Beiträge von Anna Panna-Sati im Thema „Wenn jeder zunächst für sich sorgt, ist am Ende für alle gesorgt.“

    Dieses Gerede über Metta geht voll daneben, in jeder Zeile kann ich Mitleid erkennen statt Metta und davon kann es sehr schnell zu viel geben.

    (Zuviel) Mitleid ist sicher ungünstig, weil es doppeltes Leiden bedeutet...


    Qualia, ist dir aufgefallen, dass du hier im Forum schon das 2. Mal, kurz hintereinander, "Mitleid" erkennst?

    Vielleicht brauchst du selbst gerade Mitgefühl und nimmst das (ähnliche) Mitleid dadurch verstärkt wahr?

    (Dies nur als Anregung zum Überprüfen...)


    Davon abgesehen, ist der Begriff "Gerede" ziemlich negativ und abwertend und ich bemerkte, dass ich deshalb auf deinen Post zunächst mit Traurigkeit reagierte...

    Anstatt mal zu schauen, ob zutrifft, was du "erkannt" hast.

    Das werde ich nun tun.


    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    Gerade Buddha hat ja seine Lehre auf das Leiden im Leben aufgebaut, denn er wusste, die negativen Gefühle gehören genauso dazu wie die positiven Gefühle.

    Ja, aber Buddha Shakyamuni ging es vordringlich darum, Leiden zu beseitigen, zu vernichten, nicht darum, es als Fundament seiner Lehre zu betrachten.

    Interessanterweise ermöglicht die Akzeptanz/Annahme des Leidens gerade seine Auflösung, das Loslassenkönnen, die Befreiung davon...

    Rücksichten nehmen auf die Bedürftigkeit anderer Menschen kann in der Praxis nur jemand, der selbst Lebensenergie übrig hat und sich nicht im Defizit fühlt und damit ist nicht Geld oder andere materielle Güter gemeint, sondern eine Gesundheit an seelischen Empfindungen. Mit anderen Worten, jemand der Verletzungen aushalten kann, ohne in ein Defizit zu geraten,

    Wir sind doch alle in irgendeiner Weise Leidende und wenn die Lebensenergie aufgrund psychischer Erkrankung(en) fehlt, ist das meist auch nur temporär.


    Rücksichtnahme auf Andere und deren Bedürftigkeit, was ggf. auch mal ein Zurückstellen eigener Bedürfnisse erfordert, lernt man bereits im Kindesalter (oder sollte es zumindest dann nahegebracht bekommen) und ohne diese funktioniert keine Gemeinschaft.

    Für mich sind in den Auswirkungen meiner Praxis "ich und die anderen" untrennbar. Wenn ich nicht gütig zu mir selbst bin, dann kann ich das rein praktisch nicht geben. Wenn ich zu mir gütig bin, dann läuft mein Herz automatisch über.

    Ja, das ist eines der wunderbaren Ergebnisse der (Metta-) Praxis, dass die im eigenen Herzen entfaltete Liebe, sich auf andere Wesen ausdehnt und das Gefühl einer tiefen, warmen Verbundenheit erzeugt.

    Und wenn ich nicht gütig zu anderen bin, dann schade ich damit auch der Güte zu mir selbst. In soweit sehe ich meine Metta-Praxis als rein eigennützig.

    Die Binsenweisheit: "...Denn die Freude, die wir geben, kehrt ins eig'ne Herz zurück." gilt umgekehrt genauso für Negatives, das weitergegeben wird - nicht nett zu sein, macht nicht glücklich - weder den Anderen, noch einen selbst.


    In letzter Konsequenz ist alles eigennützig, manches allerdings nur "scheinbar", wie eben eine gute Selbstfürsorge, die dazu führt, schlussendlich wiederum Anderen dadurch nützen zu können, dass es einem selbst gut (genug) geht, um ggf. für sie dazusein, sie zu unterstützen, ihnen zu helfen.


    Standardhinweis: Wenn man "nett" zu anderen ist, obwohl das der Situation nicht angemessen ist, dann übt man in dem Moment nicht "genug" Metta für sich selbst.

    Schwierig finde ich, zu erkennen, wann es "für Andere zuviel" und entsprechend für mich, zu wenig Metta sein soll...


    Kann es wirklich zu viel "Wohlwollen"/Freundlichkeit/ universelle Liebe/liebende Güte geben?

    Metta kann ja auch bedeuten, dem Anderen freundlich Grenzen zu setzen, warum sollte es "der Situation nicht angemessen" sein, wohlwollend zu bleiben, auch, wenn man z.B. "Tacheles" redet?


    da sollte man sich vor allem wappnen und das geht nicht mit lieb sein.

    Das Gegenüber spürt doch meist instinktiv oder intuitiv, ob man sich im"Hass/Ablehnungs"- oder "Liebe/ grundsätzlicher Annahme-"Modus" befindet.

    Eine Haltung der Liebe und des Mitgefühls ist generell eine Haltung der Stärke, nicht der Schwäche.




    Was aber tun, wenn eine Situation entsteht, wo man gezwungen wird, sich konkret zu entscheiden, zwischen der Liebe zu einem anderen Menschen und der Selbstliebe?


    Beispiel:

    Deine Tochter ist schwerkrank und nur eine Organspende von DIR könnte ihr Leben retten. Die Operation wäre aber für DICH, durch verschiedene Umstände, lebensgefährlich, könnte also deinen Tod bedeuten...


    Entschiede man sich gegen die OP, müsste man mit dem Sterben/Tod der Tochter weiterleben und mit dem Schuldgefühl erzeugenden Wissen, dass man sie hätte retten können - das wäre wohl auch kein lebenswertes Leben mehr.

    Also wäre das "Opfer", das man brächte, wenn man bei der Organspende stürbe, schlussendlich auch wieder "eigennützig"...



    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    So lange wir uns noch in Samsara befinden und noch kein Arhat sind, sind selbst unsere heilsamen Handlungen noch mit Täuschungen, Verblendungen verbunden, da noch nicht alle Leidenschaften überwunden sind. Deshalb unterlaufen uns immer noch unheilsame Handlungen.

    Vor allem, wenn uns nicht bewusst ist, dass unsere Taten vielfach immer noch dem "Prinzip Eigennutz" unterliegen, unser "Ego" also, nahezu bei allem, was wir denken, reden oder tun beteiligt ist, können selbst gutgemeinte, im Grunde "heilsame", Aktionen schiefgehen....


    Ohne Bewusstheit nützen daher oft die hehrsten, besten Absichten wenig - das Ego betätigt sich (unbemerkt) als "Hindernis"/Handicap und entsprechend fällt dann das Ergebnis aus.


    Beispiel:

    Die sogenannten "Klima-Kleber", die definitiv gute Absichten hatten, aber leider ihren Protest ohne Rücksicht auf Interessen Anderer durchzogen (keine Empathie, kein Mitgefühl - selbst Rettungswagen wurden blockiert...) erzeugten so zwar jede Menge (auch medialer) Aufmerksamkeit, aber noch mehr Ärger, Ablehnung und Widerstand...

    Ob es der SACHE

    (Menschen aufzurütteln und zur Verhaltensänderung zu bewegen) letztlich dienlich war, darf daher bezweifelt werden.


    Deshalb hat der Buddha ja gelehrt: Man solle die bereits angesammelten unheilsamen karmischen Potenziale bereinigen und dafür sorgen, unheilsame karmische Potenziale, die noch nicht angesammelt wurden, gar nicht erst entstehen zu lassen. Man solle dafür sorgen, dass die bereits angesammelten heilsamen karmischen Potenziale nicht degenerieren und sich darum bemühen, die heilsamen karmischen Potenziale, die man noch* angesammelt hat, anzusammeln.

    * Hier fehlt wohl das Wort "NICHT" ?


    Ja, du sprichst hier wohl das sechste Glied des achtfachen Pfades an - "rechte Anstrengung":


    Zitat

    A.IV.13 Die vier rechten Kämpfe I - 3. Padhāna Sutta

    Vier rechte Kämpfe (*1) gibt es, ihr Mönche. Welche vier?

    Da erzeugt, ihr Mönche, der Mönch in sich den Willen, nicht aufgestiegene üble, unheilsame Dinge nicht aufsteigen zu lassen; er strebt danach, setzt seine Willenskraft ein, spornt seinen Geist an und kämpft darum. Er erzeugt in sich den Willen, aufgestiegene üble, unheilsame Dinge zu überwinden; er strebt danach, setzt seine Willenskraft ein, spornt seinen Geist an und kämpft darum.

    Er erzeugt in sich den Willen, nicht aufgestiegene heilsame Dinge aufsteigen zu lassen; er strebt danach, setzt seine Willenskraft ein, spornt seinen Geist an und kämpft darum.

    Er erzeugt in sich den Willen, aufgestiegene heilsame Dinge zu festigen, nicht schwinden zu lassen, sondern sie zu Wachstum und voller Entfaltung zu bringen; er strebt danach, setzt seine Willenskraft ein, spornt seinen Geist an und kämpft darum.

    Kurz zusammengefasst: VERMEIDEN - ÜBERWINDEN

    ENTFALTEN - ERHALTEN


    Dies führt - mit der Zeit - zur Läuterung des Geistes...

    Es geht darum mittels der Dharma-Praxis das Kräfteverhältnis zwischen unheilsamen und heilsamen Kräften in unserem Geist zugunsten der heilsamen zu verändern, um schließlich zum Arhat zu werden.

    Bist du der Meinung, Helmut , dass die Dharma-Praxis ein "Zunächst- für- sich- selbst- Sorgen" im Sinne des Thread-Themas repräsentiert?


    (Ich würde dies bejahen wollen, weil das Wohl der Anderen - bei ernsthafter Praxis - dabei nie aus dem Fokus gerät.)



    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    Und warum möchtest du Andere nicht verletzen?

    Weil ich andere nicht verletzen oder ihnen nicht schaden möchte.

    Ich würde sagen, ich verletze oder schädige andere Menschen nicht, weil diese genauso wie ich kein Leid erleben möchten.

    Danke, Helmut , das heißt also, du bist dir darüber bewusst, dass andere Menschen sich in dem Wunsch, nicht zu leiden, nicht von dir unterscheiden, du fühlst dich in sie ein, bist identifiziert mit ihnen und entwickelst dementsprechend den (mitfühlenden) Wunsch, dass (auch) sie frei von Leid sein mögen.


    Daraus folgt dann, dass du in der Praxis, andere Menschen nicht bewusst verletzt oder schädigst.




    Ich halte es für wichtig, dass man sich über seine Motivationen und Hintergründe für jegliches Handeln im Klaren, bewusst, ist.

    (Aus diesem Grund schrieb ich auch die "Auflistung" in # 70, Thorsten, nicht etwa, um dich zu "ärgern"... ;) )


    Wenn man selbst nicht weiß, warum man Menschen (oder bestimmte Personen) nicht verletzen möchte, wird es leicht mal - unabsichtlich - unterlaufen.

    Man neigt dazu, sich selbst etwas vorzumachen, denn eines ist klar:

    Solange man nicht erwacht und dadurch vom Ich-Wahn befreit ist, handelt man in aller Regel immer wieder mal (meist unbewusst) aus egoistischen Motiven...


    Der Vipassana-Lehrer, Psychotherapeut und Jesuitenpater A. de Mello schrieb vor Jahren - recht provokativ - , dass er es nicht glaube, wenn jemand behaupte, er wolle niemanden verletzen:

    Zitat

    "...Wir verletzen andere recht gern, besonders ein paar ganz bestimmte Leute. Es fällt uns nicht schwer.

    Und tut dies jemand anders, freuen wir uns darüber.

    Aber wir wollen die Verletzung nicht selbst zufügen, weil wir selbst dabei verletzt werden. Das ist es nämlich.

    Wenn wir jemand verletzen, bekommen die anderen eine schlechte Meinung von uns. Sie werden uns bald nicht mehr schätzen, werden schlecht von uns reden und das mögen wir nicht!"

    In diesem Forum sind wir natürlich alle lääängst darüber hinaus, oder? ;)  :grinsen: (Für mich sprechend, sage ich mal: "Nö." :nosee: )



    Liebe Grüße :) _()_ :heart:

    Man ist rücksichtsvoll in der Gegenwart, wegen sich selbst, wegen des eigenen Bedürfnisses

    Nö, ich bin rücksichtsvoll, weil ich andere nicht verletzen oder ihnen nicht schaden möchte.

    Und warum möchtest du Andere nicht verletzen? :)


    a) Weil es dich bedrücken würde (also letztlich dir selbst schaden würde), dass der Andere dann verletzt ist (Mitleid...)?


    b) Weil du eine Gegenreaktion /"Retourkutsche" befürchtest, bzw. damit rechnen müsstest (Angst um dein Wohl)?


    c) Weil es zu deinem Selbstbild/Image (Ego) gehört, dass du ethisch handelst?


    d) Aus einer Haltung der liebenden Güte und des Mitgefühls heraus?


    e) Aus Einsicht, dass es allen besser geht, wenn man sich gegenseitig nicht verletzt/schadet?


    f) Weil du gar nicht (mehr) anders kannst.... ?:buddha: :angel:



    (Mehrfachnennungen möglich... ;) )



    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    Gutes tun? Das ist doch gar nicht der Punkt. Reicht schon, wenn man nix kaputt macht.

    Schlecht ist zudem, was das Leid der Wesen vermehrt.


    Natürlich gibt es richtig und falsch im Buddhismus, nur eben nicht als absolute Größen, sondern eben (wie alles andere) in Abhängigkeit von- und zueinander.

    Das Problem besteht doch auch darin, dass darum gestritten wird, was, bzw. welche Vorgehensweise, nun "gut"/richtig oder "schlecht"/falsch ist.

    Es wird ja oft behauptet, dass man etwas zerstören muss, um Neues (vermeintlich Höherwertiges, Besseres) aufzubauen...


    Und wessen Leid, zugunsten der Interessen anderer Wesen, in Kauf genommen werden "darf"/sollte...


    (Beispiel: Man vermehrt das Leiden der Feldmäuse, indem man viele vergiftet, um das Leiden des Bauern - am verminderten Ertrag - zu minimieren.)


    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    Da gibt es kein richtig und falsch :)

    Ich nehme an, du bezogst dich mit dieser Aussage auf den letzten Satz:

    "Ob mit oder ohne Ego - Hauptsache, es wird (mit Bewusstheit) geholfen..." ?? :?


    Dann würde ich dir zustimmen, ebenso, wenn es um "Erwachte" geht, also Menschen, die frei von Gier, Hass und Verblendung sind.


    Anders sieht es m.E. aus, wenn der normale, unerleuchtete, ego-behaftete "Weltling" - ohne Bewusstheit - drauflos agiert, um z.B. (vermeintlich) "Gutes" zu tun - in diesem Fall kann es durchaus richtig und falsch geben....


    Übrigens werden in der Buddha-Lehre viele Hinweise darauf gegeben, dass selbst der gesamte achtfache Pfad, dessen einzelne Glieder bekanntlich mit "rechte" (z.B. Erkenntnis) beginnen, auch "falsch" praktiziert werden kann...

    (Falsches kann dabei allerdings als "falsch" wahrgenommen werden, was eine Korrektur ermöglicht.)


    Nachzulesen im Palikanon, z.B. Majjhima Nikaya 117:


    Zitat

    Wie aber geht, ihr Mönche, rechte Erkenntnis voran?

    • Falsche Erkenntnis gewahrt man als falsche Erkenntnis, rechte Erkenntnis gewahrt man als rechte Erkenntnis: das gilt einem als rechte Erkenntnis.

    https://www.palikanon.com/majjhima/m117n.htm



    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    Als Zen-Praktizierender sage ich, anderen helfen wollen? Ego! Loslassen. Dann kann man getrost helfen gehen, denn man hat für sich selbst zuerst gesorgt :'D

    :D Gefällt mir irgendwie, besonders der 2. Satz.... ;)


    Das Problem ist nun, dass, wenn das Ego losgelassen wurde, "man" eben nicht automatisch "getrost helfen geht" - selbst Buddha Shakyamuni brauchte, nach seinem "Erwachen", einen kleinen "Anstoß" fürs Mitgefühl von "göttlicher Seite" durch Brahma Sahampati...


    (Zunächst reichte es dem Buddha offenbar, das Ziel der Erleuchtung - für sich allein - erreicht zu haben, wunschloses, friedvolles, überweltliches "Glück"... :sunny: :buddha: -

    Von außen betrachtet, wirkt das sehr egoistisch.... Hm..., egoistisches Verhalten ohne Ego?? (: :? War wohl nur "scheinbar egoistisch", nicht wirklich.... :) )


    (MV.1.1.1.5):


    Auch ohne "guten Geist", der eindringlich das Mitgefühl weckt, wäre es doch realistischer, sinnvoller und heilsamer, das Ego - nach dem temporären Loslassen - wieder auf- und anzunehmen und es nutzbringend (aber mit Achtsamkeit/Bewusstheit!) zu verwenden, um mitfühlende Hilfe (am besten zur Selbsthilfe) zu geben, wo sie erwünscht/erforderlich ist.


    Ob mit oder ohne Ego - Hauptsache, es wird (mit Bewusstheit) geholfen... :?



    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    Und die fundamentalste und fürchterlichste Frage:


    WARUM bin ich auf diesem Planeten gelandet ?

    WARUM sind WIR auf diesem Planeten gelandet?

    Karma? :shrug:

    Jedenfalls sind wir jetzt nun mal hier und da liegt es nahe zu versuchen, "das Beste daraus zu machen"...

    Kannst Du mir da helfen ?

    Ich fürchte, gegen Selbstmitleid habe ich kein probates Mittel, Schätzchen, kann dich ja nicht analog in den Arm nehmen... :hug:  ;)


    Aber eines können wir uns alle sagen:

    "Zuletzt befreit uns doch der Tod" (nur für den Fall, dass wir in diesem Leben nicht Nibbana erreichen... ;) ).

    Bis dahin: "Jeder Tag - ein guter Tag" (Chan-Meister Yunmen)....



    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    Dass "die Leute" sich über solche (vergleichsweise) "Kleinigkeiten" dermaßen echauffieren,

    Zusätzliche 150 Euro p.m. für Parkgebühren sind fast zehn Prozent der deutschen Brutto-Durchschnittsrente. Da muss Oma Schulze lang für stricken, und Kassiererin Ayshe mit ihren 15 Euro netto mal zwei halbe Tage zusätzlich arbeiten.


    :?

    Oma Schulze hat schon lange kein Auto mehr (wenn sie überhaupt je eines besaß, i.d.R. fuhr sie in Opa Herberts Fahrzeug mit), Ayshe fährt mit der Straßenbahn - die Haltestelle ist 5 Minuten entfernt - oder dem Fahrrad, ab und zu wird sie von einer Arbeitskollegin mitgenommen.


    Der öffentliche Nahverkehr muss verbessert und gleichzeitig verbilligt werden, denn in der Stadt sollte man mehr Platz für Menschen, nicht Autos, schaffen, was auch die Luftreinhaltung, zum Wohle aller, fördert. :klee:


    Es wäre m.E. sinnvoll, die erhöhten Parkgebühren genau für diese Ziele einzusetzen, wodurch diejenigen, welche sie (noch) bezahlen können, sich und den auto-losen Menschen, einen vernünftigen öffentlichen Nahverkehr finanzieren.



    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    Menschen einladen und besuchen

    Schwierig, wenn Dein Viertel jetzt zur lizenzierten kleinteiligen Bewohnerparkzone deklariert wurde. Parken nur erlaubt für Bewohner mit Lizenz, auch keine Parkuhr für auswärtige Besucher.

    Die auswärtigen Besucher von Oma Schulze dürfen jetzt erst zum Parkhaus fahren, dort grosszügig zahlen, und dann die zehn Minuten vom Parkhaus zur Oma zu Fuss gehen. ........

    Okay, das sind jetzt etwas "erschwerte Bedingungen" für einen Besuch, aber letztlich auch "Jammern auf hohem Niveau", denn man könnte ja auch mit Öffis zu Oma gelangen (oder/und halt die paar Minuten Fußweg als willkommene Gelegenheit zu körperlicher Ertüchtigung betrachten ;) ).


    Heutzutage wird vieles als selbstverständlich betrachtet, nur, weil es in den letzten Jahren so war und man sich daran gewöhnt hat...

    Nach dem Motto:

    Ändern dürfen sich Umstände schon, aber bitte nur zum (nach eigener Ansicht) Besseren.

    Sich flexibel an geänderte Verhältnisse anpassen zu können, fällt jungen Menschen allerdings naturgemäß leichter, das sollten die Verantwortlichen möglichst berücksichtigen...

    Oder die Beamten sind verkappte AfDler, die damit den Zorn auf die "demokratischen Parteien" befeuern wollen ?

    Genau, DAS wird' sein... :lol:



    Dass "die Leute" sich über solche (vergleichsweise) "Kleinigkeiten" dermaßen echauffieren, ist natürlich ein Signal für die Politik, dass die Bürger unzufrieden bzw. überfordert, sind und die vielen kleinen Ärgernisse/Einschränkungen sich schlussendlich doch zu einer größeren Belastung summieren, welche die Menschen mobilisieren und in Protest(re)aktionen treiben kann.


    Andererseits kann man sich selbst ganz leicht unglücklich()er machen, wenn man sich einredet, "von oben" in eine bestimmte Richtung (Stichwort "Öko-Diktatur") gelenkt zu werden, anstatt zu überlegen, ob die Maßnahmen nicht doch mittel- bis langfristig sinnvoll sind und sie einfach zu akzeptieren.

    (Gegen einzelne (unsinnige) Regelungen lässt sich zweifelsohne auf vielerlei Weise angehen, aber eine vorherige Kosten-Nutzen-Analyse erspart unnötigen Aufwand.)


    Ludwig Feuerbach war jedenfalls der Ansicht:

    Zitat

    Steht das nun im Widerspruch zum folgenden Spruch, der aktuell etwas aus dem Gedächtnis geraten zu sein scheint? :


    Zitat

    Willst du glücklich sein im Leben, Trage bei zu andrer Glück; Denn die Freude, die wir geben, Kehrt ins eig'ne Herz zurück.

    Marie Calm (1832 - 1887), Pseudonym Marie Ruhland, deutsche Schriftstellerin, Pädagogin und Frauenrechtlerin



    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    Aber muss es immer gleich eine "Maximierung" sein?

    Maximierung ist hier genannt, weil man in der derzeitigen Wirtschaft mit Blick auf das BIP vor allem den pekuniären, materiellen Gewinn gerne maximiert. Und dabei bleibt das Wohlbefinden gerne mal auf der Strecke. Darum hier eine Verschiebung des Fokus nicht auf Gewinn, sondern auf das Erleben Glück, das von materiellen Gütern abgekoppelt werden kann. Ich gehe davon aus, dass auch Buddhismus ein Nischenphänomen sein wird. Darum braucht es eine Idee des Wirtschaftens, die mit Menschen und ihren Geistesgiften kompatibel ist. :angel:


    https://de.wikipedia.org/wiki/Bruttonationalgl%C3%BCck

    Ja, das klingt nach guter Idee, wobei mir auch nicht ganz wohl bei dem Gedanken ist, wenn der Staat quasi eine "Hoheit" über die Glücksgefühle seiner Bürger besitzen sollte - das kann m.E. nur (wie in Bhutan) funktionieren, wenn er sich am Buddhismus und seinen Werten ausrichtet - und die Bürger tatsächlich (mehrheitlich) Buddhisten sind - dann zieht man sozusagen am selben Strang.


    (Ansonsten könnte es in einen regelrechten "Glücks-Verordnungs-Zwang" - womöglich mit sozialer "Ächtung" Unglücklicher - ausarten...)


    Darüber hinaus braucht es auch für (Glücks-) Erlebnisse Materielles - wo nichts ist, kann man schließlich auch nichts erleben... ;)


    (Aber man könnte es minimieren, wie z.B. die ulkige Entwicklung, dass man selbst zum "Spazierengehen" eine Ausrüstung "braucht" : Nordic- Walking-Stöcke, Spezialschuhe und entsprechend passende Kluft + Smartwatch.... (: :erleichtert: )

    Zitat

    Spirituelle Tradition als Wurzel

    In einem wirklichen Gegenentwurf müsste man Werte wie Glück überhaupt nicht quantifizieren, findet er*. Die soziale und umweltfreundliche Politik sei zwar lobenswert, wurzele aber nicht im Konzept des Bruttonationalglücks, sondern in der spirituellen Tradition und im Zusammenhalt der Bevölkerung.


    *Prof. (em.) Karl-Heinz Brodbeck (Philosophie und Ökonomie)

    Zitat

    Das Königreich Bhutan hat sich in seiner Verfassung dazu verpflichtet, Natur und Kultur für zukünftige Generationen zu erhalten. Mindestens zwei Drittel der Landesfläche, die insgesamt etwa der Größe der Schweiz entspricht, müssen bewaldet sein. Energie wird fast ausschließlich durch Wasserkraft erzeugt, die Landwirtschaft soll in den nächsten Jahren auf 100 Prozent Bio umgestellt werden. Bhutan ist das einzige Land auf der Welt, das mehr CO2 einspart, als es ausstößt.


    Eine so radikale Klimapolitik kann in Bhutan auch deshalb so gut funktionieren, weil sie viel Zustimmung in der Bevölkerung findet. Die große Mehrheit der Bhutanerinnen und Bhutaner ist buddhistisch und sieht sich – den buddhistischen Vorstellungen entsprechend – tief mit Tier und Natur verbunden. So erlebt es Bernita Müller. Sie beschreibt die Menschen von Bhutan als sehr achtsam, bescheiden, humorvoll – und fröhlich.

    Quelle: https://www.deutschlandfunkkul…mus-kapitalismus-100.html


    In dem Artikel steht aber auch, dass, seit der Einführung des Internets 2010 - vor allem bei Jugendlichen - die Selbstmordrate anstieg und die Menschen unglücklicher wurden....

    Da wurden/werden wohl (Konsum- und Egobestätigungs-) Wünsche geweckt, Vergleiche gezogen und in der Folge das eigene Leben als schlechter bewertet, was auf Dauer unglücklich macht. :? :shrug:


    Für uns in Deutschland ist das Modell wohl ohnehin - im Grundsatz - untauglich (wobei es sehr wünschenswert wäre, zumindest einige Aspekte/Priorisierungen zu übernehmen):

    Zitat

    Bhutans Politik taugt nicht zur Nachahmung

    Zur Nachahmung eigne sich Bhutans Politik aber nicht, sagt Karl-Heinz Brodbeck. Dafür herrschten im Westen einfach grundsätzlich zu andere Werte und zu wenig Buddhismus. Von Bhutans Prioritäten allerdings, Naturschutz, Kultur und Bildung beispielsweise, könnten wir viel lernen.

    Unser (Noch-) Kanzler Olaf Scholz zeigte sich jedenfalls seinerzeit (März 2023) angetan von dem "Bruttonationalglück-Modell" Bhutans..... :) :


    "Bruttonationalglück" von Bhutan als Inspiration für Scholz – DW – 13.03.2023
    Beim Berlin-Besuch von Bhutans Ministerpräsident zeigte sich der Kanzler elektrisiert von der Idee des Himalaya-Landes.
    www.dw.com




    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    Interessant, diese Studienergebnisse, aber was (und wem) nützen sie wirklich?

    Zitat


    Denn Erlebnisse steigern die Zufriedenheit nachhaltiger als weiterer Besitz. Dieser Befund wurde in zahlreichen Studien bestätigt. Am intensivsten untersuchten dieses Phänomen die amerikanischen Glücksforscher Leaf van Boven und Thomas Gilovich. Sie zeigten das erste Mal systematisch anhand von Experimenten, dass Erlebnisse wie Essen gehen, Konzertbesuche und Reisen die Probanden glücklicher machten als der Kauf von materiellen Produkten von vergleichbarem Wert.


    Quelle

    (Hervorhebungen von mir)


    Seit der Corona-Pandemie wurde mir erst bewusst, wie wichtig anscheinend die Erlebnis- und Unterhaltungsbranche - nicht nur wirtschaftlich - für die Menschen ist.

    Die Leute wussten, speziell am Wochenende, gar nicht mehr, wohin mit sich und landeten - u.a. - im Wald, der ihre Bedürfnisse nicht wirklich zufriedenstellen konnte...

    Einen Schritt zurück in ein Öko-Mittelalter gibt es nicht. Aber es gibt einen Schritt vorwärts in eine smarte Form des Wirtschaftens und Konsumierens, die diesen Ausdruck auch verdient. Dabei ist ein wesentlicher Faktor die intelligente Maximierung von Glück. Denn danach sehnen sich alle Wesen.

    Ja, alle Wesen wollen glücklich sein und Leid vermeiden, auch, wenn dieser Wunsch - normalerweise - bestenfalls temporär in Erfüllung geht.


    Aber muss es immer gleich eine "Maximierung" sein? Das führt i.d.R. nicht zu (dauerhaftem) Glück/innerem Frieden, sondern zur Sucht nach immer mehr und/oder immer intensiverem Genuss...

    Die Sehnsucht wird nie gestillt, da endet man als "Hungergeist"... :nosee:


    Es darf wohl bezweifelt werden, dass die Verschiebung der Konsumwünsche von materiellen Gegenständen weg , hin zu "Erlebnis- Konsum" das "Dukkha"-Problem grundsätzlich behebt... ;)

    In beiden Fällen geht es schließlich um Begehren und darum, dass das Glück an - äußere - Bedingungen geknüpft wird.


    Ob eine "Erlebniskultur" für den Planeten letztlich die bessere Lösung darstellt, ist auch fraglich:


    Beispiel :

    Das Erlebnis "Konzertbesuch" dürfte dann halt auch nicht solche Auswüchse voraussetzen: :eek:

    Zitat

    Was hat die Elbphilharmonie gekostet


    Die Elbphilharmonie in Hamburg ist nicht nur für ihre beeindruckende Architektur bekannt, sondern auch für ihre enormen Baukosten. Ursprünglich auf etwa 77 Millionen Euro geschätzt, schnellten die Kosten im Laufe der Bauzeit in die Höhe. Nach vielen Verzögerungen und erheblichen Budgetüberschreitungen wurde die endgültige Summe auf rund 866 Millionen Euro beziffert. Diese Summe schließt sowohl die Planungs- und Baukosten als auch weitere Ausgaben für die verbesserte Infrastruktur und die öffentlichen Räumlichkeiten ein. Eingeweiht im Januar 2017, steht die Elbphilharmonie nun als eines der teuersten Kulturgebäude weltweit und als ein Wahrzeichen der Hansestadt, dessen Kosten die öffentliche Diskussion in Deutschland für Jahre prägten.


    Quelle: https://www.hamburg-cityticket…elbphilharmonie-gekostet/

    Die aufgezählten Erlebnisfreuden stehen obendrein (realistischerweise) auch wieder nur den reicheren Bürgern zur Verfügung, (auswärts) Essen gehen und Reisen sind Luxus (natürlich wären davon jeweils auch bescheidenere Varianten möglich..), wobei Letzteres, besonders, was Fernreisen/Flugreisen betrifft, bekanntlich ziemlich klimaschädliche Auswirkungen nach sich zieht....


    Ach, Thorsten, schön wär's ja...... :? :shrug:


    Am ökologischsten wäre es wohl, weitgehend zu Hause zu bleiben, (falls vorhanden - den Garten naturnah gestalten und bewirtschaften), alte Bücher (die noch Generationen weiter als bereichernde Lektüre dienen können) zu "konsumieren", Menschen einladen und besuchen, (gemeinsam) zu singen/musizieren, nachhaltige Instrumente zu spielen, u.ä. ....und sich an der Natur der näheren Umgebung zu erfreuen....(falls noch vorhanden....)


    Eine Utopie? Zumindest für Ältere/Kranke oft schon Realität...


    Nicht zu vergessen: Das "Erlebnis "Meditation", die Erkundung des Geistes, ein Event, was nicht viel Equipment oder besondere Umgebung erfordert (eine Höhle reicht... :) ) könnte sehr sinnvoll als Weg zum Glück dienen.



    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    Warum zum Teufel hast Du Deine kostbare Lebenszeit vergeudet, um diese Idioten zu bekehren und zu retten ?

    Hättest Du Dein Leben nicht besser wie Gunter Sachs mit schönen Frauen an der Cote d'Azur verbracht ? Oder das getan, was zwar sinnlos ist, aber Dich erfüllt ?

    Oder mehr Zen-Sesshins besucht ?

    Kann es sein, dass du hier von deinen "Glücksvorstellungen" auf jene von anderen männlichen Wesen, hier Thorsten, schließt?

    (Klarer Fall von Projektion!) ;) :lol:

    Wie wäre es mit einer jungen AfD-Wählerin, die Du retten kannst ? Aber nimm das bitte mit Humor.

    Super Idee für einen verheirateten Familienvater! :eek: :lol:

    Ich verstehe schon, was Du meinst, aber wenn Du Dich an der Dummheit der Menschen aufarbeitest, das kostet etliche Karmapunkte und Du wirst frühzeitig alt und griesgrämig.

    Wirklich rührend, wie "besorgt" du doch bist... :erleichtert:

    Menschen ahmen gerne nach,

    Genial, daher kommt wohl der Spruch


    "Hört auf, Eure Kinder zu erziehen, sie machen Euch sowieso alles nach ..."

    Da ist tatsächlich was dran..., besonders, wenn man zu intensiv auf die Kinder "einwirkt", leben sie - vorwiegend in bestimmten Entwicklungsphasen - nämlich gerne mal das Gegenteil aus...


    Meine Tochter, die mich als "Naturmenschen" erlebte ( Waldläuferin, stets ungeschminkt, mit langen ungefärbten Haaren, Tier- und Naturfreak...) verwandelte sich in den späten Teenagerjahren in ein "blondes Gift" vom Typ Marilyn Monroe, viel Schminke, hellblond gefärbte Haare usw. , Natur war "laangweilig".... :shrug:


    Zu meiner Überraschung studierte sie später "Umwelt- und Ressourcenmanagement" und mittlerweile - mit Mitte 30 - wirkt sie wieder ganz "natürlich" mit brünetten Haaren und nur dezent geschminkt, weiß auch Natur zu schätzen...


    Mutmaßlich reagieren Erwachsene ja auch so, wenn sie das Gefühl haben, eindringlich in eine bestimmte Richtung dirigiert zu werden?

    Dass Leute sich beispielsweise heutzutage noch SUV's bestellen, mit der AfD sympathisieren, usw. erscheint mir, in vielen Fällen, als eine - von einem gewissen Trotz angetriebene - Haltung der "Opposition". :?



    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    Das Interessante ist ja, wenn du einfach nur "Gutes" tust und dann gelegentlich beiläufig erwähnst, dass du jetzt z.B. mit dem E-Bike, statt mit dem Auto zur Arbeit fährst und dir das wirklich gut tut (ebenso wie die Einschränkung/Stoppen des Fleischkonsums... ;) ) - also ganz zwang- und absichtslos darüber sprichst - wird sich vielleicht tatsächlich, mit der Zeit, beim Nachbarn auch etwas bewegen...


    Einer fängt immer an - so war es bei den Wintergärten, den Kaminen und den SUV's usw. - nach und nach hatte fast jeder einen.


    Menschen ahmen gerne nach, was ihnen gefällt oder (irgendwie) vorteilhaft erscheint, das gilt nicht nur für Anschaffungen, sondern auch für Redewendungen, neue Wörter und eben Verhalten.


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    Vielen Dank, Thorsten, für das Ansprechen dieses wichtigen Themas! _()_ :like: :heart:


    Der Titel des Threads dient sicherlich oft (unterschwellig) als Rechtfertigung und Leitmotto aller egoistisch Gesinnten, um, ohne Gewissensbisse, mit der ausschließlichen Fokussierung aufs eigene Wohl, ungehemmt fortzufahren.


    Du hast ja sehr anschaulich gezeigt, wie wechselseitig abhängig wir alle sind und man kann sich wirklich nicht oft genug bewusst machen, dass wir nahezu ALLES anderen Wesen oder Ressourcen verdanken.

    Wenn ich aber dann diesen Satz von oben nochmal aufgreife, dass ich zunächst für mich sorge, bevor ich für andere (Wesen) sorge, wird schnell klar, dass dieses Konzept an seine (planetaren) Grenzen stößt, wenn wirklich alle, insbesondere Menschen, zunächst für sich sorgen, und zwar dann, wenn ein potenzielles Übermaß der Sorge für mich als Massenphänomen (z.B. in den Industrienationen) die Sorge anderer um sich (im globalen Süden, aber auch alle Wesen, deren Ökosysteme gefährdet sind) verunmöglicht.

    Es wird immer wieder vergessen und/oder ausgeblendet, dass jede(r) von uns Teil einer "Masse" ist, weil wir uns ja meist, besonders bei starker Konzentration auf uns und unsere Interessen, als Einzelwesen, bestenfalls Teil einer (kleinen) Gruppe erleben.


    Kl. Beispiel:

    Früher, in den 1960er Jahren, war es kein Problem für meine Familie, im Winter, bei Schnee, sonntags einen Ausflug zum nächsten Berg zu machen, um dort Schlitten zu fahren, denn viele Menschen besaßen noch kein Auto und man traf nur wenige Gleichgesinnte.


    Heute müssen am Wochenende Zufahrtsstraßen wegen Überfüllung/überbelegter Parkplätze gesperrt werden, weil - gefühlte Tausende andere Leute, regelrechte "Menschenmassen", gleichzeitig die "gute Idee" hatten, den Berg anzusteuern....

    Man ist längst nicht so originell, wie man oft glaubt... :grinsen:


    (Es ist überhaupt ratsam, sich, bei vielerlei Anlässen, in Andere hineinzuversetzen und zu überlegen, was jene so denken und planen könnten - kann sehr hilfreich im Alltag sein! ;))

    Wenn ich mich zunächst nur um mich sorge, ohne mich zugleich um andere zu sorgen, die für mich sorgen, fehlt irgendwann den meisten anderen die Basis, für sich selbst zu sorgen, und so auch für mich. Diese Basis verschwindet, wenn ein überhöhtes Maß der Selbstsorge als Massenphänomen, diese Basis einschränkt oder zerstört.

    Zu starke Selbstzentrierung und Egoismus werden sich auf diese Weise - unter Erzeugung unendlichen Leides für Andere - am Ende selbst den Untergang bereiten und sind somit, in letzter Konsequenz, selbstschädigend.

    Man sollte das erkennen und verinnerlichen, bevor es zu spät ist...


    Hier auch die Erinnerung an eine bemerkenswerte Lehrrede des Buddha:


    S.47.19. Sedakam - 9. Sedaka Sutta


    Zitat

    Die rechte Vorgehensweise dabei, sprach der Erhabene, ist folgende: "Wie Medakathalikā, die Gehilfin, dem Meister gesagt hat:

    • 'Ich werde auf mich achten', so sind die Pfeiler [Grundlagen] der Achtsamkeit (satipatthāna), ihr Mönche, zu pflegen:
    • 'Auf den anderen werde ich achten, so sind die Pfeiler [Grundlagen] der Achtsamkeit zu pflegen.


    • Auf sich selber achtend, ihr Mönche, achtet man auf die anderen.
    • Auf die anderen achtend, achtet man auf sich selber.

    Ganz klar: Man sollte sich UND den Anderen im Blick haben.


    Zitat

    Und wie, ihr Mönche, achtet man, auf sich selber achtend, auf den anderen?

    • Durch Pflege, durch Entfaltung, durch häufiges Tun.

    So, ihr Mönche, achtet man, auf sich selber achtend, auf den anderen.

    Gemeint ist, die Grundlagen der Achtsamkeit (Satipatthana) fortgesetzt zu praktizieren.

    Zitat

    Und wie, ihr Mönche, achtet man, auf den anderen achtend, auf sich selber?

    • Durch Geduld (khanti),
    • durch Gewaltlosigkeit (avihiṃsā),
    • durch Liebe (mettacitta),
    • durch [An-]Teilnahme (anudaya).

    https://www.palikanon.com/samyutta/sam47.html

    Damit ist eigentlich alles gesagt, oder?


    Ohne GEDULD, GEWALTLOSIGKEIT, LIEBE und ANTEILNAHME gegenüber den Anderen, wird es für ALLE keine Chance auf ein gutes Leben geben....



    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :) :taube: