jemand nicht ausreden lassen

  • Friede:

    Ich geh mir so auf den Kecks mit dieser Macke, ich hasse mich jedes mal wenn es mir wieder passiert ist.


    Tu das nicht ;) Vielleicht hilft es dir, wenn du dir bewusst machst, dass es ja keine so große Sache ist... alles halb so wild. Die meisten Leute habe irgend welche Macken, und sind nach meiner Erfahrung oft eher bereit diese bei anderen zu akzeptieren als bei sich selbst.


    Friede:

    das seien alles Blockaden aus der Kindheit die nicht aufgelöst sind


    Das hört sich für mich mehr nach freudianischer Psychoanalyse an als nach Buddhismus. Diese Ansicht wird auch von vielen Psychologen als überholt angesehen. War vielleicht das Problem, dass er zusammen mit der Psychologin selbst auch "mehr psychologisch" wurde? Ich würde eher sagen, es ist einfach wie dein Geist im Moment tickt. Letztendlich sind wir doch einfach das Resultat aller vorherigen Erlebnisse. Das ist nicht nur die Kindheit.


    Friede:

    Vielmehr geschieht es mir wenn ich sehr interessiert bin an dem Thema, meine Gedanken rasen dann so schnell voran, dass ich in gewisser Weise "keine Zeit" habe um den anderen aussprechen zu lassen oder Angst habe ich könnte meine Faden verlieren in meinem Gedankengang.
    Auch ist es so, dass ich den Gedanken des Gesprächspartners einfach fertig denke.


    Eigentlich ist das ja schon die halbe Antwort. Zusammengefasst: du reagierst so, weil dein Geist einfach überdreht ist und dir "ruhiges Verweilen" schwer fällt?


    Ich habe oft das umgekehrte Problem, dass ich etwas zuerst von jedem Standpunkt durchdenken will und erst dann antworte wenn ich fertig gedacht habe und so als "sehr ruhig" rüberkomme (wie es positiv formuliert wird)...

  • Hallo Tarik,
    danke für deine Hilfe,
    Kindheit ist es bei mir auf alle Fälle nicht weil diese Unart bei mir noch nicht soooo lange besteht, könnte allerdings auch andere Gründe haben, ist ja auch egal.
    Vielleicht hat es ein bisschen mit dem Temperament zu tun? Ein introvertierter Mensch handelt ganz sicher nicht so?
    Es geht mir auch schon viel besser dank der vielen Hilfe hier, hab auch in einer PN einen sehr guten Hinweis bekommen was mir den Schleier ein bisschen von den Augen gezogen hat.
    Und habe heute festgestellt, meine Gegenüber haben ja auch Macken :lol: das bin ja nicht nur ich, tröstlich.
    Ich hätte auch sehr gerne einen Diskussionskreis in dem ich mich mit anderen Neugierigen zusammen austauschen könnte über philosophische, wissenschaftliche, politische oder einfach nur ganz alltägliche Dinge.
    Hab auch schon zarte Versuche gestartet. Ich stelle aber fest, das ist gar nicht so einfach die richtigen Leute zu finden. Als ich jung war, da war das nicht so schwierig aber jetzt, je älter man wird um so reservierter werden die Menschen. So ein freier Austausch findet da nicht mehr locker statt. Kommt mir oft vor, als würden Argusaugen wachen und erst mal abwarten was ich denn für eine bin. Das hemmt mich dann und es gefällt mir nicht mehr dort hinzugehen.
    Scheint ein Phänomen des Älterwerdens zu sein?

  • [quote='Friede']Hallo Tarik,
    danke für deine Hilfe,
    Kindheit ist es bei mir auf alle Fälle nicht weil diese Unart bei mir noch nicht soooo lange besteht, könnte allerdings auch andere Gründe haben, ist ja auch egal.
    Vielleicht hat es ein bisschen mit dem Temperament zu tun? Ein introvertierter Mensch handelt ganz sicher nicht so?
    Es geht mir auch schon viel besser dank der vielen Hilfe hier, hab auch in einer PN einen sehr guten Hinweis bekommen was mir den Schleier ein bisschen von den Augen gezogen hat.
    Und habe heute festgestellt, meine Gegenüber haben ja auch Macken :lol: das bin ja nicht nur ich, tröstlich.
    Ich hätte auch sehr gerne einen Diskussionskreis in dem ich mich mit anderen Neugierigen zusammen austauschen könnte über philosophische, wissenschaftliche, politische oder einfach nur ganz alltägliche Dinge.
    Hab auch schon zarte Versuche gestartet. Ich stelle aber fest, das ist gar nicht so einfach die richtigen Leute zu finden. Als ich jung war, da war das nicht so schwierig aber jetzt, je älter man wird um so reservierter werden die Menschen. So ein freier Austausch findet da nicht mehr locker statt. Kommt mir oft vor, als würden Argusaugen wachen und erst mal abwarten was ich denn für eine bin. Das hemmt mich dann und es gefällt mir nicht mehr dort hinzugehen.
    Scheint ein Phänomen des Älterwerdens zu sein ?


    Geht mir genau SO !
    Ziehe mich zurück - meine Offenheit und Extrovertiertheit
    ist nicht gleichermaßen beliebt.
    Immer noch der Elefant im Porzellan-Laden.
    Übersprudelnd lebhaft, Herz auf der Zunge.


    Ob das ein Phänomen des Alterns ist - anscheinend ! -
    denn: wenig Offenheit, Mißtrauen, Neid -Vorurteile,
    Verbarrikardieren seiner festgefahrenen Meinungen.
    Ein gegenseitiges Beäugen,
    was der andere so alles hat oder nicht hat.
    denn: die meisten messen sich an dem was sie errungen haben
    und: kommst Du dann mit völlig anderen An-sichten daher: Oh je . . .


    LG, Gitte

    Es ist eine wahre Schmach und Schande, daß wir Christen wie blinde Hühner umhergehen und nicht erkennen, was in uns ist und davon gar nichts wissen.
    Johannes Tauler

  • Friede:

    Als ich jung war, da war das nicht so schwierig aber jetzt, je älter man wird um so reservierter werden die Menschen.


    liebe(r) Friede,


    ich bin nun auch nicht mehr taufrisch und kann das was du schreibst für mich in keiner weise bestätigen.
    mein Schwiegervater war mit 89 der älteste Statist und Sängern im Opernchor des Mannheimer Theaters, ungeben von fast nur jungen leuten blieb er blieb jedenfalls jung, er konnte mit gleichaltrigen nichts anfangen, sie waren "Die alten" ....

    Zitat

    So ein freier Austausch findet da nicht mehr locker statt.


    ich tausche mich locker und rege mit jungen menschen aus, manchmal verstehe ich ihre neu deutsche sprache nicht, dann frag ich eben nach :)

    Zitat

    Kommt mir oft vor, als würden Argusaugen wachen und erst mal abwarten was ich denn für eine bin. Das hemmt mich dann und es gefällt mir nicht mehr dort hinzugehen.


    kommt dir vor.... du schreibst es :)

    Zitat

    Scheint ein Phänomen des Älterwerdens zu sein?


    mir scheint es sicher nicht :D


    liebe grüße :)


    Zorita


    _()_
    .


  • vielleicht ist das unter Künstlern anders? Künstler sind eine ganz besondere Sorte Mensch ;)

  • Friede:

    vielleicht ist das unter Künstlern anders? Künstler sind eine ganz besondere Sorte Mensch ;)


    mag sein.... weiss ich nicht, bein keine kunstlerin... :)
    ich denek eher es hat was mit beweglichkeit zu tun.
    gruß aus einem verregneten Hamlesch


    _()_
    .


  • Geht mir genau SO !
    Ziehe mich zurück - meine Offenheit und Extrovertiertheit
    ist nicht gleichermaßen beliebt.
    Immer noch der Elefant im Porzellan-Laden.
    Übersprudelnd lebhaft, Herz auf der Zunge.


    Ob das ein Phänomen des Alterns ist - anscheinend ! -
    denn: wenig Offenheit, Mißtrauen, Neid -Vorurteile,
    Verbarrikardieren seiner festgefahrenen Meinungen.
    Ein gegenseitiges Beäugen,
    was der andere so alles hat oder nicht hat.
    denn: die meisten messen sich an dem was sie errungen haben
    und: kommst Du dann mit völlig anderen An-sichten daher: Oh je . . .


    LG, Gitte


    Hallo Gitte, du verstehst und drückst aus wie ich es erlebe.
    Vielleicht lassen ja auch die Lebenserfahrungen die Menschen vorsichtiger werden? Zu viele Enttäuschungen zu viele nicht erfüllte Erwartungen?
    Spielt wohl alles eine Rolle und vielleicht ist auch die Empfindsamkeit gestiegen mit den vielen Wunden die das Leben geschlagen hat?
    Ich will mich nicht davon ausschließen, bei einer gewissen Klientel bin ich selbst auch jetzt viel reservierter als früher aber halt nicht generell, im Großen Ganzen eher offen für Menschen und Erlebnisse.
    Sind so meine Reflexionen die ich wahrnehme in meinem Leben, das macht mich jetzt nicht nervös oder stört mich sonderlich, ich bemerke es halt, dass sich da viel verändert hat im Laufe der Jahre :|

  • Beitrag von Friede
    Hallo Gitte, du verstehst und drückst aus wie ich es erlebe.
    Vielleicht lassen ja auch die Lebenserfahrungen die Menschen vorsichtiger werden? Zu viele Enttäuschungen zu viele nicht erfüllte Erwartungen?
    Spielt wohl alles eine Rolle und vielleicht ist auch die Empfindsamkeit gestiegen mit den vielen Wunden die das Leben geschlagen hat?
    Ich will mich nicht davon ausschließen, bei einer gewissen Klientel bin ich selbst auch jetzt viel reservierter als früher aber halt nicht generell, im Großen Ganzen eher offen für Menschen und Erlebnisse.
    Sind so meine Reflexionen die ich wahrnehme in meinem Leben, das macht mich jetzt nicht nervös oder stört mich sonderlich, ich bemerke es halt, dass sich da viel verändert hat im Laufe der Jahre :|


    Schon wieder sind wir auf einer Spur !
    Es ist schon komisch - mit den jüngeren Menschen von 16 bis 50 klappt
    die Begegnung und Kommunikation ganz prima und offen.
    Ab 50 plus wird's dann meistens haarig . . .
    Den Balken ums eigene Hirn zu entfernen ist schwierig,
    genauso haben sich die meisten entschlossen zu vereisen, stumpf und
    gleichgültig an der Seele zu werden.
    Natürlich gibt es auch Ausnahmen, welche aber rar gesät sind.


    ... aber ich habe gemerkt, daß es darauf ankommt, wo Du dich befindest.
    im christilichen Gemeindetreff sind die Verbarrikardierten und Unfrohen,
    im Chi Gong die Mitteilsamen und Kaffetrinken-Wollenden Damen
    im Medi-Kreis die sich geistig austauschend Mögenden
    im Traum-Kreis, die sich Öffnenden.


    herzliche Grüße, Gitte

    Es ist eine wahre Schmach und Schande, daß wir Christen wie blinde Hühner umhergehen und nicht erkennen, was in uns ist und davon gar nichts wissen.
    Johannes Tauler

  • verzeiht mir, dass ich lange Pause gemacht habe.
    Das ist oft so, dass ich erst alles reflektieren und sich setzten lassen muss damit ich es verinnerlichen kann und dann ziehe ich mich eine Weile aus dem Thema zurück bis ich wieder ruhig geworden bin.


    Es hat sich bereits viel in mir verändert, es ist, als würde ich bei dem Beginn einer Unterhaltung innerlich einen Schritt zurücktreten und mir das Gespräch in einer kleinen Distanz ansehe, gelingt mir jetzt immer öfter ruhig zuzuhören.
    Und das verdanke ich Euch allen!!!
    Ihr wisst gar nicht wie sehr ihr mir hier geholfen habt. Ein Platz, wo man sich nicht genieren braucht wegen seiner Schwächen, wo man Menschen findet mit denen man offen sprechen kann, das ist wertvoll.


    Euch allen wünsche ich eine gute friedvolle Zeit während der Festtage und viel Gelassenheit bei den Dingen die uns erwarten.


    Eure Friede