Beiträge von 2dA

    Aiko:


    Super!
    Ich vermute mal - bitte korrigiere mich - du praktizierst noch nicht sehr lange.
    Spannend wird es, wenn es schwierig wird und man seine Ruhe vermisst, oder seine Gelassenheit, dieses Gefühl von Befreiung und überhaupt einem so richtig die Fragen überfallen, ob das denn alles so richtig ist.


    Heroismus.


    (Ernest Becker)


    :)


    Ja, erinnert mich an diese Passage aus dem Link von Hanzze ein paar Threads weiter:


    "Durch das Akzeptieren von herkömmlichkeiten als letztendliche Wahrheit häufen wir mehr und mehr Leiden an."
    http://www.buddhaland.de/viewtopic.php?f=1&t=5643


    Es ist nicht nur das Akzeptieren, sondern ebenfalls das angstgesteuerte, willentliche Ergreifen der Gebilde der im Bewußstsein gespeicherten Samen und ihrer Wirkungen als das "Letzendliche", also die Konstruktion von Selbst.


    Noch ein Zitat aus dem Link:


    "Nibbāna kann jedoch direkt wahrgenommen werden durch intuitive Weisheit, welche durch die Erfüllung des Erleuchtungspfades entsteht."


    ....... Hellblicke.

    Ein Tatra-Lehrer wird dir bestimmt etwas dazu sagen können, denke aber per Internet eher nicht.
    Bemühst du dich ganz allein um diese Meditation?


    Gruß

    Erdmaus:

    Und manche Menschen finden es schlecht, wenn man bewertet. Auch das soll es ja geben ^^

    2dA:

    Beim Erkennen und Fallen lassen ergibt sich das Problem nicht.


    Wenn man es nicht tut, bleibt man im Kreis der Aversionen stecken.


    Erdmaus:

    Wenn du Gewalt siehst, erkennst du sie und lässt sie einfach fallen und gehst weiter?


    Auf die Gewaltbereitschaft anderer Leute haben wir keinen direkten Einfluss...


    Erdmaus:

    Du bleibst stehen und greifst ein. Du greifst nicht ein, weil du der Gewalt neutral gegenüber stehst. Du greifst ein, weil du Mitgefühl mit dem Leidenden hast und dieses Leiden als ungut bewertest. ;)


    Ein gebrochener Kiefer muss nicht sein, und wenn man das verhindern kann, ist es immer von Vorteil. Man kann aber nicht alle Folgen der Gewalt in der Welt beeinflussen. Und deshalb ist der Gleichmut auch hinsichtlich dieser Thematik wichtig. Die Wirkung der psychischen sowie körperlichen Schmerzen reicht bis zu den Wurzeln unserer Urangst, und somit können sie auch der Auslöser für einen grundsätzlichen inneren Wandel sein.


    Im Sinne der Leidbefreiung haben Leidauflösung und Leidminderung nichts mit der Ablehnung des Leids zu tun.


    lg Erdmaulwurf ;)

    Zitat

    Und noch etwas: Ich halte grundsätzliche Werte für nicht gegeben. Dies bedeutet, dass die Welt zunächst einmal frei von Wertigkeiten ist.

    Zitat

    Wenn ein Mensch einen anderen Mensch schlägt, so bewerte ich dies als schlecht und greife ein.


    Für mich schwer zu verstehen....


    Zitat

    Und manche Menschen finden es schlecht, wenn man bewertet. Auch das soll es ja geben ^^


    Beim Erkennen und Fallen lassen ergibt sich das Problem nicht.


    Zitat
    Zitat

    Der Buddhistische Weg ist nicht von mir.


    Ich habe noch nie einen buddhistischen Weg gesehen, sehr wohl aber Menschen die ihren Weg gingen.


    Es liegt in der Natur der Dualität, dass man auf dem s.g. seinen Weg das Nützliche für den Erhalt desselbigen annimmt und alles andere ablehnt. Das ist das reflexhafte Ermitteln von scheinbaren Objekten und ihrer Klassifiezierung, worauf sich auch die Illusion des "eigenen Weges" gründet.

    Erdmaus:

    Das eine Extrem ist zu sagen, dass man überhaupt nichts bewertet und das andere Extrem, dass man jede Nichtigkeit bewertet und das Bewertungszentrum im Hirn dauernd anspringt.


    Änlich wäre das Töten und Nicht-Töten als Extreme zu bezeichnen und den Weg des Verletzen-Wollens zu wählen.


    Zitat

    Wenn ein Mensch einen anderen Mensch schlägt, so bewerte ich dies als schlecht und greife ein.


    Wenn du nicht weißt, musst du dich nach Regeln, Vorgaben, Bestimmungen und deinen Assoziationen hinsichtlich der gegebenen Situationen richten. Das aber hat nichts mit der inneren Ausrichtung sprich Mitgefühl gemeinsam und deshalb ist es irreführend das Werten und nicht den Weg zur Güte und Mitgefühl zu predigen, wenn schon der Eindruck der Notwendigkeit des Belehrens entsteht.


    Zitat

    Vielleicht kann ich ja noch etwas von dir lernen.


    Der Buddhistischer Weg ist nicht von mir.


    Zitat

    Äußere deine Kritik doch argumentativ begründend und nicht subtil, sarkastisch konnotiert.


    Deine Interpretation, dein Urteil, dein Imperativ.

    Erdmaus:

    Jeder gesunde Mensch braucht ein gutes Urteilsvermögen und die Fähigkeit im Alltag bewertend zu agieren. Da kommt man nicht drumm herum. Es ist allerdings richtig, dass Sparsamkeit mit Bewertungen nicht verkehrt ist. Der mittlere Weg halt.


