Beiträge von Anna Panna-Sati

    Gebt mir 'ne Minute zum Verschwinden, bevor Ihr den Narrhallamarsch auflegt. Danke.

    Sieht SO "buddhistische Gelassenheit" aus? :?


    Man sollte doch der (närrischen) Realität ruhig und unerschütterlich ins grell geschminkte Auge sehen können:


    Da kann man aber nicht davon weglaufen oder das verdrängen - es läuft einem ja nach und drängt sich von selbst auf - deshalb muss man sich dem Leiden stellen und aufhören, es zu verharmlosen oder zu verkleinern.

    (Sorry, Leonie , dass ich deine Zitate aus dem Thread "Was wird wiedergeboren?" mal eben "ausborge" - du hast ja Humor.... ;))

    Rechte Ansicht ist zu sehen, dass Leiden alles ist. Die Unterscheidung von heilsam und unheilsam führt nicht aus dieser Totalität heraus. Man kann damit beginnen, aber man sollte sich nicht allzu lange damit aufhalten und lieber gleich der ganzen Wahrheit ins Gesicht sehen.


    Mein Mitgefühl, Sudhana, du wohnst ja in einer ziemlich Narrhallesen-verseuchten Gegend.... :clown: :lol:


    Heeeelau! :party: - Grüße von einer Ex-Meenzerin, die meint, du hättest das Potenzial zu einem zweiten "Bonewitz".... ;)

    -OT-

    Du deutest ein wenig viel in meinen Beitrag hinein -

    Über WAS genau du (bzw. dein Smiley) da "Tränen lachst", liebe Leonie , ist ja unklar, weil ergänzende Bemerkungen fehlen.


    So bleibt die Deutung jedem Einzelnen überlassen -

    3 Möglichkeiten liste ich mal auf:


    1. Erheiterung über die Argumentation (welche und wessen?!)

    2. Erheiterung über die Art der Kommunikation (wessen ?!)

    3. Aufforderung an ALLE: Entspannt euch, ist doch im Grunde alles nicht der Rede (und der Emotionen) wert! :)

    .........


    Eine gelungene (auch im ethischen Sinne) Diskussion ist es m.E. nur,

    wenn am Ende ALLE lachen (oder zumindest einigermaßen zufrieden sind).


    Insofern: Schade......



    (Aber vielleicht wird's ja noch was, sind schließlich alles gebildete und um ethisches Verhalten Bemühte hier, oder....?! ;) )


    _()_ :heart:

    Es macht Sinn an dieser Stelle zwischen "tröstlichen Vorstellungen" und "tröstlichen Praxis" zu unterscheiden.

    Genau, das halte ich auch für wichtig!


    Die Geschichte (Legende) Kisa Gotamis zeigt, dass der Buddha ihr zweifachen Trost spendete:


    1. Er übertrug ihr eine Aufgabe, welche sie beschäftigte, ablenkte und durch die Bewegung (eine Empfehlung/geschicktes Mittel, auch heutzutage, zur Linderung von Depressionen) stimmungsaufhellend wirken kann.


    2. Er ermöglichte ihr dadurch u.a. die (tröstliche) Erfahrung "Du bist nicht allein mit deinem Leid", es ist grundsätzliches Leiden in der Existenz vorhanden".


    Trauerschmerz wirkt ja oft ausgrenzend, wenn auch die wahrnehmbare Ohnmacht und Schwäche Andere dazu bewegen mag, helfen zu wollen. (Selbsthilfegruppen gab es damals noch nicht...)


    Durch Verzicht auf eine Belehrung, sondern stattdessen das Ermöglichen eigener Erfahrung, legte der Buddha den Grundstein, nicht nur, für eine Bewältigung der (eigentlich unstillbaren) Trauer einer Mutter um ihr Kind, sondern gleichzeitig für die spätere Arahantschaft der Mutter.


    Einen besseren Trost kann ich mir nicht denken...


    Denn es gibt keinen "wirklichen" Trost für eine Mutter, die ihr Kind verlor - nur eine neue (Lebens-) Aufgabe, ein neuer SINN, mag für eine andere innere Ausrichtung sorgen (ohne je zu vergessen!)...


    Das kommt auch im Kisagotami Sutta (S.5.3) zum Ausdruck, als die - mittlerweile Erwachte - Mara mit den Versen begegnet:


    "...."Immerfort bin ich eine Mutter, der der Sohn gestorben [1], und auch mit den Männern ist es vorbei. Ich leide nicht Kummer und klage nicht, ich fürchte dich nicht, mein Lieber! Überall ist das Lustgefühl vernichtet, die Masse der Finsternis durchbrochen [2]. Nachdem ich das Heer des Todes überwunden, bleibe ich frei von weltlichen Einflüssen." ....."

    Die Beschäftigung mit "verstörender Realität" ist eine Gradwanderung. Im positiven Fall führt sie zur Ernüchterung und Akzeptanz aber im negativen Fall weckt und verstärkt es Ängste oder traumatisiert sogar.

    So ist es.

    Deshalb ist es auch sinnvoll, nicht (ganz) ohne Lehrer zu praktizieren, insbesondere bei psychischer Labilität....

    Wünschenswert wären dementsprechend bei Dharma-Lehrern zumindest Grundkenntnisse in Psychologie/Psychotherapie, um zu erkennen, wann z.B. bestimmte Meditationen oder "geschickte Mittel" beim Schüler kontraindiziert sind.


    Ich habe z. B. die Ausbildung zum Lebens-,Sterbe- und Trauerbegleiter gemacht.

    Vielleicht gibt dir der folgende Link noch Anregungen?:

    Buddhistische Ansätze in der Trauerarbeit - Mobiles Hospiz
    Bei einer Durchsicht von deutsch- und ­englischsprachiger Literatur zu Trauerbewältigung fällt auf, dass ein Großteil dessen, was über allgemeine, meist aus…
    www.hospiz-oebr.at


    Ich bin mit diesem Vortrag beim Buddhismus gelandet. Der ist super nice und lebensbejahend.

