Erwachen/Erleuchtung/Bodhi=Rechte Erkenntnis (samma dhitti)?

  • Onyx9:


    Wie schon oft gesagt, muß man den Ochsen erstmal fangen.


    Warum den Ochsen suchen (fangen), da er doch nie verloren ging?
    So der Vers zum 1. Ochsenbild.

  • Und...welche Version der Beschriftung haben wir hier ? Von wem ?


    PS: Es geht nicht um den "Geist", sondern um das "Ego".

  • Onyx9:

    Und...welche Version der Beschriftung haben wir hier ? Von wem ?


    PS: Es geht nicht um den "Geist", sondern um das "Ego".


    Worauf beziehst du dich? Ich verstehe nicht was du meinst.

  • Du schreibst, daß Bodhi keine Merkmale hat. ich habe absichtlich Merkmale in Anführunsgzeichen gesetzt.
    Weil es Nicht-Merkmale sind. Trotzdem ist da Mitgefühl, Weisheit, Gleichmut, Heiterkeit. Bodhi und Bodhi-dathu ( als Weg und als Erkenntnis )
    erschließt sich nur über Samadhi und Konzentration. Wenn es nicht nötig ist, das "Ego" zu fangen, gäbe es dieses Bild nicht.
    Wenn der Ochse nicht gezähmt wird, wird der Staub nicht entfernt: Begehren und Unwissenheit. Dann kann er auch nicht verlöschen ( Nibbana ).
    Die Geschichte geht ja noch weiter.
    Und Deine Bildunterschrift stammt aus einem deutschen Kommentar.
    Westler haben große Probleme/Stagnation des Zazen wegen solcher populären Darstellungen und Interpretationen.
    So kommt es, daß sie ein Sesshin nach dem nächsten machen, ohne zum Durchbruch zu gelangen.

  • Onyx9:

    Du schreibst, daß Bodhi keine Merkmale hat. ich habe absichtlich Merkmale in Anführunsgzeichen gesetzt.


    Ja. Das hatte ich auch bemerkt und dennoch habe ich das dann geschrieben. Weil auch die Anführungszeichen nicht weiter bringen.

    Zitat


    Weil es Nicht-Merkmale sind. Trotzdem ist da Mitgefühl, Weisheit, Gleichmut, Heiterkeit. Bodhi und Bodhi-dathu ( als Weg und als Erkenntnis ) erschließt sich nur über Samadhi und Konzentration.


    Das sind deine Vorstellungen und also Merkmale über das, was du für "bodhi" meinst.

    Zitat


    Wenn es nicht nötig ist, das "Ego" zu fangen, gäbe es dieses Bild nicht.
    Wenn der Ochse nicht gezähmt wird, wird der Staub nicht entfernt: Begehren und Unwissenheit. Dann kann er auch nicht verlöschen ( Nibbana ).
    Die Geschichte geht ja noch weiter.
    Und Deine Bildunterschrift stammt aus einem deutschen Kommentar.


    Meine Anmerkung ist die deutsche Übersetzung der traditionellen Einführung zu den Versen von Tsi-yüan, einem Zen-Priester von dem weiter nichts bekannt ist - und diese ist, seit D.T.Suzuki diese Texte ins englische übersetzt hat, eigentlich geläufig. Findet man z.b. hier dann in deutsch:
    http://www.sanbo-zen.org/cow01_d.html
    Es war durchaus üblich zu Versen noch weiter Verse oder Einführungen zu schreiben, um das eigene Verständnis auszudrücken. Genauso müssen auch diese Einführungen zu den Versen Kuo-ans (Kakuan) verstanden werden.
    Es geht hier auch nicht um ein Ego - sondern um eine Unterscheidung bzw. um den unterscheidenden Geist - der zwischen Verlust und Gewinn unterscheidet. Der Ochse ist hier Buddhanatur - bodhi-dhatu - der nie verloren gehen kann.


    Zitat


    Westler haben große Probleme/Stagnation des Zazen wegen solcher populären Darstellungen und Interpretationen.
    So kommt es, daß sie ein Sesshin nach dem nächsten machen, ohne zum Durchbruch zu gelangen.


    Und du bist zum Glück kein Westler. Da kommst du ja jederzeit zum Durchbruch - wie? Solche Fragen solltest du mit deinen Lehrern klären.

  • Bakram:
    Zitat


    Deshalb sage ich ja Erleuchtung als Erfahrung und Einsicht zugleich ist nur ein Teil des Weges. Um Dukkha zu versiegen oder auch nur die eigene Verwirklichung jenseits von Trieben und Verblendung zu erlangen sind alle Pfadglieder nötig.


    Erleuchtung als Erfahrung und Einsicht:


    Der Achtfache Pfad und die altruistische Haltung des Mahayana (…) geben das Handwerkszeug, inneres Glück zu finden. Lehre, Gemeinschaft und Buddha geben Zuflucht, doch wird man quasi in die eigene Verantwortung entlassen, das als richtig Erkannte auch umzusetzen, die Einsicht zu vertiefen, dem Sog eigener Gier entgegenzutreten, liebendes Mitgefühl zu entwickeln.


    Die eigene Verantwortung hat jedoch Grenzen, wie das beispielsweise Freud aufgezeigt hat. Emotionale Probleme können tief liegende Ursachen haben, die sehr schwierig aufzubrechen sind. Sie können sich derart auf die Meditation legen, dass die Aufforderung zur gleichmütigen Betrachtung zwar theoretisch ein guter Rat ist, den Meditierenden aber praktisch "in den Wahnsinn" treibt.


    Auch metaphysische Überzeugungen sehe ich als mögliches Hindernis. Die Überzeugung, dass mit dem Tod alles und jedes endet, ist zum unhinterfragten Gemeingut geworden, denke ich. Egal wie dem nun sei, bezweifle ich zumindest die Ansicht, wir hätten gelernt, mit dieser absoluten Endlichkeit zu leben, glücklich zu leben. Wie kann sich aber der Glaube gegen ein solches, durch die Erfahrungswissenschaften zementiertes, Verständnis erheben?


    Hier, denke ich, braucht es etwas Befreiendes. Dort, wo "nur" Erdreich abzutragen ist, reichen Fleiß und Mühe. Gegen eine Gesteinsschicht kommt die Schaufel jedoch nicht an.
    Das Bild soll natürlich nicht bedeuten, dass der Weg durchs Erdreich problemlos wäre - schon zweimal habe ich das Rauchen jahrelang aufgegeben und bin wieder zurück in die Sucht gefallen -
    - sage ich als Buddhas schwächster Schüler :)

  • Aiko:


    Ja. Das hatte ich auch bemerkt und dennoch habe ich das dann geschrieben. Weil auch die Anführungszeichen nicht weiter bringen.
    Das sind deine Vorstellungen und also Merkmale über das, was du für "bodhi" meinst.


    Ne, da musst du nurmal dich umtun was in der Zen-Literatur oder im Palikanon zu bodhi, samadhi oder sambodhi steht; das ist nämlich immer dasselbe.
    Es soll durchaus auch Erfahrung neben maladen Phantasien, Vorstellungen geben;
    hab ich mal so gehört. Aber wenn es nicht erfahren werden kann und sollte, braucht man garnicht erst anfangen zu sitzen. :roll:


    Aiko:

    Meine Anmerkung ist die deutsche Übersetzung der traditionellen Einführung zu den Versen von Tsi-yüan, einem Zen-Priester von dem weiter nichts bekannt ist - und diese ist, seit D.T.Suzuki diese Texte ins englische übersetzt hat, eigentlich geläufig. Findet man z.b. hier dann in deutsch:
    http://www.sanbo-zen.org/cow01_d.html
    Es war durchaus üblich zu Versen noch weiter Verse oder Einführungen zu schreiben, um das eigene Verständnis auszudrücken. Genauso müssen auch diese Einführungen zu den Versen Kuo-ans (Kakuan) verstanden werden.


    Ob nun durch einen Praktizierenden oder Erwachten oder Suzuki: es bleibt doch ein Kommentar, der angefügt wurde. Die früheren Versionen kommen ohne Zusatz aus.
    Da heißt es dann einfach: Die Suche nach dem Ochsen. Das Zähmen des Ochsen. Übrigens ein Wasserbüffel. :)


    Aiko:

    Es geht hier auch nicht um ein Ego - sondern um eine Unterscheidung bzw. um den unterscheidenden Geist - der zwischen Verlust und Gewinn unterscheidet. Der Ochse ist hier Buddhanatur - bodhi-dhatu - der nie verloren gehen kann.


    Seit wann muß die Buddhanatur gezämt werden, seit wann kann sie verschwinden ? Schau dir die Bilder an. Wie kann ein Wasserbüffel die Buddhanatur darstellen ? Er stellt die Leidenschaften, die Unwissenheit, die Triebe dar.


    Aiko:

    Und du bist zum Glück kein Westler. Da kommst du ja jederzeit zum Durchbruch - wie? Solche Fragen solltest du mit deinen Lehrern klären.


    Danke, aber für solche Fragen brauch ich keinen Lehrer. Die schaff ich noch allein. Und andere sollten das auch allein schaffen, um nicht für jeden Käse einen Meister zu belästigen. Er/Sie wird sich das auch nicht gefallen lassen. Was die unzähligen sg. Dharma-LehrerInnen betrifft oder Senseis, leg ich meine Hand nicht ins Feuer, daß sie sich nicht auf solche Plaudereien einlassen. :D

  • Onyx9:

    Wie kann ein Wasserbüffel die Buddhanatur darstellen ?


    Hat denn ein Hund Buddhanatur?
    Du hast offenbar absolut keinen Schimmer worum es hierbei geht und was bodhi meint.

  • Und das ist der einzige Satz aus unseren Beiträgen, der dich abschließend interessiert ?
    Gut, dann belassen wir es dabei. Es ist ja keine Art des Austausches, wenn jemand den anderen dauernd im Tal der Ahnungslosen wähnt.

  • Onyx9:

    Und das ist der einzige Satz aus unseren Beiträgen, der dich abschließend interessiert ?


    Was bitte meinst du, dass mich interessiert?

    Zitat


    Gut, dann belassen wir es dabei. Es ist ja keine Art des Austausches, wenn jemand den anderen dauernd im Tal der Ahnungslosen wähnt.


    Du solltest dich diesem Aspekt stellen - aber wenn du dich gegen deine Ahnungslosigkeit verschließt, kannst du da nie mit klar kommen. Es gibt niemanden, der nicht irgendwo ahnungslos ist und so überhaupt erst Erfahrungen machen kann. Wenn ich Bescheid weiß - bin ich nicht mehr offen und also verblendet. Dann lebe ich in Verblendung und bilde mir das Gegenteil ein.