Was war nochmal Dukkha?

  • Simo:

    Schau Dir vielleicht noch einmal an, an welches Publikum diese Ratschläge gegeben wurden.

    Gautama lebte in einem anderen Land und das im 1. Jahrhundert wenn ich mich nicht irre, ganz zu schweigen von der völlig neuartigen Epoche des industriellen Zeitalters in der wir heute leben. Die Ursachen des dukkha mögen zwar dieselben sein, doch die Vermittlung der Lehren hat sich verändert. Die Kommunikation ist anders und eine Lehre lässt sich nicht ohne Interpretationen auf sich stark unterscheidende Kulturen übertragen. Deshalb muss man die Idee der buddhistischen Lehre auf diese Gesellschaft sinnvoll und harmonisch übertragen. Was mich wieder zur vorherigen Erörterung führt:


    Kusala:

    Weder noch. Es ist halt alles (noch) an Samsara fesselnd.

    Weder noch... dann kann man theoretisch, wenn ich dich jetzt richtig verstehe, Bäcker/Polizist/Wissenschaftler und gleichzeitig erleuchtet oder zumindest der Erleuchtung sehr nahe sein. Einen Widerspruch bezüglich des edlen achtfachen Pfades kann ich (noch) nicht erkennen. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass (rein theoretisch) in einer Gesellschaft voller Erleuchteter plötzlich niemand mehr Nahrungsmittel produziert und alle elendig verhungern würden... und auch der Gründer hätte vielleicht unter anderen Bedingungen mehr gegen seine Rückenschmerzen getan und sich dabei an eine gesundheitliche Fachkraft gewendet.


    Geronimo:

    Aus weltlicher Sicht ist es sehr schwer nachzuvollziehen, wie ein Buddha den ganzen Tag in Versenkung verbringen kann und damit trotzdem einen Zweck erfüllt.

    Der Widerspruch darin, Bäcker und gleichzeitig erleuchtet zu sein, ist für dich also im achten Teil des edlen achfachen Pfades erkennbar, der rechten Sammlung, die zur Versenkung führt. Was heißt es, den ganzen Tag in der Versenkung zu sein? Bedeutet das, den ganzen Tag im Stillen zu meditieren, andere Menschen zu "belehren" und Aufgaben wie beispielsweise die Nahrungsmittelproduktion den Nicht-Erleuchteten zu überlassen?

    2 Mal editiert, zuletzt von Verrückter ()

  • Simo:
    Merkur-Uranus:


    Ein Heiliger lebt und handelt dennoch in der Welt. Gerade der Buddha gab viele praktische Beispiele, wie eine gesunde Gesellschaft errichtet werden kann, wie eine soziale Gemeinschaft in Frieden leben kann usw.


    Schau Dir vielleicht noch einmal an, an welches Publikum diese Ratschläge gegeben wurden. :)


    Das verstehe ich jetzt nicht. Wie meinst du das? Buddha war doch das beste Beispiel dafür, sich aktiv in der Welt einzubringen und eben nicht den ganzen Tag in der Versenkungswolke zu verbringen...

  • Verrückter:

    wenn ich dich jetzt richtig verstehe, Bäcker/Polizist/Wissenschaftler und gleichzeitig erleuchtet oder zumindest der Erleuchtung sehr nahe sein.


    Man kann sich auf dem Edlen Achtfachen Pfad befinden, aber ist man erwacht wird man sich nicht mehr mit weltlichen Dingen befassen und daran gebunden sein.


    Verrückter:

    und das im 1. Jahrhundert


    Der historische Buddha lebte vor mehr als 2500 Jahren.
    Seine Lehre ist aber heute noch genauso gültig wie damals. Gier, Hass und Verblendung sind nicht weniger geworden.
    Das Lehrer die Wortwahl event. auf heutige Gegebenheiten anpassen ist selbstverständlich.
    Der Grundtenor bleibt aber der Selbe.


    Verrückter:

    dass (rein theoretisch) in einer Gesellschaft voller Erleuchteter


    Die wird es niemals geben, denn nur die Wenigsten heutzutage werden erwachen.


    Verrückter:

    Was heißt es, den ganzen Tag in der Versenkung zu sein?


    Der Buddha war auch nicht den ganzen Tag in Versenkung. Er hat auch Dinge, z. B. den Orden betreffend, je nach Situation geregelt. Er hat den Dhamma gelehrt. Er ist aber keinem Beruf zum Lebensunterhalt nachgegangen und hat auch keinen Umgang mit Geld gepflegt. Genauso ist es heute noch in seinem Orden.


    Verrückter:

    und Aufgaben wie beispielsweise die Nahrungsmittelproduktion den Nicht-Erleuchteten zu überlassen?


    Sie leben doch davon und ernähren ihre Familien (an denen sie noch anhangen) davon.
    Nun sind wir doch mal ehrlich. Die meisten Menschen hängen doch am Dasein und wollen gar nicht den Pfad im jetzigen Leben zu Ende gehen.


    Erwachte, bzw. Andere auf dem Weg zum erwachen behilflich sein, ist doch eine heilsame Angelegenheit.
    Erwachte sind Vorbilder, dass es gehen kann, dass die Lehre des Buddha funktioniert.
    Das Ziel in der Lehre des historischen Buddha ist Nibbana und damit Dukkhafreiheit.


    ()

  • Manchmal erscheint es mir als wuerden die meisten hier nur Antworten um Verwirrung zu Stiften und das eigene Ego zu praesentieren. Warum mach ihr Buddhismus - grade fuer Leute die den Weg erst anfagen zu gehen - immer so verdammt kompliziert.


    Hallo Verrueckter, hier mal ein toller Vortrag von Ayya Khema ) - ich schaetze Vortrage von Ihr wegen Ihrer "direkten Berlinerart" - "right in ur face":


    Ayya Khema - Dukkha als Lehrer
    http://www.youtube.com/watch?v…4&list=PL64B113D686DD93B7


    "Man ist schon so gewoehnt an diese ganze Dukkha-Geschichte das wenns a bissl sich mindernt - man glaubt es geht einem sehr gut" :D

  • Merkur-Uranus:

    Buddha war doch das beste Beispiel dafür, sich aktiv in der Welt einzubringen ...


    ... indem er lehrte wie man aus diesem "Weltlichen" herauskommt.


    Meist war sein Publikum der Orden.
    Also Menschen, die das Weltliche hinter sich gelassen haben und in die Hauslosigkeit gezogen sind.


    Er sprach zwar auch zu Laien, denn
    schließlich ist sein Orden abhängig von den Laien.
    Der Orden und die Laien bilden eine sich gegenseitig fördernde Symbiose.
    Aber seine Empfehlung geht ganz klar in Richtung "Entsagung vom Weltlichen"


    ()


  • Und das ist für mich der entscheidende Punkt:


    Buddha sprach zu Mönchen und Nonnen in einer anderen Form als zu Menschen, die in der Welt stehen.


    Die "Entsagung des Weltlichen" bedeutet eben auch, in ein Kloster zu gehen. Doch da im Westen die meisten Praktizierenden eben nicht dem Weltlichen entsagen, benötigen sie auch nicht nur die Lehren der Weltentsagung, sondern eben auch jene Lehren des Buddha, die uns darin unterrichten, in dieser Welt zurecht zu kommen.

  • Merkur-Uranus:
    Simo:

    Schau Dir vielleicht noch einmal an, an welches Publikum diese Ratschläge gegeben wurden. :)


    Das verstehe ich jetzt nicht. Wie meinst du das? Buddha war doch das beste Beispiel dafür, sich aktiv in der Welt einzubringen und eben nicht den ganzen Tag in der Versenkungswolke zu verbringen...


    Was meinst du mit "Sich aktiv in der Welt einbringen"? Er hat gelehrt zwecks Anleitung zur Befreiung, dabei hatte er meist verschiedene Zuhörer, solche die Mönche waren, solche die keine Mönche waren, sondern Haushälter, aber die Lehre des Buddha befolgten und Anhänger anderer Lehren. Man darf den Kontext, in der eine Aussage getätigt wird nicht vergessen. Wenn der Buddha zu Laien sprach, dann unterrichtete er sie in der rechten Art und Weise das Leben auf heilsame Weise zu führen, so lange man in der Welt ist (Tugendhaft sein, Eltern ehren etc...) auch unterrichtete er sie über die richtige "weltliche" Sichtweise (Es gibt einen Lohn guter und schlechter Taten, es gibt diese Welt und die nächste, es gibt Vater und Mutter etc.....) und wenn man will, dann kann man diese Ratschläge als "Anleitungen zu einer gesunden Gesellschaft" verstehen, auch wenn ich finde, dass es über das Ziel hinausschießt.
    Dass diese Aussagen aber keineswegs die Kernabsicht seiner Lehre sind, sollte klar sein.



    Liebe Grüße.

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Merkur-Uranus:

    sondern eben auch jene Lehren des Buddha, die uns darin unterrichten, in dieser Welt zurecht zu kommen.


    Vollkommen richtig.
    Nur sollte da nicht der Einäugige den Blinden unterrichten.


    Also, erst mal Menschen fördern damit sie Zeit haben sich zu verwirklichen (zu lernen und zu meditieren)
    und dann Belehrung von diesen erfahren.


    Da der Weltling nur das Weltliche versteht und noch zu sehr im Sinnes-Gierigen Weltlichen verstrickt ist,
    wird er auch nur das an Samsara bindende lehren können.


    Für einen Laien ist aber auch das loslassen eine Hauptübung.
    Er übt sich darin, indem er z.B. Dana gibt, Zeit für andere spendet usw.


    Das Ziel bleibt trotz allem, auch für einen Weltling Nibbana.
    Wenn nicht in diesem, dann in einem anderen Leben.


    ()

  • Verrückter:
    Geronimo:

    Aus weltlicher Sicht ist es sehr schwer nachzuvollziehen, wie ein Buddha den ganzen Tag in Versenkung verbringen kann und damit trotzdem einen Zweck erfüllt.

    Der Widerspruch darin, Bäcker und gleichzeitig erleuchtet zu sein, ist für dich also im achten Teil des edlen achfachen Pfades erkennbar, der rechten Sammlung, die zur Versenkung führt. Was heißt es, den ganzen Tag in der Versenkung zu sein? Bedeutet das, den ganzen Tag im Stillen zu meditieren, andere Menschen zu "belehren" und Aufgaben wie beispielsweise die Nahrungsmittelproduktion den Nicht-Erleuchteten zu überlassen?


    Die endgültige Erleuchtung, die mit dem 8fachen Pfad verbunden ist, äußert sich in vollkommener Gestilltheit. Was das auch nur im Ansatz bedeutet kann man bereits in einer "guten" Meditation erfahren. Die oben genannten weltlichen Beschäftigungen verlieren einfach zunehmend ihren Reiz.
    Einer der den Pfad ganz bis zum Ende gegangen ist versteht was wahrer Frieden ist, und was nicht. Es bringt nicht so viel darüber zu sprechen warum ein vollkommen Befreiter diesen Beschäftigungen nicht mehr nachgeht, wenn man nicht zumindest eine annähernde Erfahrung selbst gemacht hat.


    Auch erschließt sich dann erst so richtig warum es heißt das es für einen vollständig Erwachten "nichts mehr zu tun gibt". Das bezieht sich auf alles.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Geronimo:
    Verrückter:


    Liegt es am Beruf oder an der Motivation?


    Aus weltlicher Sicht ist es sehr schwer nachzuvollziehen, wie ein Buddha den ganzen Tag in Versenkung verbringen kann und damit trotzdem einen Zweck erfüllt. Das erschließt sich einem erst, wenn man beginnt die Erfahrung selbst zu machen.


    Eigentlich hat ein Ararat wie der Buddha keinen Zweck mehr zu erfüllen.
    Er hat seinen Zweck schon erfüllt und er hat auch nicht die Aufgabe anderen zu helfen.

  • Nicht umsonst hat der Buddha gesagt, dass die Lehre (zu) schwer zu verstehen ist. Deshalb wollte er auch zunächst gar nicht lehren.
    Der Buddha war auf keinen Fall ein Welt-Verbesserer, obwohl durchaus eine Verbesserung der Welt als Nebenprodukt möglich ist. Siddhartha suchte Befreiung aus dem Kreislauf von Geburt, Krankheit und Alter und nicht aus Ungerechtigkeit, Machtherrschaft und Hungersnot.


    Zitat

    @ Verrückter:
    Weder noch... dann kann man theoretisch, wenn ich dich jetzt richtig verstehe, Bäcker/Polizist/Wissenschaftler und gleichzeitig erleuchtet oder zumindest der Erleuchtung sehr nahe sein. Einen Widerspruch bezüglich des edlen achtfachen Pfades kann ich (noch) nicht erkennen. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass (rein theoretisch) in einer Gesellschaft voller Erleuchteter plötzlich niemand mehr Nahrungsmittel produziert und alle elendig verhungern würden... und auch der Gründer hätte vielleicht unter anderen Bedingungen mehr gegen seine Rückenschmerzen getan und sich dabei an eine gesundheitliche Fachkraft gewendet.


    Ein erleuchteter Polizist? Was würde der wohl anstreben? Auf jeden Fall keinen Job im Kampf gegen Demonstranten oder auf der Davidwache.
    Ein erleuchteter Bäcker würde sicher kein chinesisches Menschenhaar mehr verarbeiten - oder anderen Mist, aber vielleicht bei Demeter tätig sein.
    Ein erleuchteter Wissenschaftler braucht keine wissenschaftliche Forschung mehr. Was hätte sonst die Erleuchtung für einen Nutzen?


    Und eine erleuchtete Gesellschaft bräuchte weder Polizisten noch Wissenschaftler, sondern nur die einfachsten Dinge zum Leben. Das wäre der Zusammenbruch einer ganzen Gesellschaft auf das Minimum. Das wünscht sich ja keiner, oder? Wer fängt die Massen an Opfern auf? Die Waffenhändler, die Chemieindustrie, die Plastikhersteller, die Luftverschmutzer, die Autobauer, die in Bangladesh-Bllighersteller. Das wäre für uns alle ein teurer Spaß - und zu schön, um wahr zu sein.


    Nur mal so rein theoretisch.
    _()_ Monika

  • Abhidhamma im Alltag, eine Erklärung zur Erleuchtung:


    Der arahat hat alle Befleckungen getilgt und somit das Ende des Kreislaufes von Geburt, Alter, Krankheit und Tod erreicht.
    Er hat das Ende von Dukkha erkannt. Er wird nicht wiedergeboren, aber er muß noch sterben.
    Wenn man dies bedenkt, dann könnte man sich fragen, ob er wirklich das Ende von Dukkha in dem Moment, in dem er Arahattaschaft erlangt, erreicht hat?


    Hierzu heißt es:
    Auch der arahat unterliegt dem Tode, da er geboren worden ist. Er kann noch unerfreuliche Ergebnisse seines akusala Karmas erleben, das er begangen hat, bevor er die Arahattaschaft erreichte.
    Da er jedoch keine Befleckungen mehr hat, kann er kein weiteres Karma anhäufen, das vipaka (Wirkungen) produzieren würde.
    Er ist frei von Leid.


    Es werden zwei Bedingungen für "nibbana" erklärt:


    "Sa-upadi-sesa nibbana" ist Nibbana mit den fünf khanda zurückbleibend. Für den aharat, der noch nicht entgültig aus dem Leben geschieden ist, verbleiben citta, cetasika und rupa, die entstehen und vergehen, obgleich er alle Befleckungen getilgt hat.


    "An-upadi-sesa nibbana" ist Nibbana ohne die fünf khanda. Für den arahat, der entgültig aus dem Leben geschieden ist, verbleiben keine citta, cetasika und rupa, die entstehen und vergehen.


    hedin

  • accinca:


    Eigentlich hat ein Ararat wie der Buddha keinen Zweck mehr zu erfüllen.
    Er hat seinen Zweck schon erfüllt und er hat auch nicht die Aufgabe anderen zu helfen.


    Zitat

    Jener aber weiß: 'Was immer ich da früher mit diesem stofflichen Körper an bösen Taten verübt habe, das alles wird sich hier noch auswirken und nichts davon wird nachfolgen.'


    http://www.palikanon.com/angutt/a10_178_219.html


    Alles was noch erfahren werden muss, wird auch der Arahat noch erfahren.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Geronimo:

    Die endgültige Erleuchtung, die mit dem 8fachen Pfad verbunden ist, äußert sich in vollkommener Gestilltheit. Was das auch nur im Ansatz bedeutet kann man bereits in einer "guten" Meditation erfahren. Die oben genannten weltlichen Beschäftigungen verlieren einfach zunehmend ihren Reiz.

    Doch auch Buddha schien bestimmte Aufgaben als reizvoll anzusehen, so z.B. seine Lehre zu verbreiten und verwalterische Aufgaben im Orden zu verfolgen. Hinter diesen Aufgaben muss letztendlich auch eine Motivation der Hilfsbereitschaft gesteckt haben, wie man sie in allen anderen Berufen vorfinden kann. Hinzu kommt, dass er dafür Gegenleistungen wie Nahrungsmittel annahm.


    Kusala:

    Er sprach zwar auch zu Laien, denn
    schließlich ist sein Orden abhängig von den Laien. Der Orden und die Laien bilden eine sich gegenseitig fördernde Symbiose.

    Das was du als Symbiose bezeichnest, könnte man auch als Arbeitsteilung sehen. Es ist ein Geben und Nehmen. Der entscheidende Unterschied ist die Motivation Buddhas.


    Zitat

    Aber seine Empfehlung geht ganz klar in Richtung "Entsagung vom Weltlichen"

    Es klingt paradox: Auf der einen Seite prädigte er die "Entsagung vom Weltlichen", auf der anderen Seite war sein Orden abhängig von eben diesen "weltlichen" Dienstleistungen. Vielleicht ist mit der Entsagung vom Weltlichen ja nicht die Einstellung der beruflichen Laufbahn gemeint.


    accinca:

    Eigentlich hat ein Ararat wie der Buddha keinen Zweck mehr zu erfüllen.
    Er hat seinen Zweck schon erfüllt und er hat auch nicht die Aufgabe anderen zu helfen.

    Dann war der Gründer des Buddhismus gar nicht erleuchtet?

  • Geronimo:
    accinca:


    Eigentlich hat ein Ararat wie der Buddha keinen Zweck mehr zu erfüllen.
    Er hat seinen Zweck schon erfüllt und er hat auch nicht die Aufgabe anderen zu helfen.


    Zitat

    Alles was noch erfahren werden muss, wird auch der Arahat noch erfahren.


    Darin sehe ich keinen Widerspruch.
    Aber mit dem "Erfahren" eines Arahat ist das ja so eine Sache
    da nichts da ist, was getroffen werden könnte.

  • Verrückter:
    accinca:

    Eigentlich hat ein Ararat wie der Buddha keinen Zweck mehr zu erfüllen.Er hat seinen Zweck schon erfüllt und er hat auch nicht die Aufgabe anderen zu helfen.

    Dann war der Gründer des Buddhismus gar nicht erleuchtet?


    Es gibt Zenisten die sowas behaupten. Jedenfalls ist der Zweck eines Heilsweges
    ja der, das Heil zu erreichen (manche nennen das auch "Erleuchtung") und
    das hat er ja erreicht und damit seinen Zweck erfüllt. höher/besser geht es nicht
    mehr, getan ist was zu tun war. Der Zweck des Heilsweges ist erfüllt.

  • Verrückter:

    Doch auch Buddha schien bestimmte Aufgaben als reizvoll anzusehen, so z.B. seine Lehre zu verbreiten und verwalterische Aufgaben im Orden zu verfolgen. Hinter diesen Aufgaben muss letztendlich auch eine Motivation der Hilfsbereitschaft gesteckt haben, wie man sie in allen anderen Berufen vorfinden kann. Hinzu kommt, dass er dafür Gegenleistungen wie Nahrungsmittel annahm.


    Allein das Mit-Gefühl hat ihn dazu bewogen. Reizvoll - wie der Begriff schon sagt - war da gar nix dran, denn die Reize hatte er überwunden.


    Zitat

    Es klingt paradox: Auf der einen Seite prädigte er die "Entsagung vom Weltlichen", auf der anderen Seite war sein Orden abhängig von eben diesen "weltlichen" Dienstleistungen. Vielleicht ist mit der Entsagung vom Weltlichen ja nicht die Einstellung der beruflichen Laufbahn gemeint.


    Wir sind alle abhängig voneinander. Der Buddha war ja nicht weltfremd, sondern ganz im Gegenteil. Wenn es nix zu essen gab, dann gab es eben nix zu essen. Da es aber früher und auch heute in bestimmten Gegenden durchaus eine Ehre ist, Almosen zu geben, bestand keine große Gefahr, dass jemandem solche Ideen kamen wie Dir. Zahlst Du Kirchensteuer?


    Zitat

    Dann war der Gründer des Buddhismus gar nicht erleuchtet?


    Ob er der Gründer des Buddhismus war, sei dahingestellt, denn dafür sorgten dann schon andere. Aber was veranlasst Dich zu dieser Frage?


    _()_ Monika

    4 Mal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Verrückter:

    Vielleicht ist mit der Entsagung vom Weltlichen ja nicht die Einstellung der beruflichen Laufbahn gemeint.


    Berufliche Laufbahnen gibt jemand schon auf wenn
    er vom Hause in die Hauslosigkeit geht. Das wenigstens
    hättest du dir jetzt aber selber an deinen Fingern abzählen können.
    So "verrückt" schätze ich nicht mal dich ein, selbst wenn du dich so
    nennst und damit vielleicht glaubst besonders einsichtsvoll zu sein. 8)

  • MonikaMarie1:

    Ob er der Gründer des Buddhismus war, sei dahingestellt, denn dafür sorgten dann schon andere. Aber was veranlasst Dich zu dieser Frage?_()_ Monika


    Ist ein Gründer was anderes als ein Begründer?
    Und dafür sogen ander? wer denn?

  • accinca:

    Berufliche Laufbahnen gibt jemand schon auf wenn
    er vom Hause in die Hauslosigkeit geht. Das wenigstens
    hättest du dir jetzt aber selber an deinen Fingern abzählen können.

    Steht im edlen achtfachen Pfad denn etwas von Hauslosigkeit oder ist das vielleicht nur die Biographie des Gründers, der, wie du suggerierst, vielleicht nicht mal erleuchtet war? Abgesehen davon sehe ich keinen eindeutigen Widerspruch in einer "Hauslosigkeit" und der gleichzeitigen Verrichtung einer beruflichen Laufbahn.


    Zitat

    So "verrückt" schätze ich nicht mal dich ein, selbst wenn du dich so
    nennst und damit vielleicht glaubst besonders einsichtsvoll zu sein.

    Ich glaube das ist nur die "gekonnte Spitzbübigkeit", die aus dir spricht :) Lass uns doch bitte beim Thema bleiben und nicht das Niveau der Gespräche durch persönliche Angriffe senken.

    Einmal editiert, zuletzt von Verrückter ()

  • accinca:
    MonikaMarie1:

    Ob er der Gründer des Buddhismus war, sei dahingestellt, denn dafür sorgten dann schon andere. Aber was veranlasst Dich zu dieser Frage?_()_ Monika


    Ist ein Gründer was anderes als ein Begründer?
    Und dafür sogen ander? wer denn?


    Ja, Du Haarspalter, die anderen, das sind seine Nachfolger oder etwa nicht?

  • Verrückter:

    ] Doch auch Buddha schien bestimmte Aufgaben als reizvoll anzusehen, so z.B. seine Lehre zu verbreiten und verwalterische Aufgaben im Orden zu verfolgen. Hinter diesen Aufgaben muss letztendlich auch eine Motivation der Hilfsbereitschaft gesteckt haben, wie man sie in allen anderen Berufen vorfinden kann.


    Das ist jetzt vielleicht unbefriedigend für dich, aber das kannst du wirklich nur allein für dich selbst herausfinden. Was du nach deinem Erwachen machst kann sich von dem was ich tue, zumindest äußerlich, ziemlich unterscheiden. Die einen begeben sich in die Wälder und werden nie wieder gesehen, und die anderen werden zu großen Lehrern. Beide auf Grundlage der selben inneren Erkenntnis, aber je nach Charakter mit unterschiedlichen Folgen.


    Es gibt auch heute noch (Teil)Erwachte, die frei von sich aus sagen, das ihnen die Lehrtätigkeit einfach nicht liegt. Was will man da machen? Wenn du später mal aus Mitgefühl Klöster baust und Vorträge hältst, schön. Wenn nicht, auch gut :) Da gibt es kein richtig oder falsch.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Das ist nicht unbefriedigend für mich, Geronimo, so wie du es formulierst verstehe ich die buddhistische Lehre bis jetzt. Aber vielleicht irren wir beide uns ja... :D

  • Zitat

    Vielleicht ist mit der Entsagung vom Weltlichen ja nicht die Einstellung der beruflichen Laufbahn gemeint.


    Doch, das ist u. A. gemeint.
    Aus dem Hause fortziehen.
    Kein Geld mehr verdienen/verlangen.


    Der Dhamma ist nicht verkäuflich,
    auch wenn es viele Unerwachte versuchen, damit Geld zu verdienen.


    ()

  • Verrückter:
    accinca:

    Seine Sinne schweifen nicht mehr rastlos durch die Gegend
    nach immer neuen Eindrücken und den damit verbundenen Gefühlen. Der frühere
    elende Status des Getriebenen existiert nicht mehr.


    Ist (ein) Buddha ein unproduktiver Mensch aus der Sicht eines mitteleuropäischen Prekariers? Möglicherweise sogar ein Schmarotzer?


    Die von dir hier geäußerte Ansicht über den Buddha ist keineswegs
    auf Mitteleuropa beschränkt. Solche abwegigen Ansichten hat es auch
    zur Zeiten des Buddha (übrigen ca 500 Jahre vor der christlichen Zeitrechnung)
    gegeben. Selbst sein Vater war besonders Enttäuscht über seinen Schritt
    in die Hauslosigkeit. Sollte er doch sein Nachfolger werden.


    Zitat

    Hat (ein) Buddha keine Motivation für irgendetwas, was er/sie als sinnvoll - in welcher Art und Weise auch immer - erachtet?


    Wie schon gesagt alles Bemühen ist erfolgreich gewesen. Danach
    gibt es eben nichts mehr zu tun. Deswegen wollte er zuerst keine
    Orden gründen. Auch dazu mußte er erst bedrängt bzw. gebeten werden.
    Von sich aus hatte er dazu keine Veranlassung war es doch mit mancherlei
    Mühe und Plage verbunden.