Es ist hilfreich, gelegentlich in die Morgenzeitung zu schauen um zu sehen, wie prächtig es uns trotz aller größeren und kleineren Beschwerden geht. Verglichen mit den Hungernden, den Sklaven, den Verrückten, die sich in offenen und verdeckten Kriegen nicht nur gegenseitig foltern und ermorden und den noch Verrückteren, die sie bewaffnen und aufhetzen. So richtig darüber 'freuen', wie toll es mir geht, kann ich mich allerdings nicht. Allenfalls darüber, dass mein Körper es wieder zulässt, mich nach der Lektüre ein paar Stunden in den Wald zurückzuziehen, außer Sicht- und Rufweite anderer Menschen. Dann geht's wieder ...
Umgekehrt wird ein Schuh draus: Wer sagt, er liebe die Welt, liebt ja auch das Leid der Hungernden, Sklaven und Verrückten. Für mich hat es deshalb immer einen etwas bitteren Beigeschmack, wenn der wohlhabende Mitteleuropäer einen Vortrag darüber hält, wie sehr er die Welt liebt, weil die Blumen dieses Jahr so schön blühen. Ich möchte ihm zurufen: "Schau halt mal Nachrichten!" Das ist deutlich näher an der realen Welt als unsere ach so liebenswerte Wohlstandsinsel.
PS: Ich möchte damit niemanden auf den Schlips treten, aber da kommt halt der Arthur in mir durch.