Bestattung im Buddhismus

  • Hallo,ich stelle die Überlegung an mich buddhistisch zu bestatten lassen.Möchte auf keinen Fall in der Erde vergraben werden.Die Erdgeister würden einem dieses übel nehmen.
    Wie sieht eine buddhistische Bestattung aus.Gibt es da auch sowas wie den Leichenschmaus im christlichen.
    Grüße kaffee48

    • Offizieller Beitrag
    Kaffee48:

    Hallo,ich stelle die Überlegung an mich buddhistisch zu bestatten lassen.


    Es gib ja sehr viel buddhitische Kulturen und da sowohl Feuer- wie auch Erdbestattung.


    Kaffee48:

    Möchte auf keinen Fall in der Erde vergraben werden. Die Erdgeister würden einem dieses übel nehmen.


    Ich glaube dir geht es da einfach so wie vielen Menschen, denen die Vorstellung von der eigenen Verwesung zu wieder ist. Während man eine Feuerbestattung mit Reinheit und Luft in Verbindung bringt, ist es bei einer Erdbesttatung ja buchstäblich so, dass man von Kleinslebewesen besiedelt und verzehrt wird. Für einen selbst ist das eine irrtiereder Gedanke, der einen ganz auf die eigenen Vergänglichkeit zurückwirft und deswegen sehr ungenehm ist. Deswegen verstehe ich deinen Wunsch, nicht begraben zu werden.


    Was ich dagegen überhaupt nicht verstehe ist warum die Erdgeister, unsere Körper nicht haben wollen sollten? Erdgeister sind ja (außer man sieht in ihnen irgendwas abgehobenes) letzendlich Verkörperungen der Erde selbst. So wie man ja einst in Erd- und Fruchtbarkeitsgötter die Fruchtbarkeit der Erde selbst verehrte. Und das beinhaltet ja gerade die Zyklen der Natur, Früjahr Herbst und Winter, Geburt und Tod, Enstehen und Vergehen, Kompostieren und Blühen. Ich denke nicht das unsere Körper eine Zumutung für die Natur sondern im Gegenteil für viele kleine Tiere und Pflanzen eine Bereicherung ihres Lebensraums sind.


    Während Luft und Feuer mit dem Geist und seiner Bewegleichkeit assoziiert werden, steht die Erde für das Solide, uns Tragende und Nährende. Nachdem Buddha erwachte, berührte er die Erde.

  • Zum Bild mit den Geiern. Das ist eine sogenannte Luftbestattung. Der Körper wird zerschnitten und dann an bestimmten Stellen ( an der Luft) hingelegt, die Geier kommen und fressen ihn dann auf.
    Warum ist das so? Tibet, Himalaya, Böden die viele viele Monate im Jahr gefrohren sind, wenn es wo Boden gibt mit einer dicken Erdschicht, dann braucht man den um Getreide oder Gras anzupflanzen, und kann ihn nicht für Beerdigung "verschwenden". Verbrennen ist auch schwer, man muss dazu Holz haben, wenn man aber schon über der Baumgrenze wohnt, dann muss man alles Holz zum bauen oder so transportieren, es ist also teuer. Deswegen ist die Verfüttrung an Tiere eine sinnvolle Sache, auch wenn es sich für Uns vielleicht grausam anmutet.

  • nyalaana:

    Zum Bild mit den Geiern. Das ist eine sogenannte Luftbestattung. Der Körper wird zerschnitten und dann an bestimmten Stellen ( an der Luft) hingelegt, die Geier kommen und fressen ihn dann auf.
    Warum ist das so? Tibet, Himalaya, Böden die viele viele Monate im Jahr gefrohren sind, wenn es wo Boden gibt mit einer dicken Erdschicht, dann braucht man den um Getreide oder Gras anzupflanzen, und kann ihn nicht für Beerdigung "verschwenden". Verbrennen ist auch schwer, man muss dazu Holz haben, wenn man aber schon über der Baumgrenze wohnt, dann muss man alles Holz zum bauen oder so transportieren, es ist also teuer. Deswegen ist die Verfüttrung an Tiere eine sinnvolle Sache, auch wenn es sich für Uns vielleicht grausam anmutet.


    Die Geierbestattung ist wirklich etwas befremdlich,aber nur im ersten Augenblick.Man gibt den Tieren ja was Gutes.Vielleicht nehmen sie dann auch unsere Energien auf und bekommen eine bessere Wiedergeburt.
    So eine Bestattung ist wohl in Deutschland nicht möglich.
    Da lasse ich mich lieber verbrennen und dann die Asche vergraben.

  • in Varanasi hab ich auch eine buddhistische Bestattung erlebt. Was ich mich erinnere, war es eine kleinere Gruppe Angehöriger, die den einfachen Sarg zum Weg entlang des Ganges hinunter trug und auf einer Decke Platz nahm. Der Geistliche in Orange und noch wer saßen auf Plastikstühlen an einem kleinen Tisch. Beim „gate gate pāragate pārasamgate bodhi svāhā“, das u.a. gemeinsam rezitiert wurde, wusste ich dann, dass es Buddhismus ist.


    Die Menschen falten die Hände und sitzen in Gebetshaltung, sie beten zu Buddha. Die Ansprache, die kleinen Rituale und die Atmosphäre erlebte ich als würdevoll und spirituell. Im Unterschied zum Hinduismus, wo die Lautstärke, das stark Gemeinschaftliche, der Rhythmus, intensive Rauchentwicklung und natürlich die schiere Menschenmasse Platz haben, findet sich hier der einzelne Ton, das in die Leere Geworfene, die Ruhe, wie sie dichter Nebel bringt.


    Am Ende wurde das völlig aufgequollene Antlitz des Verstorbenen enthüllt und auch von den Passanten, die sich versammelt hatten, ausgiebig begafft. Das hier kein Bedürfnis nach Intimität besteht, ist typisch für Indien.
    Persönlich denke ich, es war einfach ein fleischlicher Rest, verlassen vom unsterblichen Licht, der nun zu den Scheiterhaufen getragen und verbrannt wurde.

  • Von Dōgen Kigen wird ja berichtet, es hätte ihn bei den intensiven Zazen-Übungen in China getröstet, im Todesfall dort wenigstens zu ner vernünftigen Bestattung zu kommen, die es damals seiner Meinung nach in Japan nicht gab.
    Entsprechend hab ich auch meinen Übungsort gewählt. :lol:

  • Karnataka:

    Das hier kein Bedürfnis nach Intimität besteht, ist typisch für Indien.


    wenn man die Bräuche bei den orthodoxen in Rumänien (Süd-Ost Europa) nicht kennt....mag das stimmen :grinsen:
    _()_
    .

  • Die Bewirtschaftung Deiner Leiche regelst Du am besten in einer Patientenverfügung und in einem Testament nach den Kriterien: kostengünstig und ökologisch nachhaltig.

  • Also folgendes kenne ich.
    Hängt vom Kultur ab, z.B. die Inder haben 3 Möglichkeiten:


    a) Am Rande der Fluss die Leiche verbrennen, danach das ganze in dem Fluss davon treiben lassen
    b) Die Leiche auf einem Floss oder so was Ähnliches, dann auf dem Fluss davon treiben lassen
    c) sie bringen die Leiche in dem Wald und setzt es aus. Da kommen die Geier und fressen es (nachw enigen Tagen sind nur noch Knochen zu sehen)


    Hier in DE ist das natürlich schlecht oder man kann es so nicht machen, also


    a) Feuerbestattung, dann die Urne beisetzen, also begraben (Urnengrab), dann über einen buddhistischen Lehrer der Geist in einer der buddhist. Kloster/Pagode überführen lassen.
    b) Feuerbestattung, dann die Urne in einem buddhist. Kloster/Pagode, z.B. in Hannover (Vien Giac), abgeben und dort beten die buddhist. Mönche für einen
    c) Feuerbestattung, dann die Urne über einen externen Bestattungsinstitut beauftragen, der diese Urne nach Hamburg bringt und im Wasser (Untergrund) frei setzt, so dass die Asche und die Natur im Einklang wird (man darf nicht selbst die Asche auf hoher See streuen)


    Aus meiner Sicht und buddh. Lehre (glaube ich), dass eine Feuerbestattung am besten ist.
    Warum ? Weil es nichts von dem Verstorbene übrig bleibt, was er/sie (der Geist) "auf dieser Welt" fest hält.


    Im Gegensatz zum normalen "Grabbeerdigung" bleibt die Leiche noch erhalten (zumindest einigen Tagen/Wochen/Monaten).
    Dieser wird von den Klein Erdtieren gefressen von zeit zur Zeit. Hat auch einem anderen positiven Aspekt im buddh. Lehre, das so viel heißt => nach dem Tod kann ich immer noch mit meinem Körper etwas "Positives" beitragen => Kleintiere füttern.
    Die Gefahr, dass der Geist nicht "amüsant" findet, wenn er seinen zerfallenen Körper mit ansehen muss (manche wollen gar nicht weg bzw. das Loslassen fällt ihnen sehr schwer).


    Mir hat ein buddh. Lehrer erzählt, dass im Grunde genommen eigentlich egal ist, welches Begräbnis man wählt.
    Nach dem buddh. Lehre ist nach dem Tod alles fertig ist, also nach 49 Tage. Ob ein Grab da ist oder nciht, spielt es keine Rolle mehr.
    Wichtig nur, dass man ab und zu für den Verstorbene betet. Solltet er in der Hölle seine Strafe absitzen, dann würden solche Gebete erhört (vonw em auch immer) und seine Strafe etwas mildern, also 1/6 bekommt dem Verstorbenen und 5/6 bekommt die jenigen, die gebetet haben (sagen wir dem jeweiligen Karma gut geschrieben).