Säkularer Buddhismus - Was ist das?

  • Elliot:
    accinca:


    Das glaube ich aber doch, zumindest zu diese Zeit.
    Aber es gibt ja auch relatives erkennen.


    Elliot:

    Ich sehe nicht, wie eines der fünf Hindernisse oder Hemmnisse wesentlichen Einfluss darauf haben kann, ob dieser Darstellung gefolgt werden
    kann, oder nicht.Elliot


    Die Übung der Betrachtung der Daseinsmerkmale wird um so
    oberflächlicher und schwächer sein, je stärker die Hemmungen sind
    und ab einer gewissen Stärke dieser Kräfte wird es einem Menschen
    nicht mehr möglich sein über diese Daseinsmerkmale überhaupt noch
    nachdenken zu wollen. Die sind dann nur noch genervt wenn sie auch
    nur daran denken.


    Jedenfalls ist das nicht die Betrachtung der Daseinsmerkmale von der
    der Buddha spricht und die zur Aufhebung der 10 Fesseln führen sollten.
    Die Hindernisse heißen ja deswegen Hindernisse oder Hemmnisse weil
    sie genau das verhindern. Sie sind es, die die Sicht des Geistes auf die
    Daseinsmerkmale so verschleiern, das sie keine Ablösung schafft und
    keine Klarheit schafft und nur die völlige Aufhebung führt auch zur
    völligen Klarheit über die Daseinsmerkmale.

  • Axel Benz:
    Matthias65:

    Der Geist "funktioniert" heute aber noch genauso wie vor 2500 Jahren.


    Das mag sein. Das Herz 'funktioniert' auch noch genauso, wie vor 2.500 Jahren, aber es gab über seine Funtionsweise nur Spekulationen, weil man nicht einmal den Blutkreislauf entdeckt hatte.


    Und was folgerst Du daraus ?

  • Axel Benz:
    Matthias65:

    Der Geist "funktioniert" heute aber noch genauso wie vor 2500 Jahren.


    Das mag sein. Das Herz 'funktioniert' auch noch genauso, wie vor 2.500 Jahren, aber es gab über seine Funtionsweise nur Spekulationen, weil man nicht einmal den Blutkreislauf entdeckt hatte.


    Den Geist kann man von "innen" wesentlich gründlicher erforschen als von "außen".



    http://www.palikanon.com/angutt/a03_093-103.html


    Und darauf fußt letztlich der gesamte Buddhismus. Das alles was uns vom Buddha bezüglich "des Leidens und seiner Aufhebung" oder "des Unbefriedigtseins und des Friedens" überliefert wurde auch so für uns nachprüfbar ist. Ob es Engel oder Hungergeister gibt, ist für unsere Befreiung letztlich nicht von entscheidender Bedeutung. Aber ohne Vertrauen in die Entdeckungen (der geistigen Prozesse und Zusammenhänge) des Buddha wird´s einigermaßen schwierig. Kann man natürlich alles in Frage stellen, oder besser auf den Prüfstand stellen, auf seinem Weg. Aber essentielle meditative Erfahrungen als "Spekulation", "Humbug" oder "Aberglaube" zu bezeichnen, das schafft noch zusätzliche Hindernisse wo keine sein müssten.


    Wenn man nicht glaubt das etwas möglich ist, dann wird man es wahrscheinlich auch nicht sehen... Ein selbsterzeugter blinder Fleck quasi.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Matthias65:
    Geronimo:

    Weil man´s selbst noch nicht erfahren oder gesehen hat existiert´s auch nicht?


    Hallo Geronimo, ja wenn ich das richtig verstanden habe, ist das so. Dabei gibt es so viel Phänomene zwischen Himmel und Erde, die mit Hilfe von heutigen wissenschaftlichen Methoden sich nicht erklären lassen. Nahtoderfahrungen etwa. Obwohl ich sie nicht selbst gemacht habe, glaube ich daran, dass nicht alles "Humbug" ist, was die Menschen, die es erlebt haben, über ihre Erfahrungen im "Nahtodbereich" berichten.


    Das scheint eine verbreitete Angewohnheit zu sein. "Kann ich mir nicht vorstellen" wird gleichgesetzt mit "Gibt es nicht". Nur Vorstellungen sind wandelbar...

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
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  • Jikjisa:


    Wieviele Säkulare waren jetzt hier unterwegs ? 4 ? Na, die klopfen wir auch noch weich.


    Oder wie heißt es in der nördlichen Schule:

    Zitat

    Das löst die Zeit.

    ;)


    Weichklopfen erzeugt ja wieder Spannungen. Die Dinge müssen sich letztlich selbst regeln.


    Zitat

    "Ebenso, Brahmane, existiert Nibbāna, und der Pfad, der zu Nibbāna führt, existiert, und ich bin als Führer anwesend. Und doch, wenn meine Schüler auf solche Weise von mir angewiesen und unterrichtet worden sind, erlangen einige von ihnen Nibbāna, das höchste Ziel, und einige erlangen es nicht. Was kann ich da machen, Brahmane? Der Tathāgata ist einer, der den Weg zeigt."


    http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m107z.html

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  • Geronimo:

    Den Geist kann man von "innen" wesentlich gründlicher erforschen als von "außen".


    Der Geist kann sich sowenig selber erforschen, wie sich die Zunge selber lecken kann...

  • Hier zwei Auszüge aus der vielleicht besten Lehrrede zum Thema Zweifel:


    Zitat

    "Darüber erwägt ein Weiser so: 'Wenn es Taten gibt, dann wird dieser gute Mensch bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode an einem glücklichen Bestimmungsort, ja sogar in der himmlischen Welt wiedererscheinen. Aber egal, ob das Wort jener guten Mönche und Brahmanen wahr ist oder nicht, einmal angenommen, es gibt keine Taten: dieser gute Mensch wird trotzdem hier und jetzt von den Weisen als eine sittsame Person gelobt, als einer mit richtiger Ansicht, der die Lehrmeinung der Taten vertritt. Wenn es aber andererseits Taten gibt, dann hat dieser gute Mensch einen doppelt guten Wurf gemacht: weil er von den Weisen hier und jetzt gelobt wird, und weil er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, in glücklichen Umständen, ja sogar in der himmlischen Welt wiedererscheint. Er hat diese unbestreitbare Lehre richtig angenommen und übernommen, auf eine Weise, daß sie sich in beide Richtungen erstreckt und die unheilsame Alternative ausschließt.'"


    Zitat

    "Wenn es eine andere Welt gibt, dann wird dieser gute Mensch bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode an einem glücklichen Bestimmungsort, ja sogar in der himmlischen Welt wiedererscheinen. Aber egal, ob das Wort jener guten Mönche und Brahmanen wahr ist oder nicht, einmal angenommen, es gibt keine andere Welt: dieser gute Mensch wird trotzdem hier und jetzt von den Weisen als eine sittsame Person gelobt, als einer mit richtiger Ansicht, der die Lehrmeinung der Bejahung vertritt. Wenn es aber andererseits eine andere Welt gibt, dann hat dieser gute Mensch einen doppelt guten Wurf gemacht: weil er von den Weisen hier und jetzt gelobt wird, und weil er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, in glücklichen Umständen, ja sogar in der himmlischen Welt wiedererscheint. Er hat diese unbestreitbare Lehre richtig angenommen und übernommen, auf eine Weise, daß sie sich in beide Richtungen erstreckt und die unheilsame Alternative ausschließt.'"


    http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m060z.html

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Axel Benz:
    Geronimo:

    Den Geist kann man von "innen" wesentlich gründlicher erforschen als von "außen".


    Der Geist kann sich sowenig selber erforschen, wie sich die Zunge selber lecken kann...


    Wie würdest du es denn dann nennen, wenn man von innen immer tiefer in ihn eindringt und seine Wirkmechanismen kennenlernt?


    Und ich kann meine Zunge schon selbst lecken :D

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
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  • Geronimo:

    Wie würdest du es denn dann nennen, wenn man von innen immer tiefer in ihn eindringt und seine Wirkmechanismen kennenlernt?


    Ist in diesem Fall 'man' und 'Ihn' (also 'er', der Geist) nicht identisch? Der Beobachter also identisch mit dem Beobachteten?

  • Axel Benz:
    Geronimo:

    Wie würdest du es denn dann nennen, wenn man von innen immer tiefer in ihn eindringt und seine Wirkmechanismen kennenlernt?


    Ist in diesem Fall 'man' und 'Ihn' (also 'er', der Geist) nicht identisch? Der Beobachter also identisch mit dem Beobachteten?


    Was ist dagegen einzuwenden? Ich kann mich ja auch beim gehen beobachten. Wieso also nicht auch beim denken und dem bewusst-sein?

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
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  • Weil dein Geist nicht mit deinen Beinen identisch ist, wohl aber mit dem, das denkt. Du kannst nicht einen Teil abspalten, der den anderen beobachtet.

  • Axel Benz:

    Weil dein Geist nicht mit deinen Beinen identisch ist, wohl aber mit dem, das denkt. Du kannst nicht einen Teil abspalten, der den anderen beobachtet.


    Achso. Da erzählt mir mein Geist aber etwas anderes.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Axel Benz:

    Das nennt man dann dissoziative Identitätsstörung.


    :lol: All die glücklichen kranken fortgeschrittenen Buddhisten :lol:

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
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  • Geronimo:

    :lol: All die glücklichen kranken fortgeschrittenen Buddhisten :lol:


    Im Grunde hast du damit mehr recht, als du ahnst...

  • Elliot:
    accinca:

    Jedenfalls ist das nicht die Betrachtung der Daseinsmerkmale von der der Buddha spricht und die zur Aufhebung der 10 Fesseln führen sollten.


    Wo wird davon gesprochen?Elliot


    Wo wird wovon gesprochen?

  • Axel Benz:
    Geronimo:

    :lol: All die glücklichen kranken fortgeschrittenen Buddhisten :lol:


    Im Grunde hast du damit mehr recht, als du ahnst...


    Ich glaube, wenn du so an die Sache rangehst, dann wird es sehr für dich zu erkennen was es wirklich damit auf sich hat.


    Was gefällt dir denn dann eigentlich am Buddhismus so besonders gut, das es nicht auch woanders schlüssiger für dich gibt?

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
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  • accinca:



    genau so ist es. gut. gut ! _()_

  • accinca:
    Elliot:


    Wo wird davon gesprochen?Elliot


    Wo wird wovon gesprochen?


    Wo spricht der Buddha von der Art und Weise, wie die Betrachtung der Daseinsmerkmale erfolgen soll, so dass dies zur Aufhebung der 10 Fesseln führt.


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

    Einmal editiert, zuletzt von Elliot ()

  • Geronimo:

    Ich glaube, wenn du so an die Sache rangehst, dann wird es sehr für dich zu erkennen was es wirklich damit auf sich hat.


    Der Satz ist, glaube ich, nicht nur für mich unverständlich.


    Geronimo:

    Was gefällt dir denn dann eigentlich am Buddhismus so besonders gut, das es nicht auch woanders schlüssiger für dich gibt?


    Diese Diskussion habe ich in diesem Forum gefühlte 93mal geführt. Irgendwann ist mal gut...

  • elli:

    Zitat

    Wo spricht der Buddha von der Art und Weise, wie die Betrachtung der Daseinsmerkmale erfolgen soll, so dass dies zur Aufhebung der 10 Fesseln führt.



    na, er spricht davon, daß unmittelbar auf die erkenntnis die gemüts,-und geisterlösung folgt. reicht das nicht ?

  • Axel Benz:
    Geronimo:

    Ich glaube, wenn du so an die Sache rangehst, dann wird es sehr für dich zu erkennen was es wirklich damit auf sich hat.


    Der Satz ist, glaube ich, nicht nur für mich unverständlich.


    Ich habe den Eindruck das du manches an der traditionellen Praxis unnatürlich findest.
    Und dem wirst du dich ja wohl nicht gerne widmen wollen.



    Zitat
    Geronimo:

    Was gefällt dir denn dann eigentlich am Buddhismus so besonders gut, das es nicht auch woanders schlüssiger für dich gibt?


    Diese Diskussion habe ich in diesem Forum gefühlte 93mal geführt. Irgendwann ist mal gut...


    Entschuldigung, das soll gar keine Diskussion sein. Aber es ist schon irgendwie komisch sich eine bestimmte Richtung auszusuchen,
    nur um sie dann doch verändern zu wollen. Ich fühle mich glücklicherweise nicht als Buddhist, von daher kannst du tun
    und lassen was du willst. Aber anderen ihre Erfahrungen absprechen, ich weiß nicht...

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Elliot:

    Wo spricht der Buddha von der Art und Weise, wie die Betrachtung der Daseinsmerkmale erfolgen soll, so dass dies zur Aufhebung der 10 Fesseln führt.Elliot


    A 10.60
    9. »Was aber, Ananda, ist die Betrachtung der Vergänglichkeit aller Daseinsbildungen? Da empfindet der Mönch Entsetzen, Ekel und Abscheu vor allen Daseinsbildungen. Das, Ananda, nennt man die Betrachtung der Vergänglichkeit aller Daseinsbildungen.



    oder A.7.83
    u.a.:
    "Da, ihr Mönche, weilt ein Mensch beim Auge in der Betrachtung der Vergänglichkeit.
    Der Vergänglichkeit ist er gewahr, er kennt die Vergänglichkeit,
    beständig, immerdar, unbeirrt, standhaften Geistes, sich weise darin vertiefend.
    Und er gewinnt durch Versiegung der Triebe schon bei Lebzeiten die triebfreie Gemütserlösung und Weisheitserlösung, sie selber erkennend und verwirklichend. ..."


    1. Was aber, Ananda, ist die Betrachtung der Vergänglichkeit? Da begibt sich der Mönch in den Wald, an den Fuß eines Baumes oder in eine einsame Behausung, und erwägt bei sich also: 'Vergänglich ist die Körperlichkeit, vergänglich ist das Gefühl, vergänglich ist die Wahrnehmung, vergänglich sind die Gestaltungen, vergänglich ist das Bewußtsein.' So verweilt er bei den fünf die Objekte des Haftens bildenden Daseinsgruppen in der Betrachtung ihrer Vergänglichkeit.

  • accinca:
    Elliot:

    Wo spricht der Buddha von der Art und Weise, wie die Betrachtung der Daseinsmerkmale erfolgen soll, so dass dies zur Aufhebung der 10 Fesseln führt.Elliot


    A 10.60
    9. »Was aber, Ananda, ist die Betrachtung der Vergänglichkeit aller Daseinsbildungen? Da empfindet der Mönch Entsetzen, Ekel und Abscheu vor allen Daseinsbildungen. Das, Ananda, nennt man die Betrachtung der Vergänglichkeit aller Daseinsbildungen.


    Das geht auch unter den fünf Hindernissen.


    accinca:

    oder A.7.83
    u.a.:
    "Da, ihr Mönche, weilt ein Mensch beim Auge in der Betrachtung der Vergänglichkeit.
    Der Vergänglichkeit ist er gewahr, er kennt die Vergänglichkeit,
    beständig, immerdar, unbeirrt, standhaften Geistes, sich weise darin vertiefend.
    Und er gewinnt durch Versiegung der Triebe schon bei Lebzeiten die triebfreie Gemütserlösung und Weisheitserlösung, sie selber erkennend und verwirklichend. ..."


    Das schon nicht mehr.


    accinca:

    1. Was aber, Ananda, ist die Betrachtung der Vergänglichkeit? Da begibt sich der Mönch in den Wald, an den Fuß eines Baumes oder in eine einsame Behausung, und erwägt bei sich also: 'Vergänglich ist die Körperlichkeit, vergänglich ist das Gefühl, vergänglich ist die Wahrnehmung, vergänglich sind die Gestaltungen, vergänglich ist das Bewußtsein.' So verweilt er bei den fünf die Objekte des Haftens bildenden Daseinsgruppen in der Betrachtung ihrer Vergänglichkeit.


    Das geht auch unter den fünf Hindernissen.


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot