Beiträge von Anna Panna-Sati

    Ich wollte mit dem - zugegebenermaßen etwas krassen - Beispiel nur verdeutlichen, dass karmische Wirkungen sich - laut der Lehre des Buddha - nicht unmittelbar im Anschluss an eine Handlung/Tat ereignen müssen, das Karma kann dementsprechend sogar in einem späteren Leben noch wirksam werden (siehe die Geschichte von dem Metzger und dem Kalb).

    Das wäre mir eine Ehre. Es ist doch seltsam, dass eine solche Vorstellung dir als Strafe zu erscheinen scheint und das deinem Verständnis von Karma zugrundeliegt. Aber zum einen müssen diese Dinge gar nichts miteinander zu tun haben, und zum anderen kann ich darin nur den Lauf der Natur sehen, es ist also in Ordnung.

    Sorry, das mit der "Ehre" nehme ich dir nicht ab! (: :lol:

    Es geht hier auch nicht um "Bestrafung" und mein "Verständnis von Karma" glaubst du nur zu kennen, tatsächlich verstehe ich es, ähnlich wie Monika, schlicht als Gesetz von Ursache und Wirkung.


    Wenn du das obengenannte fiktive Ereignis als "den Lauf der Natur" und "in Ordnung" betrachten kannst, bist du entweder schon erwacht, verfügst über wenig Phantasie oder machst dir und uns etwas vor...

    Es ist in der buddhistischen Lehre überhaupt nicht vorgesehen, "Leid schönzureden", sondern eine Einstellung zu finden, damit besser zu leben.

    Ich habe nicht behauptet, dass "Leid schönzureden" Teil der buddhistischen Lehre wäre, sondern lediglich, dass Menschen u.U. zu solchen "Strategien" neigen, um ihr Verhalten nicht (z.B. wegen eigener Gewissensbisse oder Inakzeptanz Anderer) ändern zu müssen.

    Also ich muss da gar nix machen. Ich denke, das ist eine Folge der Zen-Praxis. Ich wiederhole da gern nochmal, wie ich den Dharma aus Zen-Sicht verstehe: a) Das Leben ist (u.a. und teilweise) Leiden. b) Du kannst etwas an deiner Einstellung zum Leid ändern, also deiner geistigen Ausrichtung, damit du mit dem, was nicht änderbar ist (Geburt, Alter, Krankheit, Tod/Sterben) besser klarkommst.

    Es ist ja absolut legitim, sich zum eigenen Leid anders einzustellen und geistig entsprechend auszurichten, um mit den unvermeidlichen Gegebenheiten besser zurechtzukommen.


    Ethisch fragwürdig wird es nur, wenn eine Einstellung entsteht, fremdes Leid, das Leid anderer Wesen nicht mehr wahr- und ernstnehmen zu wollen, um selbst nicht zu leiden.

    Also sich beispielsweise gezielt Empathie und Mitgefühl abzutrainieren, indem man sich etwas einredet wie:

    Aber ich bin mit jedem für mich getöteten Schlachttier eins in der Buddha-Natur.

    Für DICH ist damit alles in Ordnung - DU leidest nicht!


    Leiden (im Sinne psychischer und physischer Schmerzen) tun allerdings

    -die Tiere,

    -diejenigen, welche sie töten müssen (das Töten belastet die Psyche, kann traumatisieren oder total abstumpfen),

    -die Umwelt, das Klima,

    -und - nicht zuletzt - andere Menschen, die am Leid der Wesen mitleiden.....

    Mir ist ja auch klar, dass ganz ohne Nutztiere jeden Tag noch Millionen von Tieren von anderen Tieren geschlachtet würden, oder von Windschutzscheiben von Autos getötet, von mir plattgetreten und so weiter. Ein Leben, in dem man sich aus der Beteiligung von Leiderzeugung herausnimmt, ist nicht möglich, nicht mal einem Waldmönch, und ich bin auch nicht in der Lage, bei jedem der tausend Gegenstände in meiner Wohnung zu hinterfragen, unter welchem Leid die wohl entstanden.

    Das sind doch alles vorgeschobene Ausreden, genauso, wie der oft gehörte Hinweis, dass sich ja "in der Natur, in der Wildnis, Tiere noch viel Schlimmeres antun, als der Mensch den Schlachttieren" u.ä. .


    Es sollte doch um die Verminderung des Leides gehen und da ist jedes Tier für sich ein kleines "Universum"...

    Neulich versuchte ich mal, meine Darmbakterien mit einem Bakteriencocktail, der von der Stiftung Warentest als der beste befunden worden war, zu verwöhnen. Das sollte ein Festessen für Milliarden Lebewesen werden. Leider ging der Schuss nach hinten los, ich hatte barbarische Blähungen und googelte dann, dass es Menschen wie mich gibt, die diesen Kram und einige Ballaststoffe nicht vertragen. Naja, ich denke, die ganzen Bakterien werden dennoch beim buddhistischen Richter so viel Rabatz zu meinen Gunsten machen, dass die paar Tiere, die ich gegessen habe (zusammengerechnet), nicht mehr ins Gewicht fallen. Denn wie du sagst, die Absicht, die Absicht ...

    :lol: :rofl: Gute Besserung für deine Flatulenzen!

    Ich fürchte, auf die Fürsprache deines Darmmikrobioms brauchst du nicht zu hoffen, es wird völlig zufrieden damit sein, dich post mortem zu verdauen....(Aber das wird dir sicher "eine Ehre" sein...)


    Außerdem: Was ist mit den Darmbakterien der wegen deiner "Fleischeslust" getöteten Tiere, die dabei mit auf der Strecke bleiben?

    Die werden beim "buddhistischen Richter" :lol: sicher auch "Rabatz" machen... :?


    Okay, das war jetzt etwas albern...

    Ach komm, du bist doch zu alt, um nicht zu wissen, dass dieses "sich hingeben" ein kaum ausrottbares Suchtpotential in sich birgt.
    Wenn du da ne Lösung gefunden hast - schön für dich (aber rede besser nicht drüber, hahahahah).

    :lol: :like: Ich fürchte, das "Reden darüber" wird er sich nicht nehmen lassen... ;) :grinsen:

    "Dass uns der Anblick der Tiere so ergötzt,

    beruht hauptsächlich darauf, dass es uns freut,

    unser eigenes Wesen so vereinfacht vor uns zu sehen."

    (Arthur Schopenhauer)


    "Solange es Schlachthöfe gibt, wird es auch Schlachtfelder geben..."

    (Leo Tolstoi)


    "Vom Tiermord zum Menschenmord ist nur ein Schritt und damit auch von der Tierquälerei zur Menschenquälerei."

    (Leo Tolstoi)



    Natürlich kann man Fleisch eines Tieres verzehren, indem man all das Leid, das bei der Gewinnung entstand, geistig wegdrückt, sich schönredet, oder andere Strategien anwendet, um seinen Fleischhunger, seine Gier, vor sich und Anderen zu rechtfertigen.

    Aber es ist letztlich eine Art Selbstbetrug, der allerdings unheilsame Konsequenzen hat, nicht unbedingt direkt und nicht nur für den Fleischesser (obwohl Fleisch gesundheitliche Risiken birgt - Hundefleisch z.B. Trichinen enthalten kann -), sondern die auch zeitlich versetzt erfolgen können.

    Mein Paradebeispiel ist, dass ich einen Hund in Kambodscha aß, nach Thailand zurückkehrte, freudig vom Hotelhund begrüßt wurde und er die Gänge zur Apotheke, wo ich ein gerade mal laufendes Kleinkind dabei hatte, beschloss, wie ein Bodyguard an deren Seite mitzulaufen.


    Wenn ich wollte, könnte ich damit die Karma-Lehre geradezu umdrehen. Aber das Beispiel zeigt nur, dass zwei Dinge hintereinander passierten, die gar nichts miteinander zu tun haben müssen.

    Die karmischen Auswirkungen könnten ja auch so aussehen:

    Du bekommst irgendwann einen Herzinfarkt in einer einsamen Gegend in Asien, liegst hilflos am Boden und wirst von hungrigen Straßenhunden angeknabbert...


    Aber "Spaß" beiseite, du bist in diesem Thread schon sehr provokativ unterwegs - und dir dessen bewusst (da bin ich mir sicher) - , schließlich sind Hunde der Deutschen zweitliebstes Haustier (oft verklärt als "der beste Freund des Menschen") und "seine Freunde isst man nicht!"

    Für aufkommende (negative) Gefühle beim Lesen deiner Beiträge, ist natürlich - in erster Linie - jeder Leser selbst verantwortlich, aber der Buddha äußerte bekanntlich: "Karma, ihr Mönche, erkläre ich, sind die ABSICHTEN."

    Nur aus DEINER Sicht (des (Zen-) Buddhismus) kann dem Tier "das Entscheidende nicht genommen werden" - aus der Sicht des Lebewesens selbst, ist das Entscheidende sein Leben und das wird genommen.

    (Sila 1 und 2 werden damit ignoriert!)

    Damit lädt der - ohne Not - Leben-Nehmende eine gewisse Schuld auf sich, übrigens auch im Buddhismus: schlechtes Karma ist die Folge. (Selbst gewisse "Naturvölker" entschuldigen sich bei den von ihnen getöteten Beutetieren, obwohl sie ihrer zum Überleben bedürfen...)


    Der Mensch, von dir hier hochtrabend als "Schöpfer" bezeichnet, darf also mit seinen "Geschöpfen" - nach deiner Ansicht - machen, was er will?



    Danke für das Gespräch, ich steige jetzt erstmal aus.


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:





    Nur der Mensch kennt Wiedergeburt, niedrige Stufen, Bliss-Zustand.

    Menschen wollen auch immer ihren Bliss-Zustand anderen auf missionieren.

    Wenn es um Tiere geht, werden ihnen menschliches Gefühlsweltleben eingedacht.

    Selbstverständlich gibt es für Tiere auch Zustände der (Lebens-) Freude, also "Sukha", neben neutralen "Weder-Leid-noch Glück"- Phasen und "Dukkha" - Befinden, das kann jeder wahrnehmen, der (einigermaßen) bei Verstand und empathiefähig ist, sowie dazu in der Lage, vorurteilsfrei, aufmerksam zu beobachten.


    Tiere zu vermenschlichen kommt der Realität näher, als die versachlichende Ansicht vom "Reiz-Reaktions-Automaten", die u.a. auf Descartes zurückgeht, ist aber dennoch unangebracht, weil es arteigene Bedürfnisse u.U. ignoriert und so dem Individuum nicht gerecht wird.

    Ich stimme dir zu, dass viele "tierliebende" Menschen dazu neigen, a priori Tieren bestimmte menschliche Empfindungen/Gefühle, gar moralisches Verhalten, zu unterstellen und sie infolgedessen wie Menschen zu behandeln, was letztlich nicht nur den Tieren schadet....

    der Hund ist so wie er leben kann. Dukkha ist die Blödheit der Menschen so etwas zu züchten, gewollt nach Menschen-Sinneslüsten herzustellen.

    Ja, die Nachfrage nach sogenannten "Gesellschaftshunden", die menschliche Partner und/oder Kinder ersetzen sollen, ist da und führt zu "Qualzuchten", die ohne menschliche Betreuung nicht mehr (über)lebensfähig sind...

    *Belauern über Fehler ist nicht beim Züchter, sondern bei Mitfühlenden, je mehr Mitfühlende je mehr werden davon gezüchtet.

    * BeDauern ?

    Diesen Satz verstehe ich leider nicht.... Wieso glaubst du, dass "Mitfühlende" bewirken, dass mehr gezüchtet wird? Davon, aus "Mitgefühl" (besser MitLEID), kranke Tiere vom Züchter zu kaufen (und damit die Produktion von "Nachschub" zu fördern) raten auch Tierschutzverbände dringend ab.

    Ich verallgemeinere nicht, sondern befreie mein Denken von allen Illusionen.

    Sich zumindest vom "Leid erzeugenden", illusionären Denken zu befreien, ist ja auch u.a. Sinn der buddhist. Praxis, aber man muss m.E. aufpassen, dass man sich nicht das Leiden anderer Wesen einfach als "Illusion" "wegdenkt", um selbst weniger zu leiden, weil man ansonsten eben - unter Umständen - diese anderen leiden lässt....


    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    Tiere Leiden nicht, sie haben Schmerzen,

    Lieber Qualia, stimmt in Bezug auf die Buddha-Lehre, ich hatte "Leiden" hier synonym für Schmerzen gebraucht, die physischer oder psychischer Natur sein können, also quasi den "1. Pfeil", den Tiere, wie Menschen abkriegen....

    Alle anderen Lebewesen sind dauerhaft im Zen. Nur der Mensch nicht, der ist in Samsara, seiner erschaffenen Welt aus Gier, Hass und Glauben wollen, auch daran, dass Tiere in ihrem Sinn leiden.

    Ich betreue regelmäßig einen kleinen Hund, der aufgrund falscher Ernährung und Erziehung, teilweise vielleicht auch rassebedingt (C. King Charles Spaniel), im Dauerstress einer ständigen Gier lebt, alles dreht sich für ihn nur um "Fressen, fressen, fressen...". Überließe man ihn sich selbst, würde er fressen, bis es ihm wieder hochkommt....und dann von vorne beginnen...

    So aber wird er genötigt, diesem inneren Antrieb ständig zu widerstehen, ihn zu unterdrücken.

    Für mich ist das auch "Dukkha"..... :?


    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    Aber welche Antwort hat denn der Buddha für deine durchs Nervensystem mögichen Schmerzen? Keine, außer der Nicht-Identifizierung. Diese reicht aber nicht.

    Da stimme ich dir zu, aber mir ist nicht klar, was das mit dem Thema zu tun haben soll, dass man das Leid von (Schlacht-) Tieren nicht mit dem "Leid" von Pflanzen oder gar Früchten vergleichen kann....?

    Werden die Schmerzen unaushaltbar, fällst du ins Koma/Schock. Das sind physische Gesetzmäßigkeiten.

    Hast du schon mal von einer ins Koma gefallenen Tomate gehört, in die jemand gebissen hat? :badgrin:

    Jedes Tier stirbt, auch das Nicht-Nutztier. Jede Pflanze stirbt, jede Frucht.

    Ach was.... :eek:

    Beim Sterben uns anvertrauter Lebewesen, geht es um das Wann und Wie und ob das Leben davor ein "lebenswertes", d.h. möglichst bedürfnisgerechtes, "artgemäßes", leidarmes, war.

    Eine Frucht ist übrigens kein Lebewesen im klassischen Sinn (auch, wenn sie über lebende Zellen verfügt), kann somit auch nicht sterben, nur "verderben".

    Ich sage es nochmal: Das Nutztier wird erst gar nicht geboren, wenn es nicht auch geschlachtet werden kann.

    Im Sinne des Buddhismus ist es doch gar nicht erstrebenswert (wieder-) geboren zu werden, denn wo nichts entsteht, gibt es auch kein Leiden (Krankheit, Alter, Tod). Wenn niemand Fleisch nachfragt, wird also kein (Nutz-)Tier leiden.

    Die Frage, ob ich ein Tier, das offenkundig lieber lebt als tot ist, auch essen darf, kann ich allerdings für mich bejahend beantworten.

     

    Mit dieser Formulierung zeigst du, dass du dir voll bewusst bist, was du tust, anders, als viele Menschen, die gedankenlos ins Supermarktregal greifen, um ein fleischhaltiges Produkt zu erwerben, dem man vielfach seinen Ursprung nicht mehr ansieht.

    (Was ist wohl ethisch "verwerflicher"? :? )

    Liebe Monika, meintest du die folgende Doku?:


    Die Mönche im Wald - Dokumentation über Ajahn Mettiko Bikkhu und Ajahn Cattamalo Bikkhu
    👉 WERBE-FREIE Videos hier: https://www.youtube.com/playlist?list=PLgeHgft4sY9mET3q5NovDmopl_pe7xuhU ‼️- https://muttodaya.org/de/kloster.htmlAjahn Cattamalo...
    www.youtube.com


    Da habe ich gerade mal reingeschaut und ab ca. Min. 19.25, sagt ein Mönch, dass er früher "fast vegetarisch" gekocht habe, nun aber "alles" äße, "was gespendet wird/auf den Tisch kommt".....

    Die Begründung lautet: "Wenn da einer 150 km fährt, um uns etwas zu spenden......"


    Kann ich nachvollziehen, aber es ist ja nun auch nicht soooo klimafreundlich, solche Strecken mit dem Auto zurückzulegen, um die wenigen Mönche zu beköstigen.... :?

    Ich glaube nicht, dass die Menschen schlauer werden.

    Och, doch, ich hoffe darauf, auch wenn's dauert...... ;)



    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    Noch eine Ergänzung bezüglich des Fleisches von Wild, das von der Jägerschaft gerne mit dem Slogan beworben wird: "Mehr "Bio" geht nicht!":


    Heutzutage wird u.a. das sogenannte "Schalenwild" (Rehe, Hirsche, Wildschweine, Mufflons, Gemsen, Steinböcke) meist im Rahmen einer, beschönigend als "Bewegungsjagd" (Drückjagd, Treibjagd) bezeichneten, Hetzjagd erlegt.

    Dabei sind die Tiere sehr gestresst und - vor allem - oft Opfer "unsauberer" Schüsse (ein Tier in Bewegung kann nicht so sicher anvisiert werden, gerade Rehe, die auf der Flucht zu hohen Sprüngen neigen, erleiden zu einem hohen Prozentsatz, bis 80%!!, nicht sofort tödliche Schusswunden - eine Quälerei!).


    Die "Ansitzjagd", also der "Schuss aus dem "Hinterhalt", z.B. vom Hochsitz, geht immer mehr zurück, da sie sehr zeitaufwendig und nicht so effizient ist.

    Sie hat aber den Vorteil, dass das Wild "ahnungslos", also nicht gestresst, vor die Flinte läuft und auch besser anvisiert werden kann, wenn es gerade frisst/äst.


    „Stressfleisch“ durch Drückjagd? - PIRSCH 3-2023
    Besteht das Risiko, dass auf der Drückjagd geschossenes Wild „Stressfleisch“ bildet? Was ist das eigentlich und was...
    www.digitalmagazin.de


    Bon appétit!

    Lieber Helmut,

    danke für deine ausbalancierte Argumentation! _()_


    CONTRA Fleischkonsum:

    So gibt es die Aufforderung des Buddha an Bodhisattvas, kein Fleisch zu essen (8.Kapitel des Lankavatarasutra); aber es gibt auch die Aufforderung des Buddhas an die Mönche, beim Almosengang das zu nehmen, was einem gegeben wird ohne etwas abzulehnen; genauso wie die Aufforderung, kein Fleisch zu essen, wenn man weiß, dass der Gastgeber extra für einen ein Tier getötet hat. Oft spricht er von maßvollem Essen.

    Da hier wohl die Allerwenigsten als buddhistische Mönche oder Nonnen dem Almosengang nachgehen, ist die Aufforderung des Buddhas, das zu nehmen, was gegeben wird, i.d.R. irrelevant.

    Soviel ich weiß, gehen die Theravada-Mönche des Waldklosters Muttodaya noch regelmäßig auf Almosengang, aber vielleicht hat sich ja schon in den Dörfern herumgesprochen, dass vegetarische Gaben eher dem buddhist. Ethos entsprechen.... :?

    Wenn man als Buddhistin/Buddhist in einer Gegend wohnt wie der unseren, dann kann man sicherlich den Fleischkonsum einschränken oder gar ganz aufgeben.

    Dafür spricht m.E. mehr, als dagegen...



    PRO Fleischkonsum:

    Ob man als Buddhistin / Buddhist in Deutschland Fleisch isst oder nicht, kann m.E. jede / jeder selbst entscheiden. Natürlich ist es dabei hilfreich zu überlegen, wie oft man Fleisch ist, und ob es sinnvoll ist, auf Fleisch aus Massentierhaltung zu verzichten.

    Warum sollten weniger Fleischverzehr und Verzicht auf Fleisch aus Massentierhaltung NICHT sinnvoll sein?

    Es ist gesünder für den eigenen Körper, vermindert mittel- bis langfristig Tierleid (besonders, wenn viele mitmachen) und schont die Umwelt (Klima!!).

    Billigfleisch aus Massentierhaltung sollte m.E. für aufgeklärte Menschen, denen am "Wohl der Wesen" gelegen ist, wirklich tabu sein....

    Ich denke auch, dass man keine Tötung von Tieren in Auftrag gibt, wenn man beim Fleischer Fleisch kauft oder Fleisch im Restaurant isst.

    Nicht so direkt, aber indirekt schon (Angebot und Nachfrage).

    Bei kleineren Tieren (Gänse, Hühner,....) fällt es noch eher ins Gewicht, wenn "nachgeordert" werden muss...



    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    Ich kann also gerne bewusst Wohlwollen ausdrücken, indem ich an der Fleischtheke vorbeigehe. Aber wenn ich dann abends meine Tomaten esse, verspeise ich bloß eine andere Art von Wesen.

    Was ist eigentlich so schwer daran, zu verstehen, dass man Tiere (Wesen mit einem Nervensystem) nicht mit Pflanzen (ohne Nervensystem) vergleichen kann? Erst recht nicht mit Früchten.... :roll:

    Was ist eigentlich so schwer daran zu verstehen, dass es unmöglich ist, trotz einer mitfühlenden Haltung Schaden anzurichten?

    Was ist eigentlich so schwer daran, zu verstehen, dass es möglich ist, mit einer mitfühlenden Haltung weniger Schaden anzurichten und zwar bei den anderen Wesen, genauso, wie bei sich selbst?

    Mittlerweile habe ich gelernt dass es rechte Gesinnung ist auch gegen Täter aller Art keinen Hass zu entwickeln sondern sie in das Wohlwollen und Mitgefühl für alle Wesen bedingungslos mit einzuschließen.

    Ja, absolut richtig, auch Jäger sind ja "fühlende Wesen" und Hass ist eh immer schlecht (vor allem für einen selbst.... ;) ).


    Ich war sehr lange im Tierschutzverein engagiert (schon als Jugendliche) und wurde unmerklich immer mehr zum Misanthropen, weil ich die Opfer der Tierquäler vor Augen hatte und die leidvollen Folgen zuhauf miterleben musste.


    Irgendwann kam ich zur Besinnung und machte mir klar, dass ja Menschen auch Tiere (und Tiere nicht unbedingt die "besseren Menschen") sind, da änderte sich meine Einstellung, allerdings musste ich mich auch von der "Szene" zurückziehen, weil ich das Leid der misshandelten Tiere und die Wut der Helfer nicht mehr ertragen konnte...


    U.a. durch die Suche nach einer Religion/Philosophie, die auch das Leid der Tiere sieht, kam ich später zum Buddhismus. :)


    Liebe Grüße :heart: _()_

    Es ist auch schlecht mit der buddhistischen Gesinnung "Mögen alle Wesen glücklich sein" vereinbar. Tiere umbringen und allen Wesen Wohlwollen und Mitgefühl entgegenbringen passt nicht zusammen.

    Das sehe ich auch so, aber leider fristet die Ethik m.E. vielfach eher ein Schattendasein bei Buddhisten, welche den Fokus mehr auf die zwei anderen Glieder des edlen achtfachen Pfades - Weisheit und Sammlung/Versenkung - richten, vermutlich, weil diese näher mit "Erleuchtung" in Verbindung gebracht werden.


    Aber was wäre ein Erleuchteter, ein "Buddha", ohne Liebende Güte (Metta) und Mitgefühl (Karuna)? Ein zwar friedlich in sich ruhender, aber kalter Mensch, ohne Ausstrahlung?

    Und die Abgründe des Jadgsports, aus dem Hinterhalt unschuldige und wehrlose Tiere erschießen, wie kann man nur daran eine Freude haben - "gar lustig ist die Jägerei"

    Jagd ist ein Thema, was mich sehr beschäftigt, weil ich mehrere Jäger persönlich kenne, u.a. einen meiner ehemaligen Ärzte. Er hat sogar eine Jagdtrophäe (Hirschgeweih) an der Wand des Sprechzimmers angebracht, offenbar aus Stolz über den Jagderfolg. Mit Menschen geht er auffallend ruhig und sachlich um, wirkt stets (selbst)beherrscht. Mutmaßlich, weil er seine "Leidenschaften" draußen an den wehrlosen Tieren auslebt - die Jagd als "Aggressions-Ventil"- gruselig....

    Ich befragte ihn mal zu dem Hirsch an der Wand, worauf sich sein Gesicht auffallend veränderte (die gelassene "Maske" fiel) und er mit leuchtenden Augen berichtete, wo und wie er ihn erlegte. Ich empfand sein "Jagdfieber", dieses "triebische Element" quasi mit und dachte nur, wie animalisch der Mensch doch sein kann, das Tier wird nur noch als "Beute" gesehen, nicht mehr als fühlendes Wesen, das auch gerne leben möchte....


    Liebe Grüße _()_ :heart:

    Es kann Dir geholfen werden!


    Ja, das ist eine der konservativen und pessimistischen Deutungen des Buddhismus, zu der leider wohl die meisten neigen. Etwa vergleichbar mit dem christlichen Dogma der Erbsünde, in der wir als Menschen alle automatisch schuldig sind.

    Du erzeugst Hoffnung, lieber Hendrik , möge sie erfüllt werden! :heart: _()_

    Es gibt andere, lebensbejahendere: Samsara ist der Wiederwerdenskreislauf in dieser einen Existenz, die wir haben.

    Eine Interpretation, der ich mich auch immer mehr anzunähern beginne, weil sie realitätsnah und positiv dem Leben gegenüber erscheint...


    Mangels einer einheitlichen Übertragung des Buddhadharma, wird sich letztlich eh jeder selbst seinen "privaten" Dharma - aufgrund seines "erkannten Erlebens" - (Ayya Khema) zusammen"basteln" - warum auch nicht, wenn's hilft?!

    (Wer heilt, hat recht...)

    Das leben ist schön!

    Buddhismus ist Freiheit!

    Der neue Buddhaland -"Slogan"? ;) :D


    Wer verliebt ist, ist wunschlos glücklich.

    Dieser Zustand kommt der Befreiung am nächsten.

    Echt jetzt?! :eek:  :)

    Meines Erachtens (und meiner Erfahrung nach ;) ) ist man selten so verblendet, wie wenn man verliebt ist :herzblick: und was die Wunschlosigkeit betrifft...., da entstehen doch immer wieder neue Wünsche: Z.B. Wunsch, dass die Zeit stehenbleibt, Wunsch, für immer zusammen zu sein, Wunsch, dass es dem Geliebten immer gut geht, Heiratswünsche, Kinderwünsche, Urlaubswünsche,..... (:


    Aber du, liebe Monika, hast es vielleicht ganz anders erlebt....

    Nur mit einem kleinen Unterschied, er ist von niemandem abhängig, und kann durch anhaltende Praxis immer wieder erzeugt werden.


    Wer das einmal erlebt hat, wird sich immer wieder erinnern. Zu Beginn weiß man nicht, wie er entstand. Irgendwann wird es klar - KEIN WIDERSTAND GEGEN DAS, WAS IST.

    Dem letzten Satz kann ich voll zustimmen, allerdings ist dieses "Einverstandensein mit allem, was ist" nicht leicht zu erreichen - ich übe noch.....(und es gibt viele "Rückfälle"...) ;)


    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    Wieso "der Sterbeprozess kein Leiden" sein soll, wenn das Leben "glücklich und so lange, wie irgend möglich" gelebt wurde, erschließt sich mir nicht. :?

    Das versteh ich, denn du siehst den Sterbeprozess nicht als Leben an.

    Doch, natürlich ist Leben auch immer Sterben und solange man stirbt, lebt man noch, aber der finale Prozess des Sterbens, die letzten Stunden, sind doch das, was am meisten Angst macht...zumindest in der Vorstellung.

    Ist es das Ziel im Buddhismus nicht zu existieren bzw. aus dem Leben (Samsara) rauszukommen?

    Das würde ich - zumindest für den Theravada - Buddhismus - halbwegs bejahen, denn man strebt nach einem Leben ohne (vermeidbare!) Leiden - Nibbana/Nirvana - , nicht zuletzt deshalb, um, wenn dieses Leben beendet ist, keine weitere Wiedergeburt des "Bewusstseinskontinuums" und Karmas durch "Daseinsbegierde" zu ermöglichen.

    Warum ist es nicht positiv bzw. schön geboren worden zu sein und zu leben?

    Weil das Leben leidvoll ist und das Leiden sich unendlich fortsetzt, wenn nicht an der Auslöschung des Leidens gearbeitet wird.


    Empfindest du den Buddhismus als "trost- und hoffnungslos", weil er keinen Himmel und "ewige Glückseligkeit" verspricht?

    Die Wahrheit von Krankheit, Alter, Tod usw. , von Menschen als "grausam" bewertet, wird im Buddhismus nicht beschönigt oder gar geleugnet.

    Das kann natürlich erst einmal herunterziehen, Hoffnung nehmen, besonders, wenn man mit christlichen Glaubensvorstellungen aufgewachsen ist.


    Mit Beginn der buddhist. Praxis lernt man allerdings, die Gegebenheiten zu akzeptieren/anzunehmen und (inneren) Frieden/Gleichmut zu kultivieren.

    Ich finde, das sind tröstliche Aussichten, welche die Hoffnung, dass "alles gut wird" unterstützen können...

    Würde der Buddha meinen, es gäbe keine Lösung, dann wäre seine Lehre irgendwie hoffnungslos, aber zum Glück ist dem nicht so.

    Uralter "Witz":

    Ein Mann trifft einen Bekannten und fragt ihn, wie es ihm gehe. "Sehr schlecht", antwortet dieser, "ich mach' mir immer in die Hose!" Einige Wochen später treffen sich die Beiden wieder.

    "Und, wie geht es dir jetzt?" fragt der Mann. "Viel besser", entgegnet der Bekannte, "ich war beim Psychiater!"

    "Du machst also nicht mehr in die Hose?" erkundigt sich der Erste. Da strahlt der Zweite:

    "Doch, schon, aber ES MACHT MIR NICHTS MEHR AUS!" ----


    SO "wirkt" Buddhismus!

    Du wirst geboren, erlebst Krankheiten, Verluste, Alter, Sterben usw. - aber es macht "dir" nichts mehr aus. :)


    Wenn DAS kein Trost ist..... ;)

    Die einzige Hoffnung, die bleibt, ist das Leben so glücklich und so lange wie irgend möglich zu leben, dann ist selbst der Sterbeprozess kein Leiden.

    Wieso "der Sterbeprozess kein Leiden" sein soll, wenn das Leben "glücklich und so lange, wie irgend möglich" gelebt wurde, erschließt sich mir nicht. :?

    "Weniger leidvoll", weil man ein glückliches Leben, ohne anzuhaften, führte, kann ich mir dagegen vorstellen, weil das "Loslassen" dann wohl leichter fällt....


    Jeder hofft wohl auf einen sanften Übergang ohne Leiden, Gläubige beten zusätzlich für eine "gute Sterbestunde" - sicher helfen kann die Palliativmedizin.

    Ein Glaube bietet zwar manchmal Trost und Hoffnung, aber er kommt immer mit Zweifel im Gepäck.

    Ja, und beim Praktizieren der Buddhalehre ist man anfangs gleichfalls auf Glauben und Vertrauen zum Dhamma/Dharma angewiesen, während mit ersten positiven Erfahrungen/ "Wirkungen", Hoffnung und Zuversicht auf Erreichen eines befreiten, gleichmütigen Zustandes

    wachsen....

    Zweifel (5. Hindernis/Hemmnis) können jedoch temporär auftreten, wie bei reinen (theistischen) Glaubensreligionen auch, zumindest solange, bis man die Stufe eines Sotapanna erreicht hat.


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    Ich hatte einmal gelesen: Wut beginnt immer dort, wo man sich selbst, das Ego, zu sehr in den Vordergrund stellt.

    :eek:

    Wut entsteht (keine Ahnung ob auch oder immer) wenn persönliche Grenzen verletzt werden.

    (Ohne dass als Freibrief zu meinen, alles auszutoben.)

    Ja, die Verletzung eigener oder der Grenzen von Wesen, denen man emotional nahesteht, kann Wut auslösen (unter anderem.....)...

    Aber die "eigenen/persönlichen Grenzen" werden unterschiedlich gesetzt, je nachdem, wie sehr das Ego im Vordergrund steht.

    Wut ist ein kraftvolles Gefühl, welches vom Ego unterstützt werden oder seinerseits das Ego antreiben kann (z.B. Dinge zu sagen oder zu tun, die später leid tun).

    der Wut geht die Trauer voraus. Da liegt was Altes hinter, etwas, das noch nicht erkannt und bearbeitet wurde.

    Ja, tiefsitzende Trauer (die z.B. aus Frustrationen in der Kindheit stammt) kann auch ein Grund für Wutgefühle sein....

    Ich bemerke z.B. immer, wenn das Verhalten meines Mannes mich an Gebaren meines Vaters in meiner Kindheit erinnert (sehr autoritär), dass Gefühle von Wut und Empörung aufsteigen (wollen).


    Kurioses Beispiel: Mein Mann regte sich mal auf, als ich es wagte, im Auto, auf dem Beifahrersitz, etwas zu essen ( das hatte mein Vater früher grundsätzlich verboten, in seinem "Heiligtum Auto" ), mein Befinden - ein Unterzuckerungsgefühl - interessierte ihn dabei überhaupt nicht...

    Da kochte etwas in mir hoch und ich fuhr meinen Mann recht heftig (woher kam plötzlich diese Energie? :? :lol: ) an, dass ich ein flaues Gefühl im Magen spüre und - ja wohl!! - SELBST ENTSCHEIDEN kann, ob ich in MEINEM Auto etwas esse oder nicht.....(Erklärung und Entschuldigung - beiderseits! - folgte, später.... :erleichtert: )



    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    Hallo Silent_San , :)


    dein Problem kann ich sehr gut nachvollziehen, denn mir ging es oft ähnlich, weil mein Mann (auch so ein gutmütiger "Ja-Sager" ;) ) ebenfalls dazu neigt, ohne Absprache Entscheidungen zu treffen, deren Folgen mich stark involvieren....


    ...wenn ich aber das Gefühl bekomme, dass ich ungerecht oder respektlos behandelt werde, kann ich einfach diese innere Wut nicht loslassen.

    Wie Gurkenhut schon schrieb, impliziert Mitgefühl auch das Selbst-Mitgefühl, welches in diesem Fall einen "mitfühlenden Blick" auf die eigenen Gefühle wirft, sie wahrnimmt und sie (erst mal) akzeptiert ("Ein Gefühl von Wut ist da.").


    Normalerweise ist das Gefühl ja relativ kurzlebig und löst sich nach einer Weile auf, wenn man sich nicht damit identifziert ("meine" Wut) und sich - mittels befeuernder Gedanken - hineinsteigert....

    Stattdessen die Gedanken auf Erfreuliches zu richten, hilft beim "Herunterfahren" , ggf. auch eine Prise Humor.

    Sollte es tiefsitzendere Kränkungen (aus der Vergangenheit) geben, ist das natürlich nicht so einfach:

    ungefragt und alles als so selbstverständlich genommen, das beschäftigt mich dermaßen und macht mich richtig unruhig.

    Wenn du dich übergangen, ausgenutzt und nicht genug gewertschätzt fühlst, wäre ein klärendes Gespräch mit den Betreffenden angesagt (günstigenfalls, wenn der Ärger schon etwas verflogen ist und du wieder in deiner Mitte bist), in dem du deine Gefühle schildern und Grenzen aufzeigen könntest.

    Empfehlenswert - zuvor - auch wieder der Blick nach innen: Wertschätze ich mich denn selbst? Lasse ich mir zu viel gefallen? ... (Oft "hakt" es hier....)


    Das Loslassen geschieht quasi von alleine, wenn du dir selbst und den Anderen vergeben hast, die Sache geklärt ist....


    Alles Gute!


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    Ich wollte nie Koch werden und ich bin auch keiner geworden, aber ich habe gelernt gut zu kochen. Andere halten mich für einen Koch, die haben keine Ahnung, dass ich nie einer war.

    Solche Töne hörte ich auch öfter von meinem Mann, der seinen Beruf nie wirklich liebte.... ;)


    Ein Onkel war "schuld", der ihm einst den Beruf des Kochs anempfahl ("Gegessen wird immer und du kannst dich selbständig machen.").

    Aus der Sicht der Ehefrau kann ich nur sagen, dass dieser Beruf meiner "besseren Hälfte", dazu führte, dass ich quasi alleinerziehend war, Urlaube fielen kurzfristig ins Wasser, Wochenenden, Feiertage, die Abende - immer musste Otto in der Küche schuften (Lehrlinge brachen meist nach kurzer Zeit ab, weil sie nur ausgebeutet wurden)...


    Und ich bekam dann bei jeder Gelegenheit, in unserer Kleinstadt, wo er bekannt ist, wie ein bunter Hund, die Bewertungen seiner Kochkünste ungefragt mitgeteilt..... :lol:

    "Sag mal dem Otto, dass die Bratkartoffeln gestern Abend matschig waren!" :roll: "Der Otto macht die besten Frikadellen!" :grinsen: ...)


    (Wenn du mal eine Familie gründen möchtest, lieber Mentus , werde bitte nicht Koch! ;))


    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    Vielen Dank an alle, die hier Beiträge geschrieben haben, jeder einzelne ist eine inspirierende Bereicherung! _()_ :heart:



    Das Leben findet statt zwischen Entstehen und Vergehen, wobei das Werden i.d.R. noch als überwiegend freudvoll bewertet wird (wenn auch mit Leiden verbunden), während das Zugrundegehen definitiv Sorgen, Ängste und Leid bereitet.

    A.III. 47-48 Das Gestaltete und das Ungestaltete

    "Drei Merkmale des Gestalteten (*1) gibt es, ihr Mönche. Welche drei?

    • Ein Entstehen zeigt sich;
    • ein Vergehen zeigt sich; und
    • eine Veränderung des Bestehenden zeigt sich. ...."


    Warum löst der ständige Wandel überhaupt solche Ängste und Abneigungen aus, wenn er doch von Anbeginn des Lebens eine unleugbare Tatsache ist?


    S.22.7. Fürchten durch Anhangen I - 7. Upādāparitassanā Sutta


    ".....5. Es ist da, ihr Mönche, ein unerfahrener Weltmensch, die Edlen nicht kennend, der Lehre der Edlen unkundig, in der Lehre der Edlen ungeschult; die Guten nicht kennend, in der Lehre der Guten unkundig, in der Lehre der Guten ungeschult. Der betrachtet die Körperlichkeit als das Selbst oder das Selbst als Körperlichkeit besitzend oder die Körperlichkeit als im Selbst oder das Selbst als in der Körperlichkeit. Ihm wandelt sich nun, verändert sich diese Körperlichkeit. Infolge der Wandlung und Veränderung der Körperlichkeit kreist ihm das Bewusstsein um diese Wandlung der Körperlichkeit herum. Und Furcht, aus dem Kreisen um die Körperlichkeits-Wandlung entstanden, sowie die daraus hervorgegangenen (unheilsamen) Zustände [68] halten seinen Geist gefesselt. Gefesselten Geistes ist er voller Ängstlichkeit, Niedergeschlagenheit und Besorgnis, und infolge seines Anhangens gerät er in Furcht. ......."


    (Das gilt natürlich gleichfalls für die anderen Khandha - also Gefühle, Wahrnehmung, Geistesformationen/Gestaltungen, Bewusstsein.)


    S.22.9. -11. Vergangenes, Künftiges, Gegenwärtiges - 9-11. Kālattayaanicca, Kālattayadukkha, Kālattayaanatta Sutta


    3. "Vergangene und künftige Körperlichkeit, ihr Mönche, ist vergänglich - leidvoll - Nicht-Ich. Was soll man da erst von der gegenwärtigen sagen! So erkennend, ihr Mönche, hat der erfahrene, edle Jünger kein Verlangen nach vergangener Körperlichkeit, findet kein Gefallen an künftiger Körperlichkeit, und zur Abwendung, Entsüchtung von gegenwärtiger Körperlichkeit, zu ihrer Aufhebung dient sein Wandel. ........."


    https://www.palikanon.com/samyutta/sam22_011.html#s22_9t11



    In einer Gesellschaft des Körperkultes und der Ablehnung des Alters

    (Habt ihr zufällig vor kurzem "Cher" im TV gesehen? Sie ist 77 Jahre alt und sieht aus, wie aus dem Wachsfigurenkabinett, da ist nichts mehr "echt"!)

    fällt es immer schwerer, sich mit den "Abnutzungserscheinungen" des Körpers (und des Geistes!) - bei sich UND Anderen - abzufinden.


    Es ist in meinen Augen ein unheilsamer Trend, wenn - dank prominenter Vorbilder und boomender Schönheitsindustrie - immer mehr Druck (durch Mitmenschen) ausgeübt wird, schon bei kleinen Makeln, "etwas machen" zu lassen....

    Arme, Kranke und Hochbetagte bleiben natürlich "außen vor", so dass sich wieder mal eine Zweiklassengesellschaft manifestiert...


    Sich "vom Körper (und den anderen 4 Khandha) abzuwenden" und Buddhas Lehre ernsthaft zu praktizieren, dürfte allemal die bessere Option sein, mit dem Alter, Krankheiten und der Vergänglichkeit zurechtzukommen.



    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart: (immer noch ungeschminkt, ungefärbt, ungeliftet... :D )

    Herzlichen Dank, lieber Martin_1980 ,

    für deine ausführliche, wertvolle Antwort, die Mühe, die du dir gemacht hast, uns zu vermitteln, von welcher Ebene aus Erleuchtete die Welt betrachten und den Einblick in dein (Er-) Leben. :heart: _()_


    Da ist ein stilles Meer des Friedens hinter allen Erscheinungen. Dieser Frieden wurde niemals geboren und er kann auch nicht sterben.

    Das heißt wohl, dass dieses "Meer des Friedens" unvergänglich ist, während die "Erscheinungen" ständigem Wandel unterworfen sind....

    Fällt schwer, sich das vorzustellen, wenn man es nicht selbst erfahren/erlebt hat, aber es ist ja das Ziel des Beschreitens des edlen achtfachen Pfades.

    Man kann zum Beispiel auf zwei verschiedenen Arten etwas betrachten.

    Du sprichst die sogenannte "relative" Wahrheit an, die Welt der Erscheinungen, des Daseins, die der Vergänglichkeit unterworfen ist, also das, was der "unwissende Weltling" als leidhaft wahrnimmt und erlebt?:

    Aber für alle anderen Menschen gibt es noch Geburt/Tod usw, weil sie in jedem Moment ein neues Universum mit neuen Fesseln und leiden erschaffen.

    Und andererseits die "absolute" Wahrheit des "stillen Meeres des Friedens", wo niemand mehr ist, der leidet...:

    Für einen erleuchteten Menschen gibt es in Wirklichkeit keine Wiedergeburt, keinen Tod und niemanden der gefangen ist und befreit werden könnte.

    Das heißt, er betrachtet all die Phänomene, die "Weltlinge" als Chaos, Leiden, aber auch Glück in dieser Welt sehen, als Illusion?

    Deine Beschreibung von etwas, das wohl eigentlich unbeschreiblich ist, empfinde ich als sehr wertvoll, auch, wenn mir der Zugang zu dieser Ebene noch unendlich weit entfernt erscheint...

    Dadurch entstehen auch manchmal Missverständnisse hier im Forum oder in unserer Sangha.

    Wir lesen die Bücher der bekannten Lehrer und werden mehr oder weniger mit zwei verschiedenen Sichtweisen konfrontiert.

    Ja, Missverständnisse sind vorprogrammiert, wenn quasi auf unterschiedlichen Frequenzen gesendet und empfangen wird.

    "Weltliche" Probleme (der relativen Ebene) können sicherlich nur "weltlich" angegangen und gelöst werden, denn es würde sehr verwirren, wenn z.B. ein körperlich Verletzter zu hören bekäme, da sei ja niemand vorhanden, der verletzt sei.... (:


    Daher bewegt mich die Frage des "Wechsels der Ebenen" besonders:


    "Versteht" ein Erleuchteter überhaupt noch die "Welt" der Unerleuchteten?

    Kann er (jederzeit) wieder auf diese Ebene wechseln oder "schwebt" er gewissermaßen - dauerhaft - in "höheren Sphären"?

    Oder durchblickt er alles tiefer, ohne den Blick für das "Oberflächliche" zu verlieren?


    Frieden erfahre ich - temporär - z.B. während der Meditation, in der Waldeinsamkeit, beim Hören einer bestimmten Art von Musik, usw. ....

    Er kann aber durch Ereignisse gestört werden und besteht nicht dauerhaft, auch, wenn er umso länger erhalten bleibt, je häufiger es gelingt, ihn innerlich zu empfinden.


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    Herzlichen Dank, lieber Martin_1980 , für deine Beiträge! :heart: _()_


    Mir kommt es immer wie eine Nachricht aus einer anderen Welt vor, wenn du beschreibst, dass du Gefühle/Emotionen zwar registrierst/ betrachtest, aber davon irgendwie "entkoppelt" bist, kein "Martin" als Persönlichkeit, diese Emotionen ergreifen und darauf reagieren muss.


    Alte Fotos, Erinnerungen aus der Kindheit/Jugend, das Wiedersehen alter Bekannter, die sich stark verändert haben, Alterungsprozesse bei nahen Angehörigen, Anzeichen der Alterung am (eigenen) Körper und Todesfälle,.... - interessiert es dann überhaupt noch?

    Oder perlt das alles ab, wie Regen an einem imprägnierten Regenmantel?


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart: