Ich war am Grübeln, was soll im buddhistischen Kontext "wahrhaftes Bestehen" oder eben auch gerade "nicht wahrhaft bestehend" heißen - was heißt es eigentlich im Kern, wenn etwas nicht "wahrhaft" besteht?
Nun fand ich endlich eine Definition:
"Das, was der Wahrnehmung genauso erscheint, wie es besteht, ist wahrhaft."
Ah, dann ist es ja eigentlich ganz einfach zu sehen, dass etwas, das zwar konventionell existiert, trotzdem nicht "wahrhaft" ist.
Allein wenn man an die Farben denkt, die ja nur vom Auge so im Gehirn umgesetzt werden und in Wirklichkeit gar nicht als Farben bestehen.
Z.B. wenn man sich als Experiment vor den Spiegel setzt und ins Gesicht schaut. Die Gedanken, die während dieses Schauens durch den Kopf laufen, sind im Gesicht nicht abzulesen. Nicht einmal man selbst, der die Gedanken laufen hört, kann sie im Gesicht ablesen. Was Innen läuft und was außen zu sehen ist, stimmt nicht überein.
Somit ist Fazit dieses Spiegelexperiments: ich erscheine nicht wahrhaft.
Wenn man dann dazu noch bedenkt, dass man sich selber im Spiegel eh noch anders wahrnimmt als andere Außenstehende, und dass deren Sichtweisen auch wieder geprägt sind von ihren persönlichen Bedingungen, wow, dann fächert sich hier eine immer facettenreicher wahrgenommene LL auf - und keine wird wahrhaft wahrgenommen.
Wenn man also die eigene Wahrnehmung für (zur Not einzig) objektiv hält, so ist das sachlich gesehen Wahnsinn. Der Buddhist nennt es Verblendung.