Beiträge von Alephant im Thema „Buddhas Lehre“

    Also aus Weltlingssicht würde ich schon sagen, dass die Dinge für einen jeweils so oder so da sind/erscheinen und damit eigennatürlich sind/erscheinen.

    Nein, nein sie sind ja nicht da, nur weil das jemand so erscheint.

    Er glaubt dann nur das sie da seien bzw, geht davon aus. Das bedeutet

    aber nicht das die Dinge ein Selbst haben nur weil einer glaubt es wäre so

    bzw. es ihm so erscheint.

    Aber sie sind doch immer nur spezifisch da. Der Baum den ich sehe, den sieht die Person neben mir anders. Und ausserdem ist der Baum ja für zigtausend tausend andere Lebewesen und Dinge in dem Moment ja auch.


    Ich kann den Begriff "Dasein" kaum von einem Beobachter/einer Wahrnehmung/einem bestimmt gearteten Bezug trennen.



    :sunny:

    Ergänzung zur Leerheit der Dinge, die für jemanden leer sein sollen.


    Über einen physischen Körper kann man nur sprechen, weil da Wahrnehmung über einen physischen Körper ist.


    Der physische Körper "hat" so gesehen keine Eigenschaft: Festigkeit. Im Moment der Berührung dieses Körpers ist er in meinen Augen diese Eigenschaft: physisch/materiell/fest an sich.


    Wenn man sagt: ein Ding ist leer. Dann sagt man in meinen Augen dadurch, dass man von einem existenten Ding spricht, dass da etwas entstanden ist. Wenn man dazu noch sagt, es wäre leer, dann meint man in meinen Augen auch, dass es dem Vergehen unterworfen ist.


    In meinen Augen langt auch die Aussage "Der Baum ist ein Ding", um zu kennzeichnen, dass er so nur gesehen wird, weil da eine entsprechende Berührung stattgefunden hat.


    "Die Dinge sind leer" heisst so verstanden für mich eigentlich, die Dinge sind als Dinge gar nicht existent, und: dass es in einem letzten, höheren Sinn unzulässig ist, von irgendwelchen Dingen zu sprechen, die sich gegenseitig bedingen oder hervorbringen. Oder anders: es ist von dort aus, von wo so eine höchste Wahrheit ausgesprochen werden soll, nicht möglich es so zu denken, zu sehen, wahrzunehmen oder irgendetwas davon, was man mit Begriffen assoziativ anzeigen könnte.




    :sunny:

    Man kann also nicht sagen: "Alle Dinge sind in Wahrheit leer." Aber zumindest sagen: "Alle Dinge sind für einen Buddha leer (von Anhaftung an sie. )"

    Das kann nicht sein. Entweder sind alle Dinge Leer (von was auch immer) oder eben nicht.

    Und es ist für jeden so, ob das erkannt wird oder nicht, nur das kann verschieden sein.


    Also aus Weltlingssicht würde ich schon sagen, dass die Dinge für einen jeweils so oder so da sind/erscheinen und damit eigennatürlich sind/erscheinen.


    Eine (eigenatürliche) Eigenschaft so ziemlich ziemlich vieler Dinge, die wir entsprechend denken und bezeichnen ist ja die Eigenschaft "substanziell" zB.


    Eine eigentliche, absolute Festigkeit der physischen Körper kann aber nur gedacht werden. Die Eigenschaft "Festigkeit" aber ist nur für etwas anderes/für jemanden anderen.




    :sunny:


    ... also in meinen Augen wird in dieser Sutra schon gesagt, dass da keine Person mehr ist. Und nicht zwingend, dass da nicht weiter Körperaktivitäten sein können.


    All das, was da genannt wird kann nur für jemanden so sein oder nicht sein. Und die Worte des Buddhas richten sich ja an "jemanden" - den LeidVerstrickten. So gesehen ist es dann vielleicht nicht sinnvoll, einem Leidverstrickten zu sagen, dass es eigentlich so wäre, dass da kein Pfad ist und auch kein Ziel.


    Ich finde, es hängt wirklich davon ab, wer hier die Worte auffassen und verstehen soll. Und in dem Fall soll es ja der Sariputto sein. Und da kann man ja von ausgehen, dass der weiß, wie man diese Worte und diese Ansicht dann auch wieder auffassen soll.


    Im Kern sagt diese Aufzählung nichts anderes für mich als: da ist Abwesenheit von Dasein.


    Insofern könnte man evtl der Genauigkeit halber ergänzen:




    :sunny:

    Vielleicht wirkt der Gedanke, dass es kein Ich oder Selbst gibt, in manchen Situationen entlastend und beruhigend. Doch ist es schwierig, das herkömmliche Ich oder Selbst in Frage zu stellen oder zu negieren, wenn man nicht weiß, was da eigentlich zu negieren wäre, weil gar keine Unterscheidung zur herkömmlichen Auffassung von Ich oder Selbst auszumachen ist.


    Es ist ja nicht nur ein Gedanke, der da beruhigend wirkt. Beruhigend wirkt der Abstand von einem bestimmten Gedanken, der Abstand zu einem bestimmten Gefühl, das klare Durchschauen eines Gefühls als durch eine Vorstellung bedingt, die nicht das was wirklich da ist so abbilden kann.


    Man stellt ja gewissermassen als Weltling immer nur EinzelAspekte des Ichs in Frage.


    In meinen Augen geht es für den Weltling eher darum, die Unterscheidung zwischen "heilsamen Selbst und unheilsamen Selbst zu finden" indem man entsprechend so oder so handelt. Und sich mit diesen Handlungen auch verändert.



    :sunny:

    positive/philosophische/wissenschaftliche Aussagen über die Wirklichkeit immer nur relative Aussagen bleiben.

    Wie auch immer über Samsaro kommt man nicht hinaus.

    Ähnlich wie beim Universum. Das kann man auch nicht von

    außen betrachten. Und das war auch damals beim Buddha

    das prinzipielle Problem. Wie aber raus kommen aus der Todesfalle?

    Nicht mit so einer Grundannahme der Betrachtung: die Gegenstände der äusseren Wahrnehmung bedingen sich alle gegenseitig und bringen sich gegenseitig hervor. Das ist die Perspektive "von aussen".



    :sunny:

    Es meint noch sehr viel mehr.


    Es meint zB auch, dass dadurch dass es mit den Unterscheidungen der Dinge der Wirklichkeit eben nicht so einfach ist, wie man das als blosser Logiker fälschlicherweise mit solchen absolut trennenden Begriffen annehmen könnte,


    positive/philosophische/wissenschaftliche Aussagen über die Wirklichkeit immer nur relative Aussagen bleiben.



    :sunny:

    Der Begriff/die Idee "Samsara" an sich ist nicht denkbar ohne den Begriff ohne die Idee "Nibbana" an sich.

    Ich weiß nicht was diese Worte alle bedeuten sollen.

    (kann sich ja jeder was anderes dabei denken),


    Sie heißen:


    Vorausgesetzt, dass es so etwas für sich und aus sich heraus allein Bestehendes gibt: den eindeutigen und immer etwas anderes als sich selbst meinenden Begriff und damit die eindeutige Unterscheidung (also: Logik).


    Kann man sagen:


    Der Begriff/die Idee "Samsara" an sich ist nicht denkbar ohne den Begriff ohne die Idee "Nibbana" an sich.


    und weiter:


    Die Begriffe bedingen sich aus Sicht des Begriffes gesehen alle gegenseitig. Weswegen mit ihnen allein nichts eigentlich ausgesagt werden kann. Und man bedingtes Entstehen und damit auch Nibbana nicht über das blosse logische/rein auf den Begriff bezogene Denken erkennen oder postulieren kann.


    Was auch so viel heisst, wie Folgendes: Aus Sicht des Weltlings sieht es so aus, als würden sich alle Dinge der äusseren Wahrnehmung gegenseitig bedingen und bewirken und sich so hervorbringen.


    Es meint am Ende in meinen Augen das:





    :sunny:

    Es ist da keine Ansicht ohne eine andere Ansicht.


    Es gibt keine Idee von Samsara ohne eine davon abgegrenzt erscheinende Idee Nibbana.


    Vorausgesetzt, dass es so etwas für sich und aus sich heraus allein Bestehendes gibt: den eindeutigen und immer etwas anderes als sich selbst meinenden Begriff und damit die eindeutige Unterscheidung (also: Logik).


    Kann man sagen:


    Der Begriff an sich "Baum" ist nicht denkbar ohne den Begriff an sich "Stamm", ohne den Begriff an sich "Ast", "Blatt" u.s.w.


    Der Begriff/die Idee "Samsara" an sich ist nicht denkbar ohne den Begriff ohne die Idee "Nibbana" an sich.


    Die Begriffe bedingen sich aus Sicht des Begriffes gesehen alle gegenseitig. Weswegen mit ihnen allein nichts eigentlich ausgesagt werden kann. Und man bedingtes Entstehen und damit auch Nibbana nicht über das blosse logische/rein auf den Begriff bezogene Denken erkennen oder postulieren kann.




    :sunny:



    Weil eben ein Begriff auch bedingter Entstehung unterliegt. Und es ihn unabhängig existent und damit wirkend/Wahrheit aus sich selbst heraus anzeigend nicht gibt. Sondern immer nur jeweils und in Abhängigkeit.


    Dieser bedingten und damit unsicheren Auffassung der dharmalehre kann man so gesehen mit einem rechten Begriffssystem einigermaßen vorbeugen, indem sie der spezifischen Zusammenwürfelung Mensch angepasst ist.

    apropos "Zurückweisung aller Vorstellungen/Ansichten" ...


    die erste (!) Lehrrede der Mittleren Sammlung behandelt das Durchschauen der Vorstellung als Vorstellung ... (und damit am Ende auch die Ansicht, in meinen Augen)


    Womöglich kann man hier auch ein "Zurückweisen" erkennen, aber eher ein "Zurückweisen" durch unmittelbares Erkennen und Gewahrsein, natürlich nicht unbedingt ohne vorher die Aussagen in dieser Lehrrede länger für sich abgewogen zu haben. Es gibt ja ein paar "Schwierigkeiten" für den "Normalsozialisierten" in gerade dieser in meinen Augen sehr wichtigen Lehrrede in dem Zusammenhang hier.


    m001z.html



    :sunny:

