malsehen:Alles anzeigen
Immer, wenn jemand die Frage nach buddhistischer Missionierung stellt, wirft man sich in den Staub des "das tut der Buddhist nicht, höchstens auf Anfrage".
Wenn es darum geht, den Löffel abzugeben (es gabg ja schon einmal so einen Thread), ist man allgemein hurtig dabei, die Lehre noch im letzten Moment an den-/diejenigen zu bringen.
Das erinnert mich doch stark an das Prinzip der Not-Taufe. Die dazugehörigen Floskeln und Rituale fand ich damals im Gottesdienst immer am spannendsten im Gesangbuch nachzulesen…
Die christliche Seele ist ja nun tendentiell verloren, wenn sie nicht richtig hinübergeht. War der Buddhist da nicht weiter?
Darüber hinaus frage ich mich, ob diese Verkopplung (Sterben = da muss noch Buddhismus rein) nicht doch einen tiefen Blick auf das Heilslehrenpostulat wirft, dass eine Religion letztlich um die zwei Fragen "warum bin ich hier?" und "warum muss ich schon wieder gehen?" kreist. Da hatte ich mir mehr erhofft.
Und – es wurde ja schon nach der voraussichtlichen Dauer des Sterbens gefragt – wenn die Rezeption des Buddhismus – wie meist postuliert – etwas mit intensiver Auseinandersetzung auf sprachlich/intelkektueller Ebene, der Praxis-Ebene der Meditation und der nicht-verbalisierbaren Einsichts-/Erkenntnisebene zu tun hat und die Zeitachsen dieser Prozesse in der Regel als eher lang angesehen werden – was will man erreichen, einen Crash-Kurs? Ist das nicht etwas schräges, wie die letzte Ölung (s.o.)? Ich würde mir etwas mehr Vertrauen in das Konzept der Zeitlosigkeit wünschen.
Ich meine für mich ist das Ableben final, aber der Buddhist hat da doch eigentlich eine andere Auffassung?
Es geht ja nicht darum die Lehre anzubringen, sondern um eine Hilfe zu sein, wenn es denn erwünscht sein sollte. Ich würde einem Christen, Moslem oder sonstwem auch die entsprechenden Texte geben oder sonstwie helfen.
Und ich weiß nicht was an Fragen wie "Warum bin ich hier" so überflüssig sein soll.
Wenn man im Sterben liegt, wird man sich mit dem Wesen von Leben und Tod nicht nur verbal/intellektuell beschäftigen.
Leute mit deiner Einstellung würde ich mal fragen ob sie Interesse an Thanatologie http://de.wikipedia.org/wiki/Thanatologie haben, ansonsten besorge ich auch gerne die Tageszeitung.