    Hast du erwogen, einfach beim Tibetischen Buddhismus zu bleiben, wenn dich seine Inhalte ansprechen?

    Viele Wege führen nach Rom....

    Die verschiedenen Richtungen des Buddhismus ziehen offenbar jeweils unterschiedliche Charaktere und "Persönlichkeiten" an.... :?



    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    soll Buddha höchstpersönlich nach dem Selbstmord mehrerer Sanghamitglieder, die diese Praxis ausübten, (während längerer Abwesenheit Buddhas) ausdrücklich von dieser doch recht *speziellen* Form der Achtsamkeit (sati) abgeraten und andere Objekte der Achtsamkeit empfohlen haben;

    ".....165. Da nun ging der Erhabene zur
    Versammlungshalle, und dort angekommen, setzte er sich auf den [für ihn]
    vorbereiteten Sitz. Sitzend sprach nun der Erhabene zu den Mönchen: "Nun, ihr
    Mönche, das hier ist die [Art und Weise] der (geisti­gen) Konzentration auf die
    Achtsamkeit beim Ein- und Ausatmen, die, wenn entfaltet und ständig gepflegt,
    dem, der darin weilt, Frieden als auch Vorzüglich­keit und ungetrübtes Glück
    bringt, und wobei einmal aufgekommene üble und unheilsame
    Dinge auf der Stelle verschwinden und weichen. Gleichwie, ihr Mönche, im
    letzten Monat der heißen Sommerzeit die aufgezogenen großen
    dunk­len Wolken auf der Stelle den [angesammelten] Staub und Schmutz
    verschwinden und weichen lassen, ebenso auch, ihr Mönche, bringt die
    Konzentration auf die Achtsamkeit beim Ein- und Ausatmen, wenn entfaltet und
    ständig gepflegt, dem darin Weilenden Frieden als auch Vorzüglichkeit und
    ungetrübtes Glück und einmal aufgekommene üble und unheilsame Dinge
    verschwinden und weichen auf der Stelle. ....."


    https://www.palikanon.com/vinaya/3-bhu-v/bhu0084-192.htm#para162



    Anapanasati - eine wahrhaft tröstliche Meditation - ;), hat die überlebenden Mönche wieder beruhigt, nach dem Massen(selbst)mord...


    Nach Leichenfeldbetrachtungen gab es offenbar keine Suizide, vermutlich weil sich die Identifikation mit einer verwesenden Leiche in Grenzen hält (oder der Anblick so abschreckend wirkte, dass "Todessehnsucht" nicht aufkam)....?

    Aber wehe, der "eigene" Körper ist "unattraktiv", gar "ekelhaft".... :shock: :sick: :nosee:

    Herzlichen Dank für deine ausführliche Antwort, liebe Leonie ! _()_


    Dein "buddhistischer Werdegang" unterscheidet sich komplett von meinem (der erst 2017 begann), was mich sehr interessiert und fasziniert.


    (Mindestens) eine Übereinstimmung gibt es dennoch:


    ich bin Schülerin von allem was mir so begegnet.

    Ja, und natürlich erlebt man auch sehr herausfordernde Begegnungen...

    Da ich keine Erwartungen hatte, bin ich auch nicht enttäuscht worden, was das Rahmenprogramm zum Zazen anbetrifft

    Stimmt, wenn man nichts erwartet, kann man nicht enttäuscht werden...

    Auch irgendwelche Hoffnung auf Erlösung, Erleuchtung etc. ist mir fremd. Wenn ich auf einem Weg bin, gehe ich davon aus, dass der irgendwohin führt - und falls es ein Holzweg ist, dann gehe ich eben wieder zurück.

    Du wirkst auf mich sehr stark und völlig angstfrei :like: , in diese Richtung würde ich mich gerne auch entwickeln, aber die Voraussetzungen sind nicht soo günstig. Muss kleine Brötchen backen... :erleichtert:

    Hoffnung und Trost sind Einstellungen, die man hat, wenn man keine Erfahrung selbst machen will, sondern auf andere sich stützen will.

    Aus der Position der Kraft und Stärke heraus, lässt sich leicht sagen, dass Betreffende das so "wollen", jedoch verfügt nicht jeder über diese Ressourcen und benötigt daher einen gewissen Zuspruch, eine Perspektive, um die ersten Schritte zu wagen.

    Irgendwann wird diese Unterstützung aber sekundär und nicht mehr gebraucht, wenn man sich auf dem "richtigen" Weg weiß, sie sollte sowieso eher als Hilfe zur Selbsthilfe fungieren.


    Bei mir gab es diese Stützen nicht. Ich musste immer selbst gehen.

    Und du warst dazu auch offensichtlich immer in der Lage. :)


    Danke für deine erhellenden Beiträge, ich betrachte mich, hier im Forum, - u.a. - auch als deine Schülerin... ;)


    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    Mal eine Frage an diejenigen, die hier so vehement Trost und Hoffnung als Beschwichtigung abtun, und über das Bedürfnis nach einer solchen Beschwichtigung anscheinend erhaben sind. Und die den Standpunkt vertreten, dass der Buddhadharma in dieser Hinsicht auch nichts zu bieten habe. Was ist es dann was euch motiviert euch mit dem Buddhadharma zu beschäftigen und ihm zu folgen, wenn es nicht Trost und Hoffnung sind?

    Hoffnung ist ja nichts andres als eine Form der Erwartung - und Trost verlangt einer, wenn er tief enttäuscht ist und über einen Verlust trauert.

    Das passt doch überhaupt nicht zum Buddhismus.


    Wo soll denn im Daseinskreislauf Trost und Hoffnung liegen? Die Daseinsmerkmale sind Leiden, Vergänglichkeit und Nicht-Ich - und Mitgefühl erstreckt sich doch auf diejenigen, die im Daseinskreislauf irgendwie mehr oder weniger verstrickt sind - das ist aber ein tätiges Mitsein, weil es ersichtlich ist, wo da einer verstrickt ist - da will ein Ich Trost und Hoffnung haben. Das ist aber eine Illusion.

    Im Palikanon ist immer wieder die Rede davon, dass Menschen "Trost" beim Buddha suchten (und natürlich auch - sicherlich in anderer Form als erwartet - fanden!).

    Dieser Trost erwies sich allerdings stets als ein Hinweis auf die wahren Gegebenheiten, die Dinge, wie sie wirklich sind und kein schulterklopfendes "Das wird schon wieder..." oder In-Aussicht-Stellen irgendwelcher "Wunder"...


    Der Buddha ermöglichte, die Konfrontation mit der Wirklichkeit zu erfahren und dadurch Einsicht und Heilung zu bekommen.

    (Ein Beispiel ist Kisagotami, die ihr Kind verlor und anschaulich erfuhr, dass der Tod allgegenwärtig ist...)


    Der Buddha bezeichnete sich aber auch selbst als Tröster:


    "......"Ich bringe, o Sīha, den höchsten Trost; zur Tröstung verkünde ich meine Lehre, und in diesem Sinne erziehe ich meine Jünger. In dieser Hinsicht, Sīha, kann man von mir mit Recht sagen: 'Ein Tröster ist der Asket Gotama; zur Tröstung verkündet er seine Lehre, und in diesem Sinne erzieht er seine Jünger.'"........"

    https://www.palikanon.com/angutt/a08_011-020.html


    Ja, liebe Leonie , Hoffnung "ist nichts anderes als eine Form der Erwartung", aber wohl niemand, der sich dem Buddha anschloss ist frei davon gewesen...


    "......"So nun aber, Ānando, ein Mönch, der allein, von Gemeinsamkeit abgeschieden verweilt, ein solcher Mönch es erhoffen mag, er werde eine zeitlich ersehnte Geisteserlösung erringen oder ewige Stille: das ist möglich." ...."

    https://www.palikanon.com/majjhima/m122n.htm



    Mablis konkreter Frage nach - in diesem Falle - deiner Motivation, dich mit dem Buddhadharma zu beschäftigen und ihm zu folgen, bist du m.E. ausgewichen... ;)


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    Lieber Sudhana , vielen Dank für deinen bereichernden Beitrag! _()_

    Auf einige Aussagen möchte ich noch mal eingehen:

    Trost und Hoffnung sind nichts als Beschwichtigungen.

    Ja, so würde ich das auch sehen, aber: Als "Erste Hilfe", zum Aufrichten eines Leidenden, mögen sie durchaus nützlich sein.

    (Wer schon total resigniert hat, bringt vermutlich nicht mehr die Kraft auf, den anstrengenden Weg Buddhas zu gehen....)

    Eine Beschwichtigung ist der Mittlere Weg gewiss nicht - wer hier nach Trost und Hoffnung sucht, wird sie nicht finden.

    Buddha stellt doch immerhin etwas in Aussicht - die Befreiung vom Leiden....

    Aber Trost kann je nach Person und entwickeltem Vertrauen bzw Wissen in den Lehraussagen schon gefunden werden. Und wenn es nur der Trost darüber ist, dass es wenigstens diese Lehre gibt. Dass es manch klare und schöne Worte hier gibt.

    Ja, da stimme ich dir zu. _()_

    Es ist diese Art und Weise, in der wir existieren, die trost- und hoffnungslos ist; und zwar für den, der Einsicht in sie gewonnen hat.

    Also Einsicht in die erste und zweite edle Wahrheit führt demnach zu der Erkenntnis, dass unsere Existenzweise trost- und hoffnungslos ist. Daraus entsteht dann die Motivation, daran etwas ändern zu wollen.


    Dies kann doch Hoffnung (+ Vertrauen + Zuversicht) erzeugen...?!

    Das "ändern" bedeutet daher letzlich, diese Existenzweise restlos und endgültig aufzugeben - sie aufgeben zu können, nachdem man sich mit dem Herzen vollständig davon abgewandt hat. Entsüchtet.

    Das ist schwierig, erfordert u.a. Entschlusskraft und Durchhaltevermögen, weswegen es sicherlich günstig ist, frühzeitig mit der Praxis zu beginnen. (Umso besser die Aussicht, es (noch) in diesem Leben zu schaffen.)

    Dieses "aufgeben können" zu erreichen, bedarf es der Anstrengung. Und weil die nicht immer ausreicht, bedarf es auch der Unterstützung durch die Gemeinschaft der Übenden.

    Wohl dem, der eine Übungsgemeinschaft findet, die ihn unterstützt...


    Und die deswegen nicht in Depression versunken sind, sondern einen Ausweg - zumindest einen Weg, damit umzugehen - suchten und dabei auf die Lehren Buddhas gestoßen sind.

    Also besteht für Depressive keine Aussicht auf einen Ausweg?

    Das wäre wirklich trost- und hoffnungslos, insbesondere angesichts der Zunahme von Erkrankten, gerade in den letzten Jahren....


    Ich fasse mal zusammen:


    Um den buddhistischen Weg aus der Trost- und Hoffnungslosigkeit unseres Daseins, (überhaupt) gehen zu können, bedarf es demnach folgender Voraussetzungen:


    1. Einsicht in die erste und zweite edle Wahrheit

    2. Sich ändern wollen

    3. Anstrengung

    4. Unterstützung durch die Gemeinschaft der Übenden (Sangha)

    5. psychische Gesundheit

    (also im Zweifel erst eine Psychotherapie antreten, dann mit der buddhist. Praxis beginnen)


    Schon recht anspruchsvoll.... :?


    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    Vom Anfang zum Ende, was fast immer kein gutes ist – und das schmerzt, überdeckt oft all das Gute des Anfangs mit Ernüchterung.

    Ernüchterung kann man auch positiv sehen: Im Buddhismus bedeutet es ja, zu erkennen, wie die wahre Natur der Dinge beschaffen ist, nämlich vergänglich, (letztlich) unbefriedigend und nicht aus sich selbst heraus bestehend. Also bringt sie einen - im besten Fall - spirituell weiter....


    Bzgl. der "guten" Anfänge:

    Erinnerung unterliegt oft Täuschungen und trügt, weil sie häufig verklärt:


    Ich führe seit 2005 konsequent Tagebücher (davor sporadisch) und bin immer wieder verblüfft, wenn ich mal wieder in eines hineinschaue und Ereignisse mit meiner aktuellen Erinnerung daran, abgleiche.

    Soooo schön und harmonisch, wie mich meine Erinnerung glauben machen will, habe ich manches damals gar nicht erlebt, Negatives geriet schlicht in Vergessenheit....


    Besonders Kindheit und Jugendzeit erscheinen rückblickend (und im Vergleich mit dem Alter) als wunderbare, sorgenfreie Idylle.

    ("Schön war die Jugend, sie kommt nicht mehr...", sangen die Senioren früher im Altersheim meiner Urgroßmutter, mit bebenden Stimmen und nassen Augen - das hat mich als Kind immer ergriffen, traurig gemacht, so dass ich es durch Darüber-Lustigmachen kompensieren "musste".)


    Kein Anfang – kein Ende. Ohnehin befindet sich alles dazwischen, weder Anfang noch Ende.

    Die Vorstellung von Anfangs- und Endlosigkeit, Unendlichkeit, hat für manchen etwas Erschreckendes, denn Grenzen geben auch Sicherheit und Geborgenheit (und seien sie auch nur scheinbar).

    Wir wollen es "kuschelig", am (hoffentlich guten) Ende in "Gottes Hand" fallen oder uns mit der Erde, dem Ozean, den Lüften, "verbinden".


    Vielleicht ist das mit ein Grund, dass der Buddhadharma von vielen Christen nicht so gewertschätzt wird - ganz "frei" und losgelöst von allem zu sein, sich sozusagen halt-los, dem physischen Ende zu nähern - ängstigt doch ziemlich, wenn man an eine himmlische Vaterfigur gewöhnt ist, der man alle Sorgen/Ängste anvertrauen kann....


    Und jene wird es auch nur wenig trösten, wenn z.B. Thich Nhat Hanh lehrte: "Es gibt keinen Tod, nur Transformation."



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    Dieses Lied wurde bei der Trauerfeier meiner Tierärztin (59 J. ) gespielt, sie hatte kein "gutes" Ende, aber am Ende war trotzdem "alles gut".


    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart:

    Hallo Asod55 ,

    Hab auch gehört Unwissenheit macht Illusion. Und zwar eine gefährliche. Warum sehen es normale Menschen nicht?

    Ich nehme es auch nicht wahr.

    Wenn man mitten in der Illusion steckt, nimmt man sie nicht wahr, schläft gewissermaßen. Dass du anfängst (dir) diese Fragen zu stellen, könnte der erste Schritt sein, die Täuschung zu erkennen und wach(er) zu werden.


    Ich nehme das Leben aber nicht als Leid wahr. Ist das ein Fehler?

    Was genau nimmst du "nicht als Leid" wahr? Das Leben oder "dein" Leben?

    Wie stehst du zu den unvermeidlichen Lebenswirklichkeiten Krankheit (Vermutlich bist du - relativ - gesund?), Alter (Du hast dich damit "arrangiert"?) und Tod (Den kann man auch "wegdrücken" oder sich schönreden...) bei dir und Anderen?


    Ist es ein "Fehler", das Leid nicht wahrzunehmen?

    Nach der Lehre Buddhas schon, denn ohne diese Erkenntnis wirst du möglicherweise nicht (genug) motiviert sein, dem achtfachen Pfad zu folgen, der zu Nibbana/Nirvana führt, das als "höchste Glückseligkeit" und "Befreiung", jenseits der weltlichen Freuden und Leiden, gilt.


    Die Erfahrung lehrt, dass das Leiden einen - früher oder später - erreicht/"erwischt", bei manchen reicht es, wenn sie es bei anderen Wesen sehen, die meisten müssen es selbst, am eigenen Leib spüren/erleben.....


    Alles Gute auf deinem Weg!


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    Ach, lieber Thorsten Hallscheidt , es tut mir leid, dass es mit eurem vorherigen Hund "kein gutes Ende" nahm.

    Aber wie es auch immer ablief, er hat es jetzt "hinter sich", leidet nicht mehr, sein Lebenskreis hat sich geschlossen.

    Das Loslassen-Müssen reißt eine Wunde, die eine Zeitlang weh tut (von wegen "nur ein Hund"...)...


    Den Schmerz überdeckt am schnellsten ein neuer Anfang (den ihr gewagt habt), dessen Zauber jedoch "vertuscht", dass auch jener wieder zu einem abermaligen Ende führen wird, das allerdings noch in weiter Ferne liegt, so die - berechtigte - Hoffnung.

    Ohne "gute Hoffnung" lebt es sich nicht wirklich gut für vorausschauende Wesen, wie es Menschen nun mal sind....


    Wir Menschen haben - nichtsdestotrotz - die Möglichkeit, die Freiheit, uns zu den Gegebenheiten in unterschiedlicher Weise einzustellen und so kann beispielsweise, wenn der neue Welpe gewissermaßen als "Fortsetzung" des Vorgängers gesehen wird, die Liebe kontinuierlich weiterfließen- in dem Neuen liebt man zugleich das Alte (mit).


    Solange man frei ist und lieben kann, ist man glücklich.


    Es nimmt nichts ein gutes Ende, aber vieles hat einen guten Anfang. Warum diesen Anfang immer vom Ende her betrachten und nicht umgekehrt: Das Ende vom Anfang her betrachten?

    Wie meinst du das genau?


    Vielleicht wie Manfred Hinrich?:


    "Nicht zum Ende hin,

    sondern vom Ende her zum Anfang hin,

    bis ich nicht mehr bin."


    Egal, von welcher Seite man es auch betrachten mag, es läuft ja stets darauf hinaus, dass "ich" nicht mehr bin"....




    Anfang und Ende sind vor allem eines: Erinnerung und Erwartung. Mit dem Leben jetzt haben beide nur insofern zu tun, als sie es oft schwerer machen als nötig.

    Ja, Erwartungen können enttäuscht und (traumatische) Erinnerungen zur Belastung werden, wobei beides natürlich auch positive Seiten aufweist.

    Oft uneingestanden, vielfach auch unbewusst, hängen die Wesen an ihrem "bisschen elenden Leben" (Tanha halt), man liebt es dazusein, auf dieser wunderschönen und grausamen Welt.

    Trotz enttäuschter Erwartungen...


    Dieser verdammte "erste Pfeil" , der alle Wesen trifft, sogar Erleuchtete, ist der Preis, der für die "Köstlichkeit" dieses Lebens zu zahlen ist.


    Vor die Wahl gestellt, das Nichts oder Leid zu wählen, fällt daher die Entscheidung für die weitaus Meisten zugunsten des Leides, denn "Etwas Besseres als den Tod findest du überall", wie es bei dem Märchen "Die Bremer Stadtmusikanten" heißt.


    Die Lehre Buddhas zeigt einen dritten Weg auf, einen mittleren, aber man muss des Leidens wirklich überdrüssig sein, an ihn glauben und ihm vertrauen, um ihn konsequent zu beschreiten.


    Aber auch ohne die Antizipation des Endes, ohne Zuschreibungen, Vorstellungen kommt das Ende. Eine Tasse zerbricht

    Je mehr Tassen zu Bruch gehen, umso häufiger denke ich: Na und? So ist es nun mal (und im Schrank gibt es sicherlich noch genug andere (trübe) Tassen...). Ist natürlich weder wertschätzend, noch liebevoll, aber manchmal dennoch hilfreich, weil ernüchternd.


    Aber mit Buddha war die Tasse immer schon zerbrochen, heißt es. Ich habe eine aus Aluminium. Da macht der Buddha große Augen. :o

    Jetzt hast du ihn also ausgetrickst, den Buddha?! ;) :D



    Eine Haltung von Hingabe (dem Gegenteil von Widerstand), etwa so:


    "...(Herr), dir in die Hände

    Sei Anfang und Ende,

    Sei alles gelegt!" (Eduard Mörike)


    wirkt entlastend, heilend und nimmt den Fokus von der Bewertung gut/schlecht.




    Ich wünsche dir und deinen Lieben viel Freude und Glück mit dem Hund!


    Liebe Grüße, Anna :heart: _()_ :)

    Das ist es auch! Jedes Streben nach Glück ist Leiden! Wie jedes Streben nach irgendetwas Leiden ist.

    Streben nach weltlichem Glück ist Leiden, weil es - im Sinne Buddhas - reine Zeitverschwendung ist, dementsprechend jedes Streben nach "irgendetwas", außer dem Streben nach Nibbana/Nirvana.

    Das Streben nach dem Glück des Nibbana ist deshalb kein Leid. Man kann das Streben nach etwas somit nicht pauschal mit Leiden gleichsetzen.

    Na ja, eigentlich möchte ich dir da zustimmen, allerdings ist Streben, auch wenn es "edel" ist, ein Verlangen, ein Wollen ("spirituelle Gier").


    Daher könnten die körperlichen Mühen (Sesshin z.B.), zeitweilige psychische Frustrationen durch "Rückfälle", Zweifel, Unsicherheiten etc. auf dem Weg, schon als leidhaft betrachtet werden, aber dann als "heilsame" Leiden" - das Ziel ist es allemal wert...

    Selbstverständlich ist es mit Leiden verbunden. Das Anwenden eines Gegenmittels erzeugt immer auch Leiden. Es wäre ein Verachten des persönlichen Leides der Person, wenn sie nach und nach erkennt, dass sie keinen Kern der Stabilität hat. Erst wenn der achtfache Weg ganz verstanden und gelebt wird, kommt es zur Befreiung von Leiden. Für die Person, die Nicht-Stabilität leben kann, ist der achtfache Weg ganz durchdrungen und Befreiung von Leid erreicht.

    Danke, ja, das kann ich nachvollziehen. _()_

    Edles Streben ist folglich heilsames Streben, auch, wenn es temporär mit Leiden verbunden ist....



    26. Edles Streben - Ariyapariyesana Sutta


    ......."Zwei Arten des Strebens gibt es, edles Streben und unedles Streben. Unedles Streben ist es, wenn man, obwohl man selbst dem Gesetz von Geburt, Altern, Krankheit und Sterben, von Sorgen und Fehlern unterliegt, nach dem strebt, was auch dem Gesetz von Geburt, Altern, Krankheit und Sterben, von Sorgen und Fehlern unterliegt,.........


    ....Edles Streben ist es, wenn man, obwohl man selbst dem Gesetz von Geburt, Altern, Krankheit und Sterben, von Sorgen und Fehlern unterliegt, das Nachteilige darin erkennt und nach dem strebt, was nicht diesem Gesetz unterliegt, nämlich nach dem höchsten Frieden, nach dem Nirwana. Das ist edles Streben......"

    (MN. 26)


    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    Wenn mich jemand fragt "wie geht es Dir", antworte ich wahrheitsgemäß.

    Und wenn das nicht so wichtig ist "es geht mir gut genug" - Zitat "Jenseits von Afrika", der Hausdiener von Tanja Blixen.

    _()_

    Diese Formulierung gefällt mir! :like: :)


    Eine Freundin, ziemlich desillusioniert, antwortet auf diese Frage stets: "Immer so weiter....", womit sie auf den - gefühlt - immer gleichen "Trott" verweist und sich gleichzeitig vor neugierig nachbohrenden Fragen schützt (die sie nicht beantworten möchte).


    Die heitere Variante einer Nachbarin (89 Jahre alt!) auf die gleiche Frage: "Wenn man das Schlechte abzieht - GUT!" :grinsen:


    Mein Vater, gleichfalls im 89. Lebensjahr und von allerlei Molesten geplagt, seufzt dagegen: "Na ja....", was eine genauere Nachfrage dringend erfordert (Er braucht das "Abjammern", auch, wenn er es nicht zugeben würde.... ;) )


    Wenn mich früher jemand fragte, nutzte ich die Gelegenheit gerne mal, um mein Herz auszuschütten (das immer übervoll war... (: ), bis mir dämmerte, dass die Frage womöglich tatsächlich nur eine Höflichkeitsfloskel gewesen war... :oops:

    Heute antworte ich wahrheitsgemäß : "Mal so, mal so.." oder "So lala" und gehe nur ins Detail, wenn weitergefragt wird.

    Mittlerweile höre ich lieber den Anderen zu....


    Liebe Grüße, Anna :) :heart: _()_

    Hallo, lieber Tim99 , :)

    Ich bin etwas genervt nachdem ich jedes Jahr rund 200 Neujahrswünsche bekomme und auch drauf antworten sollte, weil es ja dienstlich ist.

    Das kann ich nachvollziehen! :eek: (Die Dosis macht das Gift...)

    Mir stellt sich jetzt die Frage:

    Gehört das zu deinem Job, bzw. wirst du dafür bezahlt?

    Wenn ja, macht es Sinn zu akzeptieren, dass es Dinge gibt, die eben getan werden müssen und zu versuchen, es bestmöglich zu erledigen. Vielleicht kannst du dabei sogar etwas Kreativität entwickeln und altbekannte Formulierungen leicht abändern?

    Wie geht Ihr denn damit um? Diese blöden Floskeln, wie geht es dir, alles gut? usw. . Es interessiert mich bei den meisten Menschen nicht wie es ihnen geht und umgekehrt ist es genauso, so eine Falschheit.

    Die "blöden Floskeln" sind gar nicht so dumm, wie sie manchmal erscheinen, denn sie sollen ja die Verbundenheit, den Zusammenhalt betonen und in Erinnerung rufen.

    Klar, wenn man etwas ausdrücken soll, was man nicht fühlt und sich auch dem tieferen Sinn gegenüber verweigert, wird das Ganze zur Farce.

    Vielleicht hat der Buddhismus hier eine Antwort, die weiterhilft und mir dieses "Elend" jedes Jahr erspart bzw. auch zwischendurch, weil sorry, mich interessiert es wie es Menschen geht, aber nicht bei jedem!!

    Der Buddhismus empfiehlt bekanntlich, Liebe und Mitgefühl für ALLE Wesen zu entfalten, dabei hilft die Metta-Meditation - häufig praktiziert - auch dadurch, dass man sich selbst Liebe und Mitgefühl schenkt und infolgedessen tiefsitzende Ängste, Wut und Groll langsam aufgelöst werden.

    Denn eine Ursache für solchen Unmut, bzw. Desinteresse und Unlust, ist eine schlechte Grundstimmung, die (weitere) negative Gedanken befördert und Aspekte wie Dankbarkeit ausschließt.


    Wenn du gut für dich sorgst, inneren Frieden erreichst, mit dir im Reinen bist, dann fällt es dir auch leichter, in jedem Menschen ein interessantes "kleines Universum" und durchaus liebenswertes Wesen zu sehen.

    (Damit entfiele auch das Gefühl der "Falschheit" bei der Anwendung von Floskeln. )



    (Vorsicht Floskel ;) ): Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    -OT-

    Lustig, lustig, tralalalala,

    ...endlich ist Sudhana wieder da... :D ;)


    -------

    Aber im Ernst:

    Es gibt Menschen , denen solche Liedchen, in bestimmten Situationen, gut tun und z.B. auch die richtige Stimmung, nämlich eine möglichst entspannte, ruhige, für eine Meditation schaffen können.

    Meist haben sie so viel Dukkha, dass es sowieso unmöglich wäre, es zu ignorieren...


    Es ist mir unklar, ob etwas was uns als ein Übertmaß an Harmonieduseligkeit erscheint für Menschen aus Situationen der Traumatisierung nicht hilfreich sein kann - ein rettender Teddybär.

    Ja, im Anschluss an eine professionelle Traumatherapie (ggf. auch im Rahmen einer solchen) könnte so ein Lied m.E. auch hilfreich sein.

    "Aus buddhistischer Sicht" befürworte ich alles, was hilft, Leiden zu beenden.



    Liebe Grüße, Anna :) :heart: _()_

    Ach komm, Thorsten, stapel mal nicht so tief..... ;)  :D

    "Egoistisch" sind wir doch alle, mal mehr, mal weniger, solange wir den "Ich-Dünkel" noch mit uns herumschleppen.

    Entscheidend ist, was am Ende dabei herauskommt....


    Die Freude, die du beim Diskutieren hast, teilt sich den Lesern ja auch mit :) und dass du deine "Behauptungen" auf seriöse Quellen oder eigene Erfahrungen stützt, macht sie wertvoll für Andere.


    Ja, Bebop mischt das Forum ordentlich auf und bringt Leben hinein, genau das Richtige, um den Winterschlaf kurz zu unterbrechen... :lol:


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    Ja, aber Thorsten, ist das denn nicht klar verständlich. Ich habe das selbst vor über 30 Jahren so, wie Du es differenzierst, begriffen.

    Das freut mich für dich, Monika, aber leider trifft dies ja nicht auf alle hier zu... :)

    Müssen wir denn wirklich alles so durchkauen?

    Wer versteht, versteht. Und wer nicht versteht, versteht auch mit 1000en von Erklärungen nix.

    Ja, bitte, gerne!

    Der Buddha wiederholt (sich) auch ständig in seinen Lehrreden, denn Menschen sind bekanntlich sehr vergesslich und nur durch stete Wiederholung prägen sich Dinge nachhaltig ein.

    Bei all den Ablenkungen und Zerstreuungen des Alltags tut es gut, immer wieder mal erinnert zu werden.


    (Sicher nicht nur) ich bin Thorsten Hallscheidt sehr dankbar für sein Mitgefühl und seine Geduld. _()_


    Das tiefe Verstehen geschieht manchmal ganz plötzlich und unerwartet, weil man bereit dafür ist, beim Anhören der 998. Erklärung... :sunny:


    Des Weiteren ist dies ja ein öffentliches Forum, das ständig neue Mitglieder oder Besucher anzieht, denen es sicherlich gut tut, Erklärendes, Erhellendes und Inspirierendes der Buddha-Lehre zu lesen.


    Last, but noch least ... ;) :

    Im übrigen befinden wir uns aus den verschiedensten Gründen nicht unbedingt auf demselben Level.


    Hier hilft nur Wohlwollen ...


    Liebe Grüße, Anna :heart: _()_ :)

    Auch hier wieder ist die Kritik am Text unmittelbar möglich, und das Erkennen des Unterschieds zum Zen-Weg, wenn man entsprechend "praktiziert" und den Text als solchen sieht, nicht als heilige Glaubensformel. Während der Buddha im Palikanon tanha, diese Gier, diesen Durst durchschauen, dann aber weghaben will, kann der Zen-Adept, indem er sich geistig auf die rechte Weise positioniert, mit dem Durst leben. Und dennoch ein Buddha sein.

    Indem der Buddha Tanha (als Ursache von Dukkha) völlig durchschaute, brachte er die Begierde zum Verschwinden.

    Das ist etwas Anderes, als Tanha "weghaben" zu "wollen"...

    "Mit dem Durst leben" ohne jegliche Anhaftung, hieße, ihn überwunden zu haben, nicht, ihn auszuleben und sich dennoch als Buddha zu fühlen.


    Es besteht m.E. die Gefahr, Zen/die Lehre Buddhas, dazu zu benutzen, um eigene ( teils instinktgesteuerte) Lustmaximierungswünsche quasi philosophisch zu "unterfüttern", vielleicht, um eine Gewisssensruhe zu erreichen, die verhindert, dass u.U. unethisches Verhalten den "inneren Frieden" beeinträchtigt.

    Meine Erfahrung ist, dass ich immer mehr (aber längst nicht alle) Inhalte des Palikanon in meinem Leben verifizieren kann. Aber das hat gedauert.

    _()_

    Ich lese Palikanontexte noch nicht allzu lange und durchaus kritisch. Da ich vorher "nur" Vorträge von Meditationslehrern gehört und buddhistische Bücher (z.B. des Dalai Lamas) gelesen hatte, wurde das Bild, welches ich mir infolgedessen vom Buddha gemacht hatte, schon etwas verändert und neue Fragen kamen auf...


    Die meisten Palikanon - Texte empfinde ich als große Bereicherung und - unter Berücksichtigung der Tatsache, dass sie vor ca. 2000 Jahren nicht vom Buddha selbst verfasst wurden (sondern von Menschen, die ev. noch andere Interessen verfolgten) - als im Kern wahr.


    Als zwar nicht erhellend, aber erheiternd, erweisen sich Texte des Cullamagga (Vinaya-Pitaka), Beispiel:


    "....Zu jener Zeit hatten [manche] Mönche lange Haare in der Nase. Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie Baumkobolde[593]!“ Dem Erha­benen wurde das berichtet. „Ihr Mönche, ihr sollt keine langen Nasenhaare haben. Wer solche hat, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“........"

    (Cullamagga V, 275, "lustig" auch: Cullamagga V, 243 ff.)


    Der Buddha als - fast zwanghafter - "Regelpapst", der sich mit solchen Kleinigkeiten abgibt, auf das Gerede der Leute hört und sich von Mönchen hintertragen lässt, was andere Mönche taten - da kamen bei mir allerdings schon Zweifel auf.... :?

    Letztlich ging es dem Buddha aber wohl immer um den Schutz des Dhamma/Dharma.



    Zen wurde für mich erst dann zum wertvollen Werkzeug und Weg, nachdem mein Leben sich durch die Sila und durch die damit in Verbindung stehende, praktische Beschäftigung mit der ersten und der zweiten edlen Wahrheit tatsächlich verändert hatte. Das war und ist vor allem ein nicht-intellektueller, unmittelbarer Prozess, den ich nur im Nachhinein in Worte kleiden kann, und den ich dann in Worte gekleidet finde, wenn ich im Palikanon lese.

     
     

    Vielen Dank für das Teilen deiner Erfahrungen! _()_


    Liebe Grüße, Anna :) :heart: _()_

    Hallo, lieber Bernd ,


    dein Beitrag ist ironisch gemeint, oder?

    Budda hat Fleisch gegessen. Also dürfen wir das auch. Es ist kein Problem.

    Selbst wenn der Buddha kein Fleisch gegessen hätte, würden manche Buddhisten, die ihren "Fleischhunger" befriedigen wollen, sicherlich Gründe finden, um das zu rechtfertigen, beispielsweise durch Infragestellen der alten Texte....


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    Meinungen führen immer zu Streit, denn Meinungen sind Messer gegen andere Ansichten.

    So dramatisch muss man es m.E. nicht sehen.... ;)


    Wie wäre es damit:


    "FAIRNESS ist die Kunst, sich in den Haaren zu liegen, ohne dabei die Frisur zu zerstören." :)

    Bebop


    Ich erlaube mir, einige Passagen von Sudhana 's Beitrag Nr. #29 noch einmal zu zitieren, weil bei einem so langen Thread gerne ältere Beiträge unter den Tisch fallen und er hier die Einstellung repräsentiert, der sich wohl viele Buddhisten anschließen können:

    Leben heisst Leben nehmen, das ist unvermeidlich. Aber das große Mitgefühl leitet uns auf einen Weg, das Ausmaß des Leidens dabei zu verringern. Wo und wie auch immer es möglich ist. Und bevor wir anfangen, Mitgefühl für Pflanzen zu üben, ist es wohl doch sinnvoller, erst einmal mit der näheren Verwandtschaft zu beginnen......


    Es geht da nicht um Buchführung über das Karmakonto, sondern schlicht um die Kultivierung universellen Mitgefühls, karuna. 'Das Schreien der Welt hören'.

    Danke, Sudhana ! _()_ :heart:

    Ich wollte mit dem - zugegebenermaßen etwas krassen - Beispiel nur verdeutlichen, dass karmische Wirkungen sich - laut der Lehre des Buddha - nicht unmittelbar im Anschluss an eine Handlung/Tat ereignen müssen, das Karma kann dementsprechend sogar in einem späteren Leben noch wirksam werden (siehe die Geschichte von dem Metzger und dem Kalb).

    Das wäre mir eine Ehre. Es ist doch seltsam, dass eine solche Vorstellung dir als Strafe zu erscheinen scheint und das deinem Verständnis von Karma zugrundeliegt. Aber zum einen müssen diese Dinge gar nichts miteinander zu tun haben, und zum anderen kann ich darin nur den Lauf der Natur sehen, es ist also in Ordnung.

    Sorry, das mit der "Ehre" nehme ich dir nicht ab! (: :lol:

    Es geht hier auch nicht um "Bestrafung" und mein "Verständnis von Karma" glaubst du nur zu kennen, tatsächlich verstehe ich es, ähnlich wie Monika, schlicht als Gesetz von Ursache und Wirkung.


    Wenn du das obengenannte fiktive Ereignis als "den Lauf der Natur" und "in Ordnung" betrachten kannst, bist du entweder schon erwacht, verfügst über wenig Phantasie oder machst dir und uns etwas vor...

    Es ist in der buddhistischen Lehre überhaupt nicht vorgesehen, "Leid schönzureden", sondern eine Einstellung zu finden, damit besser zu leben.

    Ich habe nicht behauptet, dass "Leid schönzureden" Teil der buddhistischen Lehre wäre, sondern lediglich, dass Menschen u.U. zu solchen "Strategien" neigen, um ihr Verhalten nicht (z.B. wegen eigener Gewissensbisse oder Inakzeptanz Anderer) ändern zu müssen.

    Also ich muss da gar nix machen. Ich denke, das ist eine Folge der Zen-Praxis. Ich wiederhole da gern nochmal, wie ich den Dharma aus Zen-Sicht verstehe: a) Das Leben ist (u.a. und teilweise) Leiden. b) Du kannst etwas an deiner Einstellung zum Leid ändern, also deiner geistigen Ausrichtung, damit du mit dem, was nicht änderbar ist (Geburt, Alter, Krankheit, Tod/Sterben) besser klarkommst.

    Es ist ja absolut legitim, sich zum eigenen Leid anders einzustellen und geistig entsprechend auszurichten, um mit den unvermeidlichen Gegebenheiten besser zurechtzukommen.


    Ethisch fragwürdig wird es nur, wenn eine Einstellung entsteht, fremdes Leid, das Leid anderer Wesen nicht mehr wahr- und ernstnehmen zu wollen, um selbst nicht zu leiden.

    Also sich beispielsweise gezielt Empathie und Mitgefühl abzutrainieren, indem man sich etwas einredet wie:

    Aber ich bin mit jedem für mich getöteten Schlachttier eins in der Buddha-Natur.

    Für DICH ist damit alles in Ordnung - DU leidest nicht!


    Leiden (im Sinne psychischer und physischer Schmerzen) tun allerdings

    -die Tiere,

    -diejenigen, welche sie töten müssen (das Töten belastet die Psyche, kann traumatisieren oder total abstumpfen),

    -die Umwelt, das Klima,

    -und - nicht zuletzt - andere Menschen, die am Leid der Wesen mitleiden.....

    Mir ist ja auch klar, dass ganz ohne Nutztiere jeden Tag noch Millionen von Tieren von anderen Tieren geschlachtet würden, oder von Windschutzscheiben von Autos getötet, von mir plattgetreten und so weiter. Ein Leben, in dem man sich aus der Beteiligung von Leiderzeugung herausnimmt, ist nicht möglich, nicht mal einem Waldmönch, und ich bin auch nicht in der Lage, bei jedem der tausend Gegenstände in meiner Wohnung zu hinterfragen, unter welchem Leid die wohl entstanden.

    Das sind doch alles vorgeschobene Ausreden, genauso, wie der oft gehörte Hinweis, dass sich ja "in der Natur, in der Wildnis, Tiere noch viel Schlimmeres antun, als der Mensch den Schlachttieren" u.ä. .


    Es sollte doch um die Verminderung des Leides gehen und da ist jedes Tier für sich ein kleines "Universum"...

    Neulich versuchte ich mal, meine Darmbakterien mit einem Bakteriencocktail, der von der Stiftung Warentest als der beste befunden worden war, zu verwöhnen. Das sollte ein Festessen für Milliarden Lebewesen werden. Leider ging der Schuss nach hinten los, ich hatte barbarische Blähungen und googelte dann, dass es Menschen wie mich gibt, die diesen Kram und einige Ballaststoffe nicht vertragen. Naja, ich denke, die ganzen Bakterien werden dennoch beim buddhistischen Richter so viel Rabatz zu meinen Gunsten machen, dass die paar Tiere, die ich gegessen habe (zusammengerechnet), nicht mehr ins Gewicht fallen. Denn wie du sagst, die Absicht, die Absicht ...

    :lol: :rofl: Gute Besserung für deine Flatulenzen!

    Ich fürchte, auf die Fürsprache deines Darmmikrobioms brauchst du nicht zu hoffen, es wird völlig zufrieden damit sein, dich post mortem zu verdauen....(Aber das wird dir sicher "eine Ehre" sein...)


    Außerdem: Was ist mit den Darmbakterien der wegen deiner "Fleischeslust" getöteten Tiere, die dabei mit auf der Strecke bleiben?

    Die werden beim "buddhistischen Richter" :lol: sicher auch "Rabatz" machen... :?


    Okay, das war jetzt etwas albern...

    Ach komm, du bist doch zu alt, um nicht zu wissen, dass dieses "sich hingeben" ein kaum ausrottbares Suchtpotential in sich birgt.
    Wenn du da ne Lösung gefunden hast - schön für dich (aber rede besser nicht drüber, hahahahah).

    :lol: :like: Ich fürchte, das "Reden darüber" wird er sich nicht nehmen lassen... ;) :grinsen: