Für alle die sich fragen wie man Buddhismus konkret lebt

  • Für wirklich jede Situation mindestens ein Feld das man unmittelbar bearbeiten kann. Und wenn man erst einmal erkennt
    das das Leben tatsächlich nur genau jetzt stattfindet, dann kann man auch anfangen die richtigen Fragen zu stellen. Wie z.B.:


    Wie erlange ich denn Zornlosigkeit in einer bestimmten Situation, oder wie lerne ich denn nicht-neidisch zu sein? Was ist denn falsche
    und richtige Achtsamkeit? Wie kann ich Vertrauen fassen, wenn mir das normalerweise relativ schwer fällt? Und was ist überhaupt
    falsche Befreiung?


    Für jede Situation gibt es eine geeignete Vorgehensweise die zum Frieden und zur Freiheit führt. Und wie das konkret aussieht,
    das erklärt der Buddhismus:



    http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m008z.html

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)


  • http://www.palikanon.com/angutt/a10_123_177.html#a_x176

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)


  • http://www.palikanon.com/angutt/a10_123_177.html#a_x176

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Hi Geronimo,
    erstmal danke für das Einstellen.
    So wie ich spüre, wenn ich was Falsches gegessen habe, so kann ich auch lernen zu spüren, wenn ich was Falsches denke, sage oder tu.
    Nicht jeder hat (noch) ein Gespür für gesundes Essen, aber das kann wieder erlernt werden. Wie, indem ich überwiegend das Gesunde zu mir nehme. Wer viel zuckerhaltige, scharfe oder/und salzige Lebensmittel isst, hat kein natürliches Geschmacksempfinden mehr. Genau so sehe ich es mit allen anderen Sinneswahrnehmungen. Wir können diese schulen.


    Wenn dafür wieder ein ganz natürliches Empfinden vorhanden ist, meldet sich auch wieder der "Wächter". Desto länger und öfter ich mich nach ihm richte, desto deutlicher wird, was wirklich hinter den Gefühlen und Emotionen steckt. Der Abstand zur Gefahr der Verwicklung wird immer größer und deutlicher. Heute ekeln mich Speisen, die ich früher gern aß. Heute sehe ich, dass aufflammender Zorn nichts mit dem Ereignis zu tun hat, außer, dass ich darauf konditioniert bin, entsprechend zu re-agieren. Da der Abstand 1, 2, 3 Sekunden groß genug ist, kann ich zurücktreten und ihm Platzverweis erteilen :D . Das sind sehr glückliche Erfahrungen, die mehr erfreuen als jegliche egobesetzten Aktionen wie "da muss ich mich doch wehren ..." oder "das muss ich unbedingt jetzt essen ..., haben oder tun ...".


    Insofern ist Dein Zitat - so schwierig es erscheint - doch so einfach einzuhalten. Aber jemand, der seine Muskeln nicht trainiert, darf sich auch nicht wundern, wenn er/sie zu schwach ist. Das Üben und Verinnerlichen der Lehre ist genau so wie das Training im Fitnessstudio. Der "Lohn" - zumindest für mich - sind dann Einsichten und folgender Frieden, die die Richtigkeit des Weges bestätigen.


    Hinzu fügen möchte ich noch, was Sumedha letztens in einem Thread schrieb: "Entschlossenheit". Ja, ich muss wirklich entschlossen sein. Durch entsprechende positive Erfahrungen auf dem Weg jedoch wird diese sehr gestärkt. :D


    _()_ Monika

  • Danke für die Erläuterungen. Sie decken sich mit meiner Erfahrung.


    Ich finde es immer wieder interessant wenn Menschen die Lehre des Buddha hauptsächlich als "etwas worüber man nachdenkt" begreifen
    und nicht so sehr als "etwas das man macht". Natürlich gehört beides zusammen, nur ist die konkrete Handlung hier viel wichtiger als
    jegliches theoretisieren.


    Wenn ich wütend oder neidisch auf jemanden bin, dann helfen mir all meine theoretischen Überlegungen in dem Moment kaum weiter.
    Die einfache Übung jedoch, die Wut oder den Neid vorüberziehen zu lassen, den anfänglichen Impuls als das zu erkennen was er ist, als Möglichkeit die man wahrnehmen kann oder auch nicht, kann mit der Zeit wahre Wunder wirken.


    Das das nicht von heute auf morgen geht ist klar. Auch ich habe mich früher, mit weniger Erfahrung, immer wieder gefragt wie ich denn nun eigentlich konkret buddhistisch leben kann. Nach und nach wurde mir jedoch klar, das die Praxis nicht etwas ist, das ich tue, also etwas das von mir letztlich getrennt ist, sondern ich direkt zur Praxis selbst werden muss. Also ich musste erkennen das ich es nicht bin, der den 8fachen Pfad beschreitet, sondern ich selbst zum Pfad werden muss. Erst dann konnte ich anfangen zu verstehen was es wirklich heißt buddhistisch zu leben.


    Und auch wenn einige sicher so ihre Probleme mit den Texten aus dem Pali-Kanon haben, so hoffe ich doch, das sie hier, in diesem konkreten Fall, trotzdem hilfreich und einladend genug sind, das man ihnen etwas Beachtung schenkt. Natürlich ist die Praxis selbst aufregender als irgendwelche uralten Texte, aber ohne Schatzkarte findet man auch selten einen Schatz :D

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Hallo ihr :) ,


    Geronimo:

    Natürlich ist die Praxis selbst aufregender als irgendwelche uralten Texte, aber ohne Schatzkarte findet man auch selten einen Schatz :D



    Und danke für die Texte und die Mühe, Geronimo. :)


    Liebe Grüße


  • http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m061z.html

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Jemand, der dem Buddhismus verfallen ist, kann ihn mit Nicht-Buddhismus vermeiden. :badgrin:

  • Die Frage ob jemand der der Dummheit verfallen ist diese auch tatsächlich
    durch Weisheit vertreiben kann, kann oft nur mit nein beschieden werden.

  • accinca:

    Die Frage ob jemand der der Dummheit verfallen ist diese auch tatsächlich
    durch Weisheit vertreiben kann, kann oft nur mit nein beschieden werden.


    Was macht der "Dumme" denn dann?

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Geronimo:
    accinca:

    Die Frage ob jemand der der Dummheit verfallen ist diese auch tatsächlich
    durch Weisheit vertreiben kann, kann oft nur mit nein beschieden werden.


    Was macht der "Dumme" denn dann?


    Der Dumme ist eben oft der Dumme. :)

  • accinca:


    Der Dumme ist eben oft der Dumme. :)


    Sag mal bitte, wie geht denn der Dumme, deiner Meinung nach, dann vor um Weisheit zu erlangen?

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Geronimo:
    accinca:


    Der Dumme ist eben oft der Dumme. :)


    Sag mal bitte, wie geht denn der Dumme, deiner Meinung nach, dann vor um Weisheit zu erlangen?


    Indem er sich wie ein Lam verhält?

  • Geronimo:
    accinca:


    Der Dumme ist eben oft der Dumme. :)


    Sag mal bitte, wie geht denn der Dumme, deiner Meinung nach, dann vor um Weisheit zu erlangen?


    Dumme wollen keine Weisheit erlangen.
    Der Dumme bzw. der Tor der sich überlegt wie er wohl Weisheit erlangen könnte,
    den betrachte ich nicht als dumm bzw. Tor. Nicht umsonst heißt es ja in der Lehre:
    "Der Tor der seine Torheit merkt, wahrhaftig, weise heißt man ihn.
    Ein Tor der sich ein Weiser düngt, wahrhaftig der wird Tor genannt."

    Und das er seine Torheit merkt wäre ja die geringste Voraussetzung für den
    Wunsch Weisheit zu erlangen.


  • Also kann "jemand der der Dummheit verfallen ist diese auch tatsächlich
    durch Weisheit vertreiben" :)

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Geronimo:

    Also kann "jemand der der Dummheit verfallen ist diese auch tatsächlich
    durch Weisheit vertreiben" :)


    Aber nur wenn er nicht immer ganz dumm ist.
    Hier kommen wir dann zu dem Punkt, das der Mensch nicht
    immer ganz gleich ist. Nicht jeder Tor ist immer gleich dumm
    und Torheit und Weisheit sind relativ und unterschiedlich.


    Bei der Torheit handelt es sich ja nicht um einen rein intellektuellen
    Mangel sondern auch um eine Charaktereigenschaft des Geistes.
    So merkt der Tor manchmal das er töricht gehandelt hat obwohl
    er es doch schon besser wußte. Sowas sind dann die schweren Fehler
    die man besser nicht wiederholt. Aber Fehler sind auf dem Wege
    von Torheit zu Weisheit wohl kaum ganz auszuschließen.

  • Geronimo:

    Ich finde es immer wieder interessant wenn Menschen die Lehre des Buddha hauptsächlich als "etwas worüber man nachdenkt" begreifen
    und nicht so sehr als "etwas das man macht". Natürlich gehört beides zusammen, nur ist die konkrete Handlung hier viel wichtiger als
    jegliches theoretisieren.


    :D


    Guten Morgen! Lange Zeit habe ich die Lehre Buddhas (samt Meditation und Achtsamkeits"übungen") tatsächlich auch immer als abgetrennt von meinem sonstigen Alltag erlebt. Im Laufe der Zeit wurde diese Trennung aber immer durchlässiger - die Momente, in denen ich z.B. gerade auch im Alltag ganze "Gedankenfilme" abspielen lasse und mich hiervon schlecht lösen kann, werden zunehmend kürzer und ich nehme diese Augenblicke immer besser wahr und kann dann immer leichter wieder zurück ins "Hiersein" kommen. Auf der anderen Seite ist es bei mir schon so, dass sich Lehre und Meditation auf der einen Seite und bewusstes Leben/Handeln im Alltag auf der anderen Seite bedingen: Habe ich z.B. weniger Zeit für die Meditation, so werde ich im Alltag unaufmerksamer; handle ich im Alltag zu häufig "unheilsam", habe ich Probleme mit der Meditation. LG peema

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