Frage zu Mitleid/ Mitgefühl etc.

  • hallo,
    ich bin neu hier und habe etliche fragen bzw. bin sehr verwirrt was das komplizierte "thema" buddhismus angeht.
    viell. sollte ich hier auch schnell noch erwähnen, dass ich mich erst seit kurzem damit beschäftige und nicht viel ...
    ja sagen wir ahnung davon habe. ich hoffe also auf eure geduld bzw. würde mich sehr über antworten freuen!


    im moment beschäftigt mich am meisten das thema mitleid/mitgefühl. hierzu habe ich unter buddhismus z.b. das gefunden:



    Aufbauend auf der Qualität von Metta, liebender Güte oder auch Wohlwollen, basieren die anderen 3 Unermesslichen Zustände Karuna (Mitgefühl), Mitfreude (Mudita) und Gleichmut (Upekkha). Die Entwicklung der 4 Brahma Viharas stellt im Buddhismus einen wesentlichen Beitrag auf dem Weg der Erleuchtung dar.


    Wichtig ist die Differenzierung von Mitgefühl und Mitleid. Mitleid, wie das Wort bereits verdeutlicht, ist eine negative Formulierung. Es ist aus buddhistischer Sicht nicht zielführend, Leid zu teilen oder die Leidhaftigkeit eines anderen zu übernehmen. Jeder ist für sein persönliches Leid zuständig. Was jedoch möglich ist, ist ein Mitfühlen, dass ein anderer ähnliche Themen in seinem Leben gegenwärtig hat, die leidvoll erscheinen. Die Anerkennung, dass eine derzeitige Schwere und Belastung für den anderen vorliegt, ist es, die als Mitgefühl bezeichnet werden kann.

    Ich habe auch noch irgendwo gelesen ( leider finde ich die seite jetzt nicht mehr), dass mitleid eher negativ sei, da es quasi aus dem eigenem leid entstehe und dann wieder nicht mit dem mitgefühl für einen anderen einhergehen kann. kann es leider nur so wiedergeben wie ich es verstanden habe- und ehrlich gesagt finde ich alles sehr verwirrend....also was man über buddhismus alles so lesen kann.


    ich kann auch nicht nachvollziehen inwieweit jeder für sein leid zuständig ist. was kann die labormaus dafür, dass sie gequält wird? und warum "darf" ich dann kein mitleid empfinden bzw. mit ihr leiden?


    meine fragen mögen vielen sehr vermenschlicht und zu kopfgesteuert erscheinen ....naja...das bin ich auch noch...deswegen bin ich ja hier...um es zu verstehen.. zu verinnerlichen!!


    würde mich über aufklärung, antworten o.ä. sehr freuen!
    vielen dank schon mal!


    einen schönen abend noch
    grüße
    ahimsa

  • ahimsa:


    ich bin neu hier und habe etliche fragen bzw. bin sehr verwirrt was das komplizierte "thema" buddhismus angeht.
    viell. sollte ich hier auch schnell noch erwähnen, dass ich mich erst seit kurzem damit beschäftige und nicht viel ...
    ja sagen wir ahnung davon habe. ich hoffe also auf eure geduld bzw. würde mich sehr über antworten freuen!


    Hallo Ahimsa,
    ja mit Geduld solltest Du hier eigentlich rechnen dürfen, auch mit Mitgefühl :D , denn jeder Anfang ist ja schwer.


    Zitat

    Wichtig ist die Differenzierung von Mitgefühl und Mitleid. Mitleid, wie das Wort bereits verdeutlicht, ist eine negative Formulierung. Es ist aus buddhistischer Sicht nicht zielführend, Leid zu teilen oder die Leidhaftigkeit eines anderen zu übernehmen. Jeder ist für sein persönliches Leid zuständig. Was jedoch möglich ist, ist ein Mitfühlen, dass ein anderer ähnliche Themen in seinem Leben gegenwärtig hat, die leidvoll erscheinen. Die Anerkennung, dass eine derzeitige Schwere und Belastung für den anderen vorliegt, ist es, die als Mitgefühl bezeichnet werden kann.


    Das Sehen des Anderen, das Wahrnehmen seines Leides, was immer dieser darunter verstehen mag oder möglicherweise selbst noch nicht einmal wahrnimmt, ist für mich das Mitfühlen. Dieses Mitfühlen ist aus meiner Sicht eine Qualität, die sich während des Erforschens der Lehre, während des Studiums und der Erfahrung am eigenen Leib entwickelt. Desto länger ich auf dem Weg bin, desto klarer wird mir, wie schwer es ist, vollständig und ganz zu SEIN. Auch entsteht Dankbarkeit, denn all die "Vor-Gänger" haben mehr oder weniger diese Selbst-Erfahrung und diese Ein-Sichten und Er-Kenntnisse durchlebt, sonst hätten sie nicht "reifen" können. Aus dieser Erkenntnis wiederum kam mir der Gedanke: "Wenn es schon für Menschen, die die Mittel (Lehre Buddhas) in Händen halten, so schwer zu verstehen und umzusetzen ist, wieviel schwerer ist dann erst das Begreifen des eigenen Leides und das der Welt, wenn ich noch nicht einmal Antworten dafür finden kann, geschweige denn überhaupt gesucht habe." So stellt sich das Mit-Gefühl ganz von alleine ein, wenn ich ehrlich mit mir und meinen Beweggründen, Motiven, Hindernissen, Inkonsequenzen und sonstigen Schwächen bin.

    Zitat

    Ich habe auch noch irgendwo gelesen ( leider finde ich die seite jetzt nicht mehr), dass mitleid eher negativ sei, da es quasi aus dem eigenem leid entstehe und dann wieder nicht mit dem mitgefühl für einen anderen einhergehen kann. kann es leider nur so wiedergeben wie ich es verstanden habe- und ehrlich gesagt finde ich alles sehr verwirrend....also was man über buddhismus alles so lesen kann.


    Mit-Leid ist für mich auch negativ belegt, weil es emotional behaftet ist. Ein schreckliches Beispiel war für mich vor zig Jahren das Mit-Leid von Angehörigen, die am Abendsbrotstisch vor sich hinmampfend auf den Bildschirm die hungernden Kinder aus der Sahelzone begafften und riefen: "Oh, wie tragisch, mach das aus, das kann ich nicht mit ansehen."


    Zitat

    ich kann auch nicht nachvollziehen inwieweit jeder für sein leid zuständig ist. was kann die labormaus dafür, dass sie gequält wird? und warum "darf" ich dann kein mitleid empfinden bzw. mit ihr leiden?


    Das ist ein ganz schwieriges Thema, das ich Dir auch nicht beantworten kann, aber die Labormaus ist eben nicht besser dran als eine Gams bei einer Lawine. Für die Labormaus könnten wir ja etwas tun, wenn wir wollten. Aber wer ist für die Lawine zuständig? Wer sagt, dass Du nicht mitfühlen darfst?


    Zitat

    meine fragen mögen vielen sehr vermenschlicht und zu kopfgesteuert erscheinen ....naja...das bin ich auch noch...deswegen bin ich ja hier...um es zu verstehen.. zu verinnerlichen!!


    Deine Fragen sind ganz natürlich. So hab ich auch mal gedacht. Aber mit der Zeit und ernsthafter Auseinandersetzung/Beschäftigung mit der Lehre wird sich Dir sicher so nach und nach eins nach dem anderen erschließen. Das Wissen wird nicht auf dem Tablett geliefert, das muss sich jeder selbst erarbeiten.


    Vielleicht schaust Du mal im Bücherforum, ob es da noch weitere Literatur für Dich gibt. Besuchst Du eine Sangha?


    _()_ Monika


  • Mitleid und Mitgefühl muß
    all-umfassend sein !


    Wenn sich dies nicht bei allen Menschen einstellt,
    werden wir untergehen


    LG

    Es ist eine wahre Schmach und Schande, daß wir Christen wie blinde Hühner umhergehen und nicht erkennen, was in uns ist und davon gar nichts wissen.
    Johannes Tauler

  • brigittefoe:


    Mitleid und Mitgefühl muß
    all-umfassend sein !


    Wenn sich dies nicht bei allen Menschen einstellt,
    werden wir untergehen


    LG


    Wenn Miltleid und Mitgefühl mit »müssen« und Untergangsdrohung verbunden werden,
    wird ihr Empfinden dann nicht zu etwas gemusstem und entspringt das Handeln dann nicht der Furcht?


    Was bleibt vom Guten, das gemusst und angstbewehrt gefordert wird?
    Nichts in meinen Augen…


    Hochachtungsvoll
    Mal Sehen


  • hab ike zu dick aufjetragen
    (is sone Wunsch-Vorstellung von mir) -


    wir müssen nich- wir können,
    in diesem Sinne.


    LG

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    Johannes Tauler

  • Mitgefühl ist niemals etwas, das wir wollen können müssen sollten. Allerdings geht dem, der dieses noch nicht kennt, durchaus das Reflektieren voraus, damit es sich irgendwann manifestieren kann, so dieser das denn von sich selbst wünscht.
    Was die "Welt" und deren möglichen Untergang anbelangt, so liegt das nicht in unserer Hand. Wir können und sollen sie auch nicht retten, sie muss noch nicht einmal gerettet werden. Denn wenn wir beiseite treten, besteht für diese Welt keine Gefahr. Wer sich sorgt, tritt nicht beiseite. Bereits Jesus hat vor den Sorgen von Morgen gewarnt.
    Das Motto der Grünen gefällt mir: "Die Natur braucht uns nicht, aber wir brauchen die Natur"
    _()_ Monika

  • Hallo,


    das mit dem Mitgefühl finde ich auch schwierig,


    Wenn zum Bespiel Eltern eines anderen Kindes, der meinen Sohn auf den Kieker hat und ständig ärgert, meinen Sohn überall schlecht macht, dann habe ich nur Wut im Bauch und weiß nicht, wie ich dann für diese Eltern Mitgefühl haben soll, weil ich doch eher Mitgefühl für meinen Sohn habe.


    Oder wenn mich jemand wirklich übelst beleidigt, dann schaffe ich es nicht ruhig zu bleiben (unruhiger Geist in mir?!)


    Ich mache nächsten Monat einen Tonglen-Meditations-Kurs und hoffe, das ich dort lerne Mitgefühl zu entwickeln.


    Buddha wurde mal von einem jungen Mann beschimpft, und er fragte diesen: "Wenn du jemandem ein Geschenk kaufst, derjenige es aber nicht annimmt, wem gehört das Geschenk dann?"
    Der Mann sagte: "dann gehört es mir"
    Buddha sagte: "Wenn du jemanden beschimpfst und wütend bist, der andere die Wut aber nicht annimmt, wem gehört die Wut dann?"
    "Mir" sagte der Mann.


    Das halte ich mir nun immer vor Augen, wenn ich wegen jemandem wütend werde ;)

    ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    solange Menschen denken,das Tiere nicht fühlen,
    solange müssen Tiere fühlen, das Menschen nicht denken.

  • MonikaMarie1:

    Mitgefühl ist niemals etwas, das wir wollen können müssen sollten. Allerdings geht dem, der dieses noch nicht kennt, durchaus das Reflektieren voraus, damit es sich irgendwann manifestieren kann, so dieser das denn von sich selbst wünscht.
    Was die "Welt" und deren möglichen Untergang anbelangt, so liegt das nicht in unserer Hand. Wir können und sollen sie auch nicht retten, sie muss noch nicht einmal gerettet werden. Denn wenn wir beiseite treten, besteht für diese Welt keine Gefahr. Wer sich sorgt, tritt nicht beiseite. Bereits Jesus hat vor den Sorgen von Morgen gewarnt.
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    _()_ Monika


    jefällt mir och
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    Liebe Grüße


    Hat man den Sinn erfaßt, den Zweifel überwunden,
    Allein mag wandern man, dem Nashorn gleich.

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    Johannes Tauler

  • vielen dank für eure antworten!!


    "Mit-Leid ist für mich auch negativ belegt, weil es emotional behaftet ist. Ein schreckliches Beispiel war für mich vor zig Jahren das Mit-Leid von Angehörigen, die am Abendsbrotstisch vor sich hinmampfend auf den Bildschirm die hungernden Kinder aus der Sahelzone begafften und riefen: "Oh, wie tragisch, mach das aus, das kann ich nicht mit ansehen."


    hmm naja, ehrlich gesagt gehört dieses beispiel auch weder zu mitleid oder mitgefühl! das sind genau die leute die mich ärgern ( ok, daran muß ich wohl noch arbeiten ,-). die schalten dann halt ab und gehen zur tagesordnung weiter.
    wobei sich mir hier wieder die frage stellt: ok, ist das in ordnung? soll ich es auch so machen? oder soll ich etwas unternehmen? spenden etc. also nicht den leuten am abendbrottisch! kleiner scherz so nebenbei....


    so eben auch mit der labormaus. soweit ich etwas dagegen tun kann tue ich es. ich bin verwende tierversuchsfreie( juhuuuuuuuu abgeschafft....naja...nur in der eu...aber immerhin!!!) kosmetika und esse kein fleisch...also rind, schwein etc. natürlich auch keine labormaus ;)
    ist das jetzt richtig? oder störe ich gar "das schicksal dass ihnen vorbestimmt war"?
    wüte ich durch den wald, verpeste die luft und die meere...naja was solls? ist doch "denen" ihr leid ( schicksal)?
    ich finde schon das wir die natur schützen sollten! und nicht einfach nur, weil der mensch sie vielleicht braucht! sondern weil man achtung und respekt vor anderen lebewesen hat! ich habe z.b. keine kinder....mir könnte es egal sein was aus diesem planeten wird. ist es mir aber nicht. er ist wunderschön und herrlich und ein geschenk- von wem auch immer. würde ich in eurem garten oder in eurem haus so eine verwüstung anstellen wäret ihr ziemlich sicher " not very amused"


    mir stellt sich also immer noch die frage: wo nutzt mitgefühl oder mitleid jemanden. darf ich helfen oder nicht. soll ich gar nicht helfen? diese frage ist sehr wichtig für mich. gibt es eine antwort? ich will mir nciht selbst etwas zurechtschnitzen müssen. wäre ja sehr bequem einfach zu tun und lassen was man so will und dann zu sagen: jo mei, des es halt so. wäre das schwein halt kein schwein geworden und die vergewaltigte frau halt keine frau!


    auslegungen in der art ( verschiedene religionen): ach wir dürfen nix essen....naja, dann trinken wir es halt ( bier)....wird der liebe ( meiner meinung nach dann strunzdoofe ) gott schon nicht merken. oder wir fressen halt alles nach mitternacht ( tagsüber dürfen wir ja nicht- fastenzeit) und das dann noch ausgiebiger als wir es sonst getan hätten..... also ich würde mich da als denen ihr gott ziemlich verarscht vorkommen!


    keine sorge, ich bemühe mich schon es selbst herauszufinden....aber teilweise bin ich schlichtweg zu dumm aus dem geschriebenen ( internet, bücher etc.) schlau zu werden. manches ist auch sehr schwammig.
    dachte halt dazu ist so ein forum da! um sich auszutauschen etc.


    naja, hoffe ich bin niemanden auf den schlips getreten. falls ja: entschuldigung- das lag nicht in meiner absicht!


    danke nochmal!!
    lg
    ahimsa

  • oh sorry....


    leider ist das mit meinen zitat antworten wohl etwas schief gelaufen...ist jetzt etwas durcheinander...
    muß ich wohl irgendwie anders machen...?!

  • Ich fühle mit Dir mit, ahimsa (Gewaltlosigkeit)



    hmm...äh ja....äh danke?


    was sagt mir das jetzt? ist das jetzt "gut oder schlecht?"


    naja dieses thema wurde wohl schon zu oft "durchgenudelt" schlußfolgere ich jetzt einfach mal.
    andererseits- welches thema nicht?


    aloha

  • War nur als "liebevoller Scherz" gemeint im Sinne von "nimm's nicht so ernst".
    _()_

  • Zu dem Thema muß heute noch was loswerden: Ich bin in der Richtung eigentlich einiges gewohnt, aber heute Abend hab ich ORFIII ausgeschalten weil ichs nicht mehr ertragen habe, die Tränen sind mir nur noch so runter, das war wohl eher Mitleiden: Ging um ein Elefanten-"Lager" in Thailand, in dem alte u. v.a. verletzte Elefanten auf den Tod warten. Touris haben keinen Zutritt! Detailbeschreibung spar ich mir jetzt. Hab meinen Avatar nicht ganz ohne Grund. Da wars mit buddhistischer Gelassenheit, die mir eher karuna beschert hätte vorbei. Zyniker mit den üblichen Kommentaren "Sinnsucher" u. "Vorstellungen" können..... .


    Sarvamitra

    "Warum muß eine Sache oder ein Gedanke, um richtig zu sein, unbedingt sein?"
    Mircea Eliade

  • ja, geht mir täglich so....versuche so weit ich es kann, mich für den tierschutz einzusetzen und was ich da alleine nur an bildern im internet zu sehen bekomme- sorry, tut mir leid, aber da kann ich mit einem "nimm es nicht so ernst!" einfach nix anfangen. sorry monikamarie!
    dann guck dir bitte mal die bilder bei PETA an! oder auch ihr anderen. wenn ihr bei diesen bildern- wie gänse brutal mit eisenschläuchen gestopft werden oder ihnen die federn ( daunen) teilweise bei lebenigem leibe ausgerissen werden. oder wenn kaninchen alles mögliche in die augen getropft wird ob völlig sinnloses zu testen. wenn weibliche hunde ( auch bei anderen tieren) als gebärmaschinen benutzt werden und deren welpen dann auch noch ein elendiges leben vor sich haben. ich könnte ewig so weiter aufzählen! LEIDER!
    mal von meiner überwälitenden trauer abgesehen, macht es mich wütend....sch...wütend. ist mir auch gerade egal wie "buddhistisch" DAS jetzt ist. ich kann nicht verstehen wie ein mensch oder überhaupt irgendein lebewesen so grausam oder auch gleichgültig sein kann? wie kann ein mensch mit so einem beruf leben? gänse-stopfer!? und erzählt mir nicht, man könne nix anderes finden- in armen ländern oder so. es gibt immer einen weg. ich würde mich noch eher prostituieren als das tun zu müssen!! oder dann in würde sterben.
    tut mir leid, ich kann und will nicht darüber hinwegsehen. und wenn ALLE so denken würden, gäbe es dieses elend auch nicht. da brauche ich dann gar KEINE religion bei all dieser scheinheiligkeit. kann man nicht einfach GUT ( obwohl das für mich eigentlich kein besonderes "opfer" darstellt) sein - ohne druck?!! muß ich immer belohnt oder bestraft werden? das ist mir zu irdisch gedacht sorry. von menschen gemacht. ich bin auf der suche nach etwas "höherem" falls es das gibt?


    schluß mit den ausreden!!!!!!!!!!!!


    p.s. ich habe mich schon für viele dinge in meinem leben geschämt. oft war das völlig dumm, weil es keinen echten grund dafür gab. aber seit einiger zeit, schäme ich mich maßlos zur gattung mensch zu gehören!!!!

  • ahimsa hat geschrieben:

    Zitat

    ja, geht mir täglich so....


    Das darfst Du nicht zulassen. Hift keinem und zieht Dich nur runter. Vorallem bringt Dich keine Wut weiter.


    Du hast mein Posting vermtl. mißverstanden: Du hast als Thread gesetzt: Mitleid/Mitgefühl. Für mich wäre Mitgefühl(karuna ) und Metta ja als eingeübt und sicher weiter einzuüben ja in Ordnung gewesen. Davon zu unterscheiden ist für Dich als Anfänger Mitleid. Das ist besser zu vermeiden: Es hilft keinem und zudem leidest Du d.h. in dem Fall ich, und dann leiden der Bemitleidenswerte und der Mitleidende, und das ist doch das was Buddha aufheben wollte.


    Aber wie Du siehst, bin nicht gefeit.


    Sarvamangalam
    Sarvamitra

    "Warum muß eine Sache oder ein Gedanke, um richtig zu sein, unbedingt sein?"
    Mircea Eliade

  • ahimsa:

    ja, geht mir täglich so....versuche so weit ich es kann, mich für den tierschutz einzusetzen und was ich da alleine nur an bildern im internet zu sehen bekomme- sorry, tut mir leid, aber da kann ich mit einem "nimm es nicht so ernst!" einfach nix anfangen. sorry monikamarie!
    dann guck dir bitte mal die bilder bei PETA an! oder auch ihr anderen. wenn ihr bei diesen bildern- wie gänse brutal mit eisenschläuchen gestopft werden oder ihnen die federn ( daunen) teilweise bei lebenigem leibe ausgerissen werden. oder wenn kaninchen alles mögliche in die augen getropft wird ob völlig sinnloses zu testen. wenn weibliche hunde ( auch bei anderen tieren) als gebärmaschinen benutzt werden und deren welpen dann auch noch ein elendiges leben vor sich haben. ich könnte ewig so weiter aufzählen! LEIDER!
    mal von meiner überwälitenden trauer abgesehen, macht es mich wütend....sch...wütend. ist mir auch gerade egal wie "buddhistisch" DAS jetzt ist. ich kann nicht verstehen wie ein mensch oder überhaupt irgendein lebewesen so grausam oder auch gleichgültig sein kann? wie kann ein mensch mit so einem beruf leben? gänse-stopfer!? und erzählt mir nicht, man könne nix anderes finden- in armen ländern oder so. es gibt immer einen weg. ich würde mich noch eher prostituieren als das tun zu müssen!! oder dann in würde sterben.
    tut mir leid, ich kann und will nicht darüber hinwegsehen. und wenn ALLE so denken würden, gäbe es dieses elend auch nicht. da brauche ich dann gar KEINE religion bei all dieser scheinheiligkeit. kann man nicht einfach GUT ( obwohl das für mich eigentlich kein besonderes "opfer" darstellt) sein - ohne druck?!! muß ich immer belohnt oder bestraft werden? das ist mir zu irdisch gedacht sorry. von menschen gemacht. ich bin auf der suche nach etwas "höherem" falls es das gibt?


    schluß mit den ausreden!!!!!!!!!!!!


    p.s. ich habe mich schon für viele dinge in meinem leben geschämt. oft war das völlig dumm, weil es keinen echten grund dafür gab. aber seit einiger zeit, schäme ich mich maßlos zur gattung mensch zu gehören!!!!



    genau das ist auch für mich echt schwer. Solchen Menschen, die sowas böses tun, wünsche ich nur das schlechteste (schäm). UNd dann denke ich: "ok, Ursache und Wirkung", das kommt im Leben zurück. Ihr bekommt schon eure gerechte Strafe dafür. Wenn nicht in diesem Leben, dann in einem anderen.
    Aber eigentlich soll ich ja (tibet. Buddhismus) Mitgefühl mit diesen Menschen haben und sollte nicht solche Rachegedanken haben. Dadurch bekomme ich ja wieder negatives Karma....


    Ich hoffe, das gibt sich mit der Zeit und ich werde verstehen und lernen, wie man dieses Mitgefühl für solche Menschen lernt... ohne sich innerlich zu freuen, das die ihre Strafe infolge negativem Karma erhalten.


    Aber ich bin ja nun auch noch ganz am Anfang und da kann man ja auch keine Wunder erwarten ;)

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    solange Menschen denken,das Tiere nicht fühlen,
    solange müssen Tiere fühlen, das Menschen nicht denken.

  • Hallo liebe Freunde,


    ich schließe mich hier mal an. Ich habe auch schon mal irgendwann einen Thread über Mitgefühl/Mitleid gehabt.


    Nun ist mir aufgefallen (und durch einen guten Freund bewußt geworden), dass ich in letzter Zeit geradezu depressiv bin bezüglich der Zustände in der Welt. Ich weiß (leider) sehr viel über Politik, über Lobbyismus, wie Konzerne Bürger vergiften, verarschen und "ausrauben", über die Politik der Weltbank/des IWF in Afrika und wie diese die Situation von Entwicklungsländern z.T. bewußt verschlechtern und all solche Dinge. Fast zwanghaft frage ich immer wenn ich irgendetwas höre (wie z.B. vom Lybienkrieg damals) "Cui bono?" ("Wem zum Vorteil?"). Natürlich wollte man den unbequemen Gadaffi (der viel dafür tat, dass Afrika mit einer Stimme und selbstbewußt auftritt) mit all seinen Sozialsystemen absetzen und an das zuvor staatlich geförderte lybische Erdöl herankommen. Zudem bin ich auch Mitglied bei Greenpeace und bekomme da immer mit, wie die letzten halbwegs intakten Ökosysteme jetzt dem Raubbau des Kapitalismus anheim fallen sollen, so z.B. die Arktis, die nun das Ziel von Ölbohrungen ist, die nach allen wissenschaftlichen Erkenntnissen bei kleinsten Problemen absolut unkontrollierbar werden, allein aufgrund der geringen Temperaturen dort.


    Vorallem aber sind es die Menschen, die hungern und leiden, die mich betroffen machen. Manchmal reicht es schon, einen Krankenwagen zu sehen, um mir die Tränen in die Augen schiessen zu lassen. Als ich vor einiger Zeit den Film "Medicine Man" (mit Sean Connery) sah und man sah, wie die Eingeborenen in Südamerika aufgrund von Industrieindustrieinteressen brutal vertrieben wurden, habe ich geweint und konnte gar nicht mehr aufhören.


    Das ganze wirkt sich wirklich massiv auf mein Leben aus. Ich versuche nun aktiv an Lösungen mitzuarbeiten (indem ich mich bei NGOs engagiere), aber das führt nur dazu, dass ich noch mehr davon mitbekomme, was alles schief läuft => Teufelskreis, der noch depressiver machen kann.


    Hat jemand vielleicht eine konkrete Übung (z.B. eine bestimmte Meditation?) oder vielleicht einen buddhistischen Text, der mir helfen könnte, oder sonst einen Ratschlag?


    Ich möchte das wirklich ändern und die übliche Achtsamkeitsmeditation hilft leider kaum.

  • ... ich hatte es bei Tich Nath Hahn mal ganz gut nachvollziehen können, warum es wichtig ist,


    sich selbst zu verändern.



    Veränderst du dich, ändert sich alles!

  • ahimsa:


    schluß mit den ausreden!!!!!!!!!!!!


    p.s. ich habe mich schon für viele dinge in meinem leben geschämt. oft war das völlig dumm, weil es keinen echten grund dafür gab. aber seit einiger zeit, schäme ich mich maßlos zur gattung mensch zu gehören!!!!


    Schluss mit den Ausreden . .. . genau .. aber nicht nur im alltäglichen, sondern auch bei Dir/Mir selber. Ran an den Topf, der ab und an überkocht im Hirn!
    Davon mal abgesehen, dass Du dich schämst, zur Gattung Mensch zu gehören? Sei einfach! Sei Du! Sei achtsam/wachsam! Such das Heilsame um Dich herum .. und ... das Andere Schlechte .. hast Du eine Ahnung, warum das Alles so ist .?. Ich weiss es nicht und ich schäme mich nicht, Mensch zu sein, also schäm Du dich auch nicht. Sei einfach recht und ehrlich und einfach Du!
    Und schon mag es besser sein.


    Interessiert den Wind
    die einzelne Kornähre
    im grossen, weiten Feld ?
    Sie werden Alle von ihm gewiegt.
    Ohne Unterschied.

  • buddhassohn:

    Nun ist mir aufgefallen (und durch einen guten Freund bewußt geworden), dass ich in letzter Zeit geradezu depressiv bin bezüglich der Zustände in der Welt. Ich weiß (leider) sehr viel über Politik, über Lobbyismus, wie Konzerne Bürger vergiften, verarschen und "ausrauben", über die Politik der Weltbank/des IWF in Afrika und wie diese die Situation von Entwicklungsländern z.T. bewußt verschlechtern und all solche Dinge.


    Hat jemand vielleicht eine konkrete Übung (z.B. eine bestimmte Meditation?) oder vielleicht einen buddhistischen Text, der mir helfen könnte, oder sonst einen Ratschlag?


    Ich möchte das wirklich ändern und die übliche Achtsamkeitsmeditation hilft leider kaum.



    Vllt hälst Du dich einfach erstmal eine Weile aus Allem! raus und gehst auf Abstand und machst Dir einfach keinen Kopf darum.
    Es ist gut, zu wissen, wie was auf der Erde tickt und funktioniert (Medien, Industrie, Politik etc.), so dass Du dem Kram nicht auf den Leim gehst.
    Und sei mal endlich achtsam zu Dir selbst. Und das nicht nur als Meditaionsübung!

  • Ich glaube das Mitleid wie schon das Wort beinhaltet mit Leid verbunden ist und für mich kommt Mitgefühl besser rüber. Ich versuche auch Menschen mit Mitgefühl zu begegnen, die mir bewusst Schlechtes antun oder angetan haben. Ich glaube auch der Dalai Lama hat das schon mehrfach erwähnt. Weil der oder diejenigen ja ihre eigene "Seele" beschmutzen oder damit ich da nicht wieder einen Rückfall ins Christentum haben eigentlich ihr Karma nachhaltig schädigen. So gesehen gilt ihnen mein Mitgefühl und es hilft auch mir, weil jegliche Aggression sich ja letztendlich nur gegen mich selbst richtet. Soweit ein Kurzstatement. LG Kevin

  • Kevin05:

    Ich glaube das Mitleid wie schon das Wort beinhaltet mit Leid verbunden ist und für mich kommt Mitgefühl besser rüber.


    Sag mal warum verdrehst du das eigentlich?
    Wenn jemand leidet hast du kein Mitleid mit ihm?
    Oder willst du uns sagen du würdest ja so Leiden wenn
    du einen Leidenden gegenüber Mitleid empfinden würdest
    und das wäre dir schließlich nicht zuzumuten und deswegen
    würdest du mit dem Leidenden auch kein Mitleid haben höchsten
    "Mitgefühl" mit seinem Leiden und das sei aber nicht nicht Mitleid
    oder was? Ich nenne das Wortklauberei.
    Und was ist mit der Mitfreude wenn es jemand gut geht? Ist auch
    keine Mitfreude weil du dann dich nicht freuen darfst? Ist also auch nur
    "Mitgefühl" oder was? Oder ist das bei Mitfreude was anderes als bei
    Mitleid? Manchmal lohnt es sich auch schon mal selber zu denken.
    Mitleid bedeutet doch nicht, das man selber auch Leidet. Man muß
    doch nicht immer nur an sich denken. Mitleid bedeutet doch das man
    Erbarmen mit dem Leiden anderer zeigt und ein Stück hilft wenn man
    kann und den anderen nicht im Regen stehen läßt und nicht nur irgend
    welche "Mitgefühle" hat. Und damit meine ich nicht nur andere Menschen,
    sondern alle Wesen die dem Leiden unterworfen und gefangen sind im Leiden,
    alle die verdienen Mitleid. Insbesondere auch wenn ihnen dieser Umstand nicht klar ist.

  • ich vermute, Mitgefühl (= Fokus auf den anderen plus Wunsch sein Wohlergehen zu fördern) ist einfach die Basis und Grundveranlagung, aus der alle inneren Werte hervorgehen: Güte, Geduld, Toleranz, Versöhnlichkeit, Großzügigkeit, Fürsorge, Zuneigung, Warmherzigkeit, Respekt, Nachsicht und so weiter.


    Durchaus möglich, dass man bei der Geistesschulung keine großartig differenzierten Betrachtungen anstellen muss :)