Beiträge von Elliot im Thema „Sexualität und Befreiung: Ist die kritische Sicht des Buddha auf Sexualität für heutige Praktizierende relevant?“

    ... "Entsagung von Sinnesvergnügen ist unabdingbar für das Überwinden der fünf Hindernisse und das Vorankommen auf dem achtfachen Pfad." Ja klar, doch neben der Entsagung spielen eben auch bestimmte nicht-anhaftende Sinnesfreuden auf dem Weg zur Befreiung eine Rolle.

    Solange Du Dir einredest, es gebe "bestimmte nicht-anhaftende Sinnesfreuden" gleichst Du dem sich in die Tasche lügenden Kettenraucher, der sich und anderen weismachen möchte, eigentlich sei er Nichtraucher, denn er paffe ja nur und könne jederzeit damit aufhören.


    Viele Grüße

    Elliot

    Wenn Ananda den Mönchen in Aussicht stellt, die Höhle zu besuchen, dann bedient er dabei sicher auch die Freude auf Abwechlsung und Sensationsgier, aber dieser "Köder" wird verwendet, um die Bhikkhus in die weltanschauliche Diskussion mit den andersfährtigen Wanderasketen zu führen.

    Von welcher Lehrrede redest du?

    Viele Grüße

    Elliot

    Das Fortschreiten auf dem achtfachen Pfad bedeutet in den meisten Fällen nicht, von heute auf morgen auf Sinnesfreuden zu verzichten, sondern nach und nach "gröbere" (Sinnes-)freuden durch "feinere" Feuden zu ersetzen, bis hin zu:

    "Das größte Gut ist die Gesundheit,
    Nibbāna ist das größte Glück,
    Der beste Pfad ist der Achtfache,
    Der sicher zum Todlosen führt."

    Wenn Ananda den Mönchen in Aussicht stellt, die Höhle zu besuchen, dann bedient er dabei sicher auch die Freude auf Abwechlsung und Sensationsgier, aber dieser "Köder" wird verwendet, um die Bhikkhus in die weltanschauliche Diskussion mit den andersfährtigen Wanderasketen zu führen.


    Wenn Sariputta die Schönheit des Salawaldes beschreibt, dann beschreibt er sie um des Gleichnis mit dem schmückenden Bhikkhu wegen, und es ist gar nicht klar, ob der sich dieser Schönheit in irgendeiner Weise hingibt. Die Lehrrede endet schließlich mit einer deutlichen Ermahnung:

    Nach diesen Worten fragte der ehrwürdige Sāriputta den Erhabenen: "Ehrwürdiger Herr, wer von uns hat gut gesprochen?"


    "Ihr habt alle gut gesprochen, Sāriputta, jeder auf seine Weise. Höre auch von mir, welche Art von Bhikkhu diesen Sālawald von Gosiṅga schmücken könnte. Sāriputta, wenn da ein Bhikkhu von seiner Almosenrunde zurückgekehrt ist, setzt er sich nach seiner Mahlzeit nieder, kreuzt die Beine, richtet den Oberkörper auf, verankert die Achtsamkeit vor sich und faßt den Entschluß: 'Ich werde diese Sitzhaltung nicht aufgeben, bis mein Geist durch Nicht-Ergreifen ( nān-upādāya ) von den Trieben befreit ist.' Jene Art von Mönch könnte diesen Sālawald von Gosiṅga schmücken."

    Wenn der Buddha beispielsweise sagt:

    "Und was, ihr Bhikkhus, ist die Befriedigung im Fall von Formen? Angenommen, da gäbe es ein Mädchen aus dem Adelsstand oder dem Brahmanenstand oder von einem Haushälter abstammend, in ihrem fünfzehnten oder sechzehnten Lebensjahr, weder zu groß noch zu klein, weder zu dünn noch zu fett, weder zu dunkel noch zu hellhäutig. Befindet sich ihre Schönheit dann auf dem Höhepunkt?" - "Ja, ehrwürdiger Herr." - "Das Glück und die Freude, die in Abhängigkeit von jener Schönheit und jenem Liebreiz entstehen, sind die Befriedigung im Fall von Formen."

    Dann wird er damit das Schönheitsideal der damaligen Gesellschaft zitiert haben und man wird nicht davon ausgehen dürfen, dass er sich an den Körpern minderjähriger Mädchen ergötzt. Und in eben dem Sinne würde ich die Feststellung Sariputtas, der Salawald bei Gosinga sei besonders entzückend auch nicht als sein Ergötzen überinterpretieren.


    Nun noch zu der Lobpreisung der Landschaft:

    "Ihr Bhikkhus, immer noch auf der Suche nach dem Heilsamen, auf der Suche nach dem höchsten Zustand erhabenen Friedens, wanderte ich etappenweise durch das Land Magadha, bis ich schließlich bei Senānigama nahe Uruvelā ankam. Dort sah ich ein liebenswürdiges Stück Land, einen lieblichen Hain mit einem klar dahin strömenden Fluß mit angenehmen, sanft ansteigenden Ufern, und in der Nähe ein Dorf für den Almosengang. Ich erwog: 'Dies ist ein liebenswürdiges Stück Land, dies ist ein lieblicher Hain mit einem klar dahin strömenden Fluß mit angenehmen, sanft ansteigenden Ufern, und in der Nähe ein Dorf für den Almosengang. Dies wird den Bemühungen eines Mannes aus guter Familie, der auf Bemühungen aus ist, dienlich sein.' Und ich setzte mich nieder und dachte: 'Dies wird meinen Bemühungen dienlich sein.'"

    Hier berichtet der Buddha über eine Wahrnehmung, die er vor seiner Befreiung hatte. Und an anderer Stelle sagt er auch, dass die Lieblichkeit der Landschaft mit dem Fluß ihn eher in Richtung zu starker Askese steuern ließ:

    Es bleibt also dabei: Entsagung von Sinnesvergnügen ist unabdingbar für das Überwinden der fünf Hindernisse und das Vorankommen auf dem achtfachen Pfad.


    Viele Grüße

    Elliot

    Damit ist aber nicht sie sinnliche Verzückung gemeint:

    "Schwestern, es gibt diese sieben Erleuchtungsglieder, durch deren Entfaltung und Übung ein Bhikkhu, durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft, hier und jetzt in die Herzensbefreiung, die Befreiung durch Weisheit, die mit der Vernichtung der Triebe triebfrei ist, eintritt und darin verweilt. Was sind die sieben? Schwestern, da entfaltet ein Bhikkhu das Erleuchtungsglied der Achtsamkeit, das von Abgeschiedenheit, Lossagung und Aufhören gefördert wird und zum Loslassen führt. Er entfaltet das Erleuchtungsglied der Wirklichkeitsergründung, das von Abgeschiedenheit, Lossagung und Aufhören gefördert wird und zum Loslassen führt. Er entfaltet das Erleuchtungsglied der Energie, das von Abgeschiedenheit, Lossagung und Aufhören gefördert wird und zum Loslassen führt. Er entfaltet das Erleuchtungsglied der Verzückung, das von Abgeschiedenheit, Lossagung und Aufhören gefördert wird und zum Loslassen führt. Er entfaltet das Erleuchtungsglied der Stille, das von Abgeschiedenheit, Lossagung und Aufhören gefördert wird und zum Loslassen führt. Er entfaltet das Erleuchtungsglied der Konzentration, das von Abgeschiedenheit, Lossagung und Aufhören gefördert wird und zum Loslassen führt. Er entfaltet das Erleuchtungsglied des Gleichmuts, das von Abgeschiedenheit, Lossagung und Aufhören gefördert wird und zum Loslassen führt. Dies sind die sieben Erleuchtungsglieder, durch deren Entfaltung und Übung ein Bhikkhu, durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft, hier und jetzt in die Herzensbefreiung, die Befreiung durch Weisheit, die mit der Vernichtung der Triebe triebfrei ist, eintritt und darin verweilt."

    Sondern die Verzückung, die bei der Jhana-Praxis auftritt (piti):

    „Wiederum, ihr Bhikkhus, tritt ein Bhikkhu mit der Stillung der anfänglichen und anhaltenden Hinwendung des Geistes (zum Meditationsobjekt) in die zweite Vertiefung ( Jhana ) ein, die innere Beruhigung und Einheit des Herzens ohne anfängliche und anhaltende Hinwendung des Geistes enthält, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Konzentration entstanden sind. Er läßt die Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Konzentration entstanden sind, diesen Körper durchtränken, durchsättigen, anfüllen und durchdringen, so daß es kein Körperteil gibt, das nicht von der Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind, durchdrungen ist. So als ob es einen See gäbe, dessen Wasser von unten emporquillt, der keinen Zufluß aus dem Osten, Westen, Norden oder Süden hat, der nicht gelegentlich von Regenschauern aufgefüllt wird; da würde der kühle Quellzufluß das kühle Wasser den ganzen See durchtränken, durchsättigen, anfüllen und durchdringen lassen, so daß es keinen Bereich im gesamten See gäbe, der nicht von kühlem Wasser durchdrungen wäre; genau so läßt ein Bhikkhu die Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Konzentration entstanden sind, diesen Körper durchtränken, durchsättigen, anfüllen und durchdringen, so daß es kein Körperteil gibt, das nicht von der Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Konzentration entstanden sind, durchdrungen ist. Während er so umsichtig, eifrig und entschlossen weilt, sind seine Erinnerungen und Absichten, die auf dem Haushälterleben beruhen, überwunden; mit deren Überwindung wird sein Geist innerlich gefestigt, zur Ruhe gebracht, zur Einheit gebracht und konzentriert. Auch auf solche Weise entfaltet ein Bhikkhu die Achtsamkeit auf den Körper.“

    Viele Grüße

    Elliot

    Ob es sich bei dem Besuch von Ananda und den Bhikkhus bei der Höhle wirklich um das Ausleben von Sinnesvergnügen handelt, wage ich doch zu bezweifeln. Offenbar ist die Höhle ein beliebter Aufenthaltstort für Wanderasketen und die Lehrrede besagt, dass es denen weniger um Naturschönheiten, sondern mehr um weltanschauliche Diskussionen geht.


    Auch bei den fortgeschrittenen Bhikkhus im Sālawald von Gosiṅga spielt die Schönheit der Natur eine Nebenrolle. Sie wird zwar erwähnt, aber auch hier geht es den Bhikkhus eigentlich nur um Eröterungen in Zusammenhang mit dem Dhamma.


    Und falls Du - wie nicht wenige andere - die Auffassung vertreten solltest, asketische Übungen seien nur für Anfänger gedacht, wenn erstmal "Anatta" oder "Leerheit" realisiert sind, kann man natürlich wieder in Sinnesvergnügen schwelgen, dann muss ich dich enttäuschen:

    "Sandaka, wenn ein Bhikkhu ein Arahant ist, mit vernichteten Trieben, der das heilige Leben gelebt hat, getan hat, was getan werden mußte, die Bürde abgelegt hat, das wahre Ziel erreicht hat, die Fesseln des Werdens zerstört hat und durch letztendliche Erkenntnis vollständig befreit ist, ist er unfähig, Übertretungen in fünf Fällen zu begehen. Ein Bhikkhu, dessen Triebe vernichtet sind, ist unfähig, absichtlich einem Lebewesen das Leben zu nehmen; er ist unfähig zu nehmen, was nicht gegeben wurde, das heißt zu stehlen; er ist unfähig, sich dem Geschlechtsverkehr hinzugeben; er ist unfähig, wissentlich die Unwahrheit zu sprechen; er ist unfähig, Sinnesvergnügen zu genießen, indem er sie ansammelt, wie er es früher im Laiendasein getan hat. Wenn ein Bhikkhu ein Arahant ist, mit vernichteten Trieben, der das heilige Leben gelebt hat, getan hat, was getan werden mußte, die Bürde abgelegt hat, das wahre Ziel erreicht hat, die Fesseln des Werdens zerstört hat und durch letztendliche Erkenntnis vollständig befreit ist, ist er unfähig, Übertretungen in diesen fünf Fällen zu begehen."

    Viele Grüße

    Elliot

    - Musizieren oder Musik hören

    Welchen anderen Zweck verfolgt Musizieren, als angenehme Gefühle beim Hören zu erzeugen, an denen man sich erfreuen kann?

    Zitat

    "Ihr Bhikkhus, abhängig vom Ohr und Klängen entsteht Hörbewußtsein; das Zusammentreffen der drei ist Kontakt; durch den Kontakt bedingt ensteht das als angenehm, schmerzhaft oder weder-schmerzhaft-noch-angenehm Gefühlte. Wenn man von einem angenehmen Gefühl berührt wird, falls man sich dann daran ergötzt, es willkommen heißt und daran hängenbleibt, dann liegt die Neigung zur Begierde zugrunde. Wenn man von einem schmerzhaften Gefühl berührt wird, falls man dann bekümmert ist, trauert und klagt, weint, sich die Brust schlägt und zerrüttet wird, dann liegt die Neigung zur Abneigung zugrunde. Wenn man von einem weder-schmerzhaften-noch-angenehmen Gefühl berührt wird, falls man dann den Ursprung, das Verschwinden, die Befriedigung, die Gefahr und das Entkommen in Bezug auf jenes Gefühl nicht der Wirklichkeit entsprechend versteht, dann liegt die Neigung zur Unwissenheit zugrunde. Ihr Bhikkhus, daß man hier und jetzt Dukkha ein Ende bereiten wird, ohne die Neigung zur Begierde nach angenehmem Gefühl zu überwinden, ohne die Neigung zur Abneigung gegenüber schmerzhaftem Gefühl zu vernichten, ohne die Neigung zur Unwissenheit in Bezug auf weder-schmerzhaftes-noch-angenehmes Gefühl auszurotten, ohne Unwissenheit zu überwinden und wahres Wissen zu erwecken - dies ist unmöglich.

    Ganz klar ist Musizieren also ein willentliches Herbeiführen von Sinnesvergnügen. Und zu unterlassen, wenn man auf dem achtfachen Pfad voranschreiten möchte. Beispielsweise wenn man bei einem Spaziergang von Musik überrascht wird, dann sollte man versuchen, so zu verfahren:

    "Wiederum, Ānanda, wenn da ein Bhikkhu mit dem Ohr einen Klang hört, entsteht in ihm Erfreuliches, es entsteht Unerfreuliches, es entsteht Erfreuliches-und-Unerfreuliches. Er versteht: 'Es ist in mir Erfreuliches entstanden, es ist in mir Unerfreuliches entstanden, es ist in mir Erfreuliches-und-Unerfreuliches entstanden. Aber jenes ist gestaltet, grob, bedingt entstanden; dies hier ist friedvoll, dies ist erhaben, nämlich Gleichmut.' Das entstandene Erfreuliche, das entstandene Unerfreuliche und das entstandene Erfreuliche-und-Unerfreuliche hören in ihm auf, und Gleichmut ist in ihm gegenwärtig. So wie ein starker Mann mit den Fingern schnippen könnte, so hören in jeglicher Hinsicht das entstandene Erfreuliche, das entstandene Unerfreuliche und das entstandene Erfreuliche-und-Unerfreuliche in ihm auf, genauso geschwind, genauso schnell, genauso leicht, und Gleichmut ist in ihm gegenwärtig. Dies nennt man in der Disziplin des Edlen die höchste Entfaltung der Sinne in Bezug auf Klänge, die mit dem Ohr erfahrbar sind."

    Wenn man sich dann ausführlich der Jhana-Praxis widmet, wird es einem früher oder später so ergehen:

    "Wenn da ein Bhikkhu mit dem Ohr einen Klang hört, entsteht in ihm Erfreuliches, es entsteht Unerfreuliches, es entsteht Erfreuliches-und-Unerfreuliches; er fühlt sich von dem entstandenen Erfreulichen, dem entstandenen Unerfreulichen und dem entstandenen Erfreulichen-und-Unerfreulichen geplagt, beschämt und angewidert.

    Und wenn diese Phase überwunden ist, dann wird man Klängen so begenen können:

    "Wenn da ein Bhikkhu mit dem Ohr einen Klang hört, entsteht in ihm Erfreuliches, es entsteht Unerfreuliches, es entsteht Erfreuliches-und-Unerfreuliches. Falls er wünschen sollte, 'Möge ich verweilen, indem ich das Nicht-Abstoßende im Abstoßenden wahrnehme', so verweilt er, indem er das Nicht-Abstoßende darin wahrnimmt. Falls er wünschen sollte, 'Möge ich verweilen, indem ich das Abstoßende im Nicht-Abstoßenden wahrnehme', so verweilt er, indem er das Abstoßende darin wahrnimmt. Falls er wünschen sollte, 'Möge ich verweilen, indem ich das Nicht-Abstoßende im Abstoßenden und Nicht-Abstoßenden wahrnehme', so verweilt er, indem er das Nicht-Abstoßende darin wahrnimmt. Falls er wünschen sollte, 'Möge ich verweilen, indem ich das Abstoßende im Nicht-Abstoßenden und Abstoßenden wahrnehme', so verweilt er, indem er das Abstoßende darin wahrnimmt. Falls er wünschen sollte, 'Möge ich in Gleichmut verweilen, achtsam und wissensklar, indem ich sowohl das Abstoßende als auch das Nicht-Abstoßende vermeide', so verweilt er in Gleichmut gegenüber jenem, achtsam und wissensklar."

    Aber man wird kein Verlangen danach haben, Klänge durch Musizieren produzieren zu wollen.


    Viele Grüße

    Elliot

    Das ist eine interessante Liste, aber Deine Einteilung in heilsam und unheilsam finde ich schon zu grob.


    Wir können sie Punkt für Punkt durchgehen und untersuchen, welche Motivation jeweils zugrunde liegen könnte und ob ein zu überwindendes Verlangen oder eine andere Nachlässigkeit im Spiel ist.


    Fangen wir mit "Spazierengehen" an. Was ist das? Falls es sich um Müssiggang handelt, dann ist es zumindest eine Nachlässigkeit. Andererseits ist es in Ordnung, wenn damit Zeit überbrückt wird:

    Als es Morgen war, zog sich der Erhabene an, nahm seine Schale und äußere Robe und ging um Almosen nach Rājagaha hinein. Da dachte der Erhabene: "Es ist noch zu früh, um in Rājagaha um Almosen umherzugehen. Wie wäre es, wenn ich zum Wanderasketen Sakuludāyin im Pfauenpark, dem Park der Wanderasketen ginge?" Dann ging der Erhabene zum Pfauenpark, dem Park der Wanderasketen.

    Wie sieht es aus mit Spazierengehen zum Zwecke der Gesunderhaltung, analog zum Essen, das ja auch nur zur Erhaltung der für die Bewältigung des achtfachen Pfades erforderlichen Kräfte zu sich genommen wird? Das wäre dann schon an der Grenze zum Sport:

    Als es Morgen war, zog sich da der Erhabene an, nahm seine Schale und äußere Robe und ging um Almosen nach Kapilavatthu hinein. Nachdem er in Kapilavatthu im Almosen umhergegangen war und nach seinem Mahl von seiner Almosenrunde zurückgekehrt war, ging er zum Großen Wald, um den Tag zu verbringen; und als er den Großen Wald betrat, setzte er sich am Fuß eines Bilva-Setzlings nieder, um den Tag zu verbringen.


    Auch Daṇḍapāṇi, der Sakyer, der zum Zwecke körperlicher Ertüchtigung umherging und wanderte, ging zum Großen Wald, und als er den Großen Wald betreten hatte, ging er zu dem Bilva-Setzling, bei dem der Erhabene sich aufhielt, und tauschte Grußformeln mit ihm aus. Nach diesen höflichen und freundlichen Worten, stand er zur Seite, lehnte sich auf seinen Stock und fragte den Erhabenen: "Was für eine Behauptung stellt der Mönch auf, was verkündet er?"

    Und tatsächlich gibt es auch Spaziergänge mit dem Ziel, sich Naturbegebenheiten anzusehen:

    Als es Abend war, erhob sich der ehrwürdige Ānanda von der Meditation und richtete sich folgendermaßen an die Bhikkhus: "Kommt, Freunde, laßt uns zum Devakaña Teich gehen, um die Höhle anzuschauen." - "Ja, Freund", erwiderten jene Bhikkhus. Dann ging der Ehrwürdige Ānanda zum Devakaña Teich, zusammen mit einer Anzahl von Bhikkhus.

    Hier halte ich die Frage durchaus für berechtigt, ob es sich dabei nicht um visuelle Sinnesvergnügen handelt, um derentwillen der Spaziergang unternommen wird. Und auch ohne gezieltes Aufsuchen kann das Erleben der Natur bewundernswerte Eindrücke bescheren:

    Also wird am Beispiel des Spaziergangs deutlich, worauf es ankommt:


    1. Ist die Motivation für die Aktivität das Befriedigen eines Verlangens nach sinnlichen Vergnügen?

    2. Falls nein und falls dennoch angenehme Sinneseindrücke bei der Aktivität entstehen: Wie wird mit Ihnen umgegangen?


    Zu Punkt 2 ist anzunehmen, dass zumindest die erfahrenen Bhikkhus wie folgt verfahren:

    "Und wie, Ānanda, ist einer ein Edler mit entfalteten Sinnen? Ānanda, wenn da ein Bhikkhu mit dem Auge eine Form sieht, entsteht in ihm Erfreuliches, es entsteht Unerfreuliches, es entsteht Erfreuliches-und-Unerfreuliches. Falls er wünschen sollte, 'Möge ich verweilen, indem ich das Nicht-Abstoßende im Abstoßenden wahrnehme', so verweilt er, indem er das Nicht-Abstoßende darin wahrnimmt. Falls er wünschen sollte, 'Möge ich verweilen, indem ich das Abstoßende im Nicht-Abstoßenden wahrnehme', so verweilt er, indem er das Abstoßende darin wahrnimmt. Falls er wünschen sollte, 'Möge ich verweilen, indem ich das Nicht-Abstoßende im Abstoßenden und Nicht-Abstoßenden wahrnehme', so verweilt er, indem er das Nicht-Abstoßende darin wahrnimmt. Falls er wünschen sollte, 'Möge ich verweilen, indem ich das Abstoßende im Nicht-Abstoßenden und Abstoßenden wahrnehme', so verweilt er, indem er das Abstoßende darin wahrnimmt. Falls er wünschen sollte, 'Möge ich in Gleichmut verweilen, achtsam und wissensklar, indem ich sowohl das Abstoßende als auch das Nicht-Abstoßende vermeide', so verweilt er in Gleichmut gegenüber jenem, achtsam und wissensklar ."

    Viele Grüße

    Elliot

    Das gehört doch eher in die Kategorie: "Ich lebe enthaltsam, wenn gerade nicht die passende Frau da ist, mit der es sich richtig anfühlt." - Du wolltest aber ein positives Beispiel für Enthaltsamkeit bringen. Das wäre dann aber der totale Verzicht auf jegliche Form von Sexualität, wenn ich Dich bislang richtig verstanden habe.


    Das Beispiel dieses No Fap-Hardmode-Vertreters geht doch eher in die Richtung "Kultivierung der Sexualität", die ich im Laufe der Diskussion vorgeschlagen hatte.

    Ja, das stimmt, so ganz klar wird aus dem Interview nicht, ob er nun dauerhaft auf Sex verzichten will, oder ob er nur solange abwarten will. bis er sich ziemlich sicher ist, dass es "guter" Sex werden wird. Und je nachdem wäre es entweder eher Enthaltsamkeit oder eher Kultivierung,


    Wie auch immer, es ging mir aber eigentlich darum, dass dies ein Beispiel ist, wo der (zumindest temporäre) Verzicht auf Sex nicht mit der Verteufelung von Frauen begründet wird oder diese als "Nebenwirkung" mit sich bringt, sondern im Gegenteil sogar eher mit einer Steigerung der Wertschätzung verbunden ist.


    VIele Grüße

    Elliot

    Bekannt ist auch das Phänomen, dass eine repressive Sexualmoral einhergeht mit einer Zunahme von Feindseligkeit und regelrechtem Sadismus. Die eigenen Triebimpulse von sexuell "enthaltsamen" Männern werden beispielsweise auf Frauen projiziert. Die Frau wird dadurch zur Hexe, zur bösen Verführerin, mit dem Teufel im Bunde.

    Das ist möglich.


    Es ist aber auch möglich, dass Enthaltsamkeit den gegenteiligen Effekt hat:

    Viele Grüße

    Elliot

    Meine Argumentation war: Es gibt eine große Anzahl sinnlicher Bedürfnisse. Manche davon können durch spirituelle Praxis "überwunden" werden, andere nicht - und daneben gibt es sinnliche Bedürfnisse, die offenbar eine Mittelstellung einnehmen, die also durch Übungen verändert, aber i.d.R. nicht vollständig eliminiert werden können.

    Da könnte ich Dir sogar zustimmen, wenn Du statt "sinnlicher Bedürfnisse" nur "Bedürfnisse" sagen würdest.


    In der Tat gibt es Bedürfnisse, die nicht in eine der drei Katgeorien fallen, die in der zweiten edlen Wahrheit als Ursachen von Dukkha genannt werden: kāma-taṇhā, bhava-taṇhā und vibhava-taṇhā - Verlangen nach sinnlichen Vergnügen, Verlangen nach ewigem Dasein und Verlangen nach Vernichtung mit dem Tode. Diese drei Arten von Verlangen sind zu überwinden.


    Verlangen nach Nahrung zum Beispiel, auch einfach "Hunger" genannt, fällt nicht in eine dieser drei Kategorien, ist also nicht zu überwinden, sondern nur zu zügeln:

    "Was gibt es noch zu tun? Bhikkhus, ihr solltet euch so üben: 'Wir wollen uns beim Essen mäßigen. Mit weiser Betrachtung nehmen wir Nahrung zu uns, weder zum Spaß, noch zur Berauschung, noch zum Schmücken, noch zur Verschönerung, sondern nur, um diesen Körper am Leben zu erhalten, ihn zu ernähren, um das Unbehagen (des Hungers) zu beenden, und um das heilige Leben zu fördern, indem wir erwägen: >So werde ich alte Gefühle (des Hungers) beenden, ohne neue Gefühle zu erwecken, und ich werde gesund und ohne Tadel sein und ich werde ein leichtes Leben haben.<

    Genauso wenig wie das Bedürfnis nach Nahrung fallen die Bedürfnisse nach Atemluft, Trinkwasser und Schlaf unter die oben genannten drei Kategorien von zu überwindenden Verlangen.


    Sex gehört jedoch zu einer der drei Kategorien: Zu kāma-taṇhā.


    Dass manchem das Verlangen nach Sex so überlebenswichtig und so unverzichtbar seine Befriedigung erscheint wie das nach Nahrung, Trinkwasser und Atemluft: Das ist Karma. Aber kein Grund, am achtfachen Pfad oder an den Vinaya-Regeln etwas zu ändern.


    Warum nochmal waren diese Mönche, die Du getroffen hattest, überhaupt Mönche geworden, obwohl sie doch gar nicht nach Befreiung, sondern nach einer glücklichen Wiedergeburt strebten?


    Viele Grüße

    Elliot

    Ich möchte auch noch einmal meine Auffassung zu dem Begriff "Anhaftung" darlegen und zu der Idee, Sex - oder allgemein Genuss - sei doch unproblematisch, wenn er ohne "Anhaftung" daherkommt bzw. vollführt wird.


    Zunächst halte ich die Übersetzung "Anhaftung" für upādāna für nicht sonderlich glücklich, aber wenn ich eine Übersetzung vorschlagen sollte, die in jedem Zusammenhang stimmig ist, dann fällt mir das auch schwer. Die am ehesten allgemein verwendbare Formel scheint mir in dem hier diskutierten Kontext "Ergreifen & Festhalten" zu sein. Dann liest sich die Definition von upādāna wie folgt:

    Insofern ist jede Art von Sex bereits ein "Sich-Einlassen-auf und Teilnehmen an sinnlichen Vergnügen", also ( kāma- )upādānaṃ. Falls es sich dabei nicht um ein Vergnügen handelt, sondern um ein Pflichtprogramm (wie zum Beispiel Ellviral es beschrieben hat), dann ist das ja unmittelbar Dukkha. Falls es sich dabei um ein Vergnügen handelt, dann führt es früher oder später zu Dukkha (Achtung: "Wiedergeburt" inkludiert, also keine überzeugende Argumentation für zum Beispiel Sôhei):

    "... Bedingt durch Sich-Einlassen-auf und Teilnehmen an sinnlichen Vergnügen ist Werden ( bhava ); bedingt durch Werden ist Geburt; bedingt durch Geburt entstehen Altern und Tod, Sorge, Klagen, Schmerz, Trauer und Verzweiflung. So ist der Ursprung dieser ganzen Masse von Dukkha."

    Nun könnte man sagen, es würde ja genügen upādānaṃ zu überwinden, also das Ergreifen & Festhalten zu unterlassen, während das Verlangen doch bestehen könnte. Aber das wäre dann ja unmittelbar Dukkha:

    "Und was, Freunde, ist die Edle Wahrheit von Dukkha? Geburt ist Dukkha; Altern ist Dukkha; Tod ist Dukkha; Kummer, Klagen, Schmerz, Trauer und Verzweiflung sind Dukkha; nicht bekommen, was man sich wünscht, ist Dukkha; kurz, die fünf Daseinsgruppen, an denen angehaftet wird, sind Dukkha."

    Es hilft also nichts, das Verlangen ist zu überwinden, um quasi wunschlos glücklich werden:

    Mit dem Ursprung von Verlangen ( tanha ) ist der Ursprung des Ergreifens & Festhaltens.

    Mit dem Aufhören von Verlangen ( tanha ) ist das Aufhören des Ergreifens & Festhaltens.

    Viele Grüße

    Elliot

    Das Bedürfnis, Atem zu holen, ist ein sinnliches Bedürfnis, das ganz offensichtlich durch keine spirituelle Praxis "überwunden" werden kann.

    Wenn ein Mensch keine Luft mehr bekommt, reagiert er mit Panikgefühlen.

    Das ist eine automatische Reaktion des Körpers - und das wird auch bei den von Dir erwähnten 150 Arahants, die leider allenfalls noch in Form von Reliquien aus mehreren Jahrhunderten zirkulieren, der Fall gewesen sein.


    Es gibt also sinnliche Bedürfnisse, die sich durch spirituelle Praxis "überwinden" lassen und andere sinnliche Bedürfnisse, die sich nicht überwinden lassen.

    Nein. Das Bedürfnis nach Atemluft ist nicht das, was man unter "Verlangen nach Sinnlichkeit" ( kāma-taṇhā ) versteht. Genausowenig wie das Bedürfnis nach Nahrung, Schlaf, ausreichender Wärme, nicht übermäßiger Hitze usw. Das sind indisponible Grundbedürfnisse, deren Nichterfüllung definitv mit Krankheit und Tod einhergeht,


    Es geht aber aber nur um die Überwindung von kāma-taṇhā:

    Viele Grüße

    Elliot

    (Dass es Ausnahmen gibt, das heißt Menschen die von Natur aus kaum oder kein Verlangen nach Partnerschaft und Sexualität haben, ändert daran nichts.)

    Doch, das halte ich für eine völlig plausible Tatsache, dass es auch eine Sache der Veranlagung (Karma) ist, wie leicht oder wie schwer einem die Praxis des achtfachen Pfades fällt.


    Viele Grüße

    Elliot

    ... Viel sinnvoller erscheint mir da wenn schon denn schon das indische Modell mit den vier Lebensphasen, wo man sich nachdem man das "normale und echte" Leben gelebt hat, sich in die Einsamkeit/Enthaltsamkeit zurückzieht, um sich ganz der Befreiung zu widmen.

    Das ist nicht verkehrt.


    Allerdings ist die vor allem für die Geistesschulung erforderliche Energie nicht zu unterschätzen, und die nimmt mit dem Ålterwerden im allgemeinen leider ab.


    Viele Grüße

    Elliot

    Die (theo)logisch überzeugende Begründung einer Pflicht-Enthaltsamkeit gelingt im Theravada genauso wenig wie im Katholizismus.

    Die logische Begründung für die Aussage "Ohne Enthaltsamkeit keine Befreiung" gelingt mit den vier edlen Wahrheiten sehr gut. Wie überzeugend sie wirkt, hängt natürlich auch vom Horizont des Empfängers ab.


    Eine theologische Begründung wird nicht geliefert, aber das ist ja auch nicht erforderlich.


    Vielleicht ist aber dennoch erwähnenswert, dass auch die zeitgenössischen "Theologen" (Brahmanen) Enthaltsamkeit als nützlich erachtet haben:

    Viele Grüße

    Elliot

    Dazu hatte ich weiter oben bereits geschrieben, dass die Erfahrung auch fortgeschrittener Praktizierender besagt, dass sowohl Sati als auch Samadhi beständig schwanken:

    Mit anderen Worten: Die Erfahrung auch sehr fortgeschrittener und engagierter langjähriger Praktizierender weicht ab von dem, was Du aus den Lehrreden zitiert hast.


    Dafür kann es unterschiedliche Erklärungen geben.

    Eine recht plausible Erklärung hattest Du ja genannt:

    Nach meiner Erfahrung hoffen auch Theravada-Mönche heutzutage eher auf eine gute Wiedergeburt, statt Befreiung in diesem Leben anzustreben.

    Wobei mir nicht klar ist, warum diese dann in ein Kloster gehen.


    Zumal es doch außerhalb von Klostermauern sogar einfacher sein sollte, Verdienste anzusammeln.


    Viele Grüße

    Elliot

    Für die Jhana-Praxis ist es "lediglich" notwendig, die fünf Hindernisse zeitweise zu überwinden. Gelingt das, macht der Praktizierende eine Erfahrung von "angenehmem Verweilen", die ihn überhaupt erst einmal aus eigener Erfahrung davon überzeugt, dass jede Form von sinnlicher Befriedigung demgegenüber unvollkommener ist.

    Diese Erfahrung führt nun aber nicht dazu, dass die fünf Hindernisse dauerhaft überwunden sind. Auch hier ist es ein Entwicklungsprozess.

    Selbst wenn wir annehmen, dass es so etwas wie eine vollständige Überwindung der Sinnlichkeit überhaupt gibt - was angesichts beispielsweise der biologisch sinnvollen Präferenzen für bestimmte Nahrungsmittel oder des Bedürfnisses nach zärtlichen Berührungen unwahrscheinlich ist -, handelt es sich um einen längeren Entwicklungsprozess. Im Verlauf dieses Prozesses steht auch der vorbildlich im Sinne der Lehre Praktizierende vor der Frage, in welcher Form Sinnlichkeit gelebt wird.

    Das siebente Pfadglied, samma-sati, betrifft die dauerhafte Überwindung aller fünf Hindernisse:

    "Und wie, ihr Bhikkhus, verweilt ein Bhikkhu, indem er Geistesobjekte als Geistesobjekte betrachtet? Da verweilt ein Bhikkhu, indem er Geistesobjekte als Geistesobjekte im Zusammenhang mit den fünf Hindernissen betrachtet. Und wie verweilt ein Bhikkhu, indem er Geistesobjekte als Geistesobjekte im Zusammenhang mit den fünf Hindernissen betrachtet?


    Wenn Sinnesbegierde in ihm vorhanden ist, versteht ein Bhikkhu: 'Sinnesbegierde ist in mir vorhanden;' oder wenn keine Sinnesbegierde in ihm vorhanden ist, versteht ein Bhikkhu: 'Sinnesbegierde ist in mir nicht vorhanden;' und er versteht auch, wie noch nicht entstandene Sinnesbegierde entsteht, und wie bereits entstandene Sinnesbegierde überwunden wird, und wie überwundene Sinnesbegierde künftig nicht mehr entsteht ."


    "Wenn Übelwollen in ihm vorhanden ist, ... Wenn Trägheit und Mattheit in ihm vorhanden sind, ... Wenn Rastlosigkeit und Gewissensunruhe in ihm vorhanden sind, ... "Wenn Zweifel in ihm vorhanden ist, versteht ein Bhikkhu: 'Zweifel ist in mir vorhanden;' oder wenn kein Zweifel in ihm vorhanden ist, versteht ein Bhikkhu: 'Zweifel ist in mir nicht vorhanden;' und er versteht auch, wie noch nicht entstandener Zweifel entsteht, und wie bereits entstandener Zweifel überwunden wird, und wie überwundener Zweifel künftig nicht mehr entsteht."

    Das geht natürlich Hand in Hand mit dem achten Pfadglied, samma-samadhi, wie bereits gesagt:

    „Ihr Bhikkhus, wenn die Achtsamkeit auf den Körper immer wieder gepflegt, entfaltet, geübt, als Fahrzeug verwendet, als Grundlage benutzt, verankert, gefestigt und gut ausgeübt worden ist, können diese zehn Vorteile davon erwartet werden. Welche zehn?“


    (I) „Man wird ein Sieger über Unzufriedenheit und Hingerissenheit, und Unzufriedenheit besiegt einen nicht; man verweilt, indem man Unzufriedenheit überwindet, wann immer sie erscheint.“


    (IV) „Man erlangt nach Belieben, ohne Probleme oder Schwierigkeiten die vier Vertiefungen ( Jhana ), die die höhere Geistigkeit ausmachen und für ein angenehmes Verweilen hier und jetzt sorgen.“

    Viele Grüße

    Elliot

    Mir scheint in den lapidar klingenden Fornulierungen »Es gibt…« oder »Da sind…« auch eine gewisse Akzeptanz dessen, dass das erst einmal so ist. Da ist ein Fels, es gibt Wetter, es gibt angeneme Gefühle. So weit quasi normal, naturgegeben.


    Wenn man sich nicht ergötzt, nicht willkommen heißt, nicht dran hängen bleibt, liegt nicht die Neigung zu Begierde vor. Was (zumindest in dem Satz als inhaltliche Aussage übrig) bleibt, ist ein angenehmes Gefühl. Was – in diesem Fokus – kein No-Go zu sein scheint.


    Nun gibt es ja viele Ansätze (das ist, was ich mit dem Toolkit meinte), die einem dabei helfen sollen, nicht (an was auch immer) dran hängen zu bleiben. Ohne, dass dasjenige, an dem man nicht hängen bleiben soll/will/kann/darf verboten wird. So weit so spannend. Warum ist das offensichtlich für Sex nicht so? ...


    Mein klarer Reibungspunkt ist der, dass Sexualität und seine »Auswirkungen« – so erscheint es mir – durch die Werkzeuge des genannten Toolkits nicht erreicht wird. Es muss einfach gelassen werden. Es wird schlicht verboten. Eine Kapitulation?

    Der Unterschied ist doch zunächst einmal das Aufsuchen.


    Wenn man sich in dieser Jahreszeit auf den Weg beispielsweise zum Erlangen von Nahrung macht, dann kann es passieren, dass man unvermittelt Blütenduft wahrnimmt und dies ein angenehmes Gefühl hevorruft. Hier ist die Aufgabe, deswegen nicht die Blume abzupflücken und daran zu riechen.


    Mit Sex ist es doch aber so, dass der einen nicht unvermittelt trifft wie der Duft einer Blume. Sex ist doch etwas, was mit aktivem Tun gesucht und verwirklicht werden muss. Und das findet doch nur statt, wenn ein Bedürfnis danach besteht. Und das "Toolkit" nun lässt dieses Bedürfnis, Sex aufzusuchen, verschwinden:

    Viele Grüße

    Elliot

    Ob es Menschen überhaupt gut tut, alle sinnlichen Bedürfnisse und entsprechenden Wünsche aufzugeben, ist ebenfalls eine wichtige und grundsätzliche Frage, die man mit guten Gründen verneinen kann: Beispielsweise hatte ich in meinem letzten Beitrag argumentiert, dass das Bedürfnis nach zärtlichen Berührungen nicht einfach "überwunden" werden kann, ohne psychischen Schaden zu erleiden. (Entsprechend sogar die Praxis bei Vinaya-Mönchen, sich gegenseitig zu massieren.)


    Diese zuletzt genannte Frage geht natürlich über den weltanschaulichen Rahmen der Buddha-Lehre, wie sie im Pali-Kanon geschildert wird, hinaus.

    Genaugenommen werden auch solche nicht-sexuellen, aber angenehmen Massagen als Hindernis beschrieben:

    "Ihr Bhikkhus, abhängig vom Körper und Berührungsobjekten entsteht Berührungsbewußtsein; das Zusammentreffen der drei ist Kontakt; durch den Kontakt bedingt ensteht das als angenehm, schmerzhaft oder weder-schmerzhaft-noch-angenehm Gefühlte. Wenn man von einem angenehmen Gefühl berührt wird, falls man sich dann daran ergötzt, es willkommen heißt und daran hängenbleibt, dann liegt die Neigung zur Begierde zugrunde. Wenn man von einem schmerzhaften Gefühl berührt wird, falls man dann bekümmert ist, trauert und klagt, weint, sich die Brust schlägt und zerrüttet wird, dann liegt die Neigung zur Abneigung zugrunde. Wenn man von einem weder-schmerzhaften-noch-angenehmen Gefühl berührt wird, falls man dann den Ursprung, das Verschwinden, die Befriedigung, die Gefahr und das Entkommen in Bezug auf jenes Gefühl nicht der Wirklichkeit entsprechend versteht, dann liegt die Neigung zur Unwissenheit zugrunde. Ihr Bhikkhus, daß man hier und jetzt Dukkha ein Ende bereiten wird, ohne die Neigung zur Begierde nach angenehmem Gefühl zu überwinden, ohne die Neigung zur Abneigung gegenüber schmerzhaftem Gefühl zu vernichten, ohne die Neigung zur Unwissenheit in Bezug auf weder-schmerzhaftes-noch-angenehmes Gefühl auszurotten, ohne Unwissenheit zu überwinden und wahres Wissen zu erwecken - dies ist unmöglich."

    Viele Grüße

    Elliot

    Wenn Du andere Erfahrungen gemacht hast und beispielsweise einen oder mehrere Menschen aus Gegenwart oder jüngster Vergangenheit kennst, die eine so stabile und intensive Praxis dauerhaft ausüben und sich dadurch ganz oder beinahe vollständig von ihrem Begehren befreien konnten, wäre das eine nützliche Information.


    Vor diesem Hintergrund ist es vielleicht nachvollziehbar, wenn man - zumindest als Laie - das Ziel der Praxis zunächst einmal darin sieht, Sinnlichkeit zu kultivieren, statt sie vollständig zu überwinden.

    Das ist ein realisierbares Ziel, bei dem die Praxis des achtfachen Pfades helfen kann.

    Wenn Du mit kultivieren meinst, auf unheilsame Formen der Sexualität zu verzichten, dann wäre das konform mit dem achtfachen Pfad. Wenn Du mit kultivieren meinst, Sexualität zu einer Art Kunst zu erheben, so wie im Kamasutra beschrieben, dann wäre das wohl nicht so vereinbar mit dem achtfachen Pfad.


    Wie oben schon beschrieben, steht und fällt die vollständige Praxis des achtfachen Pfades ja mit der dauerhaften Überwindung der fünf Hindernisse:

    "Und wie, ihr Bhikkhus, verweilt ein Bhikkhu, indem er Geistesobjekte als Geistesobjekte betrachtet? Da verweilt ein Bhikkhu, indem er Geistesobjekte als Geistesobjekte im Zusammenhang mit den fünf Hindernissen betrachtet. Und wie verweilt ein Bhikkhu, indem er Geistesobjekte als Geistesobjekte im Zusammenhang mit den fünf Hindernissen betrachtet? Wenn Sinnesbegierde in ihm vorhanden ist, versteht ein Bhikkhu: 'Sinnesbegierde ist in mir vorhanden;' oder wenn keine Sinnesbegierde in ihm vorhanden ist, versteht ein Bhikkhu: 'Sinnesbegierde ist in mir nicht vorhanden;' und er versteht auch, wie noch nicht entstandene Sinnesbegierde entsteht, und wie bereits entstandene Sinnesbegierde überwunden wird, und wie überwundene Sinnesbegierde künftig nicht mehr entsteht."

    Das scheint mir kaum möglich, wenn man Sinnesvergnügen kultiviert.


    Ich selbst bin aber auch kein gutes Beispiel für erfolgreiche Jhana-Praxis: Zwar fällt es mir veranlagungsbedingt relativ leicht, auf Sex zu verzichten, da ich einen recht niedrigen Testosteronspiegel habe. Aber dafür sind Trägheit und Mattheit ein echtes Hindernis für mich. Jeder hat so seine Herausforderungen.


    Viele Grüße

    Elliot

    Ja, genaugenommen: Ohne Jhana gibt es keine Befreiung:

    Daher ist diese Praxis ja auch das achte Glied des achtfachen Pfades:

    Ich hatte oben geschildert, dass (a) heutzutage weder Konsens besteht, was Jhanas sind noch wie sie praktiziert werden sollen (siehe den link oben), (b) selbst bei den Mönchen (und natürlich erst recht den Laien), die die Jhanas praktizieren, keine so stabile und intensive Praxis wie in den Lehrreden beschrieben vorliegt. ... Falls es aber niemand gibt oder extrem seltene Ausnahmen, von denen man zudem viel zu wenig weiß, um es überprüfen zu können, deutet das darauf hin, dass der Weg zur Befreiung heutzutage nicht mit Aussicht auf Erfolg in derselben Form beschritten werden kann, wie er in den Lehrreden beschrieben ist.

    Ja, da ist etwas dran.


    Im Majjhima Nikaya sind Samatha und Vipassanā noch eng miteinander verknüpft:


    "Und welche Dinge sollten mit höherer Geisteskraft (abhiññā) entfaltet werden?

    Ruhe und Einsicht (Samatho ca vipassanā). Dies sind die Dinge, die mit höherer Geisteskraft entfaltet werden sollten."

    "Und welche Dinge sollten mit höherer Geisteskraft (abhiññā) verwirklicht werden?

    Wahres Wissen und Befreiung (Vijjā ca vimutti). Dies sind die Dinge, die mit höherer Geisteskraft verwirklicht werden sollten."

    Auch im Anguttura Nikaya wird wird die Trennung in verschiedene voneinander getrennte "Befreiungswege" verneint:

    Zur Zeit des Visuddhi Magga scheint sich dann aber die Auffassung eingeschlichen zu haben, man könne verschieden Wege zur Befreiung wählen:

    Der 'auf bloßen Hellblick Gestützte', ist ein solcher Jünger, der, ohne je eine der Vertiefungen (jhāna) erreicht zu haben, lediglich auf seinen Hellblick (vipassanā) gestützt, einen oder mehrere der überweltlichen Pfade (ariya-puggala) verwirklicht hat.


    Wird auch der den "Klarblick Übende" (vipassanā-yānika); "der den Klarblick als Vehikel hat" genannt, d.i. der auf bloßen Klarblick Gestützte.


    In Vis. XVIII wird ein solcher als suddha-vipassanā-yānika, ein 'den bloßen Hellblick zum Vehikel Nehmender', bezeichnet, zum Unterschied von dem 'die Gemütsruhe zum Vehikel Habenden' (samatha-yānika).

    Und heutzutage scheint die Schule der samatha-yānika kaum noch vertreten zu sein, Im Gegensatz zu den vipassanā-yānika.


    Viele Grüße

    Elliot

    Im Zusammenhang mit der Befreiung wird in den Lehrreden auch immer wieder auf die Jhanas hingewiesen.

    Ja, genaugenommen: Ohne Jhana gibt es keine Befreiung:

    "Es gibt einen Pfad, Ānanda, einen Weg zum Überwinden der fünf niedrigeren Fesseln; daß irgendjemand, ohne zu jenem Pfad, zu jenem Weg zu gelangen, die fünf niedrigeren Fesseln kennen oder sehen oder überwinden wird - dies ist nicht möglich. Wenn da ein großer Baum voller Kernholz steht, so ist es nicht möglich, daß irgendjemand sein Kernholz schneiden wird, ohne durch seine Rinde und sein Weichholz zu schneiden, ebenso gibt es einen Pfad, einen Weg zum Überwinden der fünf niedrigeren Fesseln; daß irgendjemand, ohne zu jenem Pfad, zu jenem Weg zu gelangen, die fünf niedrigeren Fesseln kennen oder sehen oder überwinden wird - dies ist nicht möglich.


    "Und was, Ānanda, ist der Pfad, der Weg zur Überwindung der fünf niedrigeren Fesseln? In Abgeschiedenheit von jeglicher Vereinnahmung, mit der Überwindung unheilsamer Geisteszustände, mit der völligen Stillung körperlicher Trägheit tritt da ein Bhikkhu ganz abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, in die erste Vertiefung ( Jhana ) ein, die von anfänglicher und anhaltender Hinwendung des Geistes begleitet ist, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind."

    Daher ist diese Praxis ja auch das achte Glied des achtfachen Pfades:

    "Und was, Freunde, ist die Edle Wahrheit vom Weg, der zum Aufhören von Dukkha führt? Es ist eben dieser Edle Achtfache Pfad; nämlich Richtige Ansicht, Richtige Absicht, Richtige Rede, Richtiges Handeln, Richtige Lebensweise, Richtige Anstrengung, Richtige Achtsamkeit, Richtige Konzentration."


    "Und was, Freunde, ist Richtige Konzentration? Da tritt ein Bhikkhu ganz abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, in die erste Vertiefung ( Jhana ) ein, die von anfänglicher und anhaltender Hinwendung des Geistes begleitet ist, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind. Mit der Stillung der anfänglichen und anhaltenden Hinwendung des Geistes (zum Meditationsobjekt) tritt er in die zweite Vertiefung ein, die innere Beruhigung und Einheit des Herzens ohne anfängliche und anhaltende Hinwendung des Geistes enthält, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Konzentration entstanden sind. Mit dem Verblassen der Verzückung, in Gleichmut verweilend, achtsam und wissensklar, voll körperlich erlebter Glückseligkeit, tritt er in die dritte Vertiefung ein, von der die Edlen sagen: 'Glückselig verweilt derjenige, der voll Gleichmut und Achtsamkeit ist', und verweilt darin. Mit dem Überwinden von Glück und Schmerz und dem schon früheren Verschwinden von Freude und Trauer, tritt er in die vierte Vertiefung ein, die aufgrund von Gleichmut Weder-Schmerzhaftes-noch-Angenehmes und Reinheit der Achtsamkeit in sich hat, und verweilt darin. Dies wird Richtige Konzentration genannt."

    Viele Grüße

    Elliot

    In den Lehrreden wird beschrieben, dass die Mönche täglich (offenbar mehrere Stunden täglich) in diesem Zustand des inneren Friedens verbrachten.

    Ja, das stimmt:

    „Ihr Bhikkhus, wenn die Achtsamkeit auf den Körper immer wieder gepflegt, entfaltet, geübt, als Fahrzeug verwendet, als Grundlage benutzt, verankert, gefestigt und gut ausgeübt worden ist, können diese zehn Vorteile davon erwartet werden. Welche zehn?“


    (I) „Man wird ein Sieger über Unzufriedenheit und Hingerissenheit, und Unzufriedenheit besiegt einen nicht; man verweilt, indem man Unzufriedenheit überwindet, wann immer sie erscheint.“


    (IV) „Man erlangt nach Belieben, ohne Probleme oder Schwierigkeiten die vier Vertiefungen ( Jhana ), die die höhere Geistigkeit ausmachen und für ein angenehmes Verweilen hier und jetzt sorgen.“

    VIele Grüße

    Elliot

    Nach meiner Erfahrung kann man in der Meditation einen Zustand erreichen, in dem man vorübergehend völlig befreit ist von irgendwelchen Wünschen. Auch direkt nach der Meditation erlebe ich mich dann als "wunschlos glücklich". Demgegenüber sind sinnliche Befriedigungen ein deutlich unvollkommeneres Glück. Beides lässt sich auch nicht kombinieren: Treten sinnliche Wünsche wieder auf, ist der Frieden gestört.

    Ja, es geht nur entweder oder:

    "Freund, wieviele Faktoren sind in der ersten Vertiefung ( Jhana ) überwunden, und wieviele Faktoren sind darin enthalten?"


    "Freund, in der ersten Vertiefung sind fünf Faktoren überwunden und fünf Faktoren sind darin enthalten. Wenn da ein Bhikkhu in die erste Vertiefung eingetreten ist, ist Sinnesbegierde ( kāma-cchando ) überwunden, Übelwollen ist überwunden, Trägheit und Mattheit ist überwunden, Rastlosigkeit und Gewissensunruhe ist überwunden und Zweifel ist überwunden; und es treten anfängliche Hinwendung des Geistes, anhaltende Hinwendung des Geistes, Verzückung, Glückseligkeit und Einspitzigkeit des Geistes auf. Auf diese Weise sind in der ersten Vertiefung fünf Faktoren überwunden und fünf Faktoren sind darin enthalten."

    Das Kamasutra (Sanskrit: कामसूत्र kāmasūtra = Verse des Verlangens) wurde vermutlich zwischen 200 und 300 n. Chr. von Vatsyayana Mallanaga verfasst, über dessen Leben keine weiteren Kenntnisse vorliegen. Der vollständige Titel lautet Vatsyayana Kamasutra. Das Werk gehört zur indischen Tradition der Lehrwerke über Erotik (Kamashastra). Als ein Leitfaden der Erotik und der Liebe steht das Kamasutra in einer Beziehung zum Tantra, in dem es um die Transformation der Sexualität geht.

    Viele Grüße

    Elliot

    Wenn ich mir ständig etwas wünsche, dann werde ich auch ständig auf etwas verzichten müssen. Von daher ist es sicher besser, die Wünsche zu beseitigen.

    Aus der Erfahrung ergibt sich allerdings, dass diese Option zu verfahren nicht mit allen Wünschen möglich ist: Bis an Dein Lebensende wirst Du immer wieder den Wunsch nach Nahrung verspüren und ihm nachgeben müssen. Deshalb ist die Frage durchaus berechtigt, warum das mit Sex anders sein sollte, zumal Sex ja normalerweise nicht so offensichtlich unangenehme Begleitererscheinungen wie zum Beispiel regelmäßiger Drogenkonsum hat.

    Für mich geht das aber nicht durch Verzicht, der ja nur die leidvolle Begleiterscheinung der eigenen Wünsche ist. ...Sondern über die rechte Einsicht.

    Neben Richtiger Einsicht (oder Richtiger Ansicht) im Sinne einer intellektuellen Erkenntnis ("Drogen machen mich krank, also widerstehe ich dem Wunsch, Drogen zu kosumieren") beinhaltet der achtfache Pfad auch noch eine andere Möglichkeit, sich von Wünschen zu verabschieden, die Sinnesvergnügen beinhalten:

    Aber auch das hört wieder auf, und danach fällt der Verzicht nicht mehr schwer:

    "Und wie, Ānanda, ist einer ein Edler mit entfalteten Sinnen? Ānanda, wenn da ein Bhikkhu mit dem Auge eine Form sieht, entsteht in ihm Erfreuliches, es entsteht Unerfreuliches, es entsteht Erfreuliches-und-Unerfreuliches. Falls er wünschen sollte, 'Möge ich verweilen, indem ich das Nicht-Abstoßende im Abstoßenden wahrnehme', so verweilt er, indem er das Nicht-Abstoßende darin wahrnimmt. Falls er wünschen sollte, 'Möge ich verweilen, indem ich das Abstoßende im Nicht-Abstoßenden wahrnehme', so verweilt er, indem er das Abstoßende darin wahrnimmt. Falls er wünschen sollte, 'Möge ich verweilen, indem ich das Nicht-Abstoßende im Abstoßenden und Nicht-Abstoßenden wahrnehme', so verweilt er, indem er das Nicht-Abstoßende darin wahrnimmt. Falls er wünschen sollte, 'Möge ich verweilen, indem ich das Abstoßende im Nicht-Abstoßenden und Abstoßenden wahrnehme', so verweilt er, indem er das Abstoßende darin wahrnimmt. Falls er wünschen sollte, 'Möge ich in Gleichmut verweilen, achtsam und wissensklar, indem ich sowohl das Abstoßende als auch das Nicht-Abstoßende vermeide', so verweilt er in Gleichmut gegenüber jenem, achtsam und wissensklar ."

    Viele Grüße

    Elliot