    Wenn z.B. von Longchenpa die "traumartige" Natur der Welt betont wird, dann verweist das auf eine weitere Darstellungsmöglichkeit: der Hund im Traum - ist das ein Hund? Das ist in der Welt nicht anders: Unterscheidung in der Welt wird durch Begriffe ermöglicht, jedes unterschiedene Objekt erhält seine Begrenzungen durch Zuschreibung. Der Hund frisst und atmet, sein Körper wird im Austausch mit der Umwelt erschaffen und erhalten, sein Geist wird im Austausch mit der Umwelt erschaffen und erhalten. Was ist also tatsächlich Hund und was ist nicht Hund? Und auf "materieller" Ebene kann man den Hund so lange zerlegen, bis praktisch nichts übrig bleibt. Deswegen gibt es keinen Hund, und auch kein anderes Phänomen. Egal wie "materiell" uns die Welt vorkommt, am Ende besteht sie aus "Nichts" und dann interpretiert und konstruiert sie jedes Wesen auch noch in der Wahrnehmung auf eigene Weise. Insofern passt auch der Begriff "erwachen" sehr gut, denn Erleuchtung ist ein Erwachen aus der vermeintlichen Realität, die Erkenntnis, dass diese letztlich auch nur wie ein Traum ist.

    Ich verstehe nicht warum, außer ein "Like", dieser Absatz so unkommentiert stehen bleibt, wenn bisher noch jeder kommentiert

    wurde. Ich finde. die Erklärungen von Longchenpa klasse! :):like:

    ... das ist halt ein Text, der in meinen Augen in Teilen etwas Wichtiges anzuzeigen vermag, dem man aber in Teilen genausogut argumentativ energisch entgegentreten könnte. Falls man so etwas will.




    :sunny:

    Das sehe ich auch gerade. Ich denke die Posts ergänzen sich beide. Auch dann der Hinweis mit der Meditation.


    Ich möchte selbst noch etwas ergänzen.


    Es ist eventuell so, dass wir hier über etwas vermeintlich Objektives, so und nur in dieser Art vorkommend reden. Nämlich: die Ansicht als solche.


    Zum Beispiel ist es ja richtig zu sagen, dass jemand einer Ansicht aufsitzt, die dieser jemand selber nicht erkannt hat. Weswegen er andere Ansichten ausspricht.


    Eine unerkannte Ansicht zeigt sich in Handlungen und auch Gefühlen zB. Gewissermassen repräsentiert auch ein Baum wie er sich einem inmitten einer hübschen Wiese ebenso und nicht anders zeigt, eine Ansicht.



    :sunny:

    Eine Ansicht ist eine Ansicht. Sie ist bedingt entstanden. Da wo eine Ansicht ist, ist eine Anhaftung. Eine Anhaftung führt zu heilsamen Folgen oder zu unheilsamen Folgen, oder weder heilsamen noch unheilsamen Folgen.


    Samsara richtig einordnen heisst auch: Ansichten als Ansichten erkennen. Und damit auch: Rechte Ansicht von falscher Ansicht zu unterscheiden. Ansichten, die man fallenlassen kann, erkennen. Andere, davon verschiedene Ansichten erkennen, die man vertiefen und in der Handlung und damit einer "Haltung zur Welt" zur Entfaltung bringen kann.


    Eine Ansicht ist im besten Fall ein Wissen, was zur Entfaltung gebracht werden kann.



    :sunny:

    Die Aussage von Nagarjuna ist glassklar. Dann gibt es Wortzerleger usw...

    Das sind dann öfter auch die, die es verstehen wollen. Und verschiedene Übersetzungen vergleichen wollen. Oder nocheinmal einen weiteren, diesmal tieferen NagarJuna Thread starten wollen. Damit es glasklar wird, wie es eigentlich gemeint ist, warum es so gemeint und nicht naiv so verstanden wird, wie es "glasklar" da steht.



    :sunny:

    Eher sogar ganz klar angezeigt, dass man nicht versuchen solle zu verstehen, wie es für einen Buddha "aussieht" oder nicht aussieht.

    Kannst du mir mal genau eine Stelle sagen auf die du dich

    beziehst woraus die schließt man solle sich über nibbana

    keine Gedanken machen? Oder habe ich dich falsch verstanden?


    Ich bin sicher, die Differenz die sich da aufzutun scheint, ist nur scheinbar, werter accinca.


    Für mich geht es klar aus der Aufzählung der vier nicht erfassbaren Dinge hervor, dass man sich keine Gedanken darüber machen soll, was ein Buddha sieht, und wie da ein SeinsZustand ist, damit er es so umfassend sehen kann. Und auch ... was da noch für weitere Folgen dieses "SeinsZustandes" sein könnten oder müssten.


    Es gibt genügend Aussagen über Nibbana im PK. Weswegen man das wohl erwägen kann. Aus den Aussagen lässt sich aber nicht ableiten, wie es für jemanden ist, dort zu verweilen.




    :sunny:

    Von daher wäre die eigentliche Frage doch, woher das Vorgehen kommt, die Sichtweise eine Buddhas einzuenhmen. Und ob es dafür im Palikanon villeicht schon Ansätze gibt, die dann erst im Mahyana zu so einer dominierenden Ansatz wurde.

    Ich sehe diese Ansätze im PK nicht. Eher sogar ganz klar angezeigt, dass man nicht versuchen solle zu verstehen, wie es für einen Buddha "aussieht" oder nicht aussieht. Und eben ganz klar auch, dass die Existenz des Buddhas nicht gleichzusetzen ist mit irgendeiner Form von Dasein in unserem Sinne. So, dass wir uns dieses "Dasein" eines Buddha vorstellend, sinnvoll argumentieren könnten.


    Insofern fällt es mir auch nicht schwer, Bakrams harten Worten in Bezug auf die Behandlung dieser Frage ("Wie ist es für einen Buddha?" - denn das ist es ja, was hier auch versucht wurde zu klären) in diesem Thread hier zuzustimmen.


    Es ist eben gerade im PK davon in meinen Augen nichts zu finden. Und deswegen wird die Frage gestellt. Nicht weil es igendwie so ist, dass da im PK diese Ansätze eben doch schon da sind.


    Die Fragen von Vibhajjavādī sind in meinen Augen genauso genau richtig gestellt. Es wird sie hier nur leider niemand beantworten können.


    Es geht hier auch eher sekundär um Nagarjuna. Es geht darum, was hier in diesem Thread geschrieben wurde. Der N sagt das. Klar. Aber er meint es anders, als es hier gemeint wird und wurde. Was man an den Ausführungen sehen kann. Auf jeden Fall richten sich die Fragen hier nicht an Nagarjuna sondern eher wie man ihn versteht. Diese Fragen berühren wahrscheinlich ein Nagarjuna"Verständnis".




    :sunny:

    Ein hilfreicher Link, wie ich finde.


    Insbesondere diese Stelle ist hieraus passend zitierbar:


    Zitat
    • „Abgeschnitten von der Ader des Daseins, ihr Mönche, steht der Leib des Vollendeten da. Solange sein Leib dastehn wird, solange werden ihn Götter und Menschen sehn. Zerfällt der Leib, wann das Leben aufgezehrt ist, werden ihn Götter und Menschen nicht mehr sehn. Gleichwie etwa, ihr Mönche, wenn ein Mangobündel vom Stiele abgeschnitten wird, alle die einzelnen Mangofrüchte, am Stiele bestanden, insgesamt mitfolgen, ebenso nun auch, ihr Mönche, steht abgeschnitten von der Ader des Daseins der Leib des Vollendeten da. Solange sein Leib dastehn wird, solange werden ihn Götter und Menschen sehn. Zerfällt der Leib, wann das Leben aufgezehrt ist, werden ihn Götter und Menschen nicht mehr sehn.

    Nach dieser Rede wandte sich der ehrwürdige Anando also an den Erhabenen: „Erstaunlich, o Herr, außerordentlich, o Herr! Welchen Namen, o Herr, soll diese Darstellung führen?

    „Wohlan denn, Anando, so bewahre diese Darstellung unter dem Namen Netz der Dinge, oder bewahre sie als das Netz der Lehre, oder bewahre sie als das Priesternetz, oder bewahre sie als das Netz der Ansichten oder bewahre sie als den Unvergleichlichen Siegeskampf.

    Also sprach der Erhabene. Zufrieden freuten sich jene Mönche über das Wort des Erhabenen.

    Während aber diese Darlegung stattgefunden hatte, war ein Beben durch das tausendfache Weltall gegangen.




    :star:


    Es geht nicht darum, eine Einheitlichkeit herzustellen wo keine ist. Der Unterschied zwischen TheraVada und Mahayana ist ja nicht meine Idee. Ich habe es erst hier gelernt und gestern Abend selber gelesen.


    Es geht nicht darum, eine verhüllende Kappe über verschiedene Dinge zu stülpen, so dass man keine Unterschiede mehr sehen kann. Es geht auch nicht darum, eine andere Seite zu verdammen.


    Da ist das eine Ding Buddhismus. Innerhalb dessen sind Unterschiede. Die kann man überall im Netz nachlesen wenn man das will, oder auch von alleine draufkommen. Diese Unterschiede sind nicht dazu da, damit man sich gegenseitig verletzt. Sie sind auch da, um sie zu tolerieren.


    Den Satz den ich unterstrichen habe, der ist nicht wahr void. Und Spalterei, die betreibe ich nicht. Das kann man allein schon am Ton erkennen. Ich unterstelle niemanden etwas.


    Du tust das mit diesem Post. Genau wie andere hier immer wieder. Noch dazu stellst du eine Aussage über mich in den Raum, die Spaltung bewirkt. Und die obendrein nicht wahr ist.


    Ich finde das ungeheuerlich, was du da schreibst.


    Es ist für mich ein Anlass, das Forum zu verlassen. Es ist offensichtlich nicht möglich, selbst von den Moderatoren, persönliche Angriffe und falsche und verletzende Unterstellungen zu unterlassen.



    :sunny:




    Es geht darum, die Vielheit zu tolerieren, zu akzeptieren. Nicht darum, sie zu verdammen, nicht darum sie zu durch ein weltliches Harmoniebestreben zu vereinheitlichen.

    Das steht nirgendwo, ich verstehe weder, was Du damit sagen willst, noch wie Du auf diese Idee kommst. Die Verdinglichung von Worten ensteht automatisch im menschlichen Geist, das ist ein Aspekt der Verblendung. Wenn ich "Nichts" sage, denkt so gut wie jeder erstmal, dass "Nichts" als Ding existieren würde, weil es ein Wort dafür gibt. Aber in diesem Fall hat die Verdinglichung von "Nirvana" nur in Deiner Lesweise stattgefunden, nicht in den Erklärungen.

    Buddha Shakymuni spricht über die Natur der Dinge und er nennt die drei Daseinsmerkmale Anicca, Dukkha, und Anatta. Wobei es ja wiedersinnig ist, von dieser Natur der Welt als "Eigennatur" zu sprechen, weil ja "Anatta" genau aussagt, dass das kein "Eigen" beinhaltet.

    Im Mahayana wird das nicht in Frage gestellt, sondern hier geht man von dem Gedanken aus, dass Samsara eben auf Verblendung basiert und Befreiung etwas Grundelegenderes ist als alle Verblendung. Man fragt sich also was die "Daseinsmerkmale" der Welt sind in der eine Befreiter lebt. Und das hauptsächliche Daseinsmerkmal der Welt in der ein Befreiter lebt, ist dass Gier, Hass und Verblendung erloschen sind also Nirvana. Auch hier ist es wohl nicht so, dass dem im Theravada grundsätzlich widersprochen würde, es ist eher so, dass die Sinnhaftigkeit dieser Sicht sehr bezweifelt wird.


    Die Dinge sind vergänglich. Das ist keine Eigennatur. Das meint alles dasselbe: vergänglich, keine Eigennatur, bedingt entstanden.


    "Der Mahayana" stellt eben genau diese Aussage in Frage.


    Da ist nämlich, wenn ich das gestern in der wiki richtig gelesen habe, Nirvana universaler Grund des Seins.


    Hier wird in meinen Augen eine Eigennatur geschaffen, oder zumindest hier (im Forum) immer wieder postuliert, die nicht da ist, und wie es die werte Spock auch gezeigt hat, Nagarjuna nicht meinte.


    Samsara "basiert" nicht irgendwo objektiv auf irgendeiner Sache. Samsara wird erfahren und das von jedem Einzelnen. Samsara heisst: beständiges Wandern. Es heisst nicht: da diese von mir gelöste Welt. Man kann in meinen Augen überhaupt so nicht von Samsara sprechen, als würde man nicht dazugehören.


    Es ist da ein Riesenunterschied, void. Und man merkt es an allen Stellen hier. Es würde darum gehen, einander zu verstehen, und respektvoller zu kommunizieren. Und in meinen Augen keine Brücken dort bauen, wo Brücken bauen dazu führt, dass zwei sich unterscheidende Ansätze nicht mehr voneinander unterscheidbar sind. Ich möchte, dass BuddhaLehre identifizierbar bleibt.


    Natürlich ist Befreiung etwas Grundlegenderes als Verblendung. Deswegen wird ja der Weg dorthin aufgezeigt. Weil er dermaßen grundlegend ist: der Unterschied zwischen Samsara und Nibbana.


    ---


    Der Ernst hinter solchen Diskussionen ist in meinen Augen nicht erkennbar, wenn man nicht davon überzeugt ist, dass LeidVernichtung und damit Durchbrechung des Kreislaufs der Wiedergeburten möglich wäre.


    Es tut mir leid void, gerade dir wieder so kontramässig schreiben zu wollen/zu müssen. Dabei sehe ich gerade in deinen Zeilen immer wieder einen sachlichen und ehrenwerten Versuch, Klärung/Verständnis möglich zu machen.


    Aber ich sehe in dem Post fast keinen einzigen relevanten oder in meinen Augen "richtigen" Punkt, mit dem es möglich wäre, die eigentliche Ursache für den Unterschied zwischen TheraVada und Mayahana zu zeigen. Es ist nämlich nicht, so dass hier dasselbe von verschiedenen Seiten versucht wird.

    Das sind ersteinmal unabhängig von irgendwelchen Methoden Aussagen über die Wirklichkeit. Und die widersprechen sich. Die Ausgangsfrage des Buddha war: Was ist Leid?/Ist es zwingend mit dem Dasein verknüpft oder nicht.


    Zu der von mir unterstrichenen Aussage: Nein! Hier erscheint es nicht so, als wäre da etwas, was irgendwo hinüber geht. Eben ganz und gar nicht. Da ist Samsara, und das soll überwunden werden. Es soll nicht irgendwohin gehen.


    Es ist in meinen Augen sehr produktiv darüber zu sprechen was ist, was nicht ist, und was nicht sein kann. Es geht hier nicht nur um eine Begründung (die ja auch ein schönes Märchen sein könnte) für eine Praxis.


    Wenn die Praxis auf dasselbe hinauslaufen würde (LeidVernichtung!) wäre es ja wirklich eine schöne Sache. Ich bezweifle das aber. Und deswegen poste ich hier auch.



    :sunny:

    Ja aber ich habe dir doch geschrieben was ein Erlöserglauben ist. Und dir gezeigt, dass es nicht sein kann bei mir: Erlöserglauben. Da habe ich dich gebeten, es zu begründen. Kannst du anscheinend nicht. Kannst anscheinend nur behaupten.


    Dann hast du weiter zu erkennen gegeben, dass so ein Erlöserglauben, irgendwie schlecht wäre. So klang es halt. Und da fragte ich dich auch, was daran schlecht in deinen Augen wäre, wenn es ja so ist, dass auch ein ErlöserGlauben (ersteinmal) relativ gesehen, heilsame Handlungen mitbewirken kann.


    Auch da fragte ich dich, warum denn deiner Meinung nach so etwas schlecht wäre. Und das wolltest du auch nicht begründen.


    Und nun erklärst du mir etwas Weiteres

    Alephant was soll ich dir noch sagen, ich kann nur wiederholen das deine Wünsche und Träumereien für mich ähnlich einem Erlöserglauben ist.

    Du nutzt nicht das von Dir praktizierbare sondern nimmst blindlings Worte an die Du nicht erfahren hast.


    Und wirst wahrscheinlich auch das nicht begründen können.


    Da freue dich, dass ich nicht einfach mal etwas in Bezug auf dich behaupte, was ich sogar sehr gut begründen könnte.



    :sunny:

    Nebenbei bemerkt ... die werte Spock hat hier was Grossartiges geleistet in meinen Augen. Da sollte man ruhig mal genauer draufschauen, was sie da eigentlich meint und aussagt. Das ist die Brücke zwischen Nagarjuna und Theravada, oder zumindest eine Erklärung dafür, weswegen Diskussionen geführt werden, obwohl man eigentlich "auf der selben Seite ist".



    :sunny:

    Ich schrieb (sinngemäß): Ein Buddha erlebt die Welt als Nirvana aufgrund seiner erleuchteten Weise, diese wahrzunehmen. (Er sieht sozusagen "hinter die Kulissen" der bedingten Abläufe). Wer nicht erleuchtet ist, erlebt die Welt als Samsara aufgrund seiner verblendeten Wahrnehmung (sieht nicht hinter die Kulissen sondern hält das Schauspiel für real und aus sich selbst heraus existierend.)


    In meinen Augen ist ein "hinter die Kulissen blicken" ein Blick in die Wirkungen bedingt durch das NichtWissen. Etwas im Kern immer gleiches nur vielfältig gestaltet. Jetzt mal so wahnsinnig vereinfachend gesprochen.


    Da existiert in meinen Augen das alles grundsätzlich bedingt durch das NichtWissen. Es gibt für mich kein Samsara ohne einen der darin gefangen ist/ohne einen der da wandert. Es ist nicht vorstellbar für mich: den Begriff der einen Wanderer impliziert so zu begreifen als gäbe es da keinen Wanderer. Deswegen kann ich so eine Trennung die du voraussetzt: Verblendeter <> Welt, nicht mitgehen/mitdenken.


    Die Welt bleibt dabei aber die Gleiche. Der Buddha geht nicht in eine andere Welt, die "Nirvana" heisst, er verschwindet auch nicht vollkommen. (Wobei man in Bezug auf das nachtodliche Parinirvana über eine Form von "verschwinden" diskutieren könnte.) Was ist also dieses "Nirvana"? Indem ich es auf die Wahrnehmung beziehe, verdingliche ich es ja eben gerade NICHT. Es ist eine Form des Erlebens von Form und Ungeformtem. Indem Form und das Ungeformte als Untrennbar wahrgenommen werden. (Herz Sutra)


    Eben weil ich an so eine Trennung nicht glaube, und denke, dass es auch implizit aus der Lehre hervorgeht, dass da eine solche Trennung zwischen Wesen und Samsara nicht da ist, kann ich auch diese Ausführung dann nicht mitgehen.


    So oder so kann ich nicht davon sprechen, dass eine Welt irgendwo immer eine gleiche bleibt, nur eben hat der Buddha die Welt überwunden. Indem er zu ihr spricht freilich, da ist er in der Welt. Aber auf eine abgelöste Weise, wenn ich den Begriff von accinca mal so weiterbenutzen darf. Ich hatte mir spekulativ mal überlegt, dass der Buddha durch seine Handlungen ja schon an Samsara teil hat, also gleichzeitig Teil ist, gleichzeitig aber auch nicht.


    Ich schrieb in Form einer Analogie, d.h. man muss das Bild dann noch sinngemäß auf das Eigentliche um das es geht übertragen. Das Eigentliche um das es geht, ist aber die Ungetrenntheit von Leerheit und Form. Indem jede Form leer ist, ist sie auch "rein". In dem Sinne, dass darin nicht aus sich selbst heraus existierendes Leid, Bosheit usw. existiert. Wie sollte man ansonsten auch vom Leid und von der Bosheit losgelöst sein, wenn diese in den Dingen stecken würden?

    In meinen Augen ist eine Form schon unrein dadurch dass sie ist. Eine Form kann ich auch nicht ohne Inhalt denken. Der Begriff "Form" oder "Ding" oder "leer", der verweist auf einen Aspekt der Wirklichkeit: Leerheit von Eigenexistenz. Aber der Begriff an sich ist ja nicht die Wirklichkeit. Also zumindest in dem Sinne, in dem der Begriff "Form" nicht das Ding "bedingte Entstehung" abbildet.


    In einem der vorigen Beiträge wurde die Bedingtheit aller Phänomene mit der Leerheit aller Phänomene verglichen oder gleichgesetzt. Das scheint mir passend und könnte eine Brücke sein zwischen den Schulen. Der Unterschied ist, dass die Bedingtheit mehr den Verblendungsaspekt betont, und die Leerheit mehr den Erleuchtungsaspekt.

    Ich weiß jetzt nicht, ob du das meinst. Aber für mich sind die Umschreibungen "Die Dinge sind leer von Eigennatur" & "Da ist bedingte Entstehung" zwei Umschreibungen für ein und dieselbe Sache.

    Auch die Aussage "Alle Dinge sind vergänglich" meint in meinen Augen dasselbe. Insofern sind für mich auch die DaseinsMerkmale Anatta und Anicca eigentlich identisch. Zeigen dasselbe aus unterschiedlichen Positionen an.


    In meinen Augen braucht es vieleicht nichteinmal eine Brücke, Nur einen respektvollen Umgang miteinander mit dem Ziel, einander verstehen zu wollen, wenn es Differenzen gibt.


    Aufgabe des Lehrers ist es, die Schüler so schnell wie möglich auf ihren eigenen sog. inneren und geheimen Lehrer aufmerksam zu machen, indem eine Art Spiegelung zwischen Lehrer und Schüler entsteht. Die Idee ist, dass je höher der Schüler den Lehrer zu sehen vermag, umso mehr wird ihm der eigene innere Buddha gespiegelt und umso schneller erreicht er die eigene Verwirklichung.


    ... das hört sich, mit Verlaub, gefährlich für mich an.



    :sunny:

    Zitat

    Lehrer-Schüler-System

    Eine Konsequenz der Mahayana-Ausrichtung auf äußere Hilfe ist eine Orientierung von Schülern auf ihren Lehrer oder Meister (Vajrayana und Zen) bzw. die vertrauensvolle Orientierung auf Buddha Amida im Reines-Land-Buddhismus. Es heißt, der innere Guru (sanskr. „Lehrer“) ist das eigene Mitgefühl, der äußere Lehrer der, der die Prajnaparamita versteht und lehrt – im besten Falle ein Bodhisattva. Es ist dabei aber wichtig zu erkennen, dass der Lehrer im Mahayana seine Schüler auf ihrem Weg zur Erleuchtung begleitet, ohne sie in Abhängigkeiten zu führen. Der Weg zur Erleuchtung muss letztlich aus eigener Kraft und Motivation beschritten werden. Der Lehrer im Mahayana sollte die Bodhisattva-Aktivität verkörpern und zehn Qualitäten besitzen. Er ist es, der seinen Schülern dazu verhilft, Erleuchtung zu erlangen, indem er sie in den Lehren Buddhas unterweist und Anleitung zur Praxis gibt; deshalb sieht man ihn im Mahayana „wie einen Buddha“. Der Schüler muss zudem fähig sein und eine wirklich reine Motivation entwickeln.

    Mahayana – Wikipedia


    Deswegen fühlen sich klar Leute hier angegriffen. Jetzt habe ich es alleine herausgefunden, was daran so störend ist, wenn ich diese Meinung betone: Unabhängigkeit von einem Lehrer.


    Zitat

    Der Name bedeutet Großes Fahrzeug bzw. Großer Weg und steht für das Ziel, alle fühlenden Wesen aus Samsara zu befreien. Die Lehren des Zweiten Drehens des Dharma-Rades durch Buddha Shakyamuni wurden von Nagarjuna und Asangaenthüllt und etwa ab dem zweiten Jahrhundert unserer Zeitrechnung, also etwa 500 Jahre nach Buddhas Tod, ausgiebig gelehrt. Der Weg des Mahayana hat zwei Linien: die Linie des Tiefgründigen Weges über Nagarjuna und die Linie des Weiten Weges über Asanga. Ersterer betont die Leerheit (Shunyata), zweiterer das Entwickeln der altruistischen Motivation Bodhicitta und das Verhalten eines Bodhisattvas. Anhänger des Mahayana sagen, diese Belehrungen seien bis dahin nur im Geheimen weitergegeben worden, da die Zeit für ihre Verbreitung noch nicht gekommen sei. Das späte Hervorbringen der Lehren ist auch mystisch beschrieben: Nagarjuna hat die Lehren zur Leerheit bei den Nagas mittels seiner tantrischen Kräfte geborgen und Asanga, nach zwölf Jahren Zurückgezogenheit und dem Entwickeln wirklichen Mitgefühls, erhielt die Lehren direkt von Buddha Maitreya.


    Gemäß der Ansicht, dass Buddha direkt Unterweisungen für Schüler mit höherer Kapazität auch zu Lebzeiten gab, die anderen verborgen blieben

    , wird beschrieben, dass diese Lehren des Zweiten Drehens des Rades der Lehre später als die Mahayana-Tradition und der Bodhisattva-Pfad bekannt wurden. Die Lehren des ersten Drehens des Dharma-Rades, aus denen sich die Hinayana-Tradition (Kleiner Weg) entwickelte, sind ebenso Teil des Mahayana und dienen der individuellen Leiderlösung und werden auch von einem Anhänger des Mahayana praktiziert. Zu den Lehren des Dritten Drehens des Rades des Dharma (es gibt insgesamt Drei Lehrzyklen, die als Räder bezeichnet werden) zählen das Vajrayana (Diamantenes Fahrzeug bzw. Diamantweg) und die Erklärungen zur Buddha-Natur, dargelegt z. B. im Uttara-Tantra-Shastra


    Mahayana – Wikipedia


    Natürlich bin ich, Texte des PK kennend, nicht davon ausgegangen, dass dem so sein könnte.



    :sunny:

    ... ich habs jetzt begriffen, warum ichs nicht verstehe:


    Zitat

    Drei Daseinsmerkmale

    Als die drei Daseinsmerkmale (Pali: ti-lakkhana; Sanskrit: tri-laksana) werden im Buddhismus − insbesondere im Theravada− die Merkmale bezeichnet, die allen physischen und psychischen Phänomenen des Daseins innewohnen. Die auch als Dharma-Siegel (dharma mudra) bezeichneten Daseinsmerkmale werden als unverzichtbar für einen authentischen Buddhismus betrachtet.

    Im Mahayana steht – neben den universalen Gegebenheiten von Vergänglichkeit (Anicca) und Nicht-Selbst (Anatta) – nicht das durch das Wirken der drei Geistesgifte bedingte Leid (Dukkha) (Erste und zweite Edle Wahrheit), sondern Nirwana, als universaler Grund des Seins.


    Im Vajrayana sind beide Ansichten in der Lehre von den „Vier Dharma-Siegeln“ vereint: Unbeständigkeit, Leidhaftigkeit, Nicht-Selbst (Leerheit), Nirwana. Auch im Vajrayana gilt, dass ohne die vier grundlegenden Ansichten ein Lehrsystem nicht als buddhistisch bewertet werden kann.

    https://de.wikipedia.org/wiki/drei_daseinsmerkmale



    :sunny:

    a) Wenn der Buddha die Welt wahrnimmt und dabei so losgelöst ist, dass er keinerlei Leid empfindet, dann ist da immer noch eine Wahrnehmung. Diese Wahrnehmung ist das, was die Erfahrung von Nirvana und von Samsara unterscheidet.


    Nirvana bezieht sich - aus Mahayana-Sicht - nicht nur auf die Erfahrung einer wie auch immer gearteten "Abwesenheit von Phänomenen" sondern auch auf die Erfahrung jeglicher Phänomene Innen wie Aussen. Da diese ja leer sind, sind sie in der Essenz nicht verschieden von der Abwesenheit von Phänomenen. (Siehe: Herz-Sutra)


    b) Das Ganze hat so viele Facetten, dass man nie alle Blickwinkel in einem Beitrag beleuchten kann. Die Abwesenheit einer Aussage oder Verkürzung oder Vereinfachung bedeutet nicht, dass diese Bedeutung nicht erkannt wird oder gemeint ist, sondern nur dass der Beitrag eine lesbare Länge behalten soll ;)


    Grundsätzlich habe ich bei solchen Ausführungen folgendes Problem


    Zitat

    A.IV.77 Die vier unerfaßbaren Dinge (acinteyya) - 7. Acinteyya Sutta

    Vier unerfaßbare Dinge gibt es, ihr Mönche, über die man nicht nachdenken sollte, über welche nachdenkend man dem Wahnsinn oder der Verstörung anheimfallen möchte. Welches sind diese vier Dinge?

    • Der Machtbereich der Buddhas, ihr Mönche, ist etwas Unerfaßbares, über das man nicht nachdenken sollte und über das nachdenkend man dem Wahnsinn oder der Verstörung anheimfallen möchte.
    • Der Machtbereich der Vertiefungen (*1) -
    • die Wirkung der Taten (kamma-vipāka)  
    • das Grübeln über die Welt ist etwas Unerfaßbares, worüber man nicht nachdenken sollte, und worüber nachdenkend, man dem Wahnsinn oder der Verstörung anheimfallen möchte.

    a04_071-080.html


    Deswegen möchte ich da gerne mal fragen, wie du da trotzdem sicher argumentieren kannst, wenn du über eine Wahrnehmung Buddhas sprichst. Denn es muss ja eine ganz andere "Wahrnehmung" sein, als die die wir so haben. Weswegen es ja eben nicht so einfach sein müsste, hier etwas gleichzusetzen, etwa mit diesem Begriff eben.


    Zu a) Schreibst du das hier: "Diese Wahrnehmung/diese Erfahrung (die des Buddhas) ist es, die die Erfahrung/Wahrnehmung (des "Normalsterblichen"?) von Samsara und Nibbana unterscheidet"?


    Mir fällt halt dazu ein, dass man da in meinen Augen nicht so darüber schreiben kann, denn unter anderem "ist" "die Welt" für einen Buddha etwas ganz anderes, als für uns. Es fällt mir so schwer diesen Überlegungen zu folgen! Meinst du nicht, dass hier der Buddha klar etwas gesagt hat, was man sich zu Herzen nehmen sollte?


    zu b) Wenn das Ganze dann aber eh darauf hinauslaufen soll, dass der Buddha Recht hat, warum dann so ein Aufwand den man offensichtlich nur sehr schwer verstehen kann?


    Du schreibst über Samsara und über Dinge, die irgendwie doch eine "reine Essenz" hätten. Deswegen mein Hinweis mit den DaseinsMerkmalen. So wie der accinca nicht versteht, dass es bei dir Dinge oder Phänomene gibt, die den DaseinsMerkmalen anscheinend nicht absolut unterworfen sind, so verstehe es eben nicht.



    :moon: