Viele Buddhas

  • Hiho!


    Buddha heisst eigentlich so viel wie "der Erwachte" oder "der der die Dinge erkannt hat".


    Historisch gesehen gibts in unserem Zeitalter nur einen Buddha der landläufig als Buddha bezeichnet wird, und das ist Siddharta Gautama aus dem Hause Shakyamuni.
    Er lebte vor 2550 Jahren und ihm verdanken wir die Belehrungen darüber wie die Welt funktioniert.


    Dieser Buddha hat in seinen Lehren auch über Qualitäten des Geistes gesprochen.
    Um nur ein paar davon zu nennen: furchtlosigkeit, weisheit, mitgefühl usw usw...


    Nun manifestieren sich gewisse Qualitäten die ein Buddha (oder der Buddha) verwirklicht hat, bzw voll entwickelt hat auf verschiedene Arten.


    Daher entstehen auch verschiedene Buddhaformen. Wie zb Chenrezig (Liebevolle Augen) oder auch die Taras. Die grüne Tara verkörpert zb das aktive Mitgefühl.


    Man kann sich das ein wenig so vorstellen, dass man mit diesen Formen und Buddhaformen im eigenen Geist eine Rückkopplung, eine Art aha Erlebnis auslösen möchte. Damit dein Geist die Qualitäten dieser Buddhaform erkennt und auch erkennt, dass diese Qualitäten jedem einzelnem fühlenden Wesen innewohnt!


    Unterm Strich sind sie auch nur eine Möglichkeit um dem Menschlichen Körper etwas geistiges/energetisches näher zu bringen.


    LG

    mani-tibetan.jpg

  • Hallo Cravin,


    Du weißt, Buddha ist kein Eigenname, sondern ein Ehrentitel. Buddha bedeutet wörtlich 'der Erwachte'.
    Eine gute Erklärung dazu liefert Tante Wiki http://de.wikipedia.org/wiki/B…_.E2.80.9EBuddha.E2.80.9C.


    Es sollte Ziel jedes Buddhisten sein, Buddhaeigenschaft zu gewinnen, zu erwachen.


    Zur Erleuchtung (eine andere Übersetzung von Erwachen) gibt es eine interessante Auflistung http://www.palikanon.com/visuddhi/vis22.html#v22_a

    Zitat

    Vis. XXII. A. Das vollständige Gebiet der zur Erleuchtung gehörenden 37 Dinge


    Darüber, wie oft oder selten Buddhas auftreten lässt sich trefflich streiten. Da nicht jeder, der erwacht auch die Notwendigkeit sieht, anderen in ihrem Leid zu helfen dürfte es viele Menschen geben, die erwachen und sich dann mehr oder weniger ins Unauffällige zurückziehen.

    • Offizieller Beitrag
    Cravin:

    Hallo :),
    Und zwar wuerde ich gerne wissen warum es mehr als einen Buddha gibt und wie sie entstanden sind.


    Im Thervada ist ein Buddha jemand, der die buddhitische Lehre von der Aufhebung des Leides zu ersten mal verkündet, nachdem sie in Vergessenheit geraten ist. Ein Buddha "ensteht" also dadurch, dass ein Mensch Befreiung vom Leid erlangt und sich entschliesst, diesen Weg anderen aufzuzeigen.


    Nach der Theravada-Lehre, gab es in der Vergangenheit Buddhas ( Kashyapa, Kanakamuni , Dipamkara) und es wird sie auch wieder in der Zukunft geben (Maitreya).


    Im Mahayana geht man das Thema philosphischer an. Man fragt sich was einen Buddha abstrakt ausmacht und sieht dann den konkreten Ereluchteten als Manifestation dieses abstrakten/universellen Buddhas.

  • void:


    Nach der Theravada-Lehre, gab es in der Vergangenheit Buddhas ( Kashyapa, Kanakamuni , Dipamkara) und es wird sie auch wieder in der Zukunft geben (Maitreya).


    Im Mahayana geht man das Thema philosphischer an. Man fragt sich was einen Buddha abstrakt ausmacht und sieht dann den konkreten Ereluchteten als Manifestation dieses abstrakten/universellen Buddhas.


    den genauen unterschied verstehe ich nicht. ist es so, dass die theras sagen "man erkennt einen buddha an seinen handlungen" und die mahayanas sagen "es gibt auch welche, die quasi unsichtbar sind"? also die einen es eher von außen und die anderen es eher von innen betrachten?


    eine abstraktion im sinne einer buddhanatur gibt es vermutlich in beiden philosophien und dann bliebe die frage nach dem erkennen davon über oder versteh ich das grade falsch?

  • fotost:

    Hallo Cravin,
    Du weißt, Buddha ist kein Eigenname, sondern ein Ehrentitel. Buddha bedeutet wörtlich 'der Erwachte'.


    Auf alle Fälle ist es in erster Linie eine Bezeichnung für jemand der Erwachung erlangt hat.
    Keineswegs ist es mit einem "Ehrentitel" zu verwechseln wie etwa ein Ehrendoktor für einen
    der gar kein Doktor gemacht hat, sondern nur für eine Amt oder für Geld einen "Ehrentitel"
    nämlich einen "Ehrendoktor" bekommen hat. Jedenfalls wurde dem Buddha diese Bezeichnung
    von niesenden aus Ehre "verliehen".

  • void:
    Cravin:

    Hallo :),
    Und zwar wuerde ich gerne wissen warum es mehr als einen Buddha gibt und wie sie entstanden sind.


    Im Thervada ist ein Buddha jemand, der die buddhitische Lehre von der Aufhebung des Leides zu ersten mal verkündet, nachdem sie in Vergessenheit geraten ist.
    ....


    Grüße void,


    meinst Du die Differenzierung zwischen 'Buddha' und 'ein Buddha'?

    • Offizieller Beitrag
    JazzOderNie:

    den genauen unterschied verstehe ich nicht. ist es so, dass die theras sagen "man erkennt einen buddha an seinen handlungen" und die mahayanas sagen "es gibt auch welche, die quasi unsichtbar sind"? also die einen es eher von außen und die anderen es eher von innen betrachten?


    eine abstraktion im sinne einer buddhanatur gibt es vermutlich in beiden philosophien und dann bliebe die frage nach dem erkennen davon über oder versteh ich das grade falsch?


    Ich versteh es so, dass im Theravada jemand der das buddhisttische Ziel also Befreiung/Nirvana erlangt hat, ein "Arhat" genannt wird, während der Begriff Buddha für den reserviert blebt, der das Rad der Lehre angestossen hat. Liege ich da richtig? Man müsste also nicht nach Buddhanatur suchen, sondern nach dem was den Arhats gemeinsam ist.


    Weil im Thervada allerdings die Anatta-Lehre also so wichtig angesehen wird, will man Abstraktionen die aus dem Verlöschen ein "etwas" machen, dringend vermeiden. Weil man, wenn man erst einmal mit dem Verdinglichen angefangen hat, womöglich auch damit weitermacht. Man fängt mit "der Leere" und "der Buddhanatur" an, geht zum "Urgrund" über, erweitert sich dort zu "dem Göttlichen" und landet am Ende bei "der Gottheit" worauf man sich in Frage nach Bartwuchs, Geschlecht und Anzahl der Arme zerspargelt. Und opfert damit alles, was den Buddhismus vom Hinduismus unterscheidet.


    Im Mahyana sieht man das lockerer und nicht so als Dominotheorie.

  • void:


    Weil im Thervada allerdings die Anatta-Lehre also so wichtig angesehen wird, will man Abstraktionen die aus dem Verlöschen ein "etwas" machen, dringend vermeiden. Weil man, wenn man erst einmal mit dem Verdinglichen angefangen hat, womöglich auch damit weitermacht. Man fängt mit "der Leere" und "der Buddhanatur" an, geht zum "Urgrund" über, erweitert sich dort zu "dem Göttlichen" und landet am Ende bei "der Gottheit" worauf man sich in Frage nach Bartwuchs, Geschlecht und Anzahl der Arme zerspargelt. Und opfert damit alles, was den Buddhismus vom Hinduismus unterscheidet.


    Im Mahyana sieht man das lockerer und nicht so als Dominotheorie.


    sehr schön gesagt. nur ist das halt auch egal, weil die mahayanais eh häretiker sind mit ihrem bodhisattva-ideal. vielleicht gibts da einen zusammenhang ^^

  • Heißt es nicht eigentlich richtig "der Buddha", so wie "der Papst"? Oder aber "Buddha Shakyamuni" so wie "Papst Franziskus"?


    Lg


    Milou

    "... Wer jedoch nur Ochsenscheiße hat im Geist, der sieht nur Ochsenscheiße überall."

  • void:

    Man müsste also nicht nach Buddhanatur suchen, sondern nach dem was den Arhats gemeinsam ist.


    Allen Arahats ist gemeinsam, das sie weder sinnliches noch
    geistiges mehr begehren da das als Elend erkannt ist und
    daher ihr Geist an Wahrnehmungen nicht mehr anhaftet.

  • void:


    Ich versteh es so, dass im Theravada jemand der das buddhisttische Ziel also Befreiung/Nirvana erlangt hat, ein "Arhat" genannt wird, während der Begriff Buddha für den reserviert blebt, der das Rad der Lehre angestossen hat. Liege ich da richtig? Man müsste also nicht nach Buddhanatur suchen, sondern nach dem was den Arhats gemeinsam ist.


    Weil im Thervada allerdings die Anatta-Lehre also so wichtig angesehen wird, will man Abstraktionen die aus dem Verlöschen ein "etwas" machen, dringend vermeiden. Weil man, wenn man erst einmal mit dem Verdinglichen angefangen hat, womöglich auch damit weitermacht. Man fängt mit "der Leere" und "der Buddhanatur" an, geht zum "Urgrund" über, erweitert sich dort zu "dem Göttlichen" und landet am Ende bei "der Gottheit" worauf man sich in Frage nach Bartwuchs, Geschlecht und Anzahl der Arme zerspargelt. Und opfert damit alles, was den Buddhismus vom Hinduismus unterscheidet.


    Im Mahyana sieht man das lockerer und nicht so als Dominotheorie.


    grobe Reihenfolge:
    Beginner - Arhat - Buddha - ev. Lehrer
    und es gibt sehr viele Wege, aber grundsätzlich lernst du zuerst Balance und dann Radfahren und dann Hochseil; meistens läuft es so.
    Der Beginner hat sich entschieden an seinem Leben was zu ändern (aus dem Leid will er raus), der Arhat ist ein sog. 'Feindzerstörer', er hat die Gelüste im Griff (die feinen Prägungen sind aber noch da -
    und damit die Möglichkeit des Falles), ab hier hilft nur mehr die Anerkenntnis (dann Realisation) der Leerheit (das freisein von eigennatur),
    und ob du dann nach der Erleuchtung ein Lehrer sein wirst oder ein LKW-Fahrer, Eisverkäufer,... das ist noch nicht raus :->))
    oder?