    Einen mittleren Weg zwischen dem Rechten und dem Nicht-Rechten gibt es nicht und der Unterschied zwischen beiden wird nicht anhand des urteilendes Denkens ersichtlich.


    Zitat

    Indem auf seinem Urteil man besteht,
    Sich selber als den Maßstab nimmt,
    Nur mehr noch kommt man in der Welt ins Streiten.
    Doch wenn da aufgegeben alles Aburteilen,
    Nicht wird man Streit erzeugen in der Welt.


    SUTTA-NIPĀTA, Lehr-Dichtungen


    Zitat

    Vipassana Meditation
    Die ganze Übung entwickelt sich organisch aus dem Gewahrsein über das Geschehen im gegenwärtigen Moment, ohne Reaktion darauf. Ein Meditationslehrer in Indien hat gesagt, daß man nur sitzen braucht und wissen muß, daß man sitzt, und der ganze Dharma wird sich offenbaren. Sie werden die Entfaltung der Naturgesetze ganz klar erkennen, und dann wird der Dharma wahrhaftig Ihnen zu eigen.


    Während dieser organischen Entwicklung, die aus dem Gleichgewicht und der Enthaftung kommt, werden sich viele schöne und befreiende Eigenschaften des Geistes langsam einstellen. Eine dieser Eigenschaften ist liebende Güte (Metta). Liebende Güte zu sich selbst, in dem Sinne, daß Sie sich selbst gegenüber nachsichtig und nicht wertend sind und Weite und Leichtigkeit des Geistes haben, und starke liebende Güte anderen gegenüber, ohne Ergreifen, Begehren oder Anhaften.


    PK Goldstein


    Das Urteilen ist immer mit Ergreifen, Begehren und Anhaften verbunden, weil es aus Objektvorstellung hervogeht.


    Nicht-Dualität in der Meditation zu üben, sie aber im Alltag durch die Hintertür reinzulassen und als Mittleren Weg zu bezeichnen macht keinen Sinn.


    Und warum Antwort durch Zitat? Übungssache. Weil es zur Praxis gehört eigene Ansichten fallen zu lassen und sich in Textdeutung zu üben.


    Erdmaus:

    Das Verhalten des Buddha beispielsweise zeigt alle Charakteristika bewertenden Verhaltens.


    M. E. ein guter Anlass dazu, über den Unterschied zwischen Meinungäußerungen und Absurdität nachzusinnen.

    Erdmaus:
    Erdmaus:

    Buddhas Lehre führt nicht zum Ende des Leidens


    Man kann Anfang und Ende schon definieren, wenn man auf dem Zeitstrahl zwei Markierungen anbringt. Ob das sinnig ist, ist natürlich die Frage.


    Eine berechtigte Frage, wenn man Markierungen mit Leidfreiheit in Relation setzen will.
    "Seit anfangsloser Zeit", heißt es, "irren die Wesen durch Samsara."


    Zitat

    eine Lehre ist immer etwas das man lernt zum Zwecke von etwas, daher macht es schon Sinn vom Zweck der Lehre zu sprechen. Der historische Buddha hat auch zum Zwecke von Etwas die Lehre weitergegeben. Das hat er nicht aus Jux gemacht ^^


    Aus Jux nicht, er wurde darum gebeten. Zweckmäßigkeiten sind eine dualistische Erfindung und "Führen"... wohin durch einen Raum? "Geist geführt sind alle Dinge"... Unterscheidet man nicht zwischen Lehre und Geist, fragt man auch nicht, wohin das (was? :D ) führen sollte.


    Ja, ja, das Wikipedia-Wissen. So weit mir bekannt, interessierte sich Erich Fromm lediglich für Zenbuddhismus, und das nur am Rande, also ergibt sich diesbezüglich kein brauchbarer Kontext. Eine demütige Haltung ergibt sich aus dem Vergleich des eigenen Wesens mit einer Größe oder Vollkommenheit, die von einem selbst getrennt existiert und der man sich zu unterordnen hat . Also genau das Gegenteil der Auffassung desselbigen in der buddhistischen Philosophie, der auch kein wertendes Denken immanent ist.

    Milou:

    Das verstehe ich unter Arroganz im Gegensatz zur Demut, d.h. andere Ansichten, ohne diese zu verachten,
    voll und ganz als alternativen Weg zur Erlösung zu akzeptieren.


    Mit Demut bist du im Buddhismus falsch. Das ist das Forum nebenan, das Christliche. Aber auch die wissen, dass es nur einen Weg geben kann, den des Herrn, und so weit ich weiß, dürfen sie auch keinen verachten. :lol:

    sumedha:
    lagerregaL:

    Wenn da einer wirklich sein Herz von den kilesas befreit hat und avijja ausgelöscht hat erkennt ein solcher auch das Ausmaß von Samsara.
    Er sieht diesen endlosen Kreislauf mit seinen eigenen inneren Auge. Er sieht wie er von Geburt zu Geburt geeilt ist weiss aber , dass er jetzt befreit ist:
    "Versiegt ist die Geburt, vollendet das Asketentum, gewirkt das Werk, nicht mehr ist diese Welt versteht er da."


    wenn du von deinen erfahrungen berichtest ist es ok, und stimmt für dich. wenn nicht ist es ein zitat und dann solltest du eine quellenangabe mchen :D


    Das PK-Zitat ist wohl fast jedem bekannt, und das, was du aus Unkenntnis eigene Erfahrungen nennst, ist Buddha´s Überlieferung.