Meine Welt verschwindet mit meinem Sterben

  • gbg:

    Allerdings wenn das Karma wie beim Schlagen auf die Wasseroberfläche wo ja keine Materie sondern nur Energie transportiert wird (Impulserhaltung! nicht zu verwechseln mit Energieerhaltung) weitergereicht wird könnte man buddhistisch gesprochen schon sagen dass man es dann nicht selbst ist der das Karma nach seinem Tod trägt. Anders als im Hinduismus mit seiner Wiedergeburt wo der Wiedergeborene es ist der das Karma vor seinem Tod auch im nächsten Leben trägt. Oder? Ist das buddhistische Lehre?


    Die Tatsache, dass die Auswirkungen unserer Taten nicht an der Tür unseres Todes enden, ist ja einen jeden Tag empirisch sichtbare Binsenweisheit.
    Ob und wie, bzw. wie stark man sich dieser Kette bewusst ist und in wie weit man seine Handlungen auch an diesem nicht erst kompliziert zu benennenden Erleben ausrichtet, ist natürlich unterschiedlich ausgeprägt.
    Warum suchen wir so desparat nach einem gesonderten Trägermedium oder gleich -Prinzip dieser Verbindung?
    Geht das nicht – wie soll ich sagen – auch "schlichter"?


    Hochachtungsvoll
    Mal Sehen

  • malsehen:
    gbg:

    Du bist ja geboren worden. … Das ist doch schwieriger als nochmal geboren zu werden.


    Ganz neutral, ohne Unterton oder Vorvermutung, reine Interessefrage:


    Wie meinst Du das?


    Ich finde es schwer verständlich in die Existenz geworfen zu sein in der Existenz zu bleiben finde ich einfacher.

  • Ellviral:
    thigle:

    Sie 'glauben' nicht davon auszugehen. Natürlich kann man 'denken' daß man nicht von einem atta ausgehe und Wiedergeburt verwerfen, aber das ändert natürlich nichts daran, daß ebendiese Ablehnung nur aufgrund des tiefsitzenden atta-Glaubens zustande kommt, dem "durch darüber nachdenken und dann verwerfen" natürlich nicht beizukommen ist. Ebendiese Ablehnung zeigt ja wie bereits erwähnt, daß immer noch Unklarheit/Unwissenheit vorherrscht, und das setzt sich fort ohne sich zu erschöpfen und letztendlich zu versiegen. Es wäre wider jeder Weisheit und wider jedem Mitgefühl, würde man solche Ansichten wie die ihren bestätigen. Und nichts anderes wird von den fälschlicherweise so genannten 'Wiedergeburtsgläubigen' praktiziert.


    [...] Ich lehne den Glauben an Wiedergeburt ab, [Anm. thigle: snip..(obwohl soundso, was nichts daran ändert)..] eben weil ich erkannt habe das es kein egal wie seiendes Ich, Selbst, ein Geist, Universelles Bewusstsein geben kann.


    Eben darum ist in diesem Falle nur der Glaube irgendwas 'erkannt zu haben'. Aber das wurde bereits hinreichend behandelt.

  • malsehen:


    Die Tatsache, dass die Auswirkungen unserer Taten nicht an der Tür unseres Todes enden, ist ja einen jeden Tag empirisch sichtbare Binsenweisheit.
    Ob und wie, bzw. wie stark man sich dieser Kette bewusst ist und in wie weit man seine Handlungen auch an diesem nicht erst kompliziert zu benennenden Erleben ausrichtet, ist natürlich unterschiedlich ausgeprägt.
    Warum suchen wir so desparat nach einem gesonderten Trägermedium oder gleich -Prinzip dieser Verbindung?
    Geht das nicht – wie soll ich sagen – auch "schlichter"?


    Ich bin nicht mein Körper und auch nicht meine Gedanken.


    Lasse ich diese fallen ist da scheinbar ein Nichts eine "Leere".


    Aber ich weiß ja unmittelbar vum meine Existenz.


    Das Nichts ist nur scheinbar weil es nondualität ist. Nonduallität da nicht wahrnehmbar wird allzurasch mit Nichts verwechselt.


    Und mit nondualität (sie ist Dir und mir also uns gemeinsam) als eigentliches Wesen ist Erlösung nur möglich indem man dem Weg des Buddha folgt. (Als Buddhist gesprochen)

    2 Mal editiert, zuletzt von gbg ()

  • An Alle User im BL: Ein gesundes und friedliches Neues Jahr.

  • sorry, kein weg führt in die erlösung,


    es erlößt einem, ohne das man dafür etwas tun konnte.


    der blick hinter den vorhang wird einem gewährt oder nicht.


    wo von das abhängt, weiß ich auch nicht.


    letzter beitrag von euh.. in liebe


  • Ähm, mag alles sein. Ich komm dem Sprung zur Leere nur grad nicht hinterhert. Wenn er zu meinen(r) Eingangsgedanken/-Frage nötig ist, leite das ein wenig her, dass ich da nachkomme.
    Wenn es vielleicht nicht nötig ist, dann bleibt die Frage, wozu dieses Trägermedium der Tod-überdauernden Auswirkung nötig ist, bzw. gut sein soll. Um mich da noch mal klarzustellen: Es wirkt auf mich ein wenig wie ein Ornament, wie ein Addon zu etwas, was ohne diese zusätzliche Applikation auch nachvollziehbar wäre…


    Hochachtungsvoll
    Mal Sehen

  • gbg:

    @ malsehen


    Grob vereinfacht könnte man sagen es ist kein Platz für Zank in der Nondualität (Parinirvana).
    Deshalb die Notwendigkeit eines vorhergehenden Abbaus von Karma!


    das die "Nondualität", jetzt auch einen namen hat.....hm....
    .

  • gbg:

    @ malsehen


    Grob vereinfacht könnte man sagen es ist kein Platz für Zank in der nondualität (Parinirvana).
    Deshalb die Notwendigkeit eines vorhergehenden Abbaus von Karma!


    Da haben sich unsere Postings gerade überschnitten… :D
    Rest-Karma (egal welchen Vorzeichens) würde in der Non-Dualität zu Streit führen? Nur bei Nullsumme nicht?
    Hmmm…


    Hochachtungsvoll
    Mal Sehen

  • Dein innerstes Wesen ist nondualität. Der Beobachter der sich selbst nicht beobachten kann müsste wenn er hinter seine Beobachtung zurücktritt doch den Beobachter des Gegenüber wahrnehmen können.
    Das kann er aber nicht weil das innerste Wesen von Allem nondualität ist.
    Um vollständig "in uns" (zunächst individuell dann aber auch ganzheitlich betrachtet denn alles muss ja in sich eingehen um Parinirvana zu erlangen) einzugehen d.h. Paranirvana zu erlangen müssen wir dem Weg Buddhas folgen.
    Das "in uns" sein duldet aber keinen Raum für Zank.

    Einmal editiert, zuletzt von gbg ()

  • malsehen:


    Wenn es vielleicht nicht nötig ist, dann bleibt die Frage, wozu dieses Trägermedium der Tod-überdauernden Auswirkung nötig ist, bzw. gut sein soll.


    Du brauchst das Trägermedium, um Wiedergeburt & Karma zu erklären. Wie anders sollte individuelles Karma (und nur von dem ist hier stets die Rede) von einer Existenz in die andere wandern?


    Du hast zu recht darauf hingewiesen, dass es eine Binsenweisheit ist, dass Handlungen Wirkungen haben können, die sich nach dem Tod eines Menschen erst entfalten. Für dieses Walten des "Satzes vom Grunde" (Schopenhauer) ist jedoch weder Karma noch Wiedergeburt als Konzept erforderlich.


    LG
    Onda

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

  • malsehen:
    gbg:

    @ malsehen


    Grob vereinfacht könnte man sagen es ist kein Platz für Zank in der nondualität (Parinirvana).
    Deshalb die Notwendigkeit eines vorhergehenden Abbaus von Karma!


    Da haben sich unsere Postings gerade überschnitten… :D
    Rest-Karma (egal welchen Vorzeichens) würde in der Non-Dualität zu Streit führen? Nur bei Nullsumme nicht?
    Hmmm…


    Vielleicht reicht es auch schon aus Nirvana in sich zu realisieren (es sich klarzumachen) um nach dem Tod nach Ablegen von Körper und Gedanken ... die alle zu einem gehören aber wie gesagt nicht das eigentliche Wesen sind das nondualität ist Parinirvana reine nondualität zu erlangen.

  • gbg:

    Dein innerstes Wesen ist nondualität. Der Beobachter der sich selbst nicht beobachten kann müsste wenn er hinter seine Beobachtung zurücktritt doch den Beobachter des Gegenüber wahrnehmen können.
    Das kann er aber nicht weil das innerste Wesen von Allem nondualität ist.
    Um vollständig "in uns" (zunächst individuell dann aber auch ganzheitlich betrachtet denn alles muss ja in sich eingehen um Parinirvana zu erlangen) einzugehen d.h. Paranirvana zu erlangen müssen wir dem Weg Buddhas folgen.
    Das "in uns" sein duldet aber keinen Raum für Zank.


    Sag mal gbg, was hat dieses Advaita-Zeug eigentlich mit Buddha zu tun, den du hier ja auch im selben Text erwähnst? Ich sag es dir: rein gar nichts.

  • Was ist nirvana und was ist parinirvana.


    Sind mit dem Begriff "nondualität" diese Begriffe nicht besser erklärt als mit dem Begriff "nichts"?


    Was ist mit dem Beobachter der sich selbst und den Beobachter des Gegenüber nicht beobachten kann ist er sind sie "nichts"?


    Sie sind Träger der skandhas Buddhanatur...

  • Man sagt immer das Selbst ist nicht wahrnehmbar.


    Ich sage ja, ist es nicht weil es nondualität ("Kontrastlosigkeit") ist und realisierte nondualität ist nach Abwerfen von Körper Gedanken ... im Tod painirvana. Oder?


  • Ja, ein solcher "Äther" ist zur Erklärung einer Portation des "Informationsgehaltes" von Karma und/oder Wiedergeburt auf eine gewisse Weise nötig. Dabei ist es sekundär, ob das ein hiesiger oder ein metaphsysisch konstituierter Äther ist. Empirisch/binsenweisheitlich ist die Tod-überschreitende Wirkung der Handlung ja erkennbar. Mindestens Wiedergeburt erscheint mir als dieser Beobachtung aufgepfropftes Konzept. Absichten, Herkunft, u.a.m. dieses Konzepts sei erst einmal dahingestellt. Karma lässt sich noch mit einem etwas dicken Daumen gepeilt als eine Beschreibung der Beobachtung sortieren.
    Auf eine gewissen Art ist es Amüsant. Wirkprinzipien sucht ja nun ein jeder zu erkennen/entdecken, dann zu beschreiben und schließlich zu erklären.
    Ist es nun so, dass das Walten eines "Satzes vom Grunde" einen Äther hat, bzw. in welcher Form wird nach ihm gesucht? Oder hat er keinen? Braucht er einen?


    Ich schmeiß das alles mal hier hin, um einen Blick zu ermöglichen, der für mich ein wenig in die Richtung der Henne/Ei-Frage geht. Was ist zur Begrüdnung von was nötig ist ja eine Frage, die – wenn man sie vom Ergebnis her aufzäumt (hier Wiedergeburt) zu recht komplexen Gebäuden führen kann. Die dann aber nicht mehr wirklich von der Beobachtung ausgehen, sondern in denen tlw. desparat nach Beobachtungen gesucht wird, die das Gebäude stützen.
    Gibts ja im hiesigen auch: Wo ist das Higgs-Boson der Wiedergeburt?


    Ich bin am Neujahrstag zu unsortiert … Jemand sonst Gedanken dazu? 8)


    Hochachtungsvoll
    Mal Sehen

  • gbg:


    Ich bin nicht mein Körper und auch nicht meine Gedanken.


    Dann "fällt der Körper" und "fallen die Gedanken" wovon ab, bzw. was bleibt übrig?

    gbg:


    Lasse ich diese fallen ist da scheinbar ein Nichts eine "Leere".


    Eben. Was bleibt übrig? Sag es dir: ein bestärkter atta-Glaube. Ein Zuwachs an Unklarheit. Und diese Unwissenheit wird dann auch noch 'Leere' genannt. 'Scheinbar' hin oder her. Alles, was darauf folgt, ebenso wie diverse Non-Dualitäten gründen sich auf dieser bestärkten Unklarheit.


    Zitat

    [...] „So mögest du denn, gbg, dich in dieser Betrachtung üben: ‘Siehst du, so kann das nur Sehen sein. Hörst du, so kann das nur Hören sein. Denkst du, so kann das nur Denken sein. Erkennst du, so kann das nur Erkennen sein. In dieser Betrachtung, gbg, mußt du dich üben. Und wenn es beim Sehen, gbg, für dich nur Sehen gibt, und beim Hören für dich nur Hören gibt, und beim Denken für dich nur Denken gibt, und beim Erkennen für dich nur Erkennen gibt, dann bist du, gbg, nicht hier; wenn du nicht hier bist, gbg, dann bist du, gbg, nicht hienieden, nicht drüben, nicht dazwischen. Das ist des Leidens Ende." (Udana 1,10)

  • malsehen:

    Ich bin am Neujahrstag zu unsortiert … Jemand sonst Gedanken dazu? 8)


    Ein Silbermaulfisch lebt in den Stromschnellen eines Flusses,
    Ein Vogel nistet in einem Baum,
    Ein Mensch weilt in der Welt von Freundlichkeit und Verständnis.


  • Kann mit diesem Mix aus Advaita und Buddhismus leider nichts anfangen. Das liegt u.a. daran, daß Advaita und Buddhismus nichts miteinander zu tun haben. Und das aus gutem Grunde.

  • gbg:

    Was ist nirvana und was ist parinirvana.


    begriffe

    Zitat

    Sind mit dem Begriff "nondualität" diese Begriffe nicht besser erklärt als mit dem Begriff "nichts"?


    da es sich nur um begriffe handelt, ist das von dir vorgeschlagene, eine möglichkeit, es könnte auch Huhn genannt werden, würden wir mit Huhn nicht schon was bestimmtes assoziiren

    Zitat

    Was ist mit dem Beobachter der sich selbst und den Beobachter des Gegenüber nicht beobachten kann ist er sind sie "nichts"?


    mein beobachter ist meine projetion von dem was ich meine zu sein.

    Zitat

    Sie sind Träger der skandhas Buddhanatur...


    das verstehe ich beim bessten willen nicht...
    .

  • Aiko:
    malsehen:

    Ich bin am Neujahrstag zu unsortiert … Jemand sonst Gedanken dazu? 8)


    Ein Silbermaulfisch lebt in den Stromschnellen eines Flusses,
    Ein Vogel nistet in einem Baum,
    Ein Mensch weilt in der Welt von Freundlichkeit und Verständnis.


    ein silbermaulfisch lebt im medium des wassers
    ein vogel lebt im medium der luft
    ein mensch lebt im medium der gedanken

  • gbg:

    Ich sage ja, ist es nicht weil es nondualität ("Kontrastlosigkeit") ist und realisierte nondualität ist nach Abwerfen von Körper Gedanken ... im Tod painirvana. Oder?


    Wenn du die hier beschriebene Übung ansiehst, und sie mit diesem von dir beschriebenen Neti-Neti vergleichst, wird dir evtl. auffallen, daß dabei genau das Gegenteil stattfindet, als bei Buddha beschrieben.

  • [quote='Zorița Câmpeanu']
    mein beobachter ist meine projetion von dem was ich meine zu sein.
    [quote]..



    :P sozusagen dein Spiegel (nicht Spiegelbild !! )