenn ich mich aus 8)


  • Liebe Brigitte,


    Ich denke, jeder der hier ist, hat mit Leid Erfahrung gemacht.
    Das man sich davor verschließt, ist eine ganz normale Schutzreaktion.
    Ich glaube die Anonymität der eigenen Person ist ein Faktor dafür.


    Dir liebe Grüße von Jo

  • Hallo Jo :D,


    warum stören dich Nomads Statements ? Machen sie dich etwa, dein Leben zu überdenken ? ;):D

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Warum ist es ein unangenehmes Gefühl für Dich, liebe Brigitte, wenn Grund tatsächlich von "wahrem Leid" keine Ahnung hätte?
    Wäre das nicht eher ein Anlass für sehr viel Mitfreude? Ich selbst genieße die Gegenwart von Menschen, die nicht so gebeutelt sind. Die sind so sonnig.
    Und außerdem gönne ich es ihnen. Leid ist für mich nichts, womit ich mich schmücken muss, es adelt nicht. Es ist und dann ist es wieder weg.
    Und was bitte sehr ist den "wahres Leid"? Was ist das Gegenteil von "wahrem Leid"?


    Wir wissen nicht, was die Menschen hier so alles durchmachen mussten, ich habe bisher schon einige heftige Überraschungen diesbezüglich erleben können.


    Das hat nichts mit Sich-Verschließen zu tun. Es könnte einfach die Erfahrung sein, das die Vergänglichkeit auch vor dem Leiden nicht halt macht.
    Darauf darf man getrost vertrauen.
    Wenn ich mir das bewusst mache, dann ist alles nicht mehr so dramatisch und ich kann mich fruchtbareren und freudvolleren Dingen zuwenden.


    Liebe Grüße
    Doris - Knochensack

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Simo:

    Hallo Jo :D,


    warum stören dich Nomads Statements ? Machen sie dich etwa, dein Leben zu überdenken ? ;):D


    Welche Statements meintest du?


    Grüße von Jo


  • Allgemein. Da du die Kommunikation mit ihm abgebrochen zu haben scheinst, nahm ich an, dass dich etwaige Aussagen von ihm gestört haben.

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Doris Rasevic-Benz:


    Das hat nichts mit Sich-Verschließen zu tun. Es könnte einfach die Erfahrung sein, das die Vergänglichkeit auch vor dem Leiden nicht halt macht.
    Darauf darf man getrost vertrauen.
    Wenn ich mir das bewusst mache, dann ist alles nicht mehr so dramatisch und ich kann mich fruchtbareren und freudvolleren Dingen zuwenden.


    Liebe Grüße
    Doris - Knochensack


    Hallo Doris,


    Kennst du das:
    Glück und Leid nebeneinander.
    Da tränt einem das Herz vor Freude und doch fühlt man irgendwo tief drinnen ein klein wenig leid. Man lacht und weint und beides gleichzeitig..


    Ich glaube ohne das eine existiert das andere nicht...


    Liebe Grüße von Jo


  • Doris, ich habe auch manchmal das Gefühl, dass Quanti- und Qualität des Leidens hier gerne ein wenig wie die Ordensspange eines altgedienten Veteranen betrachtet wird.
    Das Leben Leiden ist, ist für mich keine Verdammnis, sondern eine sehr freundliche Grundannahme dieser Glaubensrichtung, die sich mir derart entegegenneigt, dass sie für mich recht leise sagt. »Oh, ich weiß, so ist das, lass uns mal sehen, was ich Dir bieten kann, damit Du da die ein oder andere Option in Dir entwickeln kannst…«.
    Jenes höhere Wesen, das unsere Kultur geprägt hat hat uns mindestens durch sein Bodenpersonal seit 2000 Jahren nachgeradezu eintrichtert, wie wir sind, und wie wenig wir diesem Sein vor dem Tode entfliehen können. So kann aus dem Angebot, dass auch in »Leben ist Leiden« liegt, eine Definition der eigenen Befindlichkeit werden und der Umgang damit zu einem »Je leidender ich bin, desto qualifizierter bin ich für buddhistische Praktiken«.


    Hochachtungsvoll
    Mal Sehen

  • Lieber Malsehen,


    ich glaube je bewusster man Leiden als etwas vollkommen "natürliches" akzeptiert und integriert, desto leichter kann das Leben leben.
    Zu zumindest erlebe ich es.
    Da bekommt die Freude und das Glück einen ganz anderen Stellenwert, man betrachtet eine Blume und freut sich alleine weil sie da ist. Man sieht das Lachen eines Menschen und es verbindet.


    Es gibt so viele Kleinigkeiten, wenn man begreift wie das Leben funktioniert, dann fühlt man sich wie Helen Keller, als sie begriffen hat was Wasser bedeutet...
    Es eröffnet sich so viel und wenn es einmal offen ist, dann schließt es sich auch nicht mehr.


    Ich bin gerade dabei meiner kleinen Nichte (sie ist 20) zu erklären wie sie ihre Hassgefühle verändern kann... damit sie und ihr Baby glücklich werden können...
    Ich erlebe tägliche Wunder.


    Ganz liebe Grüße von Jo


  • Schön gesagt, Doris, besonders das fett gedruckte. :)
    Einfach fantastisch, wenn sich der eine oder andere fette Brocken (auf der 'Seele') auf einmal so anders, so neu und durchlässig anfühlt :D


  • Das nennt man "samvega". Es wäre besser Du würdest "pasada" entwickeln !


    brigittefoe:

    Meine regelmäßigen Kontemplationen (christlich) verknüpft mit Zazenhat mir in den letzten Jahren mehr geholfen als alles andere !

    [


    Wenn schon unbedingt meditieren/kontemplieren wollen, dann bitte richtig ! (Vgl. Literatur unten :D )


    brigittefoe:

    eine erste OP konnte an den Beinen meiner Tochter vorgenommen werden.
    Sie hat das gut verkraftet und schon 14 kg abnehmen können.
    Momentan spare ich für eine zweite an den Armen.


    Ich respektiere dein Leid, aber bitte hafte ihm nicht an ! "Du bist die wichtigste Person in deinem Leben !"


    Ich will dich nicht einfach so im Regen stehen lassen, deshalb etwas Licht ins Dunkel in Form folgender Literatur:


    http://www.theravadanetz.de/pd…0Thanissaro%20Bhikkhu.pdf


    Mögen alle Wesen Erlösung finden

  • Ganz vielen Lieben Dank Prometheus,
    Du sprichst mir aus dem Herzen,
    ich schließe mich Dir nahtlos an !
    Ganz vielen lieben tausend Dank :!:


    Zitat

    Liebe Brigitte,


    Lebe lange in Eintracht gesund & in Frieden


    _()_ Nomad

  • Gibt es das:
    Leiden ist Glück
    ?


    Ich stell es einfach mal so in den Raum.


    Noch etwas:


    Lebendigkeit ist der Grundstoff des Leidens.
    "nun kommt wieder"
    Leid ist Glück.



    Wenn man beides als gegeben betrachtet, heißt beides nebeneinander steht (nicht übereinander, kein Treppchen), dann ergibt es für mich dahingehend einen Sinn, das ohne Leid kein Glück entsteht.
    Beispiel: Ein Kind wird geboren, die Mutter empfindet die Wehen als unsagbar schmerzhaft. Doch kaum ist das Kind (Vorausgesetzt man hat sich das Kind gewünscht/ ES ist erwünscht) da, werden alle Schmerzen sofort vergessen. Fragt man die Mutter nach der Geburt über die Intensität ihrer Schmerzen, wird sie sich nicht an die Intensität der Schmerzen erinnern können, weil das Glück, ein Baby im Arm zu haben überwiegt.
    Zumindest hat Britta und auch eine Freundin von mir das so beschrieben.


    Glück ist also vom Leid abhängig?


    Kann man den Satz auch umdrehen, Leid ist vom Glück abhängig?


    Hier, der Wunsch nach einem Kind - Glück, weil man schwanger geworden ist... = Leid ist vom Glück abhängig?


    Vielleicht gibt es ja Beispiele die ihr kennt...


    Wie denkt ihr darüber.


    Liebe grüße von